Padua Februar 14, 2007 So ziemlich alle sind sich sicher, dass die EZB im März den Leitzins erhöhen wird (wahrscheinlich um 0,25 Prozentpunkte). Da ich derzeit den Rentenanteil meines Depots aufstocken möchte, überlege ich, ob ich jetzt oder erst nach der Leitzinserhöhung in Anleihen, Pfandbriefe etc. investieren soll. Macht es einen Sinn, bis zur Leitzinserhöhung zu warten? Andersherum sehe ich, dass schon jetzt die Umlaufrenditen aufgrund fallender Kurse der bereits im Umlauf befindlichen Wertpapiere kontinuierlich steigen. Könnte ich da nicht schon jetzt einfach ein gutes Papier mit einem günstigen Kurs kaufen und so vielleicht eine ähnliche Rendite erziehlen, wie mit neuen Papieren ab März? Oder ist andersherum mit Verkündigung der Leitzuinserhöhung mit einem Renditesprung nach oben zu rechnen? Eure Meinungen dazu würden mich sehr interessieren. Übrigens ist das Gebiet "Anleihen" für mich noch relativ neu. Bislang hatte ich in einen Rentenfonds investiert. Nicht zuletzt einiger Beiträge hier im Forum bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass derzeit mit Einzelanlagen eine bessere Rendite zu erzielen ist, als mit einem Rentenfonds. Gruß Padua Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
uzf Februar 14, 2007 Den Zinshöhepunkt zu erwischen ist genauso schwierig wie den Aktientiefstpunkt. Die 3,75% EZB sind schon eingepreist. Es gilt die Faustregel : Wenn die FED/EZB einmal,besser zweimal, gesenkt hat beginnt ein Zinssenkungszyklus und man kann von TG auf Anleihen umsteigen.Allerdings hat diese "Sicherheit"ihren Preis in der Form,dass die Kurse bereits dann angezogen haben. Die Fed hat einen Vorlauf zur EZB und ist daher mehr zu beachten. Guter Indikator ist der Bund-Future. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Padua Februar 14, 2007 Hallo uzf, erst einmal vielen Dank für Deine prompte und nützliche Reaktion. Habe mir gerade den Bund-Future angesehen. Der Kurs sinkt derzeit etwas. Wenn ich Deine Ausführungen richtig verstehe, macht es keinen Sinn, bis zur EZB-Leitzinserhöhung zu warten, denn die Erhöhung auf dann 3,75 % wird praktisch jetzt schon berücksichtigt. Bei einer Umlaufrendite von 4,12 % für 1-3-Jährige, suche ich nun nach einem Papier, dass eine ähnliche Rendite abwirft und das Unterpari (wegen der Steuerrendite) angeboten wird. Ich schaue mir übrigens ganz gerne den Anleihenrechner der Börse Stuttgart an. Hier sehe ich auch immer die vergleichbare Bruttorendite zu einem 100%-Papier. Bei einigen Papieren sehe ich hier Vergleichsrenditen von knapp 5 %. Wenn ich das richtig interpretieren, dann müsste ich z.B. mit einem Sparbrief (100 %) mindestens diesen Zinssatz erreichen, um besser dazustehen. Ich hoffe, dass ich das so richtig sehen!? Gruß Padua Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Wishmueller Februar 14, 2007 welt.de - Nervosität am Rentenmarkt steigt welt.de - Für Rentenanleger sollte Cash King sein Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
uzf Februar 14, 2007 · bearbeitet Februar 14, 2007 von uzf Nein. Ich würde noch warten mit Anleihen,denn es könnte bei 3,75 noch nicht das Ende sein.Die Ohren spitzen was der Trichet das nächste Mal für einen Ausblick gibt. Alles hängt von der Inflationserwartung und Konjunktur ab. Und da ändern ja die Anals wöchentlich ihre Meinungen bzw. "passen ihre Prognosen sprich Kaffesatzlesereien an". Wenn bei 3,75 Schluss wäre,dann ist das jetzt der optimale Zeitpunkt. Wie gesagt Renten sind genauso schwierig wie Aktien. Nur kann man nicht soviel Buchverluste machen und man kann sie aussitzen. Gute Quelle für Bonds P.S. Ich rede nur von Staatsanleihen oder Pfandbriefen im A- Bereich nicht von Junk-Bonds oder Unternehmensanleihen. Da gelten wieder andere Gesetze. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon Februar 14, 2007 Ich schaue mir übrigens ganz gerne den Anleihenrechner der Börse Stuttgart an. Hier sehe ich auch immer die vergleichbare Bruttorendite zu einem 100%-Papier. Bei einigen Papieren sehe ich hier Vergleichsrenditen von knapp 5 %. Wenn ich das richtig interpretieren, dann müsste ich z.B. mit einem Sparbrief (100 %) mindestens diesen Zinssatz erreichen, um besser dazustehen. Ich hoffe, dass ich das so richtig sehen!? Du siehst das richtig, allerdings haben Papiere mit einer Rendite von 5% wohl ein hoeheres Risiko, d.h. u.U. ist die Bonitaet des Emittenten nicht so gut. Daher ist der Vergleich mit Tages-/Festgeld o.ae. nicht unbedingt "fair". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
crosplit Februar 16, 2007 · bearbeitet Februar 16, 2007 von crosplit Mal ne Frage: Die Kurse bei Rentenpapieren steigen ja, wenn der Leitzins fällt. Soweit so klar. Werden diese ab 2009 mit der 25% Abgeltungssteuer versteuert...bei eine Veräußerung in Zukunft??? Die Kursgewinne sind ja nicht gerade bombastisch. Die Performance wäre ja dann echt mieß langfristig gesehen, wobei ja schon die jährliche Ausschüttung mitversteuert wird, soweit der läppische Freistellungsauftrag ausgeschöpft ist???? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nussdorf Februar 16, 2007 wenn der trichet weiter so eisern bleibt wie napoleons gesichtsausdruck dann wird er das wirtschaftswachstum zerquetschen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Februar 21, 2007 wenn der trichet weiter so eisern bleibt wie napoleons gesichtsausdruck dann wird er das wirtschaftswachstum zerquetschen Halte ich für eine unfaire Aussage. Auch Wachstum muss gebremst werden. Eine zu hohe Inflation ist auch genauso widerlich wie eine zu niedrige oder gar eine Deflation. Die EZB tut gut daran, den Leitzins angemessen zu erhöhen. Wo sonst sollen auch Spielräume herkommen für Belebungen durch zukünftige Senkungen? Denn Abschwünge sind ja auch zukünftig sicher. Und ein Abschwung in einer Zeit wo die EZB ohnehin nur bei 2-3% rumkrebst wäre nun wirklich Fatal. Daher wäre es wohl am gesündesten, wenn dieser Aufschwung stark genug bleibt um der EZB zu gestatten den Leitzins sogar bis zwischen 5-6% zu bringen. Leider maulen schon jetzt wieder die Staaten rum und Frankreich fordert gar Einfluss auf EZB Entscheidungen. Ich kann mir nichts gruseligeres Vorstellen, als das die Zinsen in die Fänge der Poliktik geraten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
uzf Februar 21, 2007 Ich bin grundsätzlich bei Dir Elvis. Nippon hat ja gezeigt, dass 0% Leitzins nicht zwingend gut für die Wirtschaft ist die hatten Deflation. Aber 5-6 % EZB Leitzins halte ich für gefährlich, da Renten an Attraktivität gewinnen würden gegenüber Aktien. Im übrigen sollte bei Inflation so um 2% bei 4% Leitzins schluss sein. Die EZB schaut mehr auf die Inflation als auf die Konjunktur. Im Gegensatz zur FED. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Februar 21, 2007 · bearbeitet Februar 21, 2007 von Elvis77 Natürlich würden die Renten gegenüber den Aktienmärkten an Attraktivität gewinnen. Aber wäre das den so schlimm? Nach meiner Vorstellung gehört das einfach dazu, das mal die Renten und mal die Aktien die Nase vorne haben. Und wenn die Zinsen dann wieder sinken, wird der Aktienmarkt ja auch entsprechend wieder befeuert. Im Langfristigem Vergkeich schneiden Renten daher tatsächlich nicht viel schlechter ab als Aktien. Genau wie bei den Aktien hängt es eben auch bisserl vom Zeitpunkt ab, wann man auf was setzt. Zwar setze ich auch mehr auf Aktien, als auf Renten und würde daher auch darunter leiden, wenn vorübergehend die Renten zu attraktiv sind, aber letztendlich empfinde ich dieses Gift für die Aktienmärkte eigentlich eher als heilsam und ja auch immer nur zeitlich begrenzt. Viel wichtiger finde ich aber auch, das zwischenzeitlich hohe Zinsen die Unternehmen auch immer wieder zu Optimierungen und zu einer gesunden bescheidenheit zwingen und nicht jede auch noch so dusselige Schnappsidee Gewinnbringend zu gestalten ist, nur weil sie unendlich gehebelt wird. Nur zu schnell dürfen sich Zinsen nicht verändern. Das bringt dann wirklich vieles durcheinander. Die Treppchen sollten stetig und klein sein. Edit: Ich gebe dir aber recht, das es wohl unwahrscheinlich ist in diesem Zyklus über 5% zu kommen. Naja, aber ich hätte mir auch damals nicht vorstellen können, das er auf 2% fällt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DerFugger März 2, 2007 · bearbeitet März 3, 2007 von DerFugger Die EZB schaut mehr auf die Inflation als auf die Konjunktur. Im Gegensatz zur FED. Zu Greenspans Zeiten war das sicherlich richtig; ob das aber auch noch in der Bernanke-Äras gilt, scheint mir keineswegs ausgemacht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag