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DerFugger

Das ist doch alles Voodoo. Da kann ich nur mit Otto Rehagel sagen: "Entscheidend is' auf dem Platz". Und auf dem Platz bedeutet z.B., dass sich jetzt der Öl-Preis gerade aufmacht, um nach seiner kurzen Verschnaufpause seine Klettertour jenseits der 140er-Grenze fortzusetzen. Da muss ich dann keine Sentiment-Analyse mehr machen.

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Sapine
Danke, jetzt weiß ich endlich, wie man "lechzt" schreibt...

 

Zu den Sentiment-Werten:

...

Das lechzt bezog sich auf deine roten "ss" - nix für ungut und danke für die Erklärung.

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reza
Das lechzt bezog sich auf deine roten "ss" - nix für ungut und danke für die Erklärung.

 

Wobei die Rechtschreibung fast hauptschülerverdächtig ist.....

 

ok... ich hör auf... ;)

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berliner
Das lechzt bezog sich auf deine roten "ss" - nix für ungut und danke für die Erklärung.

Wobei das daß mit ß absolut in Ordnung ist. Das ist eben alte Rechtschreibung, aber trotzdem korrekt. Wichtiger ist mir, daß man das daß mit scharfem s und das das mit weichem s richtig verwendet, so daß das dann nach alter oder neuer Rechtschreibung korrekt ist, auf daß das Lesen nicht so wehtut. :thumbsup:

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Faceman
Ich finde es immer sehr unterhaltsam, wenn die gleiche Tatsache mal mal in die eine Richtung und mal gegensätzlich interpretiert wird. Die Stimmung ist gut, Unternehmen A meldet gute Zahlen, der Kurs geht hoch, denn die Gewinne sprudeln. Die Stimmung ist schlecht, Unternehmen A meldet gute Zahlen, der Kurs geht runter, denn es kann ja nicht mehr besser, sondern nur schlechter werden.

 

Mir scheint, daß die Interpretation von der Stimmung bestimmt wird und nicht umgekehrt. Nicht viel anders ist das bei den diversen Barometern, oder beim Ölpreis. Die Stimmung ist gut und der Ölpreis ist hoch, dann steht das für einen hohen Verbrauch, was bedeutet, daß die Wirtschaft brummt => positiv. Die Stimmung ist schlecht und der Ölpreis ist hoch, dann wird das die Gewinne beeinträchtigen => negativ

 

Umgekehrt geht das mit einem fallenden Ölpreis. Bei guter Stimmung heißt das, daß die Kosten abnehmen => Gewinne steigen => positiv

Bei schlechter Stimmung heißt das, daß der Verbrauch und damit Produktion und Konsum abnehmen => Gewinne fallen => negativ

 

Es wird alles immer so gedreht, wie man es gerade braucht, um die aktuelle Marktentwicklung zu begründen.

 

Ich habe das irgendwann nach mehrmonatigen Einpfeifen aller möglichen Wirtschaftsnachrichten auch so bemerkt. Damals nicht in Bezug uaf Öl, sondern mit dem Wechselkurs der Mark zu Dollar, und der Wechselbeziehung zwischen den Anleihekursen zu den Aktienkursen. Und dann habe ich mir angeschaut, was m.E. wirklich zählt. die Stimmung. Und so bin ich bei der TA gelandet. :thumbsup:

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Dagobert

Artikel aus Handelsblatt-online:

 

DAX-Ausblick; Neue Rutschpartie droht

 

u.a. mit der Erwartung einiger Analysten dass wir nächste Woche das Märztief des DAX testen könnten.

 

Besonders interessant sind die beiden letzten Abschnitte des Artikels:

Ob die Summe der Hiobsbotschaften einen richtigen Crash auslösen kann, sei dahingestellt. Viele Händler halten die Absicherungsquote der Anleger dafür zu hoch; die Belastungsfaktoren sind zudem bekannt. Ein Crash sei nur Ausdruck einer echten Überraschung, sagen Aktienstrategen. Aktuelle Studien der UBS zum Umfang der Leerverkäufe lassen ebenfalls ein Crash-Szenario als weniger wahrscheinlich erscheinen. Das so genannte "Short Interest" hat demnach stark zugenommen. Es liege mittlerweile bei jeder sechsten Aktie aus dem marktbreiten S&P500-Index über zehn Prozent der jeweils ausstehenden Aktien. Bei Banken und Konsumgüterherstellern liege es teils sogar über 30 Prozent. Händler schließen daraus, dass jede dritte Aktie, die heute verkauft wird, in nächster Zeit wieder zurückgekauft werden muss - was wiederum den Markt stützen würde.

 

Ein weiteres Abrutschen der Kurse, ein scheibchenweiser "Salami"-Absturz quasi, ist jedoch nicht auszuschließen, wie bereits die Entwicklung in den zurückliegenden Tagen zeigte. Im Wochenverlauf hat sich das Bild wesentlich verschlechtert: Technische Analysten verweisen auf eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation im Stoxx-600-Index. Dieser marktbreite Index ist ein Barometer für den Kursverlauf aller europäischen Standardwerte; er signalisiert nun einen Fortgang der Baisse. Das Abwärtspotenzial dieser langfristigen und verlässlichen Formation hat demnach ein Minuspotenzial von rund 21 Prozent. Für den Dax würde das bedeuten, dass er bis Jahresende auf rund 5 100 zurückfallen könnte.

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berliner
Das so genannte "Short Interest" hat demnach stark zugenommen. Es liege mittlerweile bei jeder sechsten Aktie aus dem marktbreiten S&P500-Index über zehn Prozent der jeweils ausstehenden Aktien. Bei Banken und Konsumgüterherstellern liege es teils sogar über 30 Prozent. Händler schließen daraus, dass jede dritte Aktie, die heute verkauft wird, in nächster Zeit wieder zurückgekauft werden muss - was wiederum den Markt stützen würde.

Das wäre wirklich heftig viel. Ich kenne von der Frontline, die gerne mal stark geshortet wird, so knappe 10% in der Spitze und hätte bei den Banken mit ca. 15% gerechnet. 30% sind wirklich viel. Kann es sein, daß die Shorts jetzt in der Zwickmühle sind, da nicht mehr rauszukommen, ohne selber den Short-squeeze auszulösen und stattdessen immer noch mehr nachlegen, um Bodenbildung und Gegenbewegung zu verhindern?

 

Die Aktionäre, die jetzt noch drin sind, werden ihre Aktien nicht einfach so hergeben.

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DON
Die Aktionäre, die jetzt noch drin sind, werden ihre Aktien nicht einfach so hergeben.

 

Was läßt dich dies glauben?

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berliner
Was läßt dich dies glauben?

o Weil sie dann schon eher verkauft hätten.

o Weil sie nicht zu derart schlechten Preisen hergeben

o weil sie nicht verkaufen müssen

o weil sie langfristig denken

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parti
o Weil sie dann schon eher verkauft hätten.

o Weil sie nicht zu derart schlechten Preisen hergeben

o weil sie nicht verkaufen müssen

o weil sie langfristig denken

 

weil sie lieber 5 jahre warten bis ihr kaufkurs erreicht wurde? :-

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DerFugger
o Weil sie dann schon eher verkauft hätten.

o Weil sie nicht zu derart schlechten Preisen hergeben

o weil sie nicht verkaufen müssen

o weil sie langfristig denken

 

Wenn man davon ausgehen muss, dass es noch eine Etage tiefer geht, wären das alles keine rationalen Günde, n i c h t zu verkaufen.

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Psiagowno

Halten kann jetzt genauso verkehrt sein wie verkaufen oder (nach-)kaufen. Wer weiss das schon?

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Zauberlehrling
Halten kann jetzt genauso verkehrt sein wie verkaufen oder (nach-)kaufen. Wer weiss das schon?

 

Letztendlich ists immer ein Blick in die Glaskugel. Dennoch: Wir hatten schon Höchststände um die 8000 und die waren m.E. nicht Gegenstand einer irrealen Euphorie. Insofern ist das m.E. auch in überschaubarer Zeit (<5Jahre) wieder erreichbar. Vielleicht gehts vorher noch 10 oder 20 Prozent runter - vielleicht auch nicht. Für einen totalen Crash sehe ich aber keinen Grund.

 

Den tiefsten Punkt erwischt man eh nicht, an fallenden Tagen zu kaufen ist m.E. jetzt nicht die schlechteste Strategie. Aber lieber international gestreut als nur den Dax.

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parti
· bearbeitet von parti
Letztendlich ists immer ein Blick in die Glaskugel. Dennoch: Wir hatten schon Höchststände um die 8000 und die waren m.E. nicht Gegenstand einer irrealen Euphorie. Insofern ist das m.E. auch in überschaubarer Zeit (<5Jahre) wieder erreichbar. Vielleicht gehts vorher noch 10 oder 20 Prozent runter - vielleicht auch nicht. Für einen totalen Crash sehe ich aber keinen Grund.

 

Den tiefsten Punkt erwischt man eh nicht, an fallenden Tagen zu kaufen ist m.E. jetzt nicht die schlechteste Strategie. Aber lieber international gestreut als nur den Dax.

 

 

so einfach ist das leider nicht. wichtig wird sein, wie sich die krise auf die wirtschaft auswirken wird. die auswirkungen kommen nämlich erst noch.

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H.B.
so einfach ist das leider nicht. wichtig wird sein, wie sich die krise auf die wirtschaft auswirken wird. die auswirkungen kommen nämlich erst noch.

 

Abgesehen davon, das das hier der DAX-Thread ist, sehe ich bisher nur eine Krise, die sich in den Köpfen der Finanzmarktakteure abspielt.

 

Und nun: einfach mal wirken lassen:

 

  • Wenn Preise aufgrund von Angebot und Nachfrage steigen, ist das ein ganz normaler ökonomischer Prozess. Schlimm wird es erst, wenn dieser Prozess durch äußere Einflüsse beeinflußt wird (siehe Ölkrisen 1973/79).
  • Wenn sich Blasen abbauen, ist dies eher ein Zeichen für eine Normalisierung als eine krisenhafte Erscheinung. (Inflation ist eine Systemantwort auf die Blasenbildung)
  • Wenn sich Banken wieder auf ihr Kerngeschäft besinnen müssen, ist dies auch kein Grund, in Panik zu verfallen.
  • Wenn überkommene Geschäftsmodelle vom Markt abgestraft werden, ist dies eigentlich auch ein positives Zeichen für den Gesamtmarkt. [z.B. dt. Autoindustrie ]

In der Ruhe liegt die Kraft.

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Carlos
· bearbeitet von Carlos
so einfach ist das leider nicht. wichtig wird sein, wie sich die krise auf die wirtschaft auswirken wird. die auswirkungen kommen nämlich erst noch.

 

Das scheint sich mit dem zu decken, was ich sage sei meine Befürchtung für die nächsten Zeiten. Sollte der energiepreis so hoch bleiben, kommen die Auswirkungen wirklich noch. "You ain't seen nothin' yet"... Siehe Dago's antwort von gestern auf ein Kommentar von mir. Die Welt wird die derzeitigen (und kommenden) Energiepreise nicht gut vertragen, dazu kommt die derzeitige Teuerung der Soft-Commodities, obwohl die futures im Moment leicht am Fallen sind (ausser Zucker), aber die frenetische Suche nach Pott-Asche (zur Düngemittelherstellung) ist für mich der beste Beweis, dass es im Agrarsektor keine grosse Entspannung geben wird, zumindest mittelfristig gesehen (obwohl Marc Faber ja eine Baisse voraussagt...).

 

Und die Auswirkungen dieser Spirale (Öl und Agrarprodukte wesentlich teuerer, weniger Geld in der Tasche der Verbraucher, steigende Inflation wegen des erstgenannten Faktors) können m.E. nicht für Träume sorgen, dass der Dax wieder die Regionen erreicht wie Mitte vergangenen Jahres. Da "war die Welt noch in Ordnung", d.h., die Meisten machten swich noch keine grossen Gedanken um die schwarzen Wolken die da so aufzogen.

 

So, genug des Pessimismus, nennt mir Gründe weshalb ich falsch liege mit meiner Meinung.

 

Edit: aha, oben stehen sie ja schon, wurden von ficoach geschrieben während ich auch schrieb... obwohl ficoach ja gerade in seiner ersten Zeile mir ja Recht gibt, die Preissteigerungen sind ein normaler ökonomischer Prozess wenn sie aufgrund von Angebot und Nachfrage steigen, und gerade daran glaube ich ja. Zumindest bis der Punkt erreicht wird wo die grosse Mehrheit sich etwas nicht mehr leisten kann, und dann die sinkende Nachfrage dessen Preis von Alleine runter bringt. Aber was wird das sein? Weizen? Korn? Soja? Zucker? Treibstoffe?

 

Dies sind die Auswirkungen welche den Dax weiterhin beeinflussen werden, um nochmals beim Thema zu bleiben.

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Zauberlehrling
so einfach ist das leider nicht. wichtig wird sein, wie sich die krise auf die wirtschaft auswirken wird. die auswirkungen kommen nämlich erst noch.

 

 

Die Börse handelt Erwartungen für die Zukunft. Zumindest ein Teil der Marktteilnehmer wird eingepreist haben, daß es Auswirkungen gibt. Das ist ja wirklich nichts neues. Die Frage ist nur, wie groß dieser Anteil ist.

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Carlos
· bearbeitet von Carlos
Die Börse handelt Erwartungen für die Zukunft. Zumindest ein Teil der Marktteilnehmer wird eingepreist haben, daß es Auswirkungen gibt. Das ist ja wirklich nichts neues. Die Frage ist nur, wie groß dieser Anteil ist.

 

Ich glaube, ein grosser Anteil, da ja bekanntlich die "privaten Anleger" der Börse fern sind zur Zeit. Zumindest mehrheitlich.

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Hurus

So... jetzt meldet sich der alte Hurus nochmal zu Wort, nachdem er eine Weile mitgelesen hatte.

 

Die Stimmung an den Märkten ist wieder schlecht geworden. Jedoch hat die Vergangenheit

in diesen Volatilen Zeiten deutlich gezeigt, dass die Stimmung sich sehr schnell drehen kann.

 

Ich habe noch einen Post von Fugger - den ich schätze, der aber selten meiner Meinung ist - im Ohr,

als er sagt, er glaube nicht mehr an fallende Kurse, weil Zuviele an der Seitenlinie stünden, um bei

fallenden Notierungen zu kaufen. So ist es jetzt ja zunächst nicht gekommen. Ich hätte es auch erwartet.

 

Der markt ist von zahlreichen Faktoren deutlich belastet. Zu nennen wären: Der hohe Ölpreis, evt wirtschaftliche

Stagnation in USA, Auswirkungen der Kreditkrise, Inflation (was die Notenbanken einengt) und einer

ständigen Dollarschwäche ggü dem Euro. Also kein gutes Umfeld.

Die Märkte halten sich vor diesem Hintergrund jedoch gut und die Stimmung ist beinahe genauso volatil

wie die Aktienkurse. Daher gehe ich mittelfristig davon aus, dass die Kurse seitwärts tendieren werden.

 

Denn wenn sie deutlich fallen, dann wird die Marktstimmung gleich so grottig, dass eine Gegenbewegung

wahrscheinlich ist. Gleiches gilt für das Bullenlager, wenn die Märkte mal ein paar Monate steigen.

 

Letztlich wird es für den Dax darauf ankommen, ob sich die Belastungsfaktoren weiter verschärfen, oder

sich abschwächen. Die derzeitige miese Situation ist ja allgemein bekannt und die fallenden notierungen

erklären sich daraus, dass die mehrheit eben annimmt es würde noch schlimmer kommen.

Eine Schlüsselrolle wird - sowohl fundamental als auch Merktpsychologisch - der Ölpreis spielen.

Die Märkte reagieren derart panisch auf jeden Hirnfurz seitens irgenwelcher Saudischer Prinzen oder

sogenannter Rohstoffexperten, dass es nicht mehr von der hand zu weisen ist, dass die Aktienmärkte

- jedenfalls zurzeit - reziprok proportional mit der Ölpreientwicklung verbunden sind.

Imo bestehen gute Chancen, dass sich die Lage deutlich entspannt, wenn der Ölpreis zurück kommt.

 

Einen Crash kann ich nicht erkennen. Liquidität ist in den emerging marktes im Überfluss vorhanden, die

Zinsen sind unten und fallende Notierungen über ein paar Wochen lösen gleich übelste Stimmungen aus.

Das ist nicht das Umfeld für einen Crash. Dazu wäre zunächst mal Euphorie erforderlich, wovon wir

meilenweit entfernt sind.

 

Die Lage ist wegen der enormen Dynamik der emerging Markets auch nicht mit den 70 ern vergleichbar.

Dort ist zuviel Anlagekapital, das in Devisen steckt und gerade bei Inflation seinen Weg in Aktien

finden muss.

 

Gruss H

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Carlos
· bearbeitet von Carlos
So... jetzt meldet sich der alte Hurus nochmal zu Wort, nachdem er eine Weile mitgelesen hatte.

 

Die Stimmung an den Märkten ist wieder schlecht geworden. Jedoch hat die Vergangenheit

in diesen Volatilen Zeiten deutlich gezeigt, dass die Stimmung sich sehr schnell drehen kann.

 

Ich habe noch einen Post von Fugger - den ich schätze, der aber selten meiner Meinung ist - im Ohr,

als er sagt, er glaube nicht mehr an fallende Kurse, weil Zuviele an der Seitenlinie stünden, um bei

fallenden Notierungen zu kaufen. So ist es jetzt ja zunächst nicht gekommen. Ich hätte es auch erwartet.

Gut dass Du "zunächst" reingeschrieben hast... denn es kann ja durchaus sein (und wenn es nur theoretisch ist) das die von Dir erwähnte Liquidität irgendwann mal in die Börsen fliesst, und sie es nur deswegen bisher nicht getan hat, weil viele an eine Abkühlung im Ölsektor warten. Bloss: selbstg wenn es eine "Abkühlung" auf - sagen wir mal - USD 110,00 geben sollte, reicht dies aus um die Lage zu entspannen? Kernfrage Nummer 1. Die Antwort glaube ich ja auch schon zu kennen: da ja Monsieur Trichet die Zinsen hier bei uns aller Wahrscheinlichkeit nach anheben wird, erwirkt dies sofort eine Abschwächung des USD, was wiederum die hohen Levels des Öls stützen, oder sogar anheben, wird.

 

Der markt ist von zahlreichen Faktoren deutlich belastet. Zu nennen wären: Der hohe Ölpreis, evt wirtschaftliche

Stagnation in USA, Auswirkungen der Kreditkrise, Inflation (was die Notenbanken einengt) und einer

ständigen Dollarschwäche ggü dem Euro. Also kein gutes Umfeld.

Die Märkte halten sich vor diesem Hintergrund jedoch gut und die Stimmung ist beinahe genauso volatil

wie die Aktienkurse. Daher gehe ich mittelfristig davon aus, dass die Kurse seitwärts tendieren werden.

 

Denn wenn sie deutlich fallen, dann wird die Marktstimmung gleich so grottig, dass eine Gegenbewegung

wahrscheinlich ist. Gleiches gilt für das Bullenlager, wenn die Märkte mal ein paar Monate steigen.

Und warum soll eine "grottenschlechte Marktstimmung" eine Gegenbewegung wahrscheinlich machen? Aus rein psichologischen Gründen heraus?

 

Letztlich wird es für den Dax darauf ankommen, ob sich die Belastungsfaktoren weiter verschärfen, oder

sich abschwächen. Die derzeitige miese Situation ist ja allgemein bekannt und die fallenden notierungen

erklären sich daraus, dass die mehrheit eben annimmt es würde noch schlimmer kommen.

Eine Schlüsselrolle wird - sowohl fundamental als auch Merktpsychologisch - der Ölpreis spielen.

Die Märkte reagieren derart panisch auf jeden Hirnfurz seitens irgenwelcher Saudischer Prinzen oder

sogenannter Rohstoffexperten, dass es nicht mehr von der hand zu weisen ist, dass die Aktienmärkte

- jedenfalls zurzeit - reziprok proportional mit der Ölpreientwicklung verbunden sind.

Imo bestehen gute Chancen, dass sich die Lage deutlich entspannt, wenn der Ölpreis zurück kommt.

Not likely, siehe oben. Zumindest nicht merklich spürbar. Warum? Schwacher USD an erster Stelle.

 

Einen Crash kann ich nicht erkennen. Liquidität ist in den emerging marktes im Überfluss vorhanden, die

Zinsen sind unten und fallende Notierungen über ein paar Wochen lösen gleich übelste Stimmungen aus.

Das ist nicht das Umfeld für einen Crash. Dazu wäre zunächst mal Euphorie erforderlich, wovon wir

meilenweit entfernt sind.

Einen Crash nicht, aber eine Weiterführung der Abwärtstendenz die ja schon seit Monaten anhält.

 

Die Lage ist wegen der enormen Dynamik der emerging Markets auch nicht mit den 70 ern vergleichbar.

Dort ist zuviel Anlagekapital, das in Devisen steckt und gerade bei Inflation seinen Weg in Aktien

finden muss.

 

Gruss H

Natürlich sind die E.M. Karten im Spiel die es bislang nicht gegeben hat, und welche das "Spiel" deutlich beeinflussen. Schon von daher ist die Lage nicht mit den 70ern zu vergleichen. Und dann könnte es sein dass Dein Freund Fugger am Ende doch Recht behält (wollen wir es ihm gönnen, oder?).

 

Gruss back,

Carlos

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Zauberlehrling
Und warum soll eine "grottenschlechte Marktstimmung" eine Gegenbewegung wahrscheinlich machen? Aus rein psichologischen Gründen heraus?

 

Eher der gefallene Preis. Ist ja nix anderes wie beim Autokauf: Wenn der Autohändler ne Standuhr auf dem Gelände hat und deshalb regelmäßig die Preise senkt, dann ist das Preis-Leistungsverhältnis irgendwann wieder interessant und einer kauft. Und wenn dessen Nachbar dann mitzieht usw. dann setzt die Gegenbewegung ein.

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Hurus

Einfach weil eine Erholung dann einsetzt, wenn die Stimmung den Tiefpunkt erreicht hat.

Geauso wie eine Hausse in der Euphorie stirbt.

 

Extrem pessimistische Stimmung ist der beste Indikator für bevorstehende Kurserholungen.

 

Das ist eigentlich kleines 1x1 der Börse.

 

Gruss H

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H.B.
Einfach weil eine Erholung dann einsetzt, wenn die Stimmung den Tiefpunkt erreicht hat.

Geauso wie eine Hausse in der Euphorie stirbt.

 

Extrem pessimistische Stimmung ist der beste Indikator für bevorstehende Kurserholungen.

 

Das ist eigentlich kleines 1x1 der Börse.

 

Gruss H

 

 

So ist das.

Der geneigte Investor wird hellhörig, wenn Analysten dazu raten, sich bis auf weiteres aus dem Markt zurückzuziehen und

wenn in den Prognosen die Kursziele immer weiter gezogen werden.

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DON
Extrem pessimistische Stimmung ist der beste Indikator für bevorstehende Kurserholungen.

 

Nur die haben wir imo noch lange nicht.

Klar, der höhe Ölpreis drückt einem etwas aufs Gemüt aber ich stelle mittlerweile eher Resignation als Angst fest (liegts am Sommerloch??).

Auch hier im WPF war schon Mitte letzten Jahres wesentlich mehr Trubel als der DAX von 8000 auf 7200 zurückging, geschweige denn im Januar dieses Jahres. Wobei mir die Situation heute wesentlich brenzlicher vorkommt als zu den zuvor genannten Zeitpunkten (Dow auf 2 Jahrestief, Öl, Inflation, US-Konjunktur)

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Fleisch

Die aktuelle Bewegung ist ein Tribut an die sinkenden Cash-Flows der Unternehmen in den letzten Monaten bzw. in den kommenden Monaten. KGV & Co sind noch nicht niedrig genug, zumindest für die Großanleger, als das die Unternehmen attraktiv sind für den Wiedereinstieg.

 

Inflationsdaten, Rezessionsängste und drohende Zinserhöhungen wirken da ebenfalls drückend. Der Markt preist das Sinken der Produktivität und Rentabilität bereits ein. In einem Artikel von 2006 auf den leider keine Quellenangabe drauf ist habe ich gelesen, dass die Analysten nur noch minimale Rentabilitätssteigerungen erwarten und für Mitte bis Ende 2007 eine Stagnation bzw. in einigen Branchen einen Rückgang vermuteten. Gründe waren das Ende des billigen Geldes, Aufholprozess anderer Unternehmen und Aufbau von Produktionsstätten, die eigentlich nur in einer Produktionsspitze rentabel arbeiten um Kundenabwanderung und -bindung zu betreiben.

 

Ich sehe den aktuellen Prozess als Normalisierung an, der noch bis Ende diesen bzw. Mitte nächsten Jahres anhalten wird. Bis eben KGV, KBV usw. wieder ein adäquates Level erreicht haben. Kursziel des DAX bis Ende des Jahres bei ca. 5200 bis 5300 Punkten

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