doped04 Dezember 3, 2006 Ich habe mich seit einiger Zeit mit Optionsscheinen befasst, jedoch bleibt eine Frage ungeklärt: Wenn ich mit Optionsscheinen handele, und dabei Gewinn einfahre, bedeutet das dann gleichzeitig, dass der Emittent, der diesen Schein angeboten hat, dadurch Verlust gemacht hat? Weil wenn davon auszugehen ist, ist ja gleichzeitig auch davon auszugehen, dass man in den meisten Fällen einen Verlust erleiden wird, weil die Bilanzen der Emittenten (vgl. Sal Oppenheim) doch recht gut aussehen. Oder woher kommt das Geld, welches man dort verdient? MfG doped04 P.S.: Hoffe diesmal wars das richtige Forum, war mir wieder nicht sicher Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Morbo Dezember 3, 2006 zuerst einmal: ob Du Gewinn oder Verlust einfaehrst, weiss der Emittent ja gar nicht. Interessiert ihn auch nicht. Er bekommt lediglich eine Order und muss diese bedienen. Einen Verlust wird der Emir in keinem Fall erleiden (zumindest wenn er keinen Mist baut), denn er geht immer 'Sicherungsgeschaefte' ein. Die sorgen dafuer, dass es fuer ihn schlimmsten Falles ein Nullsummenspiel wird. Eine Moeglichkeit ist beispielsweise 'einfach' zwei Optionsscheine zu gleichem Basispreis (und sonstigen Konditionen) zu emmittieren. Das heisst, ein Call und ein Put. Egal was der Basiswert macht, insgesamt gleicht es sich aus. Der Emir kann nun am Spread verdienen, da er ja auch der 'Market Maker' ist... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Dezember 3, 2006 Der Emitent wird sich in der Regel so gut wie möglich absichern, so daß er verdient egal was pasiert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
doped04 Dezember 3, 2006 Ok, danke schonmal für die schnelle Antwort. Also kommt das Geld, was ich im Endeffekt nachher mehr in der Tasche habe, vom Aktienmarkt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Dezember 3, 2006 · bearbeitet Dezember 3, 2006 von Grumel Das Geld das du nachher verloren hast, davon kriegt ein Teil der Emitent und den Rest der schlauere Teil des Marktes ja. Du must also nicht nur schlauer als der Markt sein, sondern auch soviel schlauer, dass du die Gewinne des Emitenten wieder reinkriegst. Sicher ist bei dem Geschäft aber nur eines, der Emitent verdient gut. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
doped04 Dezember 3, 2006 Gibt es irgendwo so ne Art Anleitung wie man Emmittent wird? Also werden will ich's nicht (auch wenn's schön wär) aber mich würde mal genauer interessieren, wie das so von statten geht. Weil in den hier angegebenen E-books oder Anleitungen die ich gelesen habe, habe ich meist nur die genaue Beschreibung aus Anleger-Sicht jedoch nicht aus Emittentensicht gefunden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Morbo Dezember 3, 2006 nein, es gibt kein Becoming a Issuer HOWTO. Ausser vielleicht ein indirektes: ein Studium der entsprechenden Materie, an einer Universitaet. Das ist einfach zu kompliziert... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
doped04 Dezember 3, 2006 nein, es gibt kein Becoming a Issuer HOWTO. Ausser vielleicht ein indirektes: ein Studium der entsprechenden Materie, an einer Universitaet. Das ist einfach zu kompliziert... Ok, so etwas ähnliches dachte ich mir schon, hatte gehofft es gäbe vll so ne Art kleine Einführung mit welchen Methoden da vorgegangen wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Morbo Dezember 3, 2006 · bearbeitet Dezember 3, 2006 von ebest Ok, so etwas ähnliches dachte ich mir schon, hatte gehofft es gäbe vll so ne Art kleine Einführung mit welchen Methoden da vorgegangen wird. gaanz klein und einfach hab ich das oben schon beschrieben: der Emir geht gegenteilige Geschaefte ein, die das Risiko eines bestimmten Scheines (fuer ihn) anullieren. Wie das im Detail aussieht haengt A) von der Konstruktion des Scheines ab und ist B) Geschaeftsgeheimniss... IMO. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Dezember 3, 2006 Ein einschlägiges FH Studium ( Mathe) reicht aber sicher auch :-). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Morbo Dezember 3, 2006 Ein einschlägiges FH Studium ( Mathe) reicht aber sicher auch :-). fuer den Schein selber ja, aber fuer das Moloch an Vorschriften bedarf es wohl mindestens noch eines Juristen. (und noch ein dritter, der korru^?^?^?^? kreativ ist - man steht ja in Konkurenz zu anderen Emiren ) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Dezember 3, 2006 Jaja, und nen Informatiker und nen Millionenerbe wären auch net schlecht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Wurzel Dezember 4, 2006 Vielleicht hilft dir das hier weiter: http://www.goldman-sachs.de/_files/upload/...w/94-2003-3.pdf Der Artikel erklärt wie sich der Emittent absichern kann bzw. muss. Hier sind noch weitere Artikel aus dieser Reihe: http://www.goldman-sachs.de/default/os_aca...ult/nav_id,110/ Ich selbst bin ein Börsenneuling und habe in letzter Zeit damit Angefangen mich mit dem Thema Optionsscheine auseinanderzusetzen und fand diese Artikel z.T. ziemlich hilfreich. BTW: Erster Post . Tolles Forum hier. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reza Dezember 4, 2006 Das Unternehmen "hedged" - wie das geht, kannst du in diversen Sachbüchern a 500 Seiten nachschlagen. Aber es geht Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cubanpete Dezember 4, 2006 nein, es gibt kein Becoming a Issuer HOWTONatürlich gibt es das. Das Stillhalten von Optionen und hedgen will allerdings gelernt sein. Ich mag "the options course". Zu den Gewinnen/Verlusten: wenn der Emir sich mit echten Optionen abgesichert hat, so kann er nur noch gewinnen: verlierst Du Geld, so verdient ein anderer Geld, allerdings weniger als Du verlierst. Verdienst Du Geld so verliert jemand anders mehr als Du verdient hast. Die Differenz bleibt immer beim Emir hängen. Du kannst diese Differenz auch einstecken, wenn Du direkt Optionsgeschäfte abwickelst und nicht über Optionsscheine gehst. Immer vorausgesetzt Du bist gewillt, Dir das entsprechende Wissen anzueignen. "Hier werden Sie geholfen..." Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sperber Dezember 4, 2006 · bearbeitet Dezember 4, 2006 von Sperber Absicherungsgeschäfte oder "Hedging" bedeuten aber auch nur, dass der Verlust letztlich jemand anderem aufgebrummt wird - ggf. auf mehrere Köpfe verteilt, so dass er kaum noch ins Gewicht fällt. Wertpapierhandel ist immer ein geschlossenes System: wenn du durch Spekulationen Gewinn machst, ist das immer von Geld, das jemand anderes "verliert". Die hohe Kunst ist es allerdings diese "Verluste" zu kaschieren: durch eine von der Realität vollkommen losgelöste Bewertung von Wertpapieren. Beispiel: Aktionär A und B besitzen jeweils 50.000 Euro. Aktionär A kauft Aktien von einer neu gegründeten AG für 10.000 Euro. Einen Monat später verkauft er sie an Aktionär B für 20.000 Euro. Aktionär A steht jetzt mit 60.000 Euro da. Woher kommt sein Gewinn? Von Aktionär B, sollte man meinen. Hat dieser Verlust gehabt? Nun, Aktionär B denkt nicht so, denn er rechnet: "ich hab zwar nur noch 30.000 Euro, aber dafür Wertpapiere im Wert von 20.000 Euro, also habe ich nichts verloren!" Solange die Kurse weiter steigen, lässt sich dieses Spielchen endlos weiter treiben. Aktionär B kann die Aktien z.B. einen Monat später wieder an Aktionär A für 40.000 Euro verkaufen. Aktionär A denkt jetzt auch er hat 20.000 Euro Bargeld + 40.000 Euro in Wertpapieren und Aktionär B sitzt auf 70.000 Euro (die fehlenden 10.000 Euro von den insgesamt 100.000 Euro hat ja die neugegründete AG und wirtschaftet damit). Keiner denkt er hat je etwas verloren ... alle halten sich für Gewinner, die von der Börse leben können. Und dann kommt die Wende - denn obwohl die Aktien der AG mittlerweile für 40.000 Euro oder mehr gehandelt werden, hat sie eigentlich bislang nicht viel Geld mit den 10.000 Euro Startkapitel verdient. Die Einschätzung ihres Wertes war reine Illusion. Und sobald mehr Pessimisten das erkennen als Optimisten noch an steigende Kurse glauben, geht es eben abwärts. Der Kurs der Aktien fällt wieder auf "pessimistische" 10.000 Euro und Aktionär A sieht sich nun mit einem Gesamtvermögen von 30.000 Euro während Aktionär B sich mit seinen 70.000 Euro BARGELD freut rechtzeitig vor dem Crash ausgestiegen zu sein. Fazit: dein Gewinn an der Börse ist jemand anderes Verlust ... irgendwann in der Zukunft. Und in der Regel sind das nicht die Emittenten oder Banken. Denn die sind schlau. Wertpapierhandel und das Kartenspiel "Schwarzer Peter" haben einiges gemeinsam. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag