Ölmarkt und Rohölpreise

[H.B.]

Meine geschwätzige Meinung hierzu – der letzte Satz ist im Thread-Zusammenhang relevant, der Rest fürht dorthin. Kürzer geht leider nicht

 

 

Viel Spass bei der Spekulation auf steigende Preise!

[dankenichts]

Meine geschwätzige Meinung hierzu – der letzte Satz ist im Thread-Zusammenhang relevant, der Rest fürht dorthin. Kürzer geht leider nicht

 

Dein Sprachgewürge hat etwas von Sekundäranalphabetismus. Geschwätzig, mehr steckt nicht dahinter. Ich empfehle eine Sprecherziehung, dann entwickelt sich vielleicht auch der Blick fürs große Ganze. Obwohl ich mir bei Dir da keine großen Hoffnungen mehr mache.

 

Der BP Energy Outlook 2035 lässt wenig Interpretationsspielraum zu. Man muss in nur in Gänze durchlesen und sich nicht einzelne Details herauspicken, die einem gerade in den Kram passen. Relativ sinkt der Anteil des Öls am weltweiten Energiemix, das ist richtig. Absolut steigt er aber weiter an, wenn auch nicht mehr mit den Wachstumsraten früherer Jahre. Was der Unterschied zwischen relativ und absolut ist, lernt man in der Schule.

 

Brent war 2009 irgendwo unter 40,00, beim Verlaufstief 2009 liegt die nächste große Unterstützung. Kann sein, dass der Kurs bis dahin fällt. Wer Nahrung kontrolliert, kontrolliert Menschen. Wer das Öl kontrolliert, ist in der Lage, ganze Nationen zu kontrollieren. Öl ist ein politisches Machtinstrument, und wenn man kein Gefühl dafür hat, was die Stellvertreter Gottes auf Erden als Nächstes vorhaben, wird es mit den Prognosen schwierig.

 

Für Kapitalmarktfreunde heisst es dann, die eigenen nicht vorhanden Möglichkeiten einer Evalutation zu erkennen und sich anderen Spielweisen zuzuwenden und sich mit Sektoren zu beschäftigen, die vernünftig analysierbar sind.

[Maciej]

Dein Sprachgewürge hat etwas von Sekundäranalphabetismus. Geschwätzig, mehr steckt nicht dahinter. Ich empfehle eine Sprecherziehung, dann entwickelt sich vielleicht auch der Blick fürs große Ganze. Obwohl ich mir bei Dir da keine großen Hoffnungen mehr mache.

[...]

Was der Unterschied zwischen relativ und absolut ist, lernt man in der Schule.

Was soll denn diese herablassende Art? Wenn du Kritik üben willst, dann mach das doch wie ein vernünftiger Mensch! Man kann auch andere kritisieren, ohne gleich mit Beleidigungen um sich zu werfen. Hier kommunizieren immer noch Menschen miteinander.

[helios]

Servus zusammen,

 

charttechnisch ist die Sache klaa - ein stabiler fallender Trend.

 

Emotional und bedingt durch kleinen Hintenherumbotschaften könnt man meinen, der Boden sei gefunden (noch nie war ein Ölhändler bei mir um eine Flasche Wein zu Weihnachten abzugeben - heuer so passiert, gleich ein passendes Indexzertifikat rausgesucht und auf watchlist gesetzt - CZ6LL1 - leider steigt nur der Gegenspieler CZ6LL0 ).

 

Alle support's wurden pulverisiert, auch wenn in den Medien manchmal das Gegenteil suggeriert wird.

[Marfir]

Servus zusammen,

 

charttechnisch ist die Sache klaa - ein stabiler fallender Trend.

 

Emotional und bedingt durch kleinen Hintenherumbotschaften könnt man meinen, der Boden sei gefunden (noch nie war ein Ölhändler bei mir um eine Flasche Wein zu Weihnachten abzugeben - heuer so passiert, gleich ein passendes Indexzertifikat rausgesucht und auf watchlist gesetzt - CZ6LL1 - leider steigt nur der Gegenspieler CZ6LL0 ).

 

Alle support's wurden pulverisiert, auch wenn in den Medien manchmal das Gegenteil suggeriert wird.

 

Also fällt der Preis auf 0, so ganz ohne supports... ? Supi, dann kann ich nochmal sehr günstig nachkaufen.

[Schlaftablette]

Meine Prognose fuer 2015:

 

Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, warum die Saudis den Oelpreis abstuerzen lassen haben. Hier im Forum sind beide Theorien ausfuehrlich diskutiert worden: Ein Neo-con / Wahabi Buendnis um Putin ans Bein zu pinkeln, aber auch ein US-Saudi Preiskampf, um die Fracker in den USA aufs Kreuz zu legen. Dennoch spielt es keine Rolle, was davon zutrifft, denn bisher ist beides noch nicht gelungen. Putin hat nicht klein beigegeben und auch die Fracker foerdern noch munter weiter. Allerdings zeigen sich bei beiden Parteien erste Risse im Lack. Den Rubelabsturz haben wir hinreichend diskutiert, und dass der HY-Bond Spread hochgegangen ist, und in den letzten 2 Monaten weniger gebohrt wird ist auch bekannt. Checker hat mehrfach auf das Red-Queen Syndrom hingewiesen.

 

Wirft man all die Fakten in einen Topf, dann ergibt sich fuer mich folgende Suppe: Der Oelpreis wird bis mindestens Mitte 2015 niedrig bleiben, eher laenger. Warum sollte Saudi-Arabien auf halbem Wege kneifen, solange das Ziel noch nicht erreicht wurde? Diese Tatsache scheint der Markt aber bisher noch nicht eingepreist zu haben, bzw. schaetzt er es anders ein als ich. Brent kostete in der Spitze (Juni 2014) fast 115$. Heute liegen wir bei nur noch 57$. Aehnlich sieht es bei WTI aus. Exxon ist im selben Zeitraum nur um ~10% gefallen, Chevron um ~17%, RDS um ~21%, jeweils in USD. In EUR sinds noch deutlich weniger. Vom Dezembereinbruch haben sich all die Werte innerhalb von 2 Wochen schon wieder erholt, und dass obwohl der Oelpreis immer noch weiter faellt. Auch hier meine Vermutung: Es stehen viele mit Taschen voller Geld seit Jahren an der Seitenlinie und schauen der Hausse wehleidig hinterher, und Draghi macht es ihnen auch nicht leichter. Sollten wir fuer mehrere Monate Oelpreise um die 40$ sehen, dann bekommen wir vielleicht auch bei den Oil-Majors noch ganz andere Kurse. Vielleicht dann, wenn die Futures auslaufen, mit denen die Majors ihre Produktion abgesichert haben.

 

Und es kann durchaus noch etwas laenger dauern. Eine ganze Reihe von Bohrloechern sind vorhanden, und das Schieferoel und -gas quillt nun mal raus. Stichwort: Sunk Costs. Geht eine Klitsche pleite, fliesst das Gas danach trotzdem weiter, nur diesmal eben fuer einen anderen Eigentuemer, der die Assets fuer nen Appel und nen Ei kauft. Bis das abebbt, duerften ein paar Monate ins Land ziehen. Und auf der Kostenseite geht auch noch etwas. Wenn die Haelfte des Equipments eingemottet wird, dann werden die Service-Dienstleister (z.B. Rig-Vermieter etc.) auch mal fuer ein paar Monate auf Gewinne verzichten, oder sogar einen Verlust in Kauf nehmen, um den Cash-Flow sicherzustellen. Die Mitarbeiter koennen ihre Gehaltsvorstellungen der Realitaet anpassen, wenn der Arbeitsmarkt nichts besseres hergibt. Harte Zeiten sind gute Gelegenheiten fuer technische Optimierungen, die auch die finanzielle Situation entspannen. In den Medien werden viele Zahlen zu den Foerderkosten fuer Fracking und Tiefseebohren genannt. Ich denke, die Zahlen sind zu hoch gegriffen und in Wirklichkeit weiss auch niemand ganz genau, wie hoch die Foerderkosten in der Zukunft sein werden, man kennt die Zahlen nur fuer die Vergangenheit. Denn die Foerderkosten haengen wiederum vom Oelpreis ab. Will heissen: Ist der Oelpreis hoch, dann wollen alle bohren, und Seadrill kann sich die Vertraege aussuchen. Entsprechend hoch sind die Dayrates und damit auch die Foerderkosten. Bricht der Oelpreis ein, dann nimmt Seadrill jeden Auftrag dankbar an, auch wenn die Dayrates eher bescheiden aussehen. Also sinken auch die Foerderkosten. Ebenso wird Putin noch ein Weilchen trotzen, diesmal hat er ein paar Dollars mehr zur Seite gelegt als in den 90ern.

 

Welche Konsequenzen wird ein niedriger Oelpreis ueber laengere Zeit haben? Zum einen wird der niedrige Oelpreis wie ein riesiges Konjunkturpaket wirken, denn insbesondere bei Kleinverdienern schlagen die Energiekosten prozentual voll ins Kontor. Bei denen wird jeder an der Tanke gesparte Euro groesstenteils in den Konsum gehen, entsprechend duerfte sich das Wachstum und die Gewinne bei Non-Oils steigern. Umgekehrt werden den Saudis Dollars fehlen, um US-Staatseinleihen zu kaufen, was fuer die T-Bonds sicherlich nicht zinssenkend wirken wird. Ob Yellen sich da trauen wird, die Situation mit Zinserhoehungen weiter anzuheizen bleibt fraglich. Zum zweiten: Wenn die Saudis beschliessen, dass der Oelpreis wieder zu steigen hat, dann werden die anderen OPEC-Foerderer (Vene, Iran etc.) sehr dankbar sein, und sich in Zukunft viel sorgfaeltiger an die vereinbarten Foerdermengen halten, um die Saudis ja nicht zu veraergern. Zum dritten: Wenn der Preis laenger niedrig bleibt, und wir reihenweise Ausfaelle bei den Junk-Bonds im Oelsektor sehen werden, kann es auch die ein oder andere Bank in den USA in Mittleidenschaft ziehen. Selbst wenn der Preis anschliessend steigt: Jede Bank wird mit Krediten an kleine Oelklitschen vorsichtig sein, wenn man von Saudis Gnaden abhaengt.

 

Insofern glaube ich, dass wir 2016-2017-2018 durchaus wieder >100$ / Barrel liegen werden. Der Weg dahin duerfte aber recht holprig werden und nicht alle werden es bis dahin schaffen.

[dakac]

Egal ob durch Konspiration oder Marktkräfte mathematische Formel heißt: Überangebot+starker US Dollar= fallende Ölpreise

 

Und wie es aussieht mind. zwei Quartale bleibt das Überangebot bestehen und wie es mit dem Dollar aussieht, naja, es ist auch politisch gewollt.

 

 

Ebenso wird Putin noch ein Weilchen trotzen........

 

Man soll sich den Ölpreischart in Rubel besorgen bevor man viel darüber erzählt. Russische Währungsreserven sind auch eine Fatamorgana. Sie sind weit größer. Vlad's Öl und Gas Generäle (müssen) ihre Dollars und Euroseinnahmen aus Ausland in Russland in Rubel umtauschen. Mathematische Formel heißt: Währungsreserven+ Öl/Gas Einnahmen=erstarkende Rubel (wenn gewollt)

 

Falls das nicht ausreichen sollte:

 

Kein Problem Kumpel, wir swapen dat!

[Marfir]

Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, warum die Saudis den Oelpreis abstuerzen lassen haben. Hier im Forum sind beide Theorien ausfuehrlich diskutiert worden: Ein Neo-con / Wahabi Buendnis um Putin ans Bein zu pinkeln, aber auch ein US-Saudi Preiskampf, um die Fracker in den USA aufs Kreuz zu legen. Dennoch spielt es keine Rolle, was davon zutrifft, denn bisher ist beides noch nicht gelungen. Putin hat nicht klein beigegeben und auch die Fracker foerdern noch munter weiter. Allerdings zeigen sich bei beiden Parteien erste Risse im Lack. Den Rubelabsturz haben wir hinreichend diskutiert, und dass der HY-Bond Spread hochgegangen ist, und in den letzten 2 Monaten weniger gebohrt wird ist auch bekannt. Checker hat mehrfach auf das Red-Queen Syndrom hingewiesen.

 

Genauso gut könnte man die Wall Street verantwortlich machen. Erst wird mit der Kreditvergabe und Börsengängen verdient. Und jetzt in der Krise mit Fusionen und Pleiten (Filetstücke absahnen). Vielleicht ist es ein bisschen was von allem.

 

Aber wird es dem Markt denn reichen, wenn einfach etwas weniger gebohrt wird? Bis die alten Bohrlöcher stark abebben und sich die CapEx Kürzung richtig bemerkbar machen, wird es wohl etwas mehr als 1 Jahr dauern. Dann sind aber immer noch die Öllager berstend voll. Schwer zu sagen ob in der Massenpanik der Markt vielleicht erst mal 2 Jahre braucht, um den Absturz zu verdauen. Einige Fracker dürften arge Probleme haben so lange durchzuhalten. Allen voran Sandridge Energy und Chesapeake Energy. Penn West, Pengrowth, Baytex und Enerplus haben jetzt schon fast kein cash mehr.

Das wird interessant!

[helios]

......................................................

Also fällt der Preis auf 0, so ganz ohne supports... ? Supi, dann kann ich nochmal sehr günstig nachkaufen.

 

keine Ahnung, theoretisch gehts auch unter Null, so wie bei den Zinsen *grübel*

 

aber die Pivot-Fraktion hat eine Zahl - auf Monatsbasis wird ein Ziel bei 30$/barrel herum abgeleitet

Quelle:

http://www.investing.com/commodities/crude-oil-technical?period=month

 

um auf Deine fundamentalen Andeutungen einzugehen - einige Firmen gehen Chapter 11, dann wird es die high-yield Branche zerlegen, die haben ja den us-ölboom finanziert. Clevere Firmen haben sich und die Ölpreise abgesichert, der Gegenpartner wird in Schwierigkeiten kommen, erfahrungsgemäß sind das die üblichen Verdächtigen wie Banken und Versicherer - genügend Zündstoff ist schon da - die Frage ist nicht ob, sondern wann gehts los und wo schepperts???

 

Wenn dann maximaler Schaden angerichtet ist, dann erst steigt der Ölpreis wieder an.

[Marfir]

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Also fällt der Preis auf 0, so ganz ohne supports... ? Supi, dann kann ich nochmal sehr günstig nachkaufen.

 

keine Ahnung, theoretisch gehts auch unter Null, so wie bei den Zinsen *grübel*

 

aber die Pivot-Fraktion hat eine Zahl - auf Monatsbasis wird ein Ziel bei 30$/barrel herum abgeleitet

Quelle:

http://www.investing...al?period=month

 

Negative Ölpreise? Du eiferst eindeutig der falschen Religion nach.

 

um auf Deine fundamentalen Andeutungen einzugehen - einige Firmen gehen Chapter 11, dann wird es die high-yield Branche zerlegen, die haben ja den us-ölboom finanziert. Clevere Firmen haben sich und die Ölpreise abgesichert, der Gegenpartner wird in Schwierigkeiten kommen, erfahrungsgemäß sind das die üblichen Verdächtigen wie Banken und Versicherer - genügend Zündstoff ist schon da - die Frage ist nicht ob, sondern wann gehts los und wo schepperts???

 

Wenn dann maximaler Schaden angerichtet ist, dann erst steigt der Ölpreis wieder an.

 

Wo und wann wüsste ich auch gern. Vielleicht gibts dann einen richtigen Börsencrash, nach dem Investoren ins grübeln kommen wie schnell die Joblokomotive Fracking entgleist ist.

Weis man denn welche Banken besonders engagiert sind?

[helios]

Die Branchenkenner wissen vermutlich schon mehr. Aus meinen Charts kann ich keine Namen erkennen.

Das Thema wird aber bereits schon seit einem Monat in der us-presse behandelt, da war der wti-oil Preis noch im *komfort*-Bereich um 70$ - jetzt bei knapp 50$ herrscht Ruhe im Stall.

 

jpm wird sehr oft am Rande wie zufällig erwähnt - und noch so ein Ding: **collateralized loan obligations (CLOs).**

(ja verreck, wassn das schon wieder für ein Hintenherummist...)

================

“...a type of bond that bundles together cash flows from loans made to highly indebted companies and then slices them according to risk. … Oil and gas loans make up 4.5 per cent of the S&P LCD Loan index by amount outstanding-a proxy for exposure that may be embedded in CLOs. Energy loans make up 4.1 per cent of JPMorgan Chase’s loan index.”

================

[BTCtrader]

mit Öl lässt sich schwer Geld verdienen ... es sei den man swingt auf wenige Tage oder intraday hält man länger ist das Rollieren oft der Spielverderber

 

wer bist Jänner 2016 long geht muss für den Kontrakt jetzt 7 $ mehr hinlegen ........

http://www.cmegroup.com/trading/energy/crude-oil/light-sweet-crude.html

 

und wenn man Monat für Monat ..ist noch mehr ! Spread und sonstige Kosten ...

 

 

zur Thema Contangoproblematik hab ich hier was gefunden

[Schlaftablette]

http://app.handelsblatt.com/finanzen/aktien/oelpreisverfall-schnaeppchenjaeger-haben-die-witterung-aufgenommen/11179658.html

 

für mich sieht das immer noch nach zuviel Euphorie aus. Ich glaube, wir werden noch deutlich niedrige Kurse bei den Oil-Majors sehen.

 

http://fivethirtyeight.com/features/the-conventional-wisdom-on-oil-is-always-wrong/

[checker-finance]

Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, warum die Saudis den Oelpreis abstuerzen lassen haben. Hier im Forum sind beide Theorien ausfuehrlich diskutiert worden: Ein Neo-con / Wahabi Buendnis um Putin ans Bein zu pinkeln, aber auch ein US-Saudi Preiskampf, um die Fracker in den USA aufs Kreuz zu legen. Dennoch spielt es keine Rolle, was davon zutrifft, denn bisher ist beides noch nicht gelungen. Putin hat nicht klein beigegeben und auch die Fracker foerdern noch munter weiter. Allerdings zeigen sich bei beiden Parteien erste Risse im Lack. Den Rubelabsturz haben wir hinreichend diskutiert, und dass der HY-Bond Spread hochgegangen ist, und in den letzten 2 Monaten weniger gebohrt wird ist auch bekannt. Checker hat mehrfach auf das Red-Queen Syndrom hingewiesen.

 

Genauso gut könnte man die Wall Street verantwortlich machen. Erst wird mit der Kreditvergabe und Börsengängen verdient. Und jetzt in der Krise mit Fusionen und Pleiten (Filetstücke absahnen). Vielleicht ist es ein bisschen was von allem.

 

Aber wird es dem Markt denn reichen, wenn einfach etwas weniger gebohrt wird? Bis die alten Bohrlöcher stark abebben und sich die CapEx Kürzung richtig bemerkbar machen, wird es wohl etwas mehr als 1 Jahr dauern. Dann sind aber immer noch die Öllager berstend voll. Schwer zu sagen ob in der Massenpanik der Markt vielleicht erst mal 2 Jahre braucht, um den Absturz zu verdauen. Einige Fracker dürften arge Probleme haben so lange durchzuhalten. Allen voran Sandridge Energy und Chesapeake Energy. Penn West, Pengrowth, Baytex und Enerplus haben jetzt schon fast kein cash mehr.

Das wird interessant!

 

1. Neo-con / Wahabi Buendnis

Putin bzw. Rußland ist aber schon ziemlich angeschlagen. Jedenfalls steigt das Schmerzlevel. Auch andere Schurkenstaaten wie Venezuela und der Iran werden praktischerweise zugleich getroffen. Die beiden wahrscheinlich sogar noch stärker als Rußland.

 

2. Auswirkungen auf Fracking-Buden

Auch da sind einige stehend K.O. - gerade im mid cap- und small cap-Bereich. Das sind hunderte von Unternehmen und darunter gibt es doch kaum eines, das noch auf der grundlage von ca. 80 USD/bbl cash flow-neutral war. Die haben durchweg mit kreditfinanzierten CapEx geplant. Da bricht nun aber sowohl die weitere Finanzierung als auch teilweise der Cash flow aus der bisherigen Produktion weg. Aufgrund des Red Queen-syndroms wird es auch ein signifikanter Teil der Produktion relativ früh wegfallen. In Relation zur Weltölproduktion ist die gesamte US-Fracking-Produktion aber nicht so entscheidend, als dass der wegfallende Teil so richtig ins Kontor schlagen würde.

 

3. CapEx-Kürzungen bei nicht-Frackern

Das wird als erstes early stage projects, also exploration und Ankauf von Explorationslizenzen betreffen. Wo schon Millionen und Milliarden in Lizenzen, Exploration und beginnende Erschließung investiert sind, wird später gespart werden, bei Erhaltungsinvestitionen in bestehende Produktion zuletzt.

 

4. Staaten

Interessant wird Libyen. Wenn da wieder mehr Produktion aufgrund von Bürgerkrieg wegbricht, wird das bemerkbar sein. Beim Iran hängt einiges von den Atomgesprächen ab. Gibt der Iran da nach, darf er mehr fördern und verkaufen. Im Fall von Venezuela würde ich mit leicht sinkender Produktion rechnen, ebenso Rußland.

 

5. Verbrauch

Der Preisabsturz arbeitet sich so langsam zu den Zapfsäulen und Endverbrauchern vor. Ich denke schon dass, viele Kraftsoffsparmaßnahmen sowohl bei Sprit als auch bei Heizöl nicht mehr so konsequent eingesetzt werden. Der private Verbrauch sollte sowohl in Europa als auch den USA ansteigen, wobei viel vom Wetter abhängt.

[Marfir]

http://fivethirtyeig...s-always-wrong/

 

Der Artikel stellt so ziemlich alles in Frage. Ein Punkt ist aber richtig, denke ich:

 

That means the key variable in forecasting oil production isn’t drilling costs or even oil prices; it’s Wall Street.

 

Solange die Fracker noch genug Geld bekommen, können sie auch eine Zeit lang unter Verlusten weiter machen. Ganz auf 0 lässt sich die CapEx auch nicht kürzen, bzw. bei negativen OCF hilft das ohnehin nicht. Da die Bilanzen aber derart schlecht sind, dürfte es für die Wall Street schwer werden den Boom aufrecht zu erhalten und damit bereits investiertes Kapital zumindest scheinbar zu retten. Einige haben fast kein cash mehr, d.h. hängen nur noch an der Kreditlinie und am Geld, dass durch Firmen-Verkäufe rein kommt.

In Q3 wurden noch netback's von ca. 35 - 50 $/boe erzielt. Inzwischen dürften die ersten also Bekanntschaft mit negativem OCF's machen. Welche Bank sollte so einem Unternehmen noch Geld leihen wollen?

 

Nach dem die illiquiden Fracker geplündert wurden treibt man zur Freude der Überlebenden plötzlich wieder den Preis nach oben.

[Fleisch]

Die Geschwindigkeit mit der der Kurs fällt ist vielmehr das Problem. Das ist nicht mehr nur eine größere Verkaufswelle, das geht schon in Richtung Panik. Meine erste Einstiegsposition A0KRKM steht nach wenigen Tagen (hatte auf eine Stabilisierung des überverkauften Zustandes spekuliert) bereits mit -12 % in den Büchern. Tendenz weiter fallend, d.h. das Vorzeichen bleibt. Also noch ein bisschen warten und die nächste Tranche bei 50 bzw. 45 nachsetzen und die Stimmung weiter beobachten.

 

Die Investitionsplanungen sind mit den aktuellen Kursen doch bereits überholt. Die Entwicklung braucht nur mal noch ein bisschen Zeit. Laut heutigem HB sind insb. im Dezember mehrere hundert Millionen allein in ETFs auf Ölkonzerne und -ausrüster geflossen. Ich finde den Artikel jedoch gerade nicht.

[otto03]

Die Geschwindigkeit mit der der Kurs fällt ist vielmehr das Problem. Das ist nicht mehr nur eine größere Verkaufswelle, das geht schon in Richtung Panik. Meine erste Einstiegsposition A0KRKM steht nach wenigen Tagen (hatte auf eine Stabilisierung des überverkauften Zustandes spekuliert) bereits mit -12 % in den Büchern. Tendenz weiter fallend, d.h. das Vorzeichen bleibt. Also noch ein bisschen warten und die nächste Tranche bei 50 bzw. 45 nachsetzen und die Stimmung weiter beobachten.

 

Die Investitionsplanungen sind mit den aktuellen Kursen doch bereits überholt. Die Entwicklung braucht nur mal noch ein bisschen Zeit. Laut heutigem HB sind insb. im Dezember mehrere hundert Millionen allein in ETFs auf Ölkonzerne und -ausrüster geflossen. Ich finde den Artikel jedoch gerade nicht.

 

Mutige Investition, durch Contango wird z.Zt. bei jedem Rollvorgang monatlich zusätzlich Geld in den Sand gesetzt, der Absturz von A0KRKM wird z.Zt. noch gemildert durch den starken $US.

 

Eine short Investition verdient durch Contango bei jedem Rollvorgang und partizipiert ebenfalls am starken $US.

 

http://www.cmegroup.com/trading/energy/crude-oil/brent-crude-oil-last-day.html

 

 

 

und noch ein Bildchen

 

 

 

 

Zur Erinnerung, A0KRKM partizipiert nicht am Spotpreis.

 

 

PS verweise auf den Beitrag #1701 von H.B., letzter Satz von ihm:

Viel Spass bei der Spekulation auf steigende Preise!

 

PPS

ETC034 (4-fach short) seit 31.12.2014 plus 28,27%, seit 31.12.2013 plus 1.454,30%

[freesteiler]

-6% heute. Das ist wirklich Panik.Ich kann leider überhaupt nicht einschätzen, wie das noch weitergeht. Mit der richtigen Wette lässt sich da auf jeden Fall gut Geld verdienen.

[otto03]

-6% heute. Das ist wirklich Panik.Ich kann leider überhaupt nicht einschätzen, wie das noch weitergeht. Mit der richtigen Wette lässt sich da auf jeden Fall gut Geld verdienen.

 

Man munkelt nächste Etappe 40 $US (Spotpreis Brent)

[dakac]

Ich glaube, wir werden noch deutlich niedrige Kurse bei den Oil-Majors sehen.

 

Alle Öl(relevante) Aktien müssen ihre Zahlen neu anpassen. Also es kommt nicht nur auf den niedrigen Ölpreis, sondern auch wie lange es so niedrig bleibt. Es wird um Herunterstufungen gehen, viele werden ziemlich ungünstige Deals machen müssen, weil sie Geld brauchen

Under the five-year agreement with Linn, Blackstone would fund drilling programs at locations selected by Linn for an 85 percent working interest in the wells

 

Keine angenehme Zeit!! Ich denke, dass es zu früh ist im Ölsektor stark engagiert zu sein!

[berliner]

Heute auf Yahoo: North Dakota Producers Looking at Crude Falling to $30 Read more: North Dakota Producers Looking at Crude Falling to $30 - Whiting Petroleum Corp (NYSE:WLL) - 24/7 Wall St. http://247wallst.com/energy-business/2015/01/06/north-dakota-producers-looking-at-crude-falling-to-30/#ixzz3O3pil0GN Follow us: @247wallst on Twitter | 247wallst on Facebook

 

Interessant finde ich ja den Teil:

 

In our earlier look at the top producers in the Bakken, we noted the added transportation costs of $19 a barrel for Bakken crude headed by rail to the east coast and $11 a barrel for crude headed to the Gulf coast by pipeline. Adding the transportation cost to east coast refineries to the posted price of $33.44 gives a price per barrel at the refinery of $52.44. Because east coast crude is benchmarked to Brent, not WTI, the price paid was 1.2% below Monday’s closing price of $53.11 per barrel of Brent.

 

Read more: North Dakota Producers Looking at Crude Falling to $30 - Whiting Petroleum Corp (NYSE:WLL) - 24/7 Wall St. http://247wallst.com/energy-business/2015/01/06/north-dakota-producers-looking-at-crude-falling-to-30/#ixzz3O3poJlLo

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Da muß man für den Transport also noch mal $11 bis $19 vom Preis abziehen. Wie lange sollen die Erzeuger das durchhalten?

[checker-finance]

Hier ist die Rede von an sich geplanten Projekten im Wert von 60 Milliarden USD, die kein Go bekommen, wenn es mit dem Ölpreis so weiter geht - und das allein Ölsandprojekte in Kanada!

 

http://seekingalpha.com/news/2203265-60b-in-canadian-projects-in-peril-as-oil-investment-plunge-echoes-1999

As many as 16 oil sands’ projects worth nearly $60B that have not yet received corporate sanctioning may be deferred if current oil prices persist, according to upstream research analysts at Wood Mackenzie.

 

So klar kommt es aus der meldung nicht heraus, aber ich schätze mal, dass mit dem Projektwert die CapEx gemeint sind.

[dakac]

Jim Cramer on Why Oil Prices Will Continue to Stay Cheap

 

 

Man muss es nicht lesen, es reicht auch zu wissen, dass:

2015 is shaping up to be a HUGE production year in this country; bigger than 2014.

[Schlaftablette]

http://www.aktienboard.com/forum/f22/crude-oil-wti-oil-t106497/187

 

Die Kollegen vom Aktienboard erklären ganz ausgezeichnet, wie Comodity Trading gemacht wird. Und wieder was gelernt.

[Chemstudent]

http://www.aktienboard.com/forum/f22/crude-oil-wti-oil-t106497/187

 

Die Kollegen vom Aktienboard erklären ganz ausgezeichnet, wie Comodity Trading gemacht wird. Und wieder was gelernt.

 

Klassische Cash-and-carry arbitrage. Ist sogar im Sticky verlinkt.

https://www.wertpapier-forum.de/topic/28776-rohstoffspekulationen-und-realer-rohstoffmarkt-auswirkungen/?do=findComment&comment=508543

 

Da muss man gar nicht zur Konkurrenz schielen, das können wir im WPF auch.