Zum Inhalt springen
Aktiencrash

Ölmarkt und Rohölpreise

Empfohlene Beiträge

niemen007
· bearbeitet von niemen007

Hallo miteinander, ich hätte eine Frage an die Experten bzgl. dem schön öfters erwähnten a0krjx (WisdomTree WTI Crude Subindex TR). Ich habe mir mal das Video von Alphaville reingezogen, der Fall dort ist doch das der USO tatsächlich versucht den WTI Kurs zu tracken. Während aber a0krjx versucht den Subindex zu swappen. Der Bloomberg Subindex wiederrum bildet den WTI mittels Future ab und rollt aber nicht jeden Monat sondern gemäß folgendem Terminus (Table 9, enttnommen von https://data.bloomberglp.com/indices/sites/2/2018/02/BCOM-Methodology-January-2018_FINAL-2.pdf )

image.png.2c7e036f4e191a03f8f312ec07c61fcf.png

 

Nicht destotrotzt lassen sich manche Preissprünge vom ETC a0krjx und dem Subindex auf welchen sich dieser ETF bezieht nicht erklären. 

 

Meine Frage an die Experten wäre (nachdem ich das Video von Alphaville angeschaut habe) ob es möglich ist dieses ETF Papier a0krjx leerzuverkaufen und somit Preissprünge auslösen die nicht mehr mit der Nachbildung vom Subindex erklärbar sind? 

 

z.B. folgender Peak der gerade erst aufgetreten ist (Peak bei 2,833 €)

 

image.thumb.png.094074fd15744266e107cc843fc4982e.png

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schildkröte
Am 21.4.2020 um 15:08 von Bärenbulle:

Ein Ursache für den massiven Absturz scheint aber wohl auch der Spekulationsexzess von unerfahrenen Spekulanten zu sein, was ja letztlich auch in diesem Faden gut zu beobachten ist

Einspruch, Euer Ehren!

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 1 Stunde von Schildkröte:

Was haben Zertifikate mit ETFs wie dem USO zu tun?

 

Außerdem ließt sich der Artikel wie Realsatire. Ich fasse mal zusammen:

1) Vontobel sagt unser Zertis sind die besten, weil die nur selten ausgenockt werden:wacko: und

2) BNP ergänzt unsere Zertis sind aber auch die besten Produkte der Welt, weil - zumindest wenn man short auf Öl ist - wurde man nicht ausgenockt. :w00t: ... sonst (also wenn man wie praktisch alle long war) leider schon.:vintage:  ... ach ja und

3) der keineswegs interessengeleitete Derivateverband eränzt das die ganzen Spitze-Produkte eigentlich nur von Profis benutzt werden:wub:

Der Artikel untermauert dieses empirische Fundament noch mit einem Commerzbankvorstand (valide Stichprobengröße n=1) der sein Depot mit diesen Teufelsprodukten so toll abgesichert hat, dass er nach dem Crash sogar noch was übrig hatte.:king: Klar hat er das auch gespendet, weil Zertifikateanleger ja nicht gierig sind, sondern lediglich total versierte Anleger.:1st:

 

Ich frag mich was der Webredakteur geraucht hat. Aber die Lektüre ist zugegeben sehr unterhaltsam.:prost:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Das Bilderbuch zum Crash:

 

Bild1.thumb.jpg.6902807c4b17c07eca4ced19ae14b36f.jpg

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Der Heini
vor einer Stunde von Bärenbulle:

Das Bilderbuch zum Crash:

 

...

Gibts das auch als pdf? Recht informativ auf die Kürze.

 

Aber wo liegt denn der Breakeven Point der USA? Dachte die hätten den höchsten?

Lustig auch, die politische Lage auf längere Sicht: Warum sollten Saudis und Russland, Mexico ihre Quote runterfahren, wenn Trump gleichzeitig die US-Ölindustrie subventionieren will mit jedem Preis, damit er wiedergewählt wird.

Da wird soviel nicht passieren und Angebot und Nachfrage werden weiterhin sich nicht in kurzer Zeit angleichen können.

Egal ob der negative Ölpreis jetzt durch ETCs asugelöst wurde, wenn die Lager komplett voll sind und die verfügbaren Tanker auch, wo soll das Öl hin? Der Preis kann so nicht steigen 2020 (von Spekulationen und kurzfristiger Volatilität abgesehen).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Trauerschwan
· bearbeitet von Trauerschwan
vor 3 Stunden von Der Heini:

Aber wo liegt denn der Breakeven Point der USA? Dachte die hätten den höchsten?

 

Ja, also man könnte zur Abwechslung mal Google befragen: "oil production break even price by us state" und dann zu Bildern gehen. Da findet man einiges, u.a. auch relativ aktuelle Zahlen.

 

Breakeven-Prices-of-New-Wells-20190523.png.9b809c328edf05c136d8cc7c6fe69f1c.png

 

 

Zitat

Lustig auch, die politische Lage auf längere Sicht: Warum sollten Saudis und Russland, Mexico ihre Quote runterfahren, wenn Trump gleichzeitig die US-Ölindustrie subventionieren will mit jedem Preis, damit er wiedergewählt wird. Da wird soviel nicht passieren und Angebot und Nachfrage werden weiterhin sich nicht in kurzer Zeit angleichen können.

 

Meinst du etwa, dass weder die Saudis noch die Russen ihre Produktion ab Mai kürzen werden?

 

Es gibt einen Unterschied zwischen "wollen" und "machen". Schau dir doch einfach mal die letzten Baker Hughes Zahlen an: Die US Onshore Rigs werden massenhaft eingemottet. Morgen Abend kommen die nächsten Zahlen. Erkläre mal bitte wie die Subventionierung der US-Ölindustrie deiner Meinung nach aussehen soll.

 

Bzgl. Angleichung von Angebot und Nachfrage: Was bedeutet für dich "in kurzer Zeit"?

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Wobei hier babylonische Sprachverwirrung herrscht. Bei der Bilderbuchgrafik (unten) vom IMF geht um was für einen "break even price"? Vielleicht die Handelsbilanz oder einen ausgeglichenen Staatshaushalt??? Sowas in der Richtung, denn KSA hat meines Wissen bei den Förderunternehmen viel günstiger Produktionskosten.

Bei der FED-Dallas-Grafik geht es dagegen um die "break even prices" von neuen Bohrlöchern der fördernden Unternehmen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
vor 42 Minuten von Trauerschwan:

Es gibt einen Unterschied zwischen "wollen" und "machen". Schau dir doch einfach mal die letzten Baker Hughes Zahlen an:

und einen Unterschied zu "müssen". Wenn die Öltanks voll sind, dann kommt ein ganz harter Schnitt.

vor 23 Minuten von Bärenbulle:

Bei der Bilderbuchgrafik (unten) vom IMF geht um was?

Gezeigt sind die gesamten Kosten. Die Frage der FED war "What WTI oil price does your firm need to profitably drill a new well?"

Jetzt geht es darum ob aus bestehenden Bohrungen weiter gefördert wird. Dafür sind die CashCosts entscheidend (operating expense siehe hier). Wobei man auch bei Preisen unter den Kosten weiterproduziert, wenn man nur einen kurzzeitigen Einbruch erwartet.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Life_in_the_sun

SA von heute 

The world's largest oil companies have been known for their dividend safety for years, but that may be changing amid a historic rout in crude prices. "In this extraordinary situation, we have decided to reduce the cash dividend for the first quarter 2020 by 67% [to $0.09]," Norway's Equinor (NYSE:EQNR) said in a statement. While most oil majors have already slashed investments and buybacks, the latest could be a signal of what's to come from others in the industry, including Royal Dutch Shell (RDS.A, RDS.B), BP (NYSE:BP), Exxon Mobil (NYSE:XOM), Chevron (NYSE:CVX), Total (NYSE:TOT) and ConocoPhillips (NYSE:COP).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Maciej
Am 22.4.2020 um 11:36 von frogger321:

Du kannst die Förderung nicht so einfach abschalten, das ist das Problem.. Drosseln ja, abklemmen nein

Könntest du das etwas näher erklären? Warum lassen sich die Pumpen nicht einfach so abstellen? Und wie viel Drosselung wäre möglich?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
frogger321
vor 6 Stunden von Maciej:

Könntest du das etwas näher erklären? Warum lassen sich die Pumpen nicht einfach so abstellen? Und wie viel Drosselung wäre möglich?

https://www.spiegel.de/wirtschaft/oel-schock-wegen-corona-donald-trump-und-sein-wirkungsloser-deal-a-f7e5de03-894e-4998-a02e-ecd4fd7d450d

"In der Ölindustrie herrsche "Verzweiflung", sagt Marktexpertin Borbély. Schließlich lässt sich die Produktion vielerorts nicht einfach von heute auf morgen herunterfahren. Erst recht nicht beim in den USA weit verbreiteten Fracking-Verfahren, wo das Gestein tief im Boden mithilfe eines Wasser-Sand-Chemikalien-Gemischs unter hohem hydraulischen Druck aufgebrochen wird. Viele Fracker haben keine Erfahrung - sie haben noch nie die Produktion wochenlang gestoppt und dann später wieder hochgefahren."

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Am 22.4.2020 um 21:44 von Schildkröte:

Einspruch abgelehnt:

Zitat

„Für die Turbulenzen um den amerikanischen Ölpreis am Montag waren nicht vor allem die physischen Marktteilnehmer oder Hedgefonds verantwortlich“, sagt Weinberg, „sondern vor allem teilweise automatische Handlungen der Anlageprodukte für private Anleger und Zwangsliquidationen“. In den vergangenen zwei bis drei Wochen habe man große Zuflüsse in börsengehandelte Indexfonds (ETF), börsengehandelte Rohstoffe (ETC) und Zertifikate auf Öl von privaten Anlegern gesehen.

...

auch der Brent-Preis könnte durchaus ins Negative rutschen. „Ich halte das für den Terminmarkt auf Brent für weniger wahrscheinlich, weil man sich dort, anders als bei WTI, Kontrakte auch in Bar auszahlen lassen kann

Quelle: FAZ

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Maciej
vor 17 Stunden von frogger321:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/oel-schock-wegen-corona-donald-trump-und-sein-wirkungsloser-deal-a-f7e5de03-894e-4998-a02e-ecd4fd7d450d

"In der Ölindustrie herrsche "Verzweiflung", sagt Marktexpertin Borbély. Schließlich lässt sich die Produktion vielerorts nicht einfach von heute auf morgen herunterfahren. Erst recht nicht beim in den USA weit verbreiteten Fracking-Verfahren, wo das Gestein tief im Boden mithilfe eines Wasser-Sand-Chemikalien-Gemischs unter hohem hydraulischen Druck aufgebrochen wird. Viele Fracker haben keine Erfahrung - sie haben noch nie die Produktion wochenlang gestoppt und dann später wieder hochgefahren."

Das bestätigt deine Aussage, erklärt aber die Gründe noch nicht so richtig. Sowohl beim Fracking als auch bei den herkömmlichen Onshore-Verfahren wird das Öl m.W. durch ein Aufbauen von Druck aus dem Boden gepresst. Meine naive Vorstellung ist, man lässt den Druck einfach weg und das Öl fließt nicht mehr weiter. Eine Drosselung scheint ja jederzeit technisch möglich zu sein. Mich würde eben interessieren, wie hoch die technisch bedingten Freiheitsgrade hier sind.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
alsuna
vor 6 Stunden von Maciej:

Meine naive Vorstellung ist, man lässt den Druck einfach weg und das Öl fließt nicht mehr weiter. Eine Drosselung scheint ja jederzeit technisch möglich zu sein. Mich würde eben interessieren, wie hoch die technisch bedingten Freiheitsgrade hier sind.

@reko hat in #3010 etwas dazu geschrieben, vielleicht helfen die Begriffe bei der Recherche?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Trauerschwan
Am 17.4.2020 um 19:35 von Trauerschwan:

Baker Hughes von dieser Woche: Die unfreiwilligen Produktionskürzungen der US-Fracker schreiten offensichtlich weiter voran.

 

U.S. Breakout Information

Oil 438 (-66)

Gas 89 (-7)

Davon in Texas 262 (-60)

 

Canada Breakout Information

Oil 7 (+1)

Gas 23 (-6)

 

Und es geht weiter...

 

U.S. Breakout Information

Oil 378 (-60)

Gas 85 (-4)

Davon in Texas 231 (-31)

 

Canada Breakout Information

Oil 8 (+1)

Gas 18 (-5)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Trauerschwan

@frogger321 @Maciej @reko

 

Bzgl. Shut-Ins sehen das andere wohl änlich. Habe bei SeekingAlpha folgenden Beitrag gefunden:

 

Zitat

geologist:

 

Exactly regarding the reservoir fracture stimulation pressures slowly disapating over shut-in time. These shale reservoirs are not very porous at all, such as conventional reservoirs. When they fracture stimulate these very tight rocks, they are causing the rocks and the very limited minor amounts of porous reservoir to break or fracture. They are pumping a very high pressure fluid into the reservoirs which causes the fractures. Once the well produces, it comes on at high pressure, high volume, but due to the limited fractures the pressure declines at about 60-70% per year, along with reduced production volumes. If you shut-in these stimulated reservoirs, the pressures will slowly leak off. It would be akin to a very slow leaking tire. When the reservoirs are opened back up, the pressure in the reservoir is not going to be the same, thus less pressure, less production.

 

Conventional reservoirs typically have high porosity and high pressures due to the extended reservoir beyond where the oil/gas are contained in. Beyond the oil/gas legs are water. The reservoirs with strong water drive will produce fine, or sometimes better after they are shut in for extended periods. Gas drive reservoirs are not as good as water drives, but they are still better than tight shale reservoirs. As long as the gas is in the reservoir you can shut-in the well, and when you open the well back up the gas will drive the oil out until the expansion of the gas reduces pressure.

 

There are many different types of reservoirs and multiple drive mechanisms. The experienced Geologists/Engineers know the reservoirs, and know how the different reservoirs will react to being shut-in. When a new field is being developed, the wells are shut-in, an opened back up in order to determine how the reservoirs respond to pressures, etc. This shut-in pressure information allows an experienced person to determine size of the reservoir and the amount of oil that can be produced. Its pretty neat to shut-in a well, and see the pressure response in a well that may be over a mile away - that means you have a very extensive reservoir with good communication between wells. It also means, get that well online so that someone else does not come along and drill close to the lease line and take oil from you lease. This is why there is 'unionization' agreements. Different operators in a field will designate who will operate the wells and what % of the production will go to each operator which allows the reservoir to be managed in a coordinated way and prevent wasting money on extra wells, etc. The more a Geologist knows about Engineering, and the more an Engineer knows about Geology, the better off they both will be in the E&P business. But it takes many years of experience and study to know what you are doing with reservoirs that are 1 to 4 miles below the ground surface. Much of this experience will be going away due to the reduced crude prices, and trying to replace that experience is very hard. Regards.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
vor 9 Stunden von Trauerschwan:

Canada Breakout Information

Oil 8 (+1)

Gas 18 (-5)

Was ist "Canada Breakout" ? Komisch, umgekehrt zu US.

 

Bei Gas scheint ein Shut in kein Problem zu sein. Es gibt sogar einen Nachholeffekt.

Interactions between the Design and Operation of Shale Gas Networks, Including CO 2 Sequestration, Engineering 2017

a-Shale-gas-production-rate-for-differen

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
cruxer

https://www.n-tv.de/21735051

 

Da ich zu wenig Ahnung habe, lasse ich den Link mal wertfrei hier. Mich würde interessieren, was die Experten dazu sagen. Die Fondsgröße ist schon mal winzig.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Trauerschwan
vor 2 Stunden von cruxer:

https://www.n-tv.de/21735051

 

Da ich zu wenig Ahnung habe, lasse ich den Link mal wertfrei hier. Mich würde interessieren, was die Experten dazu sagen. Die Fondsgröße ist schon mal winzig.

 

Du könntest wenigstens beschreiben was unter dem Link zu finden ist...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Marfir
· bearbeitet von Marfir
vor 20 Stunden von Maciej:

Das bestätigt deine Aussage, erklärt aber die Gründe noch nicht so richtig. Sowohl beim Fracking als auch bei den herkömmlichen Onshore-Verfahren wird das Öl m.W. durch ein Aufbauen von Druck aus dem Boden gepresst. Meine naive Vorstellung ist, man lässt den Druck einfach weg und das Öl fließt nicht mehr weiter. Eine Drosselung scheint ja jederzeit technisch möglich zu sein. Mich würde eben interessieren, wie hoch die technisch bedingten Freiheitsgrade hier sind.

Künstlicher Druck ist erst notwendig, wenn das Öl-/Gasfeld schon gealtert ist (bei konventionellen Quellen).

 

Offshore wells können auch nicht einfach die Produktion stoppen. Die Förderplattform kostet ordentlich Geld pro Tag und müsste trotzdem weiter bemannt sein, um den Druck zu überwachen. Falls etwas kritisch wird muss man trotzdem noch in der Lage sein das Öl/Gas los zu werden. Die Plattform zu entfernen und das Loch (bzw. meist mehrere) zu versiegeln erfordert ebenfalls Geld und kostet Zeit (Monate). Später müssten dann erneut Löcher gesetzt & verkabelt werden. Das wäre ein sehr teurer Spaß. Kein kurzer shutdown.

 

Beim Fracking könnte es ein Problem sein, dass die Fracking-Flüssigkeit weiter wirkt, aber keiner mehr vor Ort wäre um eventuell entstehende Lecks zu überwachen. In normalen Zeiten wird so ein fracking Feld schnell ausgebeutet und man zieht weiter. Danach besteht keine Gefahr mehr. Man müsste also streng genommen Personal abstellen dass 0 $ Umsatz bringt und notfalls eingreifen kann. Aber was will man schon groß machen wenn man das Öl/Gas nicht abtransportieren kann?

 

In kalten Regionen wäre außerdem das Problem dass immer eine gewisse Mindestförderung erfolgen muss, um zu verhindern dass die Anlagen, Quartiere/Siedlungen etc. einfrieren. Russland kann deshalb seine Förderung in Sibirien nur begrenzt drosseln.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Maciej

Okay danke! So wie ich das verstehe scheint Problem bei den Frackern also nicht mal unbedingt das sofortige Abstellen der Förderung zu sein, sondern vor allem die Einbußen beim Wiederanstellen der Anlagen später.

Hat noch jemand Zahlen wie hoch der Anteil der Fracking-/Offshore-/konventionellen Onshore-Förderung in den USA derzeit jeweils ist?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Trauerschwan
vor 6 Stunden von Maciej:

Okay danke! So wie ich das verstehe scheint Problem bei den Frackern also nicht mal unbedingt das sofortige Abstellen der Förderung zu sein, sondern vor allem die Einbußen beim Wiederanstellen der Anlagen später.

 

Richtig.

 

vor 6 Stunden von Maciej:

Hat noch jemand Zahlen wie hoch der Anteil der Fracking-/Offshore-/konventionellen Onshore-Förderung in den USA derzeit jeweils ist?

 

Naja, ich poste hier monatlich bzw. fast alle zwei Wochen US Produktionszahlen. Kann natürlich sein, dass die im ganzen Rumgespamme hier untergegangen sind. Andererseits lassen die sich auch recht schnell im Internet wiederfinden - vorausgesetzt man möchte diese finden.

 

EIA 914 wird monatlich veröffentlicht und zeigt die Produktionszahlen aller US-Staaten zzgl. Golf von Mexiko und Pazifik mit einer zweimonatigen Verzögerung an. Beides sollte als Offshore durchgehen.

 

Januar 2020:

Federal Offshore Gulf of Mexico .......... 1,983,000 bpd

Federal Offshore Pacific ..................................13,000 bpd

 

Also grob 2 Mio bpd. Weltweit müssten es knapp 30% sein, bin mir aber gerade nicht ganz sicher. Wären dann ca. 28-30 Mio bpd.

 

Bzgl. Shale würde ich EIA DPR heranziehen. Nicht perfekt, gibt aber die Zahlen für die Shale Gebiete an und sollten daher als guter Anhaltspunkt dienen. Es handelt sich um Schätzwerte.

 

Total  8,709 bpd im April --> 8,526 bpd im Mai Mai (-183k bpd)

 

Schönen Sonntag!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Maciej
· bearbeitet von Maciej
vor 18 Stunden von Trauerschwan:

Naja, ich poste hier monatlich bzw. fast alle zwei Wochen US Produktionszahlen.

Sorry, ich stecke leider nicht so tief im Thema, dass ich aus diesen Zahlen direkt entnehmen könnte, aus welcher Förderungsart sie stammen. Die Idee war halt, einen groben Überblick zu haben, wie viel der WTI-Mengen wie gefördert werden. Einfach um einen Eindruck zu haben, wie hoch der Teil der nicht/schwer abstellbaren Produktion ist. Bei Brent scheint das Problem der negativen Preise wegen Platzmangel ja momentan nicht zu existieren. Ich vermute mal, wenn der Teil der gut drosselbaren Förderung hier wesentlich höher ist, wird es dort auch später nicht auftreten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cai Shen
· bearbeitet von Cai Shen
vor 30 Minuten von Maciej:

Bei Brent scheint das Problem der negativen Preise wegen Platzmangel ja momentan nicht zu existieren.

Es ist vielleicht einfach nicht so medienpräsent?

WTI hatte auch nie einen negativen (Spot-)Preis, sondern die Verwerfungen am letzten Handelstag der heftig gehandelten Futures auf WTI haben ein paar Opferlämmer gefordert.

In Cushing laufen diverse Pipelines sehr plakativ zusammen und die gesamte Lagerkapazität ist bekannt.

 

Brent im engeren Sinne ist nur die qualitätiv hochwertige, jedoch in der Fördermenge weltweit unbedeutende Nordseesorte Rohöl.

Soweit ich weiß - und stellt es bitte richtig - wird der Preis für Rohölfutures vor allem in New York (Referenz WTI) und London (Referenz Brent) an den Börsen bestimmt.
Brent wird durch die traditionelle Bedeutung der Börse London als Bezugspunkt der Preisbestimmung für viele andere Rohölsorten verwendet.

Der Markt für "Brent-Futures" ist also deutlich heterogener bzw. internationaler als das amerikanische WTI.

 

Wo Brent gelagert wird, weiß ich nicht.

Wenn die Tanker allerdings mit WTI gefüllt sind, werden auch die Brent-Produzenten ein Problem bekommen.

 

Andere Überlegung: der Spread zwischen WTI und Brent liegt immer noch im völlig normalen Bereich von ~4 USD, der WTI Preisverfall überträgt sich also sehr wohl auch auf Brent.

Was in sofern erstaunlich ist, weil Cushing eine dicke Leitung zu Exportterminals an der Küste fehlt, ein WTI Überangebot also überhaupt nicht über einen Verdrängungswettbewerb direkt auf die Weltmarktpreise für Brent wirken kann.

 

Alles sehr spannend, ich schau mir das seit dieser Woche nur noch von der Seitenlinie an. :-*

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
vor 2 Stunden von Cai Shen:

Brent im engeren Sinne ist nur die qualitätiv hochwertige, jedoch in der Fördermenge weltweit unbedeutende Nordseesorte Rohöl.

Ich würde es weniger als Ölsorten sondern als unterschiedliche Vertragsspezifikationen sehen.

Öl aus verschiedenen Bohrungen ist sehr unterschiedlich. Damit man es handeln kann muß man es standardisieren. Dazu wird Öl aus verschiedenen Bohrungen zu einer einheitlichen Spezifikation verschnitten. Es werden u.a. API, Schwefelgehalt aber auch ein Lieferort festgelegt.

Man kann WTI Öl mit anderen Ölsorten verschneiden und vom WTI Lieferort Cushing zum Brent Lieferort Rotterdam transportieren und dann als Brent verkaufen.

Dann gibt es aber auch noch unterschiedliche Vertragsgestaltungen z. B. Cash Settlement.

why-brent-oil-wont-follow-u-s-wti-futures-below-zero

Zitat

Brent contracts are settled in cash so there is no risk of going negative but they could drop significantly.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...