WoodyWoodpecker Dezember 29, 2006 Hi, ich bin grad dabei mich in das Thema Chartanalyse einzuarbeiten. Hab auch schon mal was kleines gemacht (s. Anhang). Hierzu eine kleine Frage. Das Kaufsignal hätte eigentlich früher sein müssen oder? Der Trend hat sich ja schon früher bestätigt nur ist der Kurs nicht mehr bis auf die Trendlinie gefallen. Noch eine kleine Frage zu dem Thema. Sollte ich lieber Chartanalysen mit Candlesticks machen oder mit den normalsen Liniencharts? Ich bin eher längerfristig ausgerichtet (also kein Intraday Trading). mfg woody Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reza Dezember 29, 2006 Also man sieht an dem Chart, dass du neu dabei bist. Das sehe ich, weil meine ersten Charts auch so aussehen. Bevor du irgendwie tradest, schaue dir mal folgende Threads an: https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=2443 https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=4110 Ich verstehe persönlich z.b deine Kauf/Verkaufsignale nicht. Nur weil die untere Linie berührt wird, hast du bereits ein Kaufsignal? Vor allem, wie definierst du ein Signal und wie einen Bereich? Technische Analyse mag Anfangs komplex klingen, aber ein mal durchschaut, sieht alles anders aus. Regards und Viel Glück und Spass, mich begeistert das Thema heute noch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
downtowncr Dezember 29, 2006 Hallo erstmal, Chartanalysen würde ich immer mit Candlesticks machen! Mit etwas Erfahrung kann man mit den Candlesticks doch deutlich mehr Informationen aus dem Chart entnehmen als aus einem Linienchart. Außerdem kann man die psychische Verfassung des Marktes gut aus den Candles ableiten. Die Umkehrsignale aus Candlestick-Formationen funktionieren auch recht gut, sind aber in der Regel auch nur kurzfristig einzusetzen. Wenn du den Murphy ("Technische Analyse der Finanzmärkte") noch nicht hast, solltest du ihn dir mal zulegen. Das Buch bietet ne gute Übersicht. Dann kannst du interessante Gebiete weiter vertiefen. Bei Kaufs- oder Verkaufssignalen solltest du dich nicht nur an Trendlinien orientieren. Wenn du eine Trendlinie zeichnen kannst ist der Trend logischerweise schon länger am laufen (sonst hättest du keine zwei Aufllagepunkte). Kauf oder Verkauf einfach bei dem Durchbrechen oder Abprallen an wichtigen Widerständen. Dann wartest du ab ob sich ein Trend entwickelt, den kannst du dann auch einzeichnen. Vor allem fehlt dir noch etwas die Übersicht über die Charttechnik. Du zeichnest wild irgendetwas ein, das unterscheidet deine Analyse von den Analysen von Chartis, die schon länger dabei sind. Das kommt aber mit der Zeit und mit der Erfahrung, also einfach weiter üben. Guck dir auf jeden Fall zuerst immer den übergeordneten Chart an, bevor du den Chart betrachtest, den du traden willst. Dann zeichne Trendlinien und die wichtigen Unterstützungen und Widerstände ein. Wenn du willst, kannst du dann auch noch Formationen einzeichnen. Dann hast du schonmal nen guten und breiten Überblick. Weitere Verfeinerungen hängen davon ab, was du und wie du traden willst. Gruß downtowncr Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
andy Dezember 29, 2006 Sollte ich lieber Chartanalysen mit Candlesticks machen oder mit den normalsen Liniencharts? Ich bin eher längerfristig ausgerichtet (also kein Intraday Trading). Liniencharts. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
downtowncr Dezember 30, 2006 @ andy Ne Begründung wäre nett. Ich finde, durch die Liniencharts verzichtet man unnötig auf Informationen. Natürlich muss man sich erst einmal daran gewöhnen, aber dann finde ich die Candles echt besser. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Faceman Dezember 30, 2006 Ich bin auch eher für Candlesticks. Allerdings sollte man entsprechend des Charthotizonts entweder Tages-, Wochen- oder Monatskerzen nehmen. Sonst wird es schnell unübersichtlich bzw. nichtssagend... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WoodyWoodpecker Dezember 30, 2006 @downtowncr was meinst du mit "übergeordneten Chart"? Das Chart von dem Index in dem die Aktie ist? Also hier das Chart vom DAX? Ich hab mir ein kleines Übersichtsbuch über die Technische Analyse gekauft (eins aus der "simplified"-Reihe). Ich weiß nicht ob man sich soooo auf die Chartanalyse verlassen kann. Ich arbeite in einer Bank und unterhalte mich hin und wieder mit Mitarbeitern aus unserer Investmentgesellschaft. Sie haben die Meinung das Trendlinien etc. also die einfacheren Sachen schon zur Entscheidungsfindung beitragen aber sobald es dann an "Untertassen und sonstige Malereien" geht soll das nicht mehr all zu hilfreich sein. Noch ne kleine Frage zu den Candlesticks. Zeichne ich Trendlinien oder Weiderstände immer am Kerzenkörper an oder an den Docht/Lunte? Ich sehe immer wieder Chartanalysen wo einmal das und einmal das gemacht wird. mfg woody Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Faceman Dezember 30, 2006 Ich persönlich zeichne sie immer am Docht bzw. an der Lunte. Das sind die Verlaufshochs bzw. -tiefs der Kerze, die für mich Signifikanz haben. Es gibt allerdings auch Analysten, die den Eröffnungs- und Schlusskursen höhere Bedeutung beimessen und die Trendlinien deswegen dort anlegen. Ich glaube, dass muss jeder für sich entscheiden. Eine feste Regel gibt es da sicher nicht, ebensowenig, wie es feste Regeln für andere Bereich der technischen Analyse gibt. Alle Trends, Formationen, Indikatoren, Wellen usw. sind immer nur Anhaltspnkte und keine dogmatischen Lehren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
downtowncr Dezember 30, 2006 @Woody Mit dem übergeordneten Chart meine ich folgendes: Wenn du auf dem Tageschart handelst (dieser umfasst in der Regel einige Monate, eine Kerze bildet den Kursverlauf eines Tages ab) mußt du dir zuerste einmal den Wochen- bzw. Monatschart angucken. So bekommst du ein Gefühl für die Richtung des langfristigen, übergeordneten Trends. So kannst du unter Umständen auf dem Tageschart einen einwandfreien Aufwärtstrend erkennen, langfristig gesehen befindet sich die Aktien aber in einem klaren Abwärtstrend. Man sollte halt immer das Gesamtbild im Kopf haben. Das "simplified"-Buch ist bestenfalls eine kurze Einführung. Wenn du dich wirklich damit beschäftigen willst, sollte es schon das bereits genannte Buch von Murphy sein. Lass dich von den ganzen Streitereien hier im Forum nicht verunsichern. Mit der Chartanalyse lässt sich auf jeden Fall gutes Geld verdienen. Wenn hier manche Leute sagen, Charttechnik sei alles Humbug, in nem anderen Thread aber zugeben, dass ihre jährliche Performance in so einem guten Jahr lediglich einen Schatzbrief schlägt, dann sagt das eigentlich alles. Die Leute, die die Charttechnik so verteufeln sind zumeist eh erst ein paar Monate hier aktiv und haben dann zusätzlich noch überhaupt keinen Plan von dem, was sie zu kritisieren versuchen. Trendlinien und Widerstände bei Candlesticks sind immer subjektiv. Da hilft nur Erfahrung, so einfach ist das nicht zu erklären. Das hängt von vielen Faktoren ab. In der Regel besitzen Schlusskurse mehr Aussagekraft, aber es hängt auch von den Umsätzen ab, oder wie oft die Kurse an einer Stelle abgeprallt sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Leif Dezember 30, 2006 Mal ne Frage, orientiert ihr euch bei Candlesticks auch an den Formationen? Im Murphy ist ja eine ganze Reihe davon dargestellt und da den Überblick zu behalten ist für mich zugegebenermaßen noch nicht drin. Das ist für mich daher etwas abschreckend. Auf langfristigen Charts bevorzuge ich Liniencharts, ich finde da verlieren die Candle-Sticks ihren Vorteil. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WoodyWoodpecker Dezember 30, 2006 Also ich hab nochmal versucht auf Basis des gleichen Charts wie oben (SAP-Aktie) nochmal eine Chartanalyse zu machen. Ich hab diesmal etwas weniger (aber ich glaube überlegert ) eingezeichnet. Hier hab ich mal den Ratschlag von downtowncr befolgt und mir die Gesamtsituation angeschaut: Hier hab ich auch schon ein Dreieck gefunden (grün). Ok der Kurs ist hier aus dem Dreieck mal ausgebrochen, ist das ein Grund gegen das Dreieck? Hier dann das Chart für den kurzfristigeren Zeitpunkt: Beim genaueren hinsehen hab ich noch ein zweites (wie ich meine ein deutlicheres) Dreieck gefunden (blau). Durchbricht der Kurs dieses blaue Dreieck wäre das für mich ein Kaufsignal, für euch auch? mfg woody Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
downtowncr Dezember 30, 2006 · bearbeitet Dezember 30, 2006 von downtowncr @Leif Im Murphy sind auch nur einige Formationen dargestellt. Tatsächlich gibt es noch deutlich mehr. Alle Formationen (also zumindest die Umkehrfunktionen, die ich für wichtiger erachte) funktionieren nach einem gleichen Prinzip. Zuerst liegt Kauflaune vor, die dann in Verkaufslaune umschlägt (oder natürlich genau umgekehrt). Manchmal kommt der Wechsel schnell und deutlich, manchmal langsam mit einer kürzeren Phase der Unentschiedenheit. Dadurch unterscheiden sich die Formationen. Das System dahinter ist dasselbe. Wenn man das verstanden hat, muss man auch nicht die Formationen auswendig lernen. Wichtiger ist es, die psychische Verfassung des Marktes rauszulesen. Übrigens: Gerade mit Candlestick-Charts kann man auch gut längerfristig anlegen. Hier sind die (z.B. im Monatschart) leicht zu erkennen, und man kann sich demnach auch längerfristig investieren. @Woody Dein tertiärer Trend ist ne interne Trendlinie. So etwas benutze ich generell nicht. Die zeichnet jeder anders, dass ist mir zu subjektiv. Deine Dreiecke sind in meinen Augen auch keine idealtypischen Dreicke. Hier musst du bei der oberen und der unteren Linie zwei Berührpunkte haben um die Linien zeichnen zu können. Beim zweiten Dreieck ist das z.B. nicht der Fall. Beim ersten Dreieck liegen zuviele Kurse außerhalb des Dreiecks, ein Fehlausbruch sind in der Regel nur ein bis zwei Kurse außerhalb der Formation. Andere Leute traden aber auch solche Dreiecke wie du sie eingezeichnet hast, für mich wäre das nichts. Ein Durchbruch des blauen Dreiecks nach oben könnte man aber durchaus handeln, an der Linie haben die Kurse viermal gedreht. Generell: Wenn du z.B. Ausbrüche handeln willst, solltest du dich an Ausbrüche aus horizontalen Widerständen orientieren. Die sind deutlich signifikanter, d.h. weniger Fehlausbrüche und ne größere Anschlussbewegung. Ich handele z.B. vermehrt Ausbrüche, mittlerweile aber fast nur noch die Ausbrüche durch horizontale Widerstände. Edit: Die Jungs von godmode-trader.de würden dein blaues Dreieck als inverse SKS-Formation mit zwei rechten Schultern bezeichnen. Ein Durchbruch der blauen Linie nach oben hätte dann ein Kursziel von ca. 185-190 Euro. Wichtig wären dann aber stark zunehmende Umsätze beim Durchbruch. Ich würde so etwas lediglich als Seitwärtsbewegung bezeichnen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
andy Dezember 30, 2006 Aber klar gebe ich eine Begründung, warum WW Liniencharts benutzen soll. Ich bin eher längerfristig ausgerichtet Erste Begründung! Ich persönlich zeichne sie immer am Docht bzw. an der Lunte.... Es gibt allerdings auch Analysten, die den Eröffnungs- und Schlusskursen höhere Bedeutung beimessen und die Trendlinien deswegen dort anlegen. Ich glaube, dass muss jeder für sich entscheiden Zweite Begründung! Gruß! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ike Dezember 30, 2006 Ich glaube, dass muss jeder für sich entscheiden Denke ich auch. Was haltet ihr von dem Beispiel hier: Rheinmetall auf 3 Monats-Basis Die obere Trendlinie wurde 5, fast 6 mal exakt berührt, aber immer nur auf intraday-Basis, nicht mit Schlusskursen. Aus dem Ausbruch Mitte Dezember würde ich ein Kaufsignal herleiten. IMO wird die Aussagekraft aber ein bisschen abgeschwächt, da die Aktie auf XETRA wesendlich mehr gehandelt wird als in Frankfurt, und bei XETRA die obere Trendlinie nur 3 mal bestätigt wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reza Dezember 30, 2006 Ist ein Ausbruch und wurde auch bestätigt, Kaufsignal. Aber jeder interpretiert anders. Der ein oder andere sieht auch interne Trendlinien, die der Andere nicht sieht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag