Anibaldo November 27, 2006 Gutan Abend allerseits, mich würde der Kursverlauf einer Aktie wie z.B. Siemens von vielleicht 1935-1955 interessieren. So viel ich weiss, erfolgte in den Kriegsjahren kein Wertpapierhandel (zumindest ab 1942). Wie wurden wohl Wertpapiere von Unternehmen, die bereits vor dem Kriege bestanden hatten, danach bewertet, als der Wertpapierhandel wieder aufgenommen wurde? Was geschah mit den Anteilen der Vorkriegsanteilseigner, oder denen des ausländischen Kapitals? Besten Dank im Voraus für Eure Antworten Anibal Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BarGain November 27, 2006 1943: Zerstörung der BörsenräumlichkeitenBörsenversammlungen konnten kriegsbedingt nicht mehr täglich abgehalten werden. Der Börsenbetrieb kam zum Erliegen, als am 12. Juni 1943 die Börsenräume des Wilhelm-Marx-Hauses zerstört wurden. Die Geschäfte konnten am 9. Juli in den Räumlichkeiten der Deutschen Bank wiederaufgenommen werden. Nach einer weiteren Zerstörung wechselte der Börsenhandel in das Gebäude der Commerzbank. Einen Tag vor der Besetzung Düsseldorfs durch die Alliierten erfolgte am 16. April 1945 die endgültige Börsenschließung. quelle: börse düsseldorf also komplett ausgesetzt wurde der handel wohl nicht - er wurde zerstörungsbedingt nur zwischendurch immer wieder unterbrochen und im fall der börse düsseldorf erst im april 1945 von den amis endgültig bis kriegsende unterbunden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anibaldo November 27, 2006 quelle: börse düsseldorf also komplett ausgesetzt wurde der handel wohl nicht - er wurde zerstörungsbedingt nur zwischendurch immer wieder unterbrochen und im fall der börse düsseldorf erst im april 1945 von den amis endgültig bis kriegsende unterbunden. Du scheinst Recht zu haben, was den Handel angeht. Ich habe das über die Börse Wien gefunden: Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau Nach dem Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 wurde für die Wiener Börse das deutsche Börsenrecht eingeführt und diese der Industrie- und Handelskammer unterstellt. Der Wertpapierhandel selbst wurde bis gegen Ende des Zweiten Weltkrieges fortgesetzt, wenngleich stark eingeschränkt. Die beträchtlich gestiegenen Kurse wurden 1943 amtlich gestoppt. Die letzte Börsenversammlung der Wertpapierbörse fand am 28. März 1945 statt. Nach Wiedererrichtung der Republik Österreich ging man auch daran, den Wertpapierhandel zu ordnen und einen funktionsfähigen Kapitalmarkt aufzubauen. Als erster Schritt wurden mehrmals wöchentlich sogenannte "Vertrauliche Aussprachen der Kreditinstitute und Makler unter Mitwirkung der Sensale an der Wiener Börse" abgehalten, in denen die Preise der gängigsten Wertpapiere ermittelt wurden. Durch das Börseüberleitungsgesetz 1948 wurde das alte österreichische Börsegesetz 1875 novelliert wiedereingeführt. Am 15. November 1948 wurde die Börse wiedereröffnet. http://www.studentshelp.de/p/referate/02/6327.html Dort heisst es übrigens auch, dass im ersten Weltkrieg der amtliche Handel bis 1916 ausgesetzt war, dann aber wieder aufgenommen wurde, weil sich Graumärkte gebildet hatten. In jedem Fall wäre es interessant, Charts von Unternehmen wie Siemens oder Deutsche Bank für solche dramatischen Zeiträume zu haben, um zu sehen, inwieweit die Anleger ihr Kapital erhalten konnten. Anibal Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Salvatore November 27, 2006 In den 20ern gab es in Old Germany z. b. Aktien mit beschränkter Haftung. Überhaupt muß das eine Zeit - sehr aufregend-mit wesentlich mehr AGs als heute gewesen sein. Leider ist nicht mehr viel bekannt davon, das Leben ist schnelllebig Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tino1985 November 28, 2006 Vielleicht hat ja einer von euch gute Internet- oder Literaturquellen zu obigem Thema. Würde mich auch brennend interessieren. mfg TS Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anibaldo November 29, 2006 Vielleicht hat ja einer von euch gute Internet- oder Literaturquellen zu obigem Thema. Würde mich auch brennend interessieren. mfg TS Hallo Tino, das Standardwerk scheint "Deutsche Börsengeschichte" von Hans Pohl zu sein. Ist leider vergriffen, möglicherweise aber in der Stabi erhältlich. ""So ausführlich wie hier konnte der geldanlegende Leser noch nie über den Tellerrand der deutschen Börse zurückblicken. Die Autoren um Hans Pohl, alles führende Köpfe der Professorenzunft, beschreiben detailliert, wie aus den ersten Marktplätzen für Wertpapiere seit dem Spätmittelalter Schritt für Schritt die deutschen Börsen entstehen. Besonders gelungen ist dabei die Einbettung in die allgemeine Geschichte von Wirtschaft und Gesellschaft. Eine wahre Fundgrube für jeden Börsenfreund. Das Buch ist heute schon ein Standardwerk."(Das Wertpapier) " Beste Grüße Anibal Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StockJunky November 29, 2006 sehr interessantes thema bin gespannt, ob da noch etwas drüber herauszufinden ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag