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Anibaldo

Frage zur Geschichte

Empfohlene Beiträge

Anibaldo

Gutan Abend allerseits,

 

mich würde der Kursverlauf einer Aktie wie z.B. Siemens von vielleicht 1935-1955 interessieren. So viel ich weiss, erfolgte in den Kriegsjahren kein Wertpapierhandel (zumindest ab 1942).

 

Wie wurden wohl Wertpapiere von Unternehmen, die bereits vor dem Kriege bestanden hatten, danach bewertet, als der Wertpapierhandel wieder aufgenommen wurde? Was geschah mit den Anteilen der Vorkriegsanteilseigner, oder denen des ausländischen Kapitals?

 

Besten Dank im Voraus für Eure Antworten

 

Anibal

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BarGain
1943: Zerstörung der Börsenräumlichkeiten

Börsenversammlungen konnten kriegsbedingt nicht mehr täglich abgehalten werden. Der Börsenbetrieb kam zum Erliegen, als am 12. Juni 1943 die Börsenräume des Wilhelm-Marx-Hauses zerstört wurden. Die Geschäfte konnten am 9. Juli in den Räumlichkeiten der Deutschen Bank wiederaufgenommen werden. Nach einer weiteren Zerstörung wechselte der Börsenhandel in das Gebäude der Commerzbank. Einen Tag vor der Besetzung Düsseldorfs durch die Alliierten erfolgte am 16. April 1945 die endgültige Börsenschließung.

 

quelle: börse düsseldorf

 

also komplett ausgesetzt wurde der handel wohl nicht - er wurde zerstörungsbedingt nur zwischendurch immer wieder unterbrochen und im fall der börse düsseldorf erst im april 1945 von den amis endgültig bis kriegsende unterbunden.

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Anibaldo
quelle: börse düsseldorf

 

also komplett ausgesetzt wurde der handel wohl nicht - er wurde zerstörungsbedingt nur zwischendurch immer wieder unterbrochen und im fall der börse düsseldorf erst im april 1945 von den amis endgültig bis kriegsende unterbunden.

 

 

Du scheinst Recht zu haben, was den Handel angeht. Ich habe das über die Börse Wien gefunden:

 

Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau

 

Nach dem Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 wurde für die Wiener Börse das deutsche Börsenrecht eingeführt und diese der Industrie- und Handelskammer unterstellt. Der Wertpapierhandel selbst wurde bis gegen Ende des Zweiten Weltkrieges fortgesetzt, wenngleich stark eingeschränkt. Die beträchtlich gestiegenen Kurse wurden 1943 amtlich gestoppt. Die letzte Börsenversammlung der Wertpapierbörse fand am 28. März 1945 statt.

 

Nach Wiedererrichtung der Republik Österreich ging man auch daran, den Wertpapierhandel zu ordnen und einen funktionsfähigen Kapitalmarkt aufzubauen. Als erster Schritt wurden mehrmals wöchentlich sogenannte "Vertrauliche Aussprachen der Kreditinstitute und Makler unter Mitwirkung der Sensale an der Wiener Börse" abgehalten, in denen die Preise der gängigsten Wertpapiere ermittelt wurden. Durch das Börseüberleitungsgesetz 1948 wurde das alte österreichische Börsegesetz 1875 novelliert wiedereingeführt. Am 15. November 1948 wurde die Börse wiedereröffnet.

http://www.studentshelp.de/p/referate/02/6327.html

 

Dort heisst es übrigens auch, dass im ersten Weltkrieg der amtliche Handel bis 1916 ausgesetzt war, dann aber wieder aufgenommen wurde, weil sich Graumärkte gebildet hatten.

 

In jedem Fall wäre es interessant, Charts von Unternehmen wie Siemens oder Deutsche Bank für solche dramatischen Zeiträume zu haben, um zu sehen, inwieweit die Anleger ihr Kapital erhalten konnten.

 

Anibal

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Salvatore

In den 20ern gab es in Old Germany z. b. Aktien mit beschränkter Haftung. Überhaupt muß das eine Zeit - sehr aufregend-mit wesentlich mehr AGs als heute gewesen sein. Leider ist nicht mehr viel bekannt davon, das Leben ist schnelllebig

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Tino1985

Vielleicht hat ja einer von euch gute Internet- oder Literaturquellen zu obigem Thema. Würde mich auch brennend interessieren.

 

mfg

TS

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Anibaldo
Vielleicht hat ja einer von euch gute Internet- oder Literaturquellen zu obigem Thema. Würde mich auch brennend interessieren.

 

mfg

TS

 

 

Hallo Tino,

 

das Standardwerk scheint "Deutsche Börsengeschichte" von Hans Pohl zu sein. Ist leider vergriffen, möglicherweise aber in der Stabi erhältlich.

 

""So ausführlich wie hier konnte der geldanlegende Leser noch nie über den Tellerrand der deutschen Börse zurückblicken. Die Autoren um Hans Pohl, alles führende Köpfe der Professorenzunft, beschreiben detailliert, wie aus den ersten Marktplätzen für Wertpapiere seit dem Spätmittelalter Schritt für Schritt die deutschen Börsen entstehen. Besonders gelungen ist dabei die Einbettung in die allgemeine Geschichte von Wirtschaft und Gesellschaft. Eine wahre Fundgrube für jeden Börsenfreund. Das Buch ist heute schon ein Standardwerk."(Das Wertpapier) "

 

Beste Grüße

 

Anibal

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StockJunky

sehr interessantes thema :thumbsup:

bin gespannt, ob da noch etwas drüber herauszufinden ist.

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