John Mason März 4, 2007 · bearbeitet März 4, 2007 von John Mason Guten Morgen Also, ich bin seit wenigen Monaten dabei mir was über OS beizubringen (warum? Dazu später) Ich habe bereits seit 2-3 Jahren mit Aktien zu tun und wollte mich nun weiterbilden. Habe viel im Inet gelesen und u.a. nun auch fast die GoldmanSachs Akademie durch, die Griechen und alles was dazu gehöt habe ich mir in der Theorie angeeignet, war auch alles kein Thema. Nur fehlt mir die Praxisrelevanz, denn gerade bei OS habe ich das Geühl liegt Praix fern von Theorie und ich möchte nicht irgendwas übersehen um hinterher einen Thread aufzumachen wie z.b. "Underlying steigt, Call fällt " noch kurz: -> ich vollziehe alles am FAZ-Boersenspiel nach -> Dieses Spiel bietet nicht alle OS an, leider keine Knockouts o.ä. soweit ich weis... -> Falls mir geraten wird ich soll es lassen, es ist "Spielgeld" damit darf ich üben, richige OS fasse ich in den nächsten paar Jahren garantiert nicht an -> Ich bin nicht am schnellen Euro interessiert oder Tipps zum Zocken sondern an allgemeinen Infos die ich später auf weitere OS anwenden kann. Ich möchte die komplizierte Materie durchblicken um irgendwann selbst entscheiden zu können wieviel rendite ich holen möchte und mit welchem Risiko. Möchte mir also so viel objektives Wissen ansammeln wie möglich um mein Traden nachher selbst kritisch beleuchten zu können. Also, ich fange mal mit den positiven Sachen die ich gelernt habe an; habe mir die Tage DAX-Puts ins Depot geholt (DE000DB330P4) genuer gesagt am 26.02.07. Habe mir folgendes gesagt: - der Dax wird fallen, wann und wie weit kann ich nicht sagen, da fehlt mir meine Erfahrung (bin ja schließlich erst 20 ) Also habe ich historische Werte herangezogen: Am 01.03.2000 war der Schlusskurs des DAX 7.727,93 Punkte Am 01.03.2002 war der Schlusskurs des DAX 5.097,41 Punkte -> also ca. -34% in 2 Jahren Wenn der DAX heute in 2 Jahren 34% tiefer stehen würde (also der gleiche Abfall) stünde er bei 4615 Punkten, der Optionsschein hätte am 24.02.2009 +205,77%. (so meine Aufzeichnungen von dem Tag, wahrscheinlich eine Milchmädchenrechnung) Der OS erschien mir passend weil: - lange Laufzeit und damit niedriges wöchtentliches prozentuales Theta - liegt im Geld (Moneyness 1,2xx) Nun ist das Vega relativ hoch, implizierte Vola liegt bei 24,09% -> was heisst das für mich? Auf Grund der Vorkommnisse stehe ich im Moment relativ gut da; (wohlwissend, dass es pures Glück war) Mal ein Auszug auf dem Börsenspiel Frage daher: Was hätte schief gehen können? In meinen augen war das Risiko relativ geringt, der DAX konnte in meinen Augen nicht viel höher, der Markt ist/war zum Zerreisen gespannt, einmal falsch Husten und eine Lawine geht los. Aber sowas weis man erst im nachhinein (-> SL 10% war fest eingeplant) Welche großen Denkfehler habe ich begangen? ---- Mein nächstes Vorhaben wird wahrscheinlich sein Pfizer Calls zu kaufen; habe die Pfizer Aktie schon länger im Auge und in letzter Zeit sogar mit Puts ein paar Gewinne eingefahren (sollten nur kurzfristige Positionen sein) DE000CG14DF2 war der Put, gekauft am 26.02.07 für 0,17 (im moment noch im Depot) Nun bin ich der Meinung Pfizer ist unten angekommen und geht wieder einen Weg nach oben, also wieder Calls, ausgesucht hatte ich erstmal: DE000SBL3X19 - mittelfristige Laufzeit (9 Monate noch) - rel. nah am Geld, moneyness 1,09 - Theta und Vega rel. niedrig/akzeptabel? - OS-rechner bemüht und werte erhalten die ich für realistisch halte (z.b. 04.06.07 26 USD) auch hier wieder: wo liegen grobe Fehler in der Verfahrensweise? ---- Ich werde hier jetzt hoffentlich öfter posten was ich vorhabe und was ich mache um eine Bewertung zu erhalten, und zwar nicht durch das Resultat (verlust/gewinn) sondern durch Leute mit wesentlich mehr Detailwissen. Vielleicht lesen dies ja auch andere und ihnen werden dadurch Fragen einfach beantwortet Danke schonmal für die Zeit die ihr euch nehmt. (Bitte kein Blatt vor den Mund nehmen ) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
m_g März 4, 2007 Hi John Mason, erstmal vorweg, Open End Hebelzertifikate sind in den meisten Fällen für normale Trader besser geeignet als Optionsscheine, weil a) die Preisbildung nachvollziehbarer ist B) sie Open End laufen, der Kurs also nicht zu einem festgelegten Zeitpunkt den richtigen Wert erreicht haben muss. Dem stehen natürlich auch Negativpunkte gegenüber, aber die Frage Optionsscheine vs. Hebelzertifikate hast du ja sicher schon für dich geklärt. Der große Fehler bei deinen beiden Trades ist der Entry-Grund. Die 2-Jahres-Differenz-Regel (so tauf ich sie mal ) wird in den meisten Fällen bitterlich versagen. Du hattest freilich Recht, dass eine Korrektur nicht unwahrscheinlich war, aber du konntest den Zeitpunkt nicht genau genug abschätzen, als dass dieser Trade normalerweise was werden würde. Was wäre gewesen, wenn der DAX seine Rally auf 7500 fortgesetzt hätte und dann erst die Korrektur gekommen wäre? Deine 10% Stop Loss Schwelle wäre schon überschritten gewesen, du raus und du hättest Verlust gemacht. Du lagst dieses Mal gut mit deiner Vermutung, aber ich glaube nicht, dass du auf Dauer so viel Glück haben kannst. Das Gefährliche war hier auch vor allem, dass du gegen den Trend gehandelt hast. Der DAX hat sich seit Jahren ohne größere Schwäche konstant nach oben entwickelt, dagegen zu spekulieren, ohne dass es handfeste Umkehrsignale gibt, ist sehr gefährlich und wird auf Dauer zum Verlust führen. Nun zu Pfizer, schau dir mal den 10-Jahres Chart an. Du wirst sehen, dass sich Pfizer seit Jahren in einem Abwärtstrend befindet. Wenn du Pfizer für aussichtsreich hältst (und ich finde die Aktie auch auf dem jetzigen Stand nicht so schlecht), dann wäre das einzige vernünftige, sich die Aktie direkt zu kaufen. Wenn du Pfizer für ein gutes Unternehmen hältst, wird es dich nicht aus der Ruhe bringen, wenn sie in 9 Monaten ein paar Dollar niedriger steht. Hast du aber den OS, bist du schlecht dran. Pfizer mag auf diesem Level fundamental ein guter Wert sein, zum Trading aber absolut ungeeignet. Vergiss nie den Satz: Es ist wahrscheinlicher, dass ein Trend sich fortsetzt, als dass er abbricht. Und den übergeordneten Trend erkennt man beim DAX wie bei Pfizer sofort. Gruß, m_g Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
zodiac März 4, 2007 super thread, muss ich sagen. sowas hat zukunft! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Mason März 4, 2007 Also waren Pfizer und DAX schonmal ein unglücklich gewählte Beispiele, vielen Dank für den lehrreichen Post! ein anderer Versuch, kam mir heute spontan in den Sinn: Hier die Kursentwicklungen von Linde und der dt. Börse, beide zeigen einen starken primären Aufwärtstrend (mehrjähriger Chart) und haben durch den aktuellen Einbruch einen Tiefschlag hinnehmen müssen. In meinen Augen erholen sie beide Aktien davon wieder um dem primären Aufwärtstrend zu folgen, würde es Sinn machen diese Kurserholung überproportional zu nutzen? Hatte mir mal 2 Optionsscheine (Calls) rausgesucht; Call auf Linde: DE000CM72130 Klick Call auf dt. Börse: DE000BN0B3X0 klick Was müsste ich beachten wenn ich z.b. OS suche, die relativ geringes Risiko haben, oder wenn ich OS suche die nun "alles oder nichts"-beinhalten? Mittlere Laufzeit, küzer als ein Jahr, damit dass Delta bzw. Omega ertrag bringt, lang will ich das ganze ja nicht halten, also kann die Restlaufzeit relativ kurz sein. Würdet ihr investieren? Ja, nein? Wenn nein, warum nicht? Die grundlegende Idee dahinter falschn? OS-falsch gewählt? Danke mal wieder für die Kritik... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
andy März 4, 2007 Lass dir eins gesagt sein: Du darfst nie einen OS kaufen, der in dem Zeitraum verfällt, indem du dein Kursziel siehst. Du musst immer genug Puffer zwischen Kursziel und Fälligkeit haben. Planst du einen OS ca. 3 Monate zu halten, würde ich hier ein Laufzeit des OS von. ca 1/2 Jahr wählen. Gegen Ende zerfrisst dich der Zeitwertverlust. P.S. Bei einem Omega zw. 3-5 würde ich nie Optionsscheine kaufen. Endloses Hebelzertifikat mit geringem Spread und entsprechendem Hebel raussuchen - fertig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Mason März 4, 2007 · bearbeitet März 4, 2007 von John Mason Lass dir eins gesagt sein: Du darfst nie einen OS kaufen, der in dem Zeitraum verfällt, indem du dein Kursziel siehst.Du musst immer genug Puffer zwischen Kursziel und Fälligkeit haben. Planst du einen OS ca. 3 Monate zu halten, würde ich hier ein Laufzeit des OS von. ca 1/2 Jahr wählen. Gegen Ende zerfrisst dich der Zeitwertverlust. P.S. Bei einem Omega zw. 3-5 würde ich nie Optionsscheine kaufen. Endloses Hebelzertifikat mit geringem Spread und entsprechendem Hebel raussuchen - fertig. d.h. mit dem ausreichenden Puffer habe ich auch schon gedacht, bzgl. der Endloszertifikate, aber ich will doch das Mysterium OS verstehen :'( E: diese Zertifikate kann ich beim FAZ Börsenspiel gar nicht handeln Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
m_g März 4, 2007 Du könntest ja ein zweites Papertradingdepot machen für Hebelzertifikate, z.b. bei Onvista.de. Linde und Deutsche Börse als Einzelwerte hab ich jetzt keine Meinung zu, aber SAP könnte ein interessanter Turnaroundkandidat werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
andy März 4, 2007 Es geht ja hier nicht um die Einzelwerte an sich, sondern um ein entsprechendes Szenario. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Mason März 8, 2007 Es geht ja hier nicht um die Einzelwerte an sich, sondern um ein entsprechendes Szenario. So, nachdem ich nun lange Zeit mit Pfizer agiere und den Pfizer Kurs täglich mehrmals beobachte habe ich erkannt, dass er die Unterstützung erreicht hat und die Richtung ändert, die Aktie steigt wieder. Ich bin also mit Calls mitgegangen. Probiert habe ich das mit diesem Call: DE000SBL3X19 Bis jetzt läuft es ganz gut, habe bei 0,19 gekauft. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag