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Alpha-Fonds Pro und Kontra

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Nachdem neuerdings zunehmend Alpha-Fonds als Depotabsicherungsmaßnahme reüssieren, insbesondere Portable-Alpha-Produkte, frage ich mich, wo genau die Vor- und Nachteile liegen und inwieweit es Sinn macht, dieser derzeit bei Großinvestoren gängigen Praxis zu folgen?

 

Die Rede ist vom Vontobel Japan Alpha Generator (DE000BVT4284), Merrill Lynch Alpha Jäger (DE000A0GNH95), Nomura Pure Alpha (DE000A0HX0X) und anderen.

 

Baut hier in der Forumsrunde schon jemand Alphas ein oder ist das nur wieder so eine clevere Marketingidee?

 

Und sorry, falls in irgendeinem früheren Thread dieses Thema schon mal aufgekommen ist. Ich habe per Suchfunktion jedenfalls nichts gefunden. Kann aber auch am sonnigen Sonntag liegen B)

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Toby

Hallo,

 

grundsätzlich sind Alphas eine marktneutrale Strategie, die sich zur Diversifizierung von Aktien eignet, da die Wertentwicklung weitgehend losgelöst von den Aktienmärkten stattfindet. Zumindest die absolute Entwicklung spielt keine Rolle mehr.

 

Bei den einzelnen Produkten muß man aber sehr genau hinschauen, insbesondere auch bei den Gebührenstrukturen. Je nach Idee kann auch ein "selbstgebautes" Konstrukt über Derivate (im Vergleichsindex über eine Option mit einem entsprechendem Hebel short gehen und bei der "Idee" long investieren) günstiger sein, wenn das Know-how vorhanden ist.

 

Letztlich ist es aber mehr Spekulation als Investition und als "Depotabsicherung" würde ich es nicht unbedingt bezeichnen wollen, da das Pendel eben unabhängig von der Marktentwicklung in beide Richtungen schwingen kann. Ich habe zwar mit einem eigenen Alpha zwar schon einmal geliebäugelt, es aber unter diesem Gesichtspunkt sein gelassen.

 

Grüße, Toby

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DerFugger
und als "Depotabsicherung" würde ich es nicht unbedingt bezeichnen wollen

 

Ich denke auch, als Absicherungsstrategie kann man den Kauf von Alpha-Fonds/-Zertifikate eigentlich nicht bezeichnen.

 

Siehe auch hier :

 

http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_191324

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MacInvest

Danke für Eure Informationen. Dann besteht für mich kein Handlungsbedarf, auch wenn ein "Eigenbau" Alpha natürlich durchaus seine Reize hat ;)

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StinkeBär
· bearbeitet von StinkeBär

Bedingt durch die Finanzkrise bekommen solche Strategien eine neue Blüte.

Mein Eindruck ist eine magere Perfomance im Allgemeinen.

 

Sollte man im Zweifel, wer eine marktneutrale Rendite haben will, dann doch lieber auf Anleihen setzen?

Welche Rendite Erwartung sollte man nach Kosten an solche Konstrukte haben?

Die Volatilität ist ja im allgemeinen relativ gering. Von daher schon grundsätzlich interessant.

 

Um Meinung wird gebeten.

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pfropfenstopfer
· bearbeitet von pfropfenstopfer
Welche Rendite Erwartung sollte man nach Kosten an solche Konstrukte haben?

Die Volatilität ist ja im allgemeinen relativ gering. Von daher schon grundsätzlich interessant.

 

Der Anspruch der vieler Alpha-Produkte, in jeder Marktsituation eine Rendite zu erzielen, die selbst nach den oft üppigen Gebühren über dem risikolosen Zinssatz liegt, ist von Grund auf nicht haltbar. Wäre es möglich, marktunabhängig und mit jederzeitiger Liquidierbarkeit einen solchen Wertzuwachs zu erzielen, würde kein Investor mehr eine klassische risikofreie Anlage halten - sie wäre Alpha-Produkten eindeutig unterlegen (geringere Rendite bei gleichem Risiko).

 

Wenn die Volatilität solcher Produkte auch absolut gesehen niedrig ist, ist sie gemessen am Anspruch - stabile Wertentwicklung unabhängig von der Marktsituation - in aller Regel zu hoch. Mit anderen Worten - das Rendite/Risiko-Profil ist meistens nicht attraktiv. Auch ist die Vola bei diesen Produkten oft nicht das richtige Risikomaß. Die Anbieter gehen zumindest bei einzelnen, intransparenten Produkten asymmetrische Risiken ein - sehr kleine Chance eines sehr großen Verlustes - um ihrem theoretisch nicht haltbaren Anspruch gerecht zu werden. Das resultiert, solange alles gut geht, in niedrigen Volas und relativ hohen Renditen. Kann man nämlich nachweisen, dass man über eine gewisse Zeit - scheinbar - fast risikolos und von der Marktsituation unabhängig hohe Renditen einfahren konnte, lockt das jede Menge Investoren und damit jede Menge Gebühren an....

 

Wer unbedingt eine vergleichbare Strategie in seinem Depot haben möchte, kann das mit Marke Eigenbau in der Regel transparenter und u.U. günstiger erreichen...

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StinkeBär
· bearbeitet von StinkeBär

@pfropfenstopfer

Danke für die Antwort, war sehr hilfreich bei der Entscheidungsfindung. :thumbsup:

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StinkeBär
· bearbeitet von StinkeBär
Hallo,

 

...Je nach Idee kann auch ein "selbstgebautes" Konstrukt über Derivate (im Vergleichsindex über eine Option mit einem entsprechendem Hebel short gehen und bei der "Idee" long investieren) günstiger sein, wenn das Know-how vorhanden ist.

 

Grüße, Toby

 

Nur noch mal eine kleine Anregung in Richtung Eigenbau, so ganz ohne Derivate.

Die Grundidee einer Alpha-Strategie (auch Long-Short-Strategie genannt) ist es, innerhalb eines Marktsegmentes aussichtsreiche Aktien zu kaufen und gleichzeitig weniger aussichtsreiche Wertpapiere leer zu verkaufen.

 

Durch die Branchen ETFs long und short, wäre diese Idee auch auf die Makroebene übertragbar. Dies setzt natürlich einen festen Glauben an das Branchenrotationsprinzip voraus.

Analog Dax vs. Dow oder ähnliche Paare etc. sind selber schnell erstellt, da es mittlerweile zu viele großen Indizes auch eine short Variante gibt, zumindest ist der Eigenbau gegenüber den Zertis billiger hinsichtlich der Gebühren.

 

Im Endeffekt ist es aber auch nur eine Wette, zumal noch ein Quäntchen komplizierte als eine reine long bzw. short Marktspekulation. :D

Nix für mich, nur mal laut gedacht...

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StinkeBär
· bearbeitet von StinkeBär

Da hier auch viele Fundis z.B. bei Daxwerten am Start sind, noch folgende Anregung:

 

Ich will meine vorherige Eigenbauanregung auf eine solche Zielgruppe verfeinern.

 

Beispiel

Kauf der Aktien long

Leerverkauf Dax (Shortdax), sprich short

 

Dadurch ist dann theoretisch das Marktrisiko elimeniert.

Der Gewinn dieser Wette ist die (positive!!!) prozentuale Differenz der Wertentwicklung zwischen Aktie und Gesamtmarkt. Die absolute Kursentwicklung ist dabei unerheblich: Fällt die Aktie um zehn und der Gesamtmarkt um zwanzig Prozent, beläuft sich der Profit auf zehn Prozent abzüglich Spesen bei einer 50:50 Gewichtung.

Bezogen auf den Gesamteinsatz dann nur 5%, von daher doch nicht wirklich attraktiv.

 

Schönes WE noch

wünscht der Stinkebär

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StinkeBär
· bearbeitet von StinkeBär
Da hier auch viele Fundis z.B. bei Daxwerten am Start sind, noch folgende Anregung:

 

Ich will meine vorherige Eigenbauanregung auf eine solche Zielgruppe verfeinern.

 

Beispiel

Kauf der Aktien long

Leerverkauf Dax (Shortdax), sprich short

 

Dadurch ist dann theoretisch das Marktrisiko elimeniert.

Der Gewinn dieser Wette ist die (positive!!!) prozentuale Differenz der Wertentwicklung zwischen Aktie und Gesamtmarkt. Die absolute Kursentwicklung ist dabei unerheblich: Fällt die Aktie um zehn und der Gesamtmarkt um zwanzig Prozent, beläuft sich der Profit auf zehn Prozent abzüglich Spesen bei einer 50:50 Gewichtung.

Bezogen auf den Gesamteinsatz dann nur 5%, von daher doch nicht wirklich attraktiv.

 

Schönes WE noch

wünscht der Stinkebär

 

Mich juckt die Strategie im Dax immernoch

Bspw. Kauf Münchner Rück und Verkauf des Daxes (Shortdax) damit wäre das DAX-Marktrisiko raus, allerdings ein jährliche mind. 10 % positive Differrenz zu erzielen erscheint in einem so effizienten Markt kaum machbar.

Ansätze zur Auswahl: über Momentum Under- oder outperformer Trendfolge/Konträr, oder rein fundamental Aktie billiger als Dax bspw. mittels K*V - Zahlen

Überlege auch durch Pyramidisierung bspw. bei negativer Differenz nachzukaufen... mal eine laut gedachte Spinnerei

 

oder andere globale Wetten könnten sein Kauf China Verkauf USA oder Europa über ETFs, sofern man davon ausgeht, dass diese aufstrebenden Regionen schneller wachsen werden als die Industrienationen.

 

Also Daxaktie vs (Short)Dax oder aufstrebende Region vs Weltmarkt inkl. Pyramidisierung

naja momentan eh zu wenig Kohle, aber greif die fixe Idee wieder auf...

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Blujuice
Mich juckt die Strategie im Dax immernoch

Bspw. Kauf Münchner Rück und Verkauf des Daxes (Shortdax) damit wäre das DAX-Marktrisiko raus, allerdings ein jährliche mind. 10 % positive Differrenz zu erzielen erscheint in einem so effizienten Markt kaum machbar.

Ansätze zur Auswahl: über Momentum Under- oder outperformer Trendfolge/Konträr, oder rein fundamental Aktie billiger als Dax bspw. mittels K*V - Zahlen

Überlege auch durch Pyramidisierung bspw. bei negativer Differenz nachzukaufen... mal eine laut gedachte Spinnerei

 

oder andere globale Wetten könnten sein Kauf China Verkauf USA oder Europa über ETFs, sofern man davon ausgeht, dass diese aufstrebenden Regionen schneller wachsen werden als die Industrienationen.

 

Also Daxaktie vs (Short)Dax oder aufstrebende Region vs Weltmarkt inkl. Pyramidisierung

naja momentan eh zu wenig Kohle, aber greif die fixe Idee wieder auf...

Problem bei der ETF-long-short-Strategie: Du setzt nur mit der Hälfte deines Geldes auf die Differenz der Märkte, der Rest des Geldes steigt um den doppelten Tagesgeldsatz.

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StinkeBär

Ach die Idee wird wieder verworfen. Wie bereits aus den vorhergehenden Beiträgen hervorgeht ist die Generierung von Alpha ohnehin schwierig, selbst wenn es gelingt dann ist die Größenordnung zu bescheiden bzw. die Risiken größer als bei Anleihen.

Unterm Strich lohnen sich dauerhaft solche Strategien nicht, der Hauptanreiz ist das weniger verloren wird, und man marktunabhängig agiert. Ist halt nur ne wenig lukrative andere Form des Risikos.

 

Im Zweifel ist ne Unternehmensanleihe unter Hinzuziehung des Beobachtungsaufwands einfach dem ganzen Alphazeugs Marke Eigenbau vorzuziehen. Thema für mich durch...

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pfropfenstopfer

Ich finde es zumindest beruhigend zu wissen, dass die Profis es auch nicht viel besser schaffen ;-):

 

http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=1422412

 

 

Are Market Neutral Hedge Funds Really Market Neutral?

 

Andrew J. Patton

University of Oxford - Department of Economics; University of Oxford - Oxford-Man Institute of Quantitative Finance

 

The Review of Financial Studies, Vol. 22, Issue 7, pp. 2295-2330, 2009

 

Abstract:

Using a variety of different definitions of neutrality, this study presents significant evidence against the neutrality to market risk of hedge funds in a range of style categories. I generalize standard definitions of market neutrality, and propose five different neutrality concepts. I suggest statistical tests for each neutrality concept, and apply these tests to a database of monthly returns on 1423 hedge funds from five style categories. For the market neutral style, approximately one-quarter of the funds exhibit significant exposure to market risk; this proportion is statistically significantly different from zero, but less than the proportion of significant exposures for other hedge fund styles.

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