ippf Dezember 27, 2006 · bearbeitet Januar 2, 2007 von ippf Bin auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten in Fundamentalindizes. Wie kann man z. B. in die RAFI Indezes (z. B. die FTSE RAFI Indizes) - also Fundamental-Indizes - über ETFs oder Zertifikate investieren? Ich suche also ISINs/WKNs von ETFs oder Zertifikaten auf RAFI Indizes wie z. B. http://www.prnewswire.co.uk/cgi/news/release?id=178806 (wobei dort keine WKN angegeben ist) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ippf Januar 2, 2007 · bearbeitet Januar 2, 2007 von ippf Ich habe hier zwar jetzt nach langem Suchen schon etwas gefunden, aber all diese sind wohl nicht in Deutschland handelbar. Weiß jemand etwas für Deutschland? POWERSHARES FTSE RAFI BASIC MATERIALS IN PRFMI.X POWERSHARES FTSE RAFI CONSUMER GOODS IND PRFGI.X POWERSHARES FTSE RAFI CONSUMER SERVICES PRFSI.X POWERSHARES FTSE RAFI ENERGY INDEX PRFEI.X POWERSHARES FTSE RAFI FINANCIALS INDEX PRFFI.X POWERSHARES FTSE RAFI HEALTH CARE INDEX PRFHI.X POWERSHARES FTSE RAFI INDUSTRIALS INDEX PRFNI.X POWERSHARES FTSE RAFI TELECOMMUNICATIONS PRFQI.X POWERSHARES FTSE RAFI US 1500 SMALL-MID PRFZI.X POWERSHARES FTSE RAFI UTILITIES INDEX PRFUI.X Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ippf März 28, 2007 · bearbeitet März 28, 2007 von ippf Ich habe nun zwar weitere Papiere gefunden LYXETF RAFI EUR FR0010400770 LYX ETF RAFI EUZ FR0010400788 LYXETF RAFI EUZINAV QS0011061783 LYXETF RAFI JPN FR0010400796 LYXETF RAFI US FR0010400804 aber scheinbar sind die alle in Deutschland nicht handelbar, oder? Auch der schwedische XACT-Anbieter bietet ETFs auf Basis der Fundamental-Indizes an: http://www.xact.se/en/Funds.htm XACT F Euro - "RAFI enhanced index Eurozone" - SE0001803651 XACT F Sweden - "FTSE RAFI Sweden 100 index" - SE0001859588 Daneben bietet XACT weitere ETFs an, die aber wohl keinen Fundamentalindex zur Basis haben: XACT OMXS30 - "Swedish 30 large-cap" - SE0000693293 XACT OMXSB - "Swedish 80-100 most traded stocks" - SE0001056045 XACT VINX30 - "Nordic large-cap" - SE0001710914 XACT Bear - "Swedish Large-Cap with 1,5x leverage" - SE0001342387 XACT Bull - "Inverse swedish Large-Cap with 1,5x leverage" - SE0001342395 Aber wohl ebenfalls alle nicht in Deutschland handelbar. Dann gibt es noch den MAT Fundamental Japan, der den FTSE RAFI Japan Index abbildet. Das ist aber ein klassischer Fonds - und damit entsrechend höhere Gebühren. Oder weiß sonst jemand, wie man hier in RAFI Indizes investieren kann? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ippf Juni 8, 2007 Jetzt sind die auch in XETRA handelbar Lyxor ETF FTSE RAFI Europe LYXREU.DE LYXREU GY FR0010400770 98,50 65,66 EUR Lyxor ETF FTSE RAFI Eurozone LYXREZ.DE LYXREZ GY FR0010400788 32,70 68,12 EUR Lyxor ETF FTSE RAFI US 1000 LYXRUA.DE LYXRUA GY FR0010400804 30,79 47,36 EUR Lyxor ETF FTSE RAFI Japan LYXRJP.DE LYXRJP GY FR0010400796 30,38 39,97 EUR Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Martin59 Mai 9, 2008 · bearbeitet Mai 9, 2008 von Martin59 Hallo - ich will die RAFI Geschichte mal wieder beleben Die Powershares bieten auch 4 RAFI ETFs an "intelligent exposure" Inveso Powershares Habe mich auf der Seite von Research Affiliates und auf den Lyxor Seiten eingelesen. Besonders RAFI Fundamentals und Lyxor Artikel zu RAFI ETFs Zuerst war ich skeptisch; wieder ein neues geniales Konzept, das durch Data mining der jüngeren Vergangenheit outperformance verspricht. Diesmal ist es anders :- glaube ich Für mich war immer ein Nachteil der kapitalgewichteten Indizes, ein potentieller Vorteil von aktiv gemanagten (Value-) Fonds, die Übertreibungen in den Kursen (Internetblase & Co.) vermeiden zu können. Die Telekom mit 15 (oder 20?) % im DAX - ein Graus. Die RAFI Indizes gewichten die Aktien nicht nach der Bewertung durch den Markt, sondern durch die wirtschaftliche Größe (Umsatz, Buchwert, Dividende, Cash Flow - und das geglättet über 5 Jahre). Nach den RAFI Leuten schwankt der Börsenkurs immer um den "wahren" Wert, je nach Mode, die gerade vorliegt. Je weiter sich der Börsenkurs einer Aktie oder Branche vom "wahren" Wert nach oben entfernt, um so stärker wird er in DAX, Eurostoxx, S&P usw übergewichtet. Die ungeliebten Titel liegen niedrig im Kurs, werden im cap-weighted Index untergewichtet. Wenn mean-reversion stimmt, also der Drang, wieder zum Durchschnitt oder Wahrheit zurückzukehren, verpasst man im cap-weighted Index die Chance der Unterbewertung, und leidet unter der Überbewertung. Die RAFI Leute behaupten auch nicht, die richtigen Aktien herauszusuchen - sondern es wird nur der den cap-weighted Inidzes innewohnende Fehler vermieden, die Moden abzubilden und sogar zu verstärken und dadurch - als passiver Anleger - mittels Indexing auf cap-weighted Indices eine prozyklische Anlagestrategie zu fahren. Auch im RAFI sind Aktien zu stark, andere zu schwach gewichtet - aber zufällig - 50% drüber, 50% drunter, und nicht systematisch falsch. Nach deren Argument gleichen sich die Fehler aus, weil "halb drüber, halb drunter". RAFI "verdient" an Fehlbewertungen - wenn sie dann wieder zurückkehren. Und deshalb am meisten wenn große Fehlbewertungen korrigiert werden. Das Excel sheet zeigt das Prinzip auf. Annahmen Zwei Aktien A und B Aktie A wird vom Markt überbewertet, steigt von 50 auf 60; B ist ungeliebt fällt von 50 auf Kurs 40. RAFI Fundamentaldaten unverändert; Anteil soll 50:50 bleiben; also müssen A und B im Vergleich zu vorher umgeschichtet werden, damit das Verhältnis wieder 50:50 ist. Wenn die Kurse zur Wahrheit zurückkehren, "verdient" RAFI. RAFI verliert nur, wenn dauerhaft Growth gewinnt, also Aktien mit Hoffnungspotential, schlechten Kurs-Buchwertverhältnis gewinnen. Und das gibt es, auch für längere Zeit. Aber mittel-, insbesondere langfristig glaube ich momentan an das Konzept. Bin gepannt auf Eure Meinung Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Mai 9, 2008 · bearbeitet Mai 9, 2008 von otto03 Gigantische Rückrechnungen und Wirklichkeit der letzten 12 Monate ?!? Alle Daten von Lyxor ETFs Rafi Europe 3m/6m/12m +5,34 -11,52 -14,96 MSCI Europe 3m/6m/12m +6,04 -10,57 -16,39 Rafi USA 3m/6m/12m -3,59 -10,67 -21,29 MSCI USA 3m/6m/12m -0,99 -8,67 -18,58 Rafi Japan 3m/6m/12m -1,95 -4,94 -17,56 Japan Topix 3m/6m/12m +2,36 -6,29 -19,45 Auch diese Daten sind selbstverständlich statistisch belanglos, aber es sind reale Daten der letzten 12 Monate Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Martin59 Mai 9, 2008 · bearbeitet Mai 9, 2008 von Martin59 Zuerst: zwei der drei von Dir zitierten RAFI ETFs sind im 12-Monatsbereich deutlich besser! RAFI Japan 3 Monate plus! (nicht minus) 1,95% Der RAFI US 1.000 ist deutlich marktbreiter als der MSCI (637) ... da Large Caps momentan laufen ... ist hier der größte Nachteil in Europa ist es umgekehrt (RAFI 478, MSCI 620) Seit 12 Monaten liegen insbesondere Growth aber auch large caps deutlich vorne. Aber das war nicht immer so ;-) Langfristig ist das eher die Ausnahme: Fama French Daten Fama French Quartalszahlen Dann "verliert" RAFI. Aber schau Dir mal die Langfristbacktests an. Outperformance in entwickelten Märkten etwa plus 2% (davon werden etwa 0,4% durch die höheren Kosten gefressen). Im Bereich Small Caps oder Emerging Markets deutlich darüber. Kommentar Research Affliates zu 2007 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Mai 9, 2008 Dann "verliert" RAFI. Aber schau Dir mal die Langfristbacktests an. Outperformance in entwickelten Märkten etwa plus 2% (davon werden etwa 0,4% durch die höheren Kosten gefressen). Eben : Backtests !!! - keine realen Daten !!! (Die Indexing Literatur (Buch/Zeitschrift/Internet) ist mir teilweise bekannt (auch Fama French), kenne auch die Diskussion über sog. intelligente Indizes z.B. DFA) Grundsätzlich finde ich andere Konzepte als rein kapitalisierungsgewichtete Indizes auch interessant (Rafi, QSG, EWI) , aber ich werde wohl bei einer "keep it simple" Lösung bleiben - große kapitalisierungsgewichtete Indizes möglichst preiswert und steuereffizient abbilden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Martin59 Mai 9, 2008 · bearbeitet Mai 9, 2008 von Martin59 Denk noch mal darüber nach. Kapitalisierungsgewichtet ist weniger passiv als RAFI weil prozyklisch. Es ist eigentlich keine Strategie, um etwas auszusuchen, dass besser ist - es werden nur die Fehler der Kapitalisierungsgewichtung vermieden. Die Strategie bei RAFI ist es, keine Strategie zu haben - und das ist das verblüffend einfache daran. Allerdings: RAFI kostet deutlich mehr, das stört mich auch. Jede fundamentale Strategie ist besser als capweighted, auch die banale Gleichgewichtung 1/500 = 0,2% von jeder Aktie im S&P 500 - nur die ist zu teuer in der Realisation und geht nicht wegen der illiquiden Aktien am unteren Rand Stell Dir mal umgekehrt vor: Es gäbe nur fundamentale Indizes, und es kommt jemand auf die Idee, ETFs auf kapitalisierungsgewichtete Indizes zu verkaufen und nimmt dafür 0,75%. Die Nachteile lägen auf der Hand! Das Risiko, dass die Finanzindustrie die Dinger wieder einstampft, weil sie mal 12-24 Monate nicht outperformen, macht mir bez. AbgSt mehr Sorgen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Mai 10, 2008 Wenn die These stimmt, daß die beste Lösung ist, den "Markt" zu besitzen - alle käuflich zu erwerbenden Aktien weltweit - dann ist die zweitbeste Lösung, einen Anteil an diesem Mark zu besitzen. Wie wird dieser Anteil definiert ? Durch einen noch so kleinen prozentualen Anteil des Marktes ! Was repräsentiert den Markt ? Alle Aktien in der Summe ihrer Werte (selbstverständlich mit ihrer Kapitalisierung) ! (und zwar unabhängig davon, ob irgendjemand glaubt oder glaubt zu wissen, daß ein ein Wert prozyklisch überbewertet ist, auch dies wäre Bestandteil des Marktes; wenn jemand glaubt prozyklische Überbewertungen erkennen zu können, muß er aktiv andere Gewichtungen vornehmen, besitzt aber dann nicht mehr einen prozentualen Anteil des Marktes, sondern einen durch Glauben/Wissen/statistische Annahmen modifizierten Anteil des Marktes). Wenn es denn so wäre, daß Rafi die Lösung für das Problem wäre, dauerhaft besser als der Markt zu sein, warum ist auch Rafi nur eines von vielen Modellen, mit denen man glaubt, besser zu sein als der Markt ? Fakt ist: alle Marktteilnehmer zusammen bilden den Markt, die Hälfte ist vor Kosten schlechter als der Durchschnitt, die andere Hälfte ist besser als der Durchschnitt. Warum sollte ein Regelwerk à la Rafi besser sein als andere ? Nur weil es "einleuchtend" ist und unser Bedürfnis stillt, den "tumben" Markt hinsichtlich Zyklik und Überwertung zu überlisten ? Welchen Grund gibt es für die Annahme, die Rafi Regeln würden dazu führen, dauerhaft / langfristig / prognostizierbar zu den oberen 49,99999% zu gehören ? Wenn es so wäre, würde diese Ausnahme von der Summe der Marktteilnehmer beseitigt. PS Gleichgewichtung (EWI) ist keine Marktabbildung, sondern eine aktive Übergewichtung in Richtung mid/small In einem anderen Thread habe schon einmal geschrieben: Der Literatur entnehme ich, daß es auf Grund der bisherigen historischen Daten eine "Prämie" für small und value über lange Zeiträume zu geben scheint. Da mein Leben sich aber nicht über lange Zeiträume erstreckt, gehe ich solche Wetten nicht ein, sondern gebe mich mit dem sicheren Durchschnitt zufrieden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Mai 10, 2008 Denk noch mal darüber nach. Kapitalisierungsgewichtet ist weniger passiv als RAFI weil prozyklisch. Prozyklisch ist im Mittel besser als antizyklisch. Zumindest wenn man die Empirie bemüht. Passiv ist das wo man wenig agieren muss. Bei RAFI muss man nicht gerade wenig agieren. Wenn die These stimmt, daß die beste Lösung ist, den "Markt" zu besitzen - alle käuflich zu erwerbenden Aktien weltweit - dann ist die zweitbeste Lösung, einen Anteil an diesem Mark zu besitzen. Die These halte ich für fragwürdig. Die beste Lösung ist doch, den richtigen Teil des Marktes zu besitzen. wenn jemand glaubt prozyklische Überbewertungen erkennen zu können, muß er aktiv andere Gewichtungen vornehmen, besitzt aber dann nicht mehr einen prozentualen Anteil des Marktes, sondern einen durch Glauben/Wissen/statistische Annahmen modifizierten Anteil des Marktes). Ich glaube nicht, dass er prozyklische Überbewertungen meint. Vielmehr ist bei der Indexumstellung eben der besser gelaufene Titel nachher mit höherem Gewicht im Index. Weiterhin nimmt er an, dass schlecht gelaufene Titel später nachziehen. Hört sich plausibel an, ist aber falsch. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein schlechter gelaufener Titel nachzieht ist genauso hoch wie die Wahrscheinlichkeit, dass ein besser gelaufener Titel nochmal zulegt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Mai 10, 2008 Die These halte ich für fragwürdig. Die beste Lösung ist doch, den richtigen Teil des Marktes zu besitzen. Leider, leider ist dies nur ex post machbar, also doch Gesamtmarkt ??? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Mai 11, 2008 Leider, leider ist dies nur ex post machbar, also doch Gesamtmarkt ??? Ob sowas nur ex post machbar ist, ist doch Ansichtssache ... Diejenigen, die bewusst in aktive Fonds investieren scheinen dran zu glauben. Nun finde ich RAFI selbst noch eine Spur dummer als aktive Fonds, weil ja jeder die Kriterien kennt, nach denen investiert wird. Folglich könnte jeder die Strategie nachbilden, wenn sie erfolgreich wäre und dann wäre die Strategie auch schon wieder überholt. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund scheinen manche aktive Anleger jedoch transparente (oder zumindest automatisierbare) Investitionsstrategien zu bevorzugen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Martin59 Mai 11, 2008 Rückfrage: Glaubt Ihr, dass die Märkte effizient sind, das heißt jederzeit die Aktienkurse den "richtigen" Wert des Unternehmens darstellen? Dann ist RAFI nichts für Euch. Wenn Ihr aber mit mir glaubt, dass zB Telekom, Cisco, AOL zur Jahrtausendwende deutlich überbewertet waren, sind Sie auch - für den Anleger ungünstig - sehr hoch in ihren Indices gewichtet worden. @etherial Prozyklisches Handeln ist für mich teuer kaufen, und billig verkaufen. Eine verlustträchtige Angelegenheit. Wieso kann eine prozyklische Vorgehensweise im Mittel besser sein als antizyklisch? Das trifft natürlich besonders für Leute zu, die Index ETFs zB sparplanmässig aufbauen, weil die dann zu Übertreibungszeiten tatsächlich teuer einkaufen. Ein anderes Bild ist: RAFI Indizes bilden den Markt aufgrund Gegenwartsdaten ab - kapitalisierungsgewichtete Indizes berücksichtigen die eingepreiste Zukunft und deren Gewinne, die durch die Börse bewertet wird. Somit sind wir wieder bei meinem ersten Satz - wenn die Börse oft/häufig falsch liegt, folgen wir diesen Fehlern durch cap-weighted Indizes, "kaufen" zuviel Telekom, Cisco - gewichten aber auch ständig (weniger spektakulär) systematisch falsch weil Aktien gegenüber ihrem wahren Wert über- und unterbewertet werden. Dass die Bewertung und damit die Gewichtung der Unternehmen durch die Börse die alleine "richtige" sein soll, ist mir zu dogmatisch. Zeigt mir die Vorzüge der Kapitalisierungsgewichtung auf! Die Vorteile der fundamentalen Gewichtung habe ich ja vorgetragen ... Nun finde ich RAFI selbst noch eine Spur dummer als aktive Fonds, weil ja jeder die Kriterien kennt, nach denen investiert wird. Folglich könnte jeder die Strategie nachbilden, wenn sie erfolgreich wäre und dann wäre die Strategie auch schon wieder überholt. Die Strategie kann man vernünftig nur mit einem RAFI ETF nachbilden. RAFI macht momentan einen verschwindend kleinen Bruchteil der gesamten ETFs aus, und die wiederum nur einen Bruchteil des Gesamtmarktes. Wir sind also weit davon weg, dass die RAFI ETFs kursbestimmend sind oder sich selbst das Wasser abgraben könnten. Es sind immer noch genügend Marktteilnehmer da, die "falsche" Kurse verursachen :-) Wenn es denn so wäre, daß Rafi die Lösung für das Problem wäre, dauerhaft besser als der Markt zu sein, warum ist auch Rafi nur eines von vielen Modellen, mit denen man glaubt, besser zu sein als der Markt ? RAFI ist ein recht junges Konzept, das übrigens durch institutionelle Anleger nach der dot.com Blase angeregt wurde. Gestartet 2005, wird mittlerweile immerhin 15 Mrd. USD (Ende 2006 5 Mrd. USD) nach dem RAFI Konzept verwaltet. Eben : Backtests !!! - keine realen Daten !!! Diese backtests sind m.E. nicht zu vergleichen mit aktiven komplexen Strategien, die durch data mining ex post ermittelt wurden, und die dann in der Zukunft nicht funktionieren, weil die Zukunft eben aus der Vergangenheit nicht oder kaum abzuleiten ist. RAFI ist eine total simple Strategie, ähnlich EWI - nur abgewandelt, damit sie kostengünstig dargestellt werden kann. Sie durchbricht die Verbindung Marktpreis<->Gewichtung. Sie gewinnt knapp in normalen Zeiten, sie gewinnt deutlich in Phasen großer Marktübertreibungen. Was soll an den backtests fragwürdig sein? Es werden immer wieder Blasen kommen, und sie werden wieder platzen. RAFI verliert nur in Phasen, in denen growth dauerhaft gewinnt. Warum sollte ein Regelwerk à la Rafi besser sein als andere ? Nur weil es "einleuchtend" ist und unser Bedürfnis stillt, den "tumben" Markt hinsichtlich Zyklik und Überwertung zu überlisten ? Welchen Grund gibt es für die Annahme, die Rafi Regeln würden dazu führen, dauerhaft / langfristig / prognostizierbar zu den oberen 49,99999% zu gehören ? Die problematische, weil oft/meist falsche Bewertung der Aktien wird ersetzt durch objektivierbare Daten Umsatz, Dividende, Cash Flow, Kurs/Buchwert, um die wirtschaftliche Größe des Unternehmens zu erfassen. Diese Gewichtung ist auch nicht richtig, aber zufällig zu hoch/zu niedrig. Im Gegensatz dazu werden durch die Börse falsch bewertete Aktien systematisch, und nicht zufällig, zu hoch oder zu niedrig gewichtet. Und aus diesem Unterschied kann RAFI Honig saugen. RAFI geht keine Wette ein, "weiß" es nicht besser, trifft keine aktive Auswahl, sucht nicht value oder small. Sondern: kap.gew. Indizes machen systematische Fehler, übergewichten growth und tendenziell large caps. Und das kostet performance. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Mai 11, 2008 Alleine aus der Annahme dass Unternehmen nicht korrekt bewertet sind folgt noch lange nicht dass die Rafkis gerade öfter unterbewertete als überberbewertete Unternehmen übergewichten und wenn sie es tun dass sie es besser machen als normale value fonds. Normales value gibts immerhin schon für ne ter von 0,4 %. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Mai 11, 2008 Rückfrage: Glaubt Ihr, dass die Märkte effizient sind, das heißt jederzeit die Aktienkurse den "richtigen" Wert des Unternehmens darstellen? Ich könnte mir vorstellen, dass wir bereits bei der Definition von "richtiger Wert" meilenweit auseinander liegen. Wenn Ihr aber mit mir glaubt, dass zB Telekom, Cisco, AOL zur Jahrtausendwende deutlich überbewertet waren, sind Sie auch - für den Anleger ungünstig - sehr hoch in ihren Indices gewichtet worden. Wie siehts denn mit den Metriken für diese Unternehmen aus? Ich behaupte mal frech, dass die Telekom schon seit mehreren Jahren als klarer Value-Kandidat gehandelt wird. @etherialProzyklisches Handeln ist für mich teuer kaufen, und billig verkaufen. Wer macht denn so einen Unsinn? Wenn man schon weiß, dass man teuer kauft, dann sollte man es nicht tun. Prozyklisch investieren bedeutet: Investieren, wenn die Märkte steigen. Wieso kann eine prozyklische Vorgehensweise im Mittel besser sein als antizyklisch? Empirische Untersuchungen ... Antizyklisch ist in der Theorie (wenn man also den optimalen Zeitpunkt erwischt) deutlich besser. Nur - den richtigen Zeitpunkt erwischen ist wohl so schwierig, dass es noch schlechter als prozyklisches investieren. Das trifft natürlich besonders für Leute zu, die Index ETFs zB sparplanmässig aufbauen, weil die dann zu Übertreibungszeiten tatsächlich teuer einkaufen. 1. kaufen sie zu Übertreibungszeiten weniger als zu normalen Zeiten 2. weiß niemand wann die Übertreibungszeit ist, folglich auch nicht, wann er wirklich teuer eingekauft hat. RAFI Indizes bilden den Markt aufgrund Gegenwartsdaten ab - kapitalisierungsgewichtete Indizes berücksichtigen die eingepreiste Zukunft und deren Gewinne, die durch die Börse bewertet wird. Und da stellt sich doch die Frage: Interessiert uns die Gegenwart der Aktienkurse, oder die Zukunft? Zeigt mir die Vorzüge der Kapitalisierungsgewichtung auf! Die Vorteile der fundamentalen Gewichtung habe ich ja vorgetragen ... Kapitalisierungsgewichtung ist billiger! Wir sind also weit davon weg, dass die RAFI ETFs kursbestimmend sind oder sich selbst das Wasser abgraben könnten. Es sind immer noch genügend Marktteilnehmer da, die "falsche" Kurse verursachen :-)[...] RAFI ist eine total simple Strategie Dem stimme ich zu. RAFI ist simpel. Wieviel Outperformance kann man damit erwirtschaften? 0,4%? Mehr? Wenn mit einer simplen Strategie Überrenditen zu erwirtschaften sind, dann frage ich mich doch, warum aktive Fonds, deren Strategie geheim ist, nicht noch mehr Überrenditen gelingen? Oder tun sie das deiner Meinung nach? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Mai 11, 2008 Ketzerisch könnte man auch sagen: Rafi untergewichtet Winner und übergewichtet Looser, eine Aktie ist nicht deshalb überbewertet weil sie stärker gestiegen ist als der Markt und sie ist nicht deshalb unterbewertet, weil sie weniger stark gestiegen ist als der Markt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Mai 13, 2008 Außerdem muss man die Jahres- und Halbjahres-Performance des RAFI US 1000 einfach mal mit dem S&P500 vergleichen ... Den RAFI hats ganz schön erwischt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mash5 Mai 13, 2008 Hallo, bin gerade mit den ETF von Lyxor und Powershares auf den FTSE RAFI Europe bzw. FTSE RAFI US 1000 beschäftigt. Hinsichtlich der jährlichen Wertentwicklung des jeweiligen Index weichen die Angaben je nach Anbieter teils recht stark voneinander ab : RAFI US 1000 Lyxor Powershares 2004 12,37 % 14,82 % 2005 3,67 % 6,15 % 2006 17,12 % 19,68 % 2007 0,94 % 3,05 % RAFI Europe Lyxor Powershares 2004 10,91 % 14,39 % 2005 24,94 % 27,16 % 2006 19,66 % 25,27 % 2007 1,74 % 5,88 % Hier die zugehörigen Factsheets: Powershares RAFI US 1000 Lyxor RAFI US 1000 Powershares RAFI Europe Lyxor RAFI Europe Wieso diese Unterschiede ? Kann sich das jemand erklären ? Wie soll man da mit den MSCI Indizes vergleichen, man weiß ja gar nicht, auf welche Angaben man sich verlassen kann ... Danke und Gruß ! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Mai 13, 2008 Habe den Rafi US 1000 mir einmal angesehen. Er hat z.Zt. eine Dividendenrendite von rund 2,5%, es könnte sein, daß Powershares mit USD Total Return rechnet und Lyxor mit USD Price. Es ist immer wieder das alte Dilemma: Indexdaten von Indexnutzern (auch ETF-Anbietern) müssen nicht stimmen. Gewißheit gibt es nur beim Indexanbieter http://www.ftse.com/Indices/FTSE_RAFI_Inde.../factsheets.jsp Einzeldaten leider vermutlich kostenpflichtig Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Martin59 Mai 13, 2008 Invesco powershares vergleicht mit MSCI net, also incl. Dividende abzgl. Quellensteuern. Da sollte auch der RAFI Index "net" sein. Ich frage mal bei Lyxor und Invesco nach. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Martin59 Mai 13, 2008 schaut mal unter folgender URL Index Day 08 Zürich ab Seite 51 Folien zum RAFI Konzept von Arnott, dem Mitinhaber von RAFI Affiliates Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rendito August 13, 2021 Ergänzendes Querposting Am 28.5.2021 um 16:39 von Rendito: Interessehalber habe ich mir den FTSE RAFI Index ein wenig angeschaut. Die Aktienauswahl und die Indexgewichtungen ergeben sich aus dem "RAFI Fundamental Value", einer Aggregation von 4 Fundamentaldaten, nämlich Buchwert, Umsatz, Cash Flow und Dividendensumme. Für die letzten 3 dieser Daten werden gleitende 5-Jahres-Durchschnitte verwendet um extreme Schwankungen auszugleichen. Der FTSE RAFI US 1000 Index hat bei besserer Sharpe-Ratio ein ähnliches Performance-Profil wie der MSCI USA Value Index. Letzterer verwendet Buchwerte, Gewinnprognosen für das Folgejahr und Dividendensummen zur Aktienauswahl, gewichtet diese aber nach Marktkapitalisierung. https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/tabelle/isins/IE00B5BMR087,IE00B23D8S39,LU1079841273,IE00BSPLC520 Beide Indizes, der FTSE RAFI US 1000 und der MSCI USA Value, haben den S&P 500 in den letzten 5 Jahren underperformt, hauptsächlich weil sie IT untergewichtet haben. Dennoch gibt es interessanterweise einen Value-Index, der den S&P in diesem Zeitraum geschlagen hat, nämlich den Shiller Barclays CAPE US Index. Dieser identifiziert potentiell unterbewertete Sektoren (also nicht Einzelaktien) auf Basis von relativen CAPE-Bewertungen. CAPE (= Cyclically adjusted price-to-earnings ratio) bezeichnet dabei historische und inflationsbereinigte 10-Jahres-KGV. Aktuell sind die so identifizierten Sektoren Kommunikationsdienstleistungen, IT, Healthcare, Finanzwesen und Immobilien. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag