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Manfred K.

Deflation/Inflation

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Manfred K.

über die hintergründe und ursachen der inflation/deflation bin ich mir im klaren...aber wieso ist ein ca. 2 prozentiger anstieg der inflation für ein angemessenes wirtschaftswachstum in deutland gut?wieso dürfen wir nicht eine inflation von 0,5 % oder 8 % haben um ein angemessenes wirtschaftswachstum zu haben?

kann mir jemand den zusammenhang erklären?

 

DANKE!!!

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Grumel

Gegenfrage: Wo läge der Vorteil einer höheren oder niedrigeren Inflationsrate.

 

Von der Seite ists meiner Ansicht einfach zu verstehen.

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Manfred K.

hohe inflation = zu viel geld, zu viel produktionskapazitäten, zu viele unbezahlbare arbeitsplätze

 

je höher die inflation desto weniger kaufkraft habe ich und die sachwerte werden somit teurer.

 

aber trotzdem komme ich nicht auf die antwort meiner frage... wieso müssen es (wie oft berichtet wird) ca. 2 % sein... wieso net 0,5 % oder 30 % ???

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BarGain

deflation bedeutet, die leute behalten lieber ihr geld statt sich waren zu kaufen, weil sie auf weiter fallende preise setzen.

folglich kann eine deflation nicht im sinne der wirtschaft sein.

 

eine zu hohe inflation ist wiederum ebenfalls nicht im sinne der wirtschaft, da sie darunter ebenfalls zu leiden hätte. folglich muss das ziel sein, die inflationsrate in moderater höhe zu halten.

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Reigning Lorelai
· bearbeitet von waynehynes

Hallo,

 

also hier könnte ich dir einen Vortrag schreiben, welcher über ca. 30 Seiten gehen würde. Nur soviel mal vorab: Informiere dich über das magische Viereck bzgl. Preisstabilität, stetiges angemessenes Wirtschaftswachstum, außenwirtschaftliches Gleichgewicht sowie Vollbeschäftigung.

 

Da ist eine zu hohe Inflation schon mal nicht gut...

 

Aber um dir eine kurze Antwort zu geben:

Inflation führt zu einer Umverteilung von Sparern zu Leuten mit festem Einkommen hin zu Schuldnern. Allerdings ist dies ein längerer Prozeß da die Preise sich erst durch die Wirtschaft arbeiten müssen. --> Verringerung der Sparquote --> weniger Investitionen (da Investitionen = Sparen) --> weniger stabiles Wachstum

 

Die Inflation beeinträchtigt das Funktionieren der Preismechanismen. Der Marktpreis verliert somit an Bedeutung --> Signalfunktion das Preise gestört sind --> Koordination von Angebot und Nachfrage wird erschwert

 

Eine hohe Inflation führt also zu unwirtschaftlichen Handeln weil zuviel Geld im Umlauf sein wird und dies kann natürlich für die Wirtschaft nicht gut sein. Ergänzend kann ich dir noch was sagen bzgl. der 2%... Dies ist von der EZB so festgelegt. Die amerikanische Fed verfolgt einen höheren Zinssatz. Das kommt drauf an was das Gremium der Notenbank festlegt.

 

Bei einer Grenze von 0,5% jedoch wäre es so dass man die Wirtschaft sofort abwürgen würde. Wieso? Eine Inflation von 0,5% spricht nicht gerade für eine boomende Wirtschaft. Sobald du aber dann ne Inflation von 0,6% oder höher hast müsste eine konsequente ECB sofort die Zinsen erhöhen und würde so dem Markt Kapital entziehen, da weniger Investitionen und somit Wirtschaftswachstum --> Dies würde wiederum dazu führen, dass der Kapitalstock in der EU nur sehr zögerlich verbessert wird --> Dass die EU an Wettbewerbsfähigkeit verliert --> Mehr Arbeitslose usw. wie gesagt: 30 Seiten würde ich wohl hinkriegen...

 

Gruß

 

W.Hynes

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Manfred K.

wirklich vielen dank für eurer schnellen antworten...

 

aber warum sollen gerade 2 % moderat sein? gibt es keine tiefgründigere erklärung warum es gerade diese zahl sein muss?

sollten wir in deutschland ein wachstum von 10 % bekommen, wäre es trotzdem das beste für ein stätiges wirtschaftswachstum wenn die inflation 2 % beträgt?

das alles kommt dem, was ich wissen will schon nahe, beantwortet es aber nicht ganz :-)

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Grumel
· bearbeitet von Grumel

2% sind nicht in Stein gemeisselt, dass da keine Formel dahintersteht die genau diesen Prozentsatz ausschmeisst sieht man ja schon an der runden Zahl. Die Amerikaner haben z.b. die Tendenz etwas höhere Werte zu akzeptieren. Linke Politiker fordern regelmässig das 2% Ziel zu vernachlässigen.

 

Und wo kommen überhaupt die 2% her ? Das ist doch wieder irgendsone verkürtze Darstellung, die die EZB selbst dann auf den bereits erwähnten 30 Seiten weiter erläutert, mit anderen Zielvorgaben.

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Reigning Lorelai

nochmal ergänzend zu deinen 2% weil sich meine Antwort wohl überschnitten hat (siehe Nachbearbeitung von mir)

 

Das wichtigste bzgl. der monetären Geldpolitik wäre diese nicht an der Inflation sondern an der Geldmenge auszurichten. Hier setzt die ECB ein Ziel von 4,5% an. Leider ist die Geldmenge zuletzt deutlich über 9% gestiegen und nächste Woche werden ja auch wieder Zahlen veröffentlicht. Daher müsste die ECB deutlich die Zinsen erhöhen um dem Markt Geld zu entziehen und so spekulatives Geld dem Markt zu entziehen.

 

Die Börse würde zwar kurzfristig nach unten gehen, aber langfristig ist für ein stabiles und angemessenes Wachstum am besten.

 

Nochmal die Zahlen von 2% und 4,5% sind Werte die vom ECB Rat festgelegt sind. Die Fed hat andere Vorstellungen.

 

Gruß

W.Hynes

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Grumel
· bearbeitet von Grumel

Aus Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Geldpolitik

 

Garnicht durchgelsen, aber das ist sicher das Lafontaindenken:

 

Kritik

Die generelle Zuordnung der Geldpolitik zum Ziel der Preisniveaustabilität (z.B. im Magischen Viereck) ist wenig umstritten. Es gibt aber Kontroversen darüber, welche Inflationsrate einer Volkswirtschaft zuträglich ist und ab wann Inflation schädlich wird. Es gibt international vergleichende Untersuchungen, die zu dem Ergebnis gelangen, dass erst relativ hohe Inflationsraten (über 10%) das Wachstum wirklich behindern. Insofern kann man darüber streiten, ob beispielsweise das Ziel der EZB, eine Inflationsrate im Euro-Raum von 2% anzustreben, angemessen ist oder ob nicht eine Inflationsrate von 3% oder gar etwas darüber zu rechtfertigen wäre.

 

Allgemein anerkannt wird heute, dass wegen der Gefahr eines Abgleitens in die Deflation das Optimum keineswegs bei einer Inflationsrate von null liegt. Vor allem ist eine Senkung der Inflationsrate (Disinflationierung) auch mit volkswirtschaftlichen Kosten verbunden, z.B. mit einem Verlust an Wirtschaftswachstum.

Vergleich langfristiger Zinsen und des Wirtschaftswachstums

Vergleich langfristiger Zinsen und des Wirtschaftswachstums

 

In diesem Zusammenhang wird kritisiert, dass es zwar der Geldpolitik gelungen ist, in den 1980er Jahren die Inflationsraten zu senken, dass dies aber um den Preis einer Verletzung der Goldenen Regel der Akkumulation geschah, das heißt, die Zinssätze, wenigstens die langfristigen, waren anhaltend höher als die Wirtschaftswachstums-Raten. Zuvor zu Zeiten des Keynesianismus waren allerdings die Zinssätze, gemessen an dieser Regel, anhaltend zu niedrig gewesen. Die von der Geldpolitik unmittelbar beeinflussten kurzfristigen Zinssätze passen seit den 1980er Jahren besser zum Wirtschaftswachstum, die langfristigen sind aber gemessen an der Regel anhaltend zu hoch.

 

Erschwert wird die Dosierung der Geldmenge durch das Horten (Hortung) oder Abwandern von großen Mengen von Bargeld. Beispielsweise wird es im Ausland teilweise neben der dortigen Landeswährung als Ersatzzahlungsmittel verwendet, etwa früher in Balkanländern die Deutsche Mark. Zentralbanken stellen immer wieder fest, dass große Notenwerte in einer im Vergleich zum praktischen Gebrauch im Inland überproportionalen Anzahl verlangt und von ihnen ausgegeben werden. Wird dieses Geld dem Markt in großem Umfang wieder zugeführt oder in den eigenen Währungsraum zurückgeführt, so erhöht sich die aktive Geldmenge und kann zu Inflation führen.

 

Wenig Beachtung in Wissenschaft und erst recht in der Politik findet bis heute das Problem des Verlaufs (genauer: der Form) des Geldflusses in einer Währungsgemeinschaft (um nicht Volkswirtschaft zu sagen). Dies gilt insbesondere im Hinblick darauf, wie unterschiedlich die Marktteilnehmer an dem Geldfluss partizipieren. Zur Verdeutlichung: Einer Volkswirtschaft nützt es für ihre Binnenkonjunktur (in der Unter- und Mittelschicht) wenig, wenn sie zwar insgesamt über eine große Geldmenge verfügt, aber der Großteil davon nur noch durch die Hände weniger Marktteilnehmer (in der oberen Oberschicht) geht. Die mit Kreditwesen verbundene Geldschöpfung füllt zwar die unteren Schichten regelmäßig mit Geld auf. Die Marktbedingungen lassen dieses Geld aber stetig in die Oberschicht steigen. Ansätze dieser Kritik werden neuerdings unter dem Begriff Nilpolitik behandelt.

 

Nur als beispiel dafür dass 2% kein Naturgesetz, Teile aber mit der EZB auch die Auffassung dass man über die Geldpolitik keine Struktur und Sozialprobleme lösen kann.

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Manfred K.

Hi Leute,

 

danke für eure Bemühungen! Ihr habt mir sehr weitergeholfen! :-)

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uzf

Es gibt noch eine Stagflation. Dann hätten wir alle Gespenster beisammen.

Ach ist das schön ,dass wir so viele Szenarien haben. Sonst gäbe es nichts mehr zur Spekulation.

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Delphin
· bearbeitet von Delphin

Ich grab mal diesen Thread aus. Ich fände es interessant, wenn wir mal ein bisschen über Deflation reden würden. Der Markt preist heute offenbar eine Inflation von nur noch gut 1% ein für die nächsten fünf Jahre. Im letzten Jahr war dieser Wert eher zwischen 1,9% und 2,3%.

 

Nun sehe ich heute in der FAZ einen Artikel und denke, das könnte ein guter Anstoß zur Diskussion sein. Was genau erwartet ihr im Falle einer Deflation? Wie würdet ihr reagieren, für wie wharscheinlich haltet ihr das? Ich finde das besonders spannend, weil viele ja auch fest davon überzeugt sind, dass die Inflation in den nächsten Jahre kräftig ansteigen werde. Wovon glaubt ihr hängt es ab, welches Szenario einritt?

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Mayard
Inflation führt zu einer Umverteilung von Sparern zu Leuten mit festem Einkommen hin zu Schuldnern. Allerdings ist dies ein längerer Prozeß da die Preise sich erst durch die Wirtschaft arbeiten müssen. --> Verringerung der Sparquote --> weniger Investitionen (da Investitionen = Sparen) --> weniger stabiles Wachstum

 

Diese Umverteilung durch Inflation findet aber eigentlich nur dann statt, wenn die Inflation von den Marktteilnehmern nicht erwartet wird.

Die erwartete Inflationsrate sollte in einem vollkommenen Markt eigentlich im Zinssatz eingepreist sein.

 

Mayard

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