troi65 Januar 17, 2016 · bearbeitet Januar 17, 2016 von troi65 Wie wird in dem Zusammenhang das hier eingeschätzt ? http://www.spiegel.d...-a-1072415.html Kann mir derzeit nicht vorstellen , dass der Ölpreis stramm nach oben geht in 2016. Wie schnell der Iran mit seinem Öl auf den Markt zurück kommt , bleibt abzuwarten . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Januar 17, 2016 Wikipedia hat eine ungünstig skalierte Grafik im Programm, die in der Mobilversion auf dem Smartphone auch noch an den Artikelanfang geschoben wird. Der Anteil Chinas am Ölverbrauch ist doch höher als ursprünglich dargestellt, wie von Odensee richtig bemerkt. Verbrauch in Millionen Tonnen (2010) Rang Land Anteil in % 1. USA 21,2 2. China 10,9 3. Japan 5,2 Ich bekomme gedanklich weder die USA mit 2 China-Tortenstück voll noch ist China doppelt so groß dargestellt wie der grüne Japanschnipsel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Januar 17, 2016 · bearbeitet Januar 17, 2016 von Ramstein Wikipedia hat eine ungünstig skalierte Grafik im Programm, die in der Mobilversion auf dem Smartphone auch noch an den Artikelanfang geschoben wird. Der Anteil Chinas am Ölverbrauch ist doch höher als ursprünglich dargestellt, wie von Odensee richtig bemerkt. Verbrauch in Millionen Tonnen (2010) Rang Land Anteil in % 1. USA 21,2 2. China 10,9 3. Japan 5,2 Ich bekomme gedanklich weder die USA mit 2 China-Tortenstück voll noch ist China doppelt so groß dargestellt wie der grüne Japanschnipsel. Wenn du einen Link angegeben hättest, hätte ich mir eine Minute suchen erspart. Welche Relevanz haben Zahlen von 2010 noch? Es gab doch sicher Änderungen in den letzten 5 Jahren. Was ist Erdölverbrauch? Das CIA Worldfactbook z.B. unterscheidet zwischen crude oil und refined petroleum products. Graphiken, die irgend jemand in Wikipedia kopiert hat, sind nicht unbedingt ein "gerichtsfester" Beweis. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Januar 17, 2016 Was ist Erdölverbrauch? Das CIA Worldfactbook z.B. unterscheidet zwischen crude oil und refined petroleum products. In der amerikanischen Wirtschaftspresse startet jeden Dienstag (API) und Mittwoch (EIA) - bei Veröffentlichung der crude oil stocks eine hitzige Debatte zum Ölpreis. Betrachtet wird derzeit weniger der tatsächliche Verbrauch, sondern bei Nettoverbrauchern eher der dem Upstream direkt folgende Import und - v.a. in den USA - wachsende Lagerbestände an Rohöl. "Verbraucht" im engeren Sinne werden selbstverständlich Endprodukte der Raffinerien (refined products), im Midstream scheint die Lagerkapazität jedoch nicht allzu hoch auszufallen. Der Verbrauch setzt sich in einigen netto importierenden Ländern mit eigener Ölförderung (USA, China) zusammen aus: Produktion + Import - Export (+/- Bestandsänderung), interessiert im derzeitigen Marktumfeld mit Überproduktion jedoch offensichtlich niemanden. :- So beschränken sich die Prognosen aus amerikanischer Sicht wohlwollend auf die Hubs und teils geschätzte Pipelinekapazitäten an Rohöl. Aus meinen Analysen amerikanischer Ölraffinerien weiss ich, dass die Produzenten sich den Rohstoff "Öl" tatsächlich just-in-time anliefern lassen und z.B. über JP Morgan einkaufen, die auch Preismanagement und Logistik übernehmen. In March 2012, we entered into an amended and restated crude oil supply and logistics agreement (the "Crude Intermediation Agreement") with J.P. Morgan Commodities Canada Corporation (“JPM CCC”), pursuant to which JPM CCC assisted us in the purchase of most of the crude oil requirements of our refinery. Once we identified types of crude oil and pricing terms that met our requirements, we notified JPM CCC, which then provided, for a fee, credit, transportation and other logistical services for delivery of the crude oil to the Cottage Grove, Minnesota, storage tanks, which are approximately two miles from our refinery. Title to the crude oil passed from JPM CCC to us as the crude oil entered our refinery from the storage tanks located at Cottage Grove. The Cottage Grove storage tanks were leased by JPM CCC from us for the duration of the Crude Oil Intermediation Agreement. Zusammenfassend werden Erdölimporte auf Länderebene mit Verbrauch gleichgesetzt, wenn auch tatsächlich als Heizöl / Kerosin / Diesel / Benzin und Bitumen in den Handel gelangend. Im kostenlosen Bereich muss man sich mit jahrealten Zahlen zufrieden geben, auch meine im Rohstoffbereich geschätzte Quelle Polinares (EU Forschungsprojekte) bietet nur ein working paper von 2012 mit Zahlen bis 2010. Polinares_part_I_1.pdf Polinares_part_II.pdf Das EIA stellt ein recht ansehnliches grafisches Tool zur Verfügung, das zwar bis 2013 auswertet - jedoch erhebliche Lücken aufweist. http://www.eia.gov/beta/international/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dandy Januar 17, 2016 Sagt mal, falscher Film oder was? Hatte doch einen Link zur IEA zum weltweiten Ölverbrauch verlinkt. Ist Euch die Quelle nicht seriös genug oder was? Der Ölverbrauch ist demnach weltweit von ca. 91 Millionen Fässer pro Tag Anfang 2013 auf rund 95 Millionen Fässer pro Tag Ende 2015 relativ stetig gestiegen. Die IEA prognostiziert einen weiteren Anstieg von 1,5 Millionen Fässern pro Tag im Jahr 2016. Eine Nachfrageschwäche sieht anders aus. Auch wenn es nicht in diesen Thread gehört: Bei anderen Rohstoffen sieht die Situation schon anders aus, da China eine größere Rolle beim Verbrauch spielt (bspw. bei Eisenerz) und die Nachfrage stark durch staatliche Maßnahmen, wie Aufbau von Infrastrukur, Immobilienboom mangels Investmentalternativen etc. künstlich geschaffen wurde. Auch da gibt es natürlich Unterschiede von Rohstoff zu Rohstoff. Wie kommt so was? Meiner Meinung nach entsteht ein Schweinezyklus bei Rohstoffen dadurch, dass bei sinkendem Rohstoffpreisen alle Rohstoffförderer versuchen den Umsatzeinbruch durch eine höhere Förderung wieder wettzumachen, um ihre Fixkosten weiterhin decken zu können. Damit hören sie erst auf, wenn ihre Förderkosten höher sind als der Preis den sie erlösen. Bei Öl sind wir meiner Ansicht nach im Mittel schon längst unter dieser Schwelle (habe keinen Beweis dafür, nur ein Bauchgefühl), bei anderen Rohstoffen bin ich mir ziemlich sicher (Eisenerz, Kupfer, Gold Zink, Nickel etc.), dass wir auch schon unterhalb dieser Schwelle für die meisten Minenbetreiber sind. Die Frage ist, wie die Gegenbewegung aussehen wird. Steigen die Rohstoffpreise wieder über die Herstellkosten, dann könnten viele Förderer versucht sein wieder einzusteigen, um die nächste Runde an Preissenkungen zu verursachen. So lange bis diese langfristig pleite gegangen sind und die Vorkommen nicht mehr schnell von anderen Firmen, welche die Quellen aus der Insolvenz aufkaufen, wieder auf den Markt gelangen. Erst dann wird eine Trendwende eintreten. In der Vergangenheit hat sowas schonmal Ewigkeiten angedauert und die große Frage ist die Entwicklung der Nachfrage. Wird China auf dem jetzigen Niveau verharren und Indien ähnlich wachsen wie China zuvor, dann steigt die Nachfrage vielleicht weiterhin so stark an und es kommt wieder zu starken Preisanstiegen. Es kann aber natürlich auch durch China zu einer weltweiten Rezession kommen und die Rohstoffe werden weltweit weniger nachgefragt. Aber selbst dann glaube ich nicht, dass die Rohstoffpreise vom jetzigen Niveau noch weiter stark nachgeben werden. Es gibt einfach zu wenige Förderunternehmen die das länger aushalten könnten und es würden auch zu viele Quellen ersatzlos versiegen, weil momentan keiner Geld zur Erschließung neuer Vorkommen übrig hat. Dem dürfte selbst ein stärkerer Nachfragerückgang kaum etwas entgegenzusetzen haben. Speziell bei Öl gibt es auch noch andere Effekte. Öl steht in Konkurrenz mit anderen Energieträgern. Nur ein Teil wird in Form von Benzin und Kerosin für die Mobilität verwendet. Wenn es sich wieder lohnt, Öl zu verbrennen statt mit Holz zu heizen, wenn Ölheizungen wieder in Neubauten verbaut werden, wenn Öl wieder verstärkt zur Generierung von Strom verwendet wird, dann steigt möglicherweise auch die Nachfrage trotz Rezession. Was ich so im Netz auf die Schnelle finden konnte zeigt, dass sowohl 2000-2003 und 2008-20010 der Ölverbrauch nicht sonderlich stark zurückgegangen ist. Eine leichte Schwäche ist zu sehen, aber das erklärt keine Preisrückgänge um 70%. Selbst wenn also jetzt eine Krise ausbrechen würde, dann hätte der bisherige Preiseinbruch schon sehr viel vorweggenommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Januar 17, 2016 · bearbeitet Januar 17, 2016 von Cai Shen Sagt mal, falscher Film oder was? Hatte doch einen Link zur IEA zum weltweiten Ölverbrauch verlinkt. Nett von dir, bei diesen ewig langen Diskussionsfäden habe ich nicht alles Material der Vorposter auf 117 Seiten verinnerlicht. Lies du mal lieber meine PM. Marketwatch: Why oil could plunge to $20 a barrel, but probably not $10 Macht sich gut, weil ich Depp seit Einstandspreisen in den unteren Vierzigern massiv long Öl bin und letzte Woche bei ~31 USD - in Erwartung eines kurzfristigen (technischen) Rebounds - nochmal ordentlich nachgelegt habe :- Wäre irgendwie blöd bis zum Ende der Dekade auf den erhofften Gewinn zu warten. Wobei der Begriff "short-run" je nach Produktionsstandort unterschiedlich auszulegen ist. Ein Rig aus US Shale Produktion verliert wohl innerhalb der ersten 9 Monate 50% der ursprünglichen Förderkapazität (Quelle gerade nicht zur Hand). Ein Loch in der arabischen Wüste ist langlebiger, inwiefern diese Effekte in der Grafik bereits berücksichtigt sind, verschweigt der Autor. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ebdem Januar 17, 2016 Speziell bei Öl gibt es auch noch andere Effekte. Öl steht in Konkurrenz mit anderen Energieträgern. Nur ein Teil wird in Form von Benzin und Kerosin für die Mobilität verwendet. Wenn es sich wieder lohnt, Öl zu verbrennen statt mit Holz zu heizen, wenn Ölheizungen wieder in Neubauten verbaut werden, wenn Öl wieder verstärkt zur Generierung von Strom verwendet wird, dann steigt möglicherweise auch die Nachfrage trotz Rezession. Was ich so im Netz auf die Schnelle finden konnte zeigt, dass sowohl 2000-2003 und 2008-20010 der Ölverbrauch nicht sonderlich stark zurückgegangen ist. Eine leichte Schwäche ist zu sehen, aber das erklärt keine Preisrückgänge um 70%. Selbst wenn also jetzt eine Krise ausbrechen würde, dann hätte der bisherige Preiseinbruch schon sehr viel vorweggenommen. Danke für die gute Argumentation Zudem muss man auch noch mal genauer auf die Energiekonkurrenz schauen. Die Erneuerbaren (v.a. PV) haben es geschafft bei der Energieerzeugung konkurrenzfähig mit Öl zu sein. Ein Teil des Bedarfs wird sicherlich auch langfristig über Erneuerbare gedeckt werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dudelinode Januar 17, 2016 · bearbeitet Januar 17, 2016 von Dudelinode Speziell bei Öl gibt es auch noch andere Effekte. Öl steht in Konkurrenz mit anderen Energieträgern. Nur ein Teil wird in Form von Benzin und Kerosin für die Mobilität verwendet. Wenn es sich wieder lohnt, Öl zu verbrennen statt mit Holz zu heizen, wenn Ölheizungen wieder in Neubauten verbaut werden, wenn Öl wieder verstärkt zur Generierung von Strom verwendet wird, dann steigt möglicherweise auch die Nachfrage trotz Rezession. Was ich so im Netz auf die Schnelle finden konnte zeigt, dass sowohl 2000-2003 und 2008-20010 der Ölverbrauch nicht sonderlich stark zurückgegangen ist. Eine leichte Schwäche ist zu sehen, aber das erklärt keine Preisrückgänge um 70%. Selbst wenn also jetzt eine Krise ausbrechen würde, dann hätte der bisherige Preiseinbruch schon sehr viel vorweggenommen. Danke für die gute Argumentation Zudem muss man auch noch mal genauer auf die Energiekonkurrenz schauen. Die Erneuerbaren (v.a. PV) haben es geschafft bei der Energieerzeugung konkurrenzfähig mit Öl zu sein. Ein Teil des Bedarfs wird sicherlich auch langfristig über Erneuerbare gedeckt werden. Bis 2025 halte ich das erneuerbare Thema für relativ unwichtig in der Betrachtung. Kohle ist und wird die nächsten 10-20 Jahre zurückgehen was aber durch Gas überkompensiert wird und so ein Wachstum ermöglicht (+ die anderen Energieträger e.g. Atom welche aber aller langsamer wachsen sollen als Gas). Natürlich rücken Erneuerbare in das Bild aber nicht annähernd in einer relevanten Dimension in den nächsten 10 Jahren. Zumindest sagen mir das die Energiebilder von BP, Shell und Esso so, da alle 3 von einer stark wachsenden Nachfrage bis 2050 ausgehen was ich auch ähnlich sehe. Ich hatte vor 1/2 Jahr auch einen guten Artikel gelesen welche die Hypothese untersuchte inwiefern der aktuelle günstige Ölpreis das Alternativeenergienwachstum bremst. Kann mir gut vorstellen das dies wirklich alles nochmalig 1-2 Jahre nach hinten schiebt. Langfristig bin ich d'accord aber das bedeutet für mich dann ab 20 Jahre aufwärts Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marfir Januar 17, 2016 Meiner Meinung nach entsteht ein Schweinezyklus bei Rohstoffen dadurch, dass bei sinkendem Rohstoffpreisen alle Rohstoffförderer versuchen den Umsatzeinbruch durch eine höhere Förderung wieder wettzumachen, um ihre Fixkosten weiterhin decken zu können. Damit hören sie erst auf, wenn ihre Förderkosten höher sind als der Preis den sie erlösen. Bei Öl sind wir meiner Ansicht nach im Mittel schon längst unter dieser Schwelle (habe keinen Beweis dafür, nur ein Bauchgefühl), bei anderen Rohstoffen bin ich mir ziemlich sicher (Eisenerz, Kupfer, Gold Zink, Nickel etc.), dass wir auch schon unterhalb dieser Schwelle für die meisten Minenbetreiber sind. Das stimmt, aber es gibt noch einen 2. Effekt. Die Erschließung einer Mine oder eines Ölfeldes dauert seine Zeit. Projekte die einmal angelaufen sind werden nicht über Nacht abgebrochen, nur weil der Preis etwas fällt. Alle fortgeschrittenen Projekte werden fertig gebaut und bringen dadurch zusätzliches Angebot auf den Markt. Dieser zeitlich versetzte Effekt (Planung zu Hochpreiszeiten, in Betriebnahme während niedrigen Preisen) führt zu der Meinung von Anlegern, dass die Preise noch viel viel tiefer fallen können. Schließlich produzieren die Firmen viel mehr, trotz dass die Preise 60% oder mehr eingebrochen sind. Also, so die Logik vieler, waren die vorherigen Preise eine Blase und jetzt fällt alles in Richtung normales Preisniveau. Für Produktionskosten oder Unternehmen interessiert sich der Großteil der Anleger doch gar nicht. Der Konformitätsdruck das zu verkaufen was alle anderen abstoßen und das zu kaufen was alle anderen schon haben ist viel zu groß. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dandy Januar 17, 2016 Sagt mal, falscher Film oder was? Hatte doch einen Link zur IEA zum weltweiten Ölverbrauch verlinkt. Nett von dir, bei diesen ewig langen Diskussionsfäden habe ich nicht alles Material der Vorposter auf 117 Seiten verinnerlicht. Lies du mal lieber meine PM. Jaja, hab ich schon. Komme gleich dazu Sehr interessantes Bild übrigens, danke dafür! Das mit den Cash-Costs und AISC (sowas soll das vermutlich darstellen) ist halt auch nicht statisch. Unternehmen können sich ein Stück weit anpassen. Ich kann mich auch noch an wesentlich höhere Zahlen erinnern, bevor der Preisverfall begonnen hat. Ich glaube (!) nicht, dass das aktuelle Preisniveau mittelfristig (!) ausreicht, um den Bedarf mittels Ölförderung auf Niveau der Förderkosten zu decken. Dafür dürften schon zu viele unkonventionelle Quellen über diesen Kosten liegen. Es reicht ja nicht, wenn 2/3 weiterhin mit Ach und Krach liefern können - das drückt den Preis mittelfristig nicht. Das Problem sind billige Quellen wie die konventionellen von Saudi-Arabien. So lange diese bereit sind zu pumpen wie blöd, verzerrt das den Markt. Ich frage mich aber, welchen Grund es gäbe weit unter das Niveau eines Massensterbens von Ölfirmen zu drücken. Das wäre Verschwendung und so etwas wurde ja schon von der OPEC signalisiert (das 35$ Ziel). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Januar 17, 2016 Unternehmen können sich ein Stück weit anpassen. Aus eigenem Antrieb begrenzt, teilweise wird das Preisniveau der Produktionskosten auch durch makroökonomische Trends vorgegeben. * Währungseffekte: sämtliche Commodity-Dollar als auch weitere rohstoffabhängige Währungen wie die norwegische Krone sind in den letzten Anderthalb Jahren um 20-30% gegen den Dollar eingebrochen * sinken die CapEx-Ausgaben branchenweit, setzt das Contractor zunächst bei zukünftigen - später sogar bei bereits ausgehandelten Verträgen unter Druck Die vorhandenen Assets auf Verschleiss zu fahren, wegfallende Kapazitäten nicht zu ersetzten und damit letzten Endes sogar Produktionsrückgange und -ausfälle zu riskieren fällt eindeutig in die sehr kurzfristige "Cash Costs" Reduktion. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
AktivPassiv Januar 17, 2016 · bearbeitet Januar 17, 2016 von AktivPassiv Multimedia von Spiegel Online über Erdöl Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Januar 17, 2016 Wie wird in dem Zusammenhang das hier eingeschätzt ? http://www.spiegel.d...-a-1072415.html Kann mir derzeit nicht vorstellen , dass der Ölpreis stramm nach oben geht in 2016. Wie schnell der Iran mit seinem Öl auf den Markt zurück kommt , bleibt abzuwarten . Das wird sich am Ende noch eher positiv auf den Preis auswirken, denn "sell the rumors, buy the fact" oder so... Danke für die gute Argumentation Zudem muss man auch noch mal genauer auf die Energiekonkurrenz schauen. Die Erneuerbaren (v.a. PV) haben es geschafft bei der Energieerzeugung konkurrenzfähig mit Öl zu sein. Ein Teil des Bedarfs wird sicherlich auch langfristig über Erneuerbare gedeckt werden. Streich mal die EEG-Umlage und dann war es das mit der angeblichen Konkurrenzfähigkeit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Januar 18, 2016 · bearbeitet Januar 18, 2016 von Cai Shen Heute morgen mehrere Artikel auf marketwatch gefunden. Oman hat Produktionskürzungen von 5-10% in Aussicht gestellt, wenn andere Länder mitziehen. Aus Russland kommen wohl ähnliche Signale. Der freie Fall unter die 30 US$ hinaus scheint wohl doch Entscheidungsträger in den Fördernationen zum Umdenken zu bewegen. Wie bereits einige hier bei 45 Dollar (richtig?) bemerkten, es muss erst richtig krachen bis Vernunft einkehrt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Qualcuno Januar 18, 2016 Gary Shilling rechnet schon seit einem Jahr mit einem Ölpreis von 10-20 $: Artikel vom Februar, 2015: http://www.bloomberg...se-demand-falls - schwache Öl-Nachfrage durch schwaches Wachstum in China, US, Europa, Japan. Gleichzeitig steigt das Angebot durch US-fracking - OPEC-Kartell funktioniert nicht mehr wie früher: Saudis (mit Kuwait, Katar, VAE) beginnen "game of chicken" mit den cheaters chicken out point: marginal cost of production (nicht der average cost of production) liegt bei ca 10-20 $ für US shale-Oil producers und die Golfstaaten Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Januar 18, 2016 Heute morgen mehrere Artikel auf marketwatch gefunden. Oman hat Produktionskürzungen von 5-10% in Aussicht gestellt, wenn andere Länder mitziehen. Aus Russland kommen wohl ähnliche Signale. Der freie Fall unter die 30 US$ hinaus scheint wohl doch Entscheidungsträger in den Fördernationen zum Umdenken zu bewegen. Hat man in Oman und Russland denn jemals anders gedacht? Wollte man dort einen fallenden Ölpreis? Für mich klingt das eher nach Betteln! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Januar 18, 2016 · bearbeitet Januar 18, 2016 von Schildkröte Meiner Meinung nach entsteht ein Schweinezyklus bei Rohstoffen dadurch, dass bei sinkendem Rohstoffpreisen alle Rohstoffförderer versuchen den Umsatzeinbruch durch eine höhere Förderung wieder wettzumachen, um ihre Fixkosten weiterhin decken zu können. Damit hören sie erst auf, wenn ihre Förderkosten höher sind als der Preis den sie erlösen. Bei Öl sind wir meiner Ansicht nach im Mittel schon längst unter dieser Schwelle (habe keinen Beweis dafür, nur ein Bauchgefühl) Dein Bauchgefühl täuscht Dich nicht: http://www.zeit.de/w...ills-ressources In den USA brechen die Preise für Rohöl ein. Der Betreiber einer Raffinerie verlangt nun einen negativen Preis, wenn er eine bestimmte Sorte Öl verarbeiten soll. Speziell bei Öl gibt es auch noch andere Effekte. Öl steht in Konkurrenz mit anderen Energieträgern. Nur ein Teil wird in Form von Benzin und Kerosin für die Mobilität verwendet. Wenn es sich wieder lohnt, Öl zu verbrennen statt mit Holz zu heizen, wenn Ölheizungen wieder in Neubauten verbaut werden, wenn Öl wieder verstärkt zur Generierung von Strom verwendet wird, dann steigt möglicherweise auch die Nachfrage trotz Rezession. Was ich so im Netz auf die Schnelle finden konnte zeigt, dass sowohl 2000-2003 und 2008-20010 der Ölverbrauch nicht sonderlich stark zurückgegangen ist. Eine leichte Schwäche ist zu sehen, aber das erklärt keine Preisrückgänge um 70%. Selbst wenn also jetzt eine Krise ausbrechen würde, dann hätte der bisherige Preiseinbruch schon sehr viel vorweggenommen. Dass Erneuerbare Energien langsam aber sicher auf dem Vormarsch sind, wird hier nicht so gerne gehört? Diese werden spätestens dann den Durchbruch feiern, wenn es entspr. Batterien zur Zwischenspeicherung gibt. Das ist sowohl für Elektroautos als auch für die Energieversorgung von Bedeutung. Daran geforscht und entwickelt wird bereits fleißig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dandy Januar 18, 2016 · bearbeitet Januar 18, 2016 von Dandy Das mit den Elektroautos ist so eine Sache. Plug-In Hybrid hat in meinen Augen eine Chance, auch wenn nicht jeder eine Steckdose an seinem Parkplatz hat. Elektroautos kranken an den zu langen Ladezeiten. Alle tun so als ließe sich das Problem schon irgendwie lösen - ich kenne bisher aber keine Akkus die eine solche Belastung aushalten würden. Sein Auto in weniger als zehn Minuten auf einer Langstrecke aufladen zu können - davon sind wir noch weit weg und selbst das wäre vielen wohl zu lange. Zu schnelles Laden geht enorm auf die Haltbarkeit von LiOn Akkus und deren Ersatz ist sehr teuer (und schwer sind die Dinger auch noch). So lange der Ölpreis niedrig ist, glaube ich daran noch weniger. Meiner Ansicht nach hat nur Wasserstoff (gewonnen aus regenerativen Quellen, wo diese im Überfluss existieren) wirklich die Chance, Erdöl langfristig zu ersetzen, aber das ist ein Thema für die nächsten Jahrzehnte und spielt meiner Ansicht nach für den Ölpreis jetzt und heute keine Rolle, ganz sicher jedenfalls nicht so lange er so niedrig ist wie aktuell. Es gibt noch viele Gegenden in dieser Welt die ihren Strom mit Dieselgeneratoren und Ölkraftwerken erzeugen. Man sollte da nicht nur in mitteleuropäischen Maßstäben denken. Das ist immer noch eine sehr schnelle und kostengünstige (in der Anschaffung) Methode, um Strom dezentral überall auf der Welt zu erzeugen. Auch alternative Heizmethoden verlieren aktuell wieder an Bedeutung. Langstreckenflüge werden auch wieder attraktiver - dann macht man halt mal wieder Urlaub in Australien statt Europa. Für die Umwelt ist der niedrige Ölpreis leider eine Katastrophe. Anekdote dazu: Hab heute für 1,15€ (Edit: Super) getankt. Vermutlich wirkt sich das auch auf mein Fahrverhalten aus, bewusst oder unbewusst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Qualcuno Januar 18, 2016 Meiner Meinung nach entsteht ein Schweinezyklus bei Rohstoffen dadurch, dass bei sinkendem Rohstoffpreisen alle Rohstoffförderer versuchen den Umsatzeinbruch durch eine höhere Förderung wieder wettzumachen, um ihre Fixkosten weiterhin decken zu können. Damit hören sie erst auf, wenn ihre Förderkosten höher sind als der Preis den sie erlösen. Bei Öl sind wir meiner Ansicht nach im Mittel schon längst unter dieser Schwelle (habe keinen Beweis dafür, nur ein Bauchgefühl) Ich zitiere aus meinem einige Posts vorher geposteten Artikel von Garry Shilling vom Feb. 2015 (http://www.bloomberg...se-demand-falls): Last month, Wood Mackenzie, an energy research organization, found that of 2,222 oil fields surveyed worldwide, only 1.6 percent would have negative cash flow at $40 a barrel. That suggests there won't be a lot of chickening out at $40. Keep in mind that the marginal cost for efficient U.S. shale-oil producers is about $10 to $20 a barrel in the Permian Basin in Texas and about the same for oil produced in the Persian Gulf. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Januar 18, 2016 only 1.6 percent would have negative cash flow at $40 a barrel. Jetzt sind wir aber bei 28 $/Faß. Einige Horrorzahlen aus der ehemals florierenden Branche: Laut der Energie-Beratung Wood Mackenzie, Edinburgh, dürften 2014 bis 2020 als Folge des Ölpreisverfalls Öl- und Gasprojekte für knapp 350 Milliarden Euro verschwinden oder aufgeschoben werden. Bis Ende letzten Jahres dürften weltweit eine gute Viertelmillion Jobs verschwunden sein, schätzt die US-Beratungsfirma Graves & Co, Houston, Texas. http://de.euronews.com/2016/01/15/bhp-war-2011-mit-investitionen-von-mehr-als-18-milliarden-euro-in-den-us-markt/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Qualcuno Januar 18, 2016 Jetzt sind wir aber bei 28 $/Faß. Klar sind wir schon längst unter den 40 $. Das war mir bewusst. Aber beim Preis von 10-20 $ gibts noch viel rentables Öl in Texas und im persischen Golf. Wär allerdings interessant zu wissen wieviel das prozentuell ausmacht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Januar 18, 2016 · bearbeitet Januar 18, 2016 von Cai Shen Rentabel ist da nüscht, bestenfalls kostendeckend. Das Problem ist eher, es dauert bei den low-cost Ölquellen ewig bis wieder Investitionen absolut notwendig werden. Eine kurze Zeit kann man die Erhaltungsinvestitionen soweit zurück fahren, dass auch 20 USD für die Aufrechterhaltung der aktuellen Hardware (cash Costs) reichen. Langfristig liegen die tatsächlichen Kosten - als AISC oder wie auch immer bezeichnet - bei 20 - 70 USD. Zinsen auf Schulden sind in der Rechnung noch gar nicht enthalten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Qualcuno Januar 18, 2016 Wär allerdings interessant zu wissen wieviel das prozentuell ausmacht. Ich schätze mal überschlagsmäßig knapp <30 %. Durch Addierung der Förderländer, Saudi-Arabien, Irak, VAE, Kuwait und US gemäß Wiki-2012-Förderung https://de.wikipedia...en_und_Grafiken Cai Shen: Klar, rentabel nicht, aber da kann mans vielleicht schon eine Zeit aushalten, um im chicken-game die anderen rauszutreiben Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Januar 18, 2016 Jetzt sind wir aber bei 28 $/Faß. Klar sind wir schon längst unter den 40 $. Das war mir bewusst. Aber beim Preis von 10-20 $ gibts noch viel rentables Öl in Texas und im persischen Golf. Wär allerdings interessant zu wissen wieviel das prozentuell ausmacht. Ich glaube, rentabel kann man so oder so sehen, wenn die grossen Ölgesellschaften Explorationsprojekte in grossem Umfang streichen und hohe Entlassungen drohen, sieht es aktuell schon anders aus. Wegen des gesunkenen Ölpreises – kürzlich fiel er auf den tiefsten Stand seit rund zwölf Jahren – hat die Branche bereits Tausende Stellen abgebaut und Investitionen gestrichen. LondonBP baut unter dem Druck des Ölpreisverfalls mindestens 4000 Stellen ab. Die Arbeitsplätze werden in diesem Jahr in der Ölproduktion eingespart, wie der britische Energiekonzern am Dienstag mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten in der sogenannten Upstream-Sparte solle so bis Jahresende unter die Marke von 20.000 gesenkt werden. http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/bp-plant-stellenabbau-billiges-oel-kostet-mindestens-4000-angestellten-den-job/12821840.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bounce Januar 18, 2016 Dass Erneuerbare Energien langsam aber sicher auf dem Vormarsch sind, wird hier nicht so gerne gehört? Diese werden spätestens dann den Durchbruch feiern, wenn es entspr. Batterien zur Zwischenspeicherung gibt. Das ist sowohl für Elektroautos als auch für die Energieversorgung von Bedeutung. Daran geforscht und entwickelt wird bereits fleißig. Ich denke, dass viele den Einfluss erneuerbarer Energien überschätzen. Wenn ich mir anschaue, wozu Erdöl verwendet wird, dann fällt mir nicht so viel ein, was das so schnell ersetzen kann. Benzin und Kerosin aus Biomasse? Holz an Stelle von Heizöl? Ich bin zwar ein Fan neuer Technologien, aber die Hürden und damit verbundenen Nachteile sind teils sehr hoch. Zum Thema Automobil/Benzin: Der Bedarf an Mobilität wird meiner Meinung nach mindestens so schnell wachsen wie Elektro/Wasserstoffautos eingeführt werden. Elektroautos werden zwar absolut stark in der Anzahl steigen, dennoch wird gleichzeitig auch der Absatz an konventionellen Autos zunehmen. Crude Oil Usage Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag