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candle13

Hypo Real Estate / Deutsche Pfandbriefbank

Empfohlene Beiträge

DrFaustus

Was würde eine Verstaatlichung für die Aktionäre bedeutet?

 

Wohin würde der Kurs gehen?

 

Gibts in Deutschland einen Musterfall wo sowas schonmal passiert ist?

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fireball

Sie wird nicht verstaatlicht, HRE hat nur ein Refinanzierungsproblem da gibts a weng Staatsgarantie und gegessen ist der Fall. Na wenn das so weiter geht sind bald alle übernommen verstaatlicht oder insolvent.

 

Jetzt lasst uns den Index mal runterprügeln das das ganze mal ein Ende hat, wird langsam langweilig jeden Tag 20% Kursbewegungen im Depot zu haben :D.

 

Tino

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goldbaerchen
Eine hiobsbotschaft nach der anderen. Gestern: hre steht vor der Pleite. Heute, fast noch schlimmer, hre wird wahrscheinlich durch Staat gerettet...

 

Diese Panikmache ist echt zum k....

 

Fakt ist nach derzeitigem Stand:

Wie jedes Kreditinstitut hat auch die Depfa als Tochter der HRE Gelder für Kredite ausgegeben (als Beispiel für eine Laufzeit von 5 Jahren), die sie irgendwann später zurückerhalten wird (wenn keine großen Kreditrisiken bestehen und solch sollen ja nach eigener Aussage nicht in großem Rahmen bestehen). Diese ausgeliehenen Gelder wurden am normalen Kapitalmarkt "eingesammelt" - allerdings, und das ist das Problem jetzt, die eingesammelten Gelder hatten jeweils recht kurze Laufzeiten (also als Beispiel nur eine Laufzeit von 1 Jahr). Das hat zur Folge, dass die Bank nach 1 Jahr dann "Anschlussfinanzierungen" finden muss, und diese kriegt sie in der aktuellen Situation nicht, weil keiner mehr irgendjemandem vertraut.

 

Als als Beispiel

 

Depfa verleiht an Dritten 1.000 für 5 Jahre für 5%.

Diese 1.000,- hat sich die Depfa selbst von einem Geldgeber für 1 Jahr geliehen zu, sagen wir, zu 4%.

Nach einem Jahr erhält der Geldgeber seine 1.000,- zurück und die Bank muss jemand anderen finden, der ihr die 1.000 für die verbliebenen 4 Jahre leiht (denn erst dann bekommt sie ja das Geld von dem Dritten zurück).

 

Wenn der Dritte in 5 Jahren seine 1.000,- zurückzahlt und die Depfa selbst nicht mehr als 5% Zinsen zahlen muss an die Geldgeber in den 5 Jahren besteht überhaupt kein Problem. Problemtaisch würde es nur, wenn die Depfa mehr als 5% Zinsen zahlen muss in den Jahren 2-5 oder der Dritte am Ende der 5 Jahre die 1.000,- nicht an die Depfa zurückzahlen kann.

Weil jeder jedem misstraut, befürchten die Geldgeber aber, dass der Dritte die 1000,- nicht zurückzahlen kann und sind daher nur bereit für z.B. 6,5% der Depfa Kredite zu geben, was dann natürlich bei der Depfa zu Verlusten führt.

 

Was jetzt passiert ist:

Andere Banken haben sich verpflichtet, der Depfa entsprechende Kredite zu geben wohl zu "normalen" Sätzen (sprich in dem Beispiel zu unter oder um 5%) und damit die das machen bürgt für diese Kredite der Staat.

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Matze_Le

Sehr guter Blog, der die HRE Bilanz etwas näher beleuchtet:

http://www.weissgarnix.de/

 

(bei mir tägliche Pflichtlektüre - auch wenn ich nicht mit allem übereinstimme)

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Drella

@goldbaerchen:

Ist es Zufall das du mich zitierst? Oder hast du meinen Post missverstanden? Ich bin hier der Letzte der Panik schiebt. Mir gefällt nur die Politik nicht...

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
Diese Panikmache ist echt zum k....

 

Fakt ist nach derzeitigem Stand:

Wie jedes Kreditinstitut hat auch die Depfa als Tochter der HRE Gelder für Kredite ausgegeben (als Beispiel für eine Laufzeit von 5 Jahren), die sie irgendwann später zurückerhalten wird (wenn keine großen Kreditrisiken bestehen und solch sollen ja nach eigener Aussage nicht in großem Rahmen bestehen). Diese ausgeliehenen Gelder wurden am normalen Kapitalmarkt "eingesammelt" - allerdings, und das ist das Problem jetzt, die eingesammelten Gelder hatten jeweils recht kurze Laufzeiten (also als Beispiel nur eine Laufzeit von 1 Jahr). Das hat zur Folge, dass die Bank nach 1 Jahr dann "Anschlussfinanzierungen" finden muss, und diese kriegt sie in der aktuellen Situation nicht, weil keiner mehr irgendjemandem vertraut.

 

Als als Beispiel

 

Depfa verleiht an Dritten 1.000 für 5 Jahre für 5%.

Diese 1.000,- hat sich die Depfa selbst von einem Geldgeber für 1 Jahr geliehen zu, sagen wir, zu 4%.

Nach einem Jahr erhält der Geldgeber seine 1.000,- zurück und die Bank muss jemand anderen finden, der ihr die 1.000 für die verbliebenen 4 Jahre leiht (denn erst dann bekommt sie ja das Geld von dem Dritten zurück).

 

Wenn der Dritte in 5 Jahren seine 1.000,- zurückzahlt und die Depfa selbst nicht mehr als 5% Zinsen zahlen muss an die Geldgeber in den 5 Jahren besteht überhaupt kein Problem. Problemtaisch würde es nur, wenn die Depfa mehr als 5% Zinsen zahlen muss in den Jahren 2-5 oder der Dritte am Ende der 5 Jahre die 1.000,- nicht an die Depfa zurückzahlen kann.

Weil jeder jedem misstraut, befürchten die Geldgeber aber, dass der Dritte die 1000,- nicht zurückzahlen kann und sind daher nur bereit für z.B. 6,5% der Depfa Kredite zu geben, was dann natürlich bei der Depfa zu Verlusten führt.

 

Was jetzt passiert ist:

Andere Banken haben sich verpflichtet, der Depfa entsprechende Kredite zu geben wohl zu "normalen" Sätzen (sprich in dem Beispiel zu unter oder um 5%) und damit die das machen bürgt für diese Kredite der Staat.

 

Ich glaube du verkennst den Ernst der Situation.

 

Illiquidität ist ein Insolvenzgrund. Und die HRE hat um Hilfe gerufen. Also Friede, Freude Eierkuchen ist was Anderes...

Ausserdem hat eine BAnk bei einer solchen Fristentransformation bei steigenden Zinsen massive Probleme. Den die Refi wird immer teurer. Somit schlägt das Problem sich auch auf die Ertragsseite durch.

 

Schau dir mal die "normalen Sätze" an. Beispiel: 12 Monats EUribor: 5,477% und weiter steigend...

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Gast Leonardo 322
HRE - Da kömmt noch (viel) mehr!

 

von weissgarnix, 29. September 2008

 

Die Medien sprechen von rund 35Mrd Euro, die jetzt aufgewendet werden müssten, um den Geschäftsbetrieb der HRE kurzfristig aufrechterhalten zu können. Wir jedoch wagen einen kurzen Blick in die hinteren Seiten des jüngsten Quartalsberichts der HRE, um uns zu vergewissern, dass da noch ganz andere Summen im Raum stehen: kurzfristig mindestens 184Mrd Euro!

 

Banken und Kreditinstituten schuldete die HRE per 30. Juni demnach imposante 128Mrd Euro, davon 43Mrd bereits fällig, sowie weitere 71Mrd im Laufe der nächsten 9 Monate.

 

HRE Verbindlichkeiten gegenüber Banken (Quelle: HRE, Bericht Q2 2008)

HRE Verbindlichkeiten gegenüber Banken (Quelle: HRE, Bericht Q2 2008)

 

 

 

Ihren Kunden schuldet die HRE auch ein paar Mark, nämlich runde 5Mrd, die aktuell fällig sind, sowie weitere 6Mrd Euro, die in den nächsten 9 Monaten fällig werden.

 

HRE Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (Quelle: HRE Q2 2008)

HRE Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (Quelle: HRE Q2 2008)

 

Und schließlich hat die HRE - wie jede andere smarte Bank in Zeiten wie diesen - natürlich auch einen Haufen Schulden in verbriefter Form: schlanke 20Mrd, die aktuell fällig sind, sowie weitere 39Mrd, die in den nächsten 9 Monaten zur Tilgung anstehen.

 

HRE - Verbriefte Verbindlichkeiten (Quelle: HRE Q2 2008)

HRE - Verbriefte Verbindlichkeiten (Quelle: HRE Q2 2008)

 

Wollen wir zum Abschluß also mal rekapitulieren:

 

* Stand heute fällig: 68Mrd Euro

* In den nächsten 9 Monaten fällig: 116Mrd Euro

* In den nächsten 5 Jahren fällig: 79Mrd Euro

* Danach fällig: 85Mrd Euro

* Summe: 350Mrd Euro

 

Wer die HRE per Bailout retten will, muß sich also zumindest mal darüber den Kopf zerbrechen, wo er kurzfristig 68Mrd Euro herbekommt, und in den nächsten 9 Monaten schlanke 116Mrd.

 

Na, Peer, wie schau ma aus?

http://www.weissgarnix.de/?p=532#more-532

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Sapine

Und wieso sollen alle diese verbrieften Verbindlichkeiten platzen? Da sind sicher ganz normale Häusle und sonstige Kredite dabei, die ordentlich bedient werden. Also mal die Kirche im Dorf lassen. Korrigier mich einer, wenn er's besser weiß.

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goldbaerchen
· bearbeitet von goldbaerchen

Ich sehe natürlich die äußerst schwierige Lage; ich glaube nur, dass es sich hier insbeondere um eine massive Vertrauenskrise handelt und die Ursache nicht die ist, dass die Kreditenehmer der Depfa an sich ausfallen (die Depfa also lauter Junkbonds/Junkdarlehen in den Büchern hat).

 

Dass Zahlungsunfähigkeit natürlich Insolvenzgrund darstellt, ist keine Frage. Ich denke nur, dass der Grund dieser potenziellen Zahlungsunfähigkeit schlicht und ergreifend der ist, dass keiner mehr der Bank Geld geben will (oder nur zu völlig überzogenen Wucherzinsen) - aber nicht aus rationalen Gründen mehr Geld geben möchte, sondern aus dem irrationalen Grund "jeder misstraut jedem", ob gerechtfertigt oder nicht. Und damit werden aus irrationalen Gründen Kreditinstitute zahlungsunfähig.

 

Wenn die Depfa/HRE sämtliche verliehenen Gelder mit Ablauf der Darlehenslaufzeit 100% zurückbekommt (es also nicht zu Zahlungsausfällen auf Schuldnerseite kommt), dann besteht kein Grund, der Depfa/HRE den Geldhahn zuzudrehen (wie es aber jetzt gerade passiert ist).

 

 

Das Problem ist das mangelnde Vertrauen - so lange aber weiterhin jeder jedem misstraut, so lange werden weitere Banken zahlungsunfähig, auch wenn sie im Kern "gesund" sind.

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DrFaustus
Wenn die Depfa /HRE sämtliche verliehenen Gelder mit Ablauf der Darlehenslaufzeit 10%% zurückbekommt (es also nicht zu Zahlungsausfällen auf Schuldnerseite kommt), dann besteht kein Grund, der Depfa/HRE den Geldhahn zuzudrehen (wie es aber jetzt gerade passiert ist).

 

Gerade waren es noch 5%...

 

Das ist ja aber bei allen Banken das Problem, dass die Refi austrocknet. Die Banken die noch Liquidität haben, versuchen natürlich auch möglichst viel Rendite rauszuholen. Und wenn man so extrem auf Fristentransformation spekuliert und diese dann nichtmehr funktioniert (aus welchem Grund auch immer). Muss man mit einer Insolvenz kalkulieren und klarkommen.

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rolasys
Mir gefällt nur die Politik nicht...

 

und was wäre deine Alternative?

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goldbaerchen
· bearbeitet von goldbaerchen

Was meinst du mit "gerade eben waren es noch 5%)?

 

 

Und genau das ist das Problem

 

a) jeder misstraut jedem - ob zu Recht oder zu Unrecht (und bei den meisten dt. Banken würde ich sagen "zu unrecht")

B) diejenigen, die noch Geld verleihen, verlangen "Wucherzinsen" - sprich: einige wenige bereichern sich zu Lasten und auf Kosten der gesamten Volkswirtschaft

c) irgendjemand muss sich finden, der die Refinanzierung zu "normalen" Sätzen (sprich: ~ EZB-Leitzinssätzen) übernimmt - außer dem Staat bleibt da wohl niemand

 

d) nachdem ich nicht bei HRE investiert bin, ist mir die HRE potenziell egal - ABER: die Vertrauenskrise wird ja nicht bei der HRE stehenbleiben. Welche Bank ist dann als nächstes dran - und nochmal: nicht aus "rationalen" Gründen (weil deren ausgegebene Kredite massenhaft platzen), sondern schlicht aus Vertrauensgründen

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H.B.
Dass Zahlungsunfähigkeit natürlich Insolvenzgrund darstellt, ist keine Frage.

Ich denke nur, dass der Grund dieser potenziellen Zahlungsunfähigkeit schlicht und ergreifend der ist, dass keiner mehr der Bank Geld geben will (oder nur zu völlig überzogenen Wucherzinsen) - aber nicht aus rationalen Gründen mehr Geld geben möchte,

 

 

Genau aus diesem Grund gehen Unternehmen in aller Regel pleite.

In den letzten Zügen entfalten sich teilweise, bei bei todkranken Menschen übrigens auch, erstaunliche Überlebensaktivitäten, die alle im Nirvana enden.

Bei einer Bank nennt man den Vorgang nur anders: bankrott gehen!.

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Gast Leonardo 322
Und wieso sollen alle diese verbrieften Verbindlichkeiten platzen? Da sind sicher ganz normale Häusle und sonstige Kredite dabei, die ordentlich bedient werden.

 

Ich vermute, daß die HRE in den Immobilienmärkten Spanien und GB drinnen ist, und diese Märkte sind im selben Zustand wie der US-Markt.

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goldbaerchen
· bearbeitet von goldbaerchen

@ficoach

Falsch

In Amerika sind Banken pleite gegangen, weil die Kredite vergeben haben, die massenhaft geplatzt sind. Dass niemand einer solchen Bank noch Gelder geben möchte ist logisch

 

ABER:

 

Bei den allermeisten dt. Banken ist dies (Vergabe von Krediten, die massenweise platzen) nicht der Fall. Trotzdem traut sich niemand mehr, den dt. Banken Geld zu geben. Nicht aus rationalen Gründen sondern aus schlichter Panik.

 

==> es bleibt gar nichts anderes als dass der Saat kurzfristig als "ehrlicher" (ohne Wucherzinsen zu verlangen) Refinanzierungsgeber eintritt um diesen Teufelskreis zu druchbrechen.

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DrFaustus
Was meinst du mit "gerade eben waren es noch 5%)?

 

Sorry, vorher stand da 10%, ich dachte du meinst damit die Verzisnung.

 

Wenn man die Bilanzstruktur sieht und die damit verbundenen Risiken bei steigenden kurzfristigen Zinsen, erkennt sogar ein Bankazubi im 1. Lehrjahr dass da der Karren mit 180 km/h voll auf die Wand zufährt. Ich weiß zwar nicht ob da ein aktives Zinsmanagent betrieben wird. Wenn nicht, dann sag ich schonmal leise "Servus HRE!"

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goldbaerchen
· bearbeitet von goldbaerchen

Natürlich ist das Problem, dass die Bank selbst kurzfristig Geld braucht und das nur zu exorbitant hohen (wohl irrational hohen) Zinsen bekommen würde.

 

Von daher meine ich ja: es bleibt gar nichts anderes übrig, als dass sich ein "ehrlicher" (um das Gemeinwohl besorgter) Geldgeber findet, der keine exorbitanten Risikoaufschläge (Wucherzinsen) verlangt. Wer außer dem Staat sollte das in dieser Situation sein?

 

 

Momentan jedenfalls ist ja m.W. nichts bekannt, dass bei der HRE wirklich die Schuldner reihenweise ausfallen.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
Natürlich ist das Problem, dass die Bank selbst kurzfristig Geld braucht und das nur zu exorbitant hohen (wohl irrational hohen) Zinsen bekommen würde.

 

Von daher meine ich ja: es bleibt gar nichts anderes übrig, als dass sich ein "ehrlicher" (um das Gemeinwohl besorgter) Geldgeber findet, der keine exorbitanten Risikoaufschläge (Wucherzinsen) verlangt. Wer außer dem Staat sollte das in dieser Situation sein?

 

 

Momentan jedenfalls ist ja m.W. nichts bekannt, dass bei der HRE wirklich die Schuldner reihenweise ausfallen.

 

Was ist denn exorbitant hoch? Das ist der am Markt gängige Zinssatz mit den ALLE Banken leben und arbeiten müssen. Wenn der Staat das so günstig hergibt, dann ist das zu Lasten der Steuerzahler. Gut das Steinbrück ja offiziell kein Rettungspaket mittragen will :angry:

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goldbaerchen
· bearbeitet von goldbaerchen

Warum ist das Zulasten der Steuerzahler?

Wenn der Staat sich selbst zu 4,2% am Markt finanzieren kann, und der Depfa für sagen wir 5% die Kredite gibt, dann macht der Staat, und damit wir als Steuerzahler, sogar 0,8% Zinsgewinn.

 

Schon richtig, dass sich alle Banken am Markt finanzieren müssen - nur: der Markt funktioniert momentan nicht, weil eine massive Vertrauenskriste herrscht. So lange diese nicht fundamental gerechtfertigt ist, liegt ein Marktversagen vor.

 

 

PS: Und was bitte soll Steinbrück machen? Die HRE / Depfa wegen Zahlungsunfähigkeit (und wir reden damit nicht von Überschuldung!) pleite gehen lassen? Was wäre die Folge? Die Kredite, die andere Banken der HRE gegeben haben, wären damit nichts mehr wert mit der Folge, dass dann auch diesen anderen Banken niemand mehr Geld leihen würde mit der Folge, dass auch diese Banken zusammenbrechen würden, was wiederum dazu führen würde...

Was würde denn in der Praxis wirklich passieren, wenn die Depfa insolvent würde mit all den Pfandbriefen, die Otto-Normalbürger gekauft hätte?

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DrFaustus
Warum ist das Zulasten der Steuerzahler?

Wenn der Staat sich selbst zu 4,2% am Markt finanzieren kann, und der Depfa für sagen wir 5% die Kredite gibt, dann macht der Staat, und damit wir als Steuerzahler, sogar 0,8% Zinsgewinn.

 

Schon richtig, dass sich alle Banken am Markt finanzieren müssen - nur: der Markt funktioniert momentan nicht, weil eine massive Vertrauenskriste herrscht. So lange diese nicht fundamental gerechtfertigt ist, liegt ein Marktversagen vor.

 

 

PS: Und was bitte soll Steinbrück machen? Die HRE / Depfa pleite gehen lassen? Was wäre die Folge? Die Kredite, die andere Banken der HRE gegeben haben wären damit nichts mehr wert mit der Folge, dass dann auch diesen anderen Banken niemand mehr Geld leihen würde mit der Folge, dass auch diese Banken zusammenbrechen würden, was wiederum dazu führen würde...

Was würde denn in der Praxis wirklich passieren, wenn die Depfa insolvent würde mit all den Pfandbriefen, die Otto-Normalbürger gekauft hätte?

 

Ja, auf den ersten Blick macht der Staat 0,8% Zinsgewinn. Wenn aber der Marktsatz bei 5,5% liegt, gibt der Staat HRE eine Subvention in Höhe von 0,5% die andere Banken nicht bekommen. Natürlich kann der Staat HRE nicht Pleite gehen lassen, da stimme ich dir zu.

 

Die Pfandbriefe der Dexia sind ja Pfandbriefe und somit relativ gut geschützt vor einer Insolvenz. Außerdem haben die wenigesten Pfandbriefe Privatanleger gekauft.

 

Weißt du was in den USA AIG für ihren Rettungskredit bezahlen? knapp 11%! 6% über Libor!

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goldbaerchen
· bearbeitet von goldbaerchen

Wenn der Marktzins aber wegen einer irrationalen Vertrauenskrise gegenüber bestimmten Kreditinstituten nicht angemessen ist, somit also ein Marktversagen vorliegt?

Du schriebst, dass das Zulasten der Steuerzahler geht - Zulasten heißt für mich, es geht Geld verloren, wird verschenkt, verpulvert. Wenn ich aber als Staat durch das Geschäft noch einen Gewinn mache und ich zum Wohle der gesamten Volkswirtschaft als Überbrückungskreditgeber einspringe, dann mag das in der konkreten Form - bei einem gleichzeitig bestehenden Marktversagen (!) - eine Subvention sein. Zulasten des Steuerzahlers wäre dies jedoch nicht; allenfalls zulasten der Spekulanten, die das Marktversagen ausnutzen und Risikoaufschläge fordern, die sie bei normalem Marktgeschehen so gar nicht fordern könnten...

 

Bzgl. AIG: Da sieht man doch, dass das nicht Zulasten des Steuerzahlers geht. Solange AIG nicht überschuldet ist (was ich aber eher annehmen würde als bei HRE) verdient der Steuerzahler sogar ganz massiv an dem Deal.

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DrFaustus
Wenn der Marktzins aber wegen einer irrationalen Vertrauenskrise gegenüber bestimmten Kreditinstituten nicht angemessen ist, somit also ein Marktversagen vorliegt?

Du schriebst, dass das Zulasten der Steuerzahler geht - Zulasten heißt für mich, es geht Geld verloren, wird verschenkt, verpulvert. Wenn ich aber als Staat durch das Geschäft noch einen Gewinn mache und ich zum Wohle der gesamten Volkswirtschaft als Überbrückungskreditgeber einspringe, dann mag das in der konkreten Form - bei einem gleichzeitig bestehenden Marktversagen (!) - eine Subvention sein. Zulasten des Steuerzahlers wäre dies jedoch nicht; allenfalls zulasten der Spekulanten, die das Marktversagen ausnutzen und Risikoaufschläge fordern, die sie bei normalem Marktgeschehen so gar nicht fordern könnten...

 

Bzgl. AIG: Da sieht man doch, dass das nicht Zulasten des Steuerzahlers geht. Solange AIG nicht überschuldet ist (was ich aber eher annehmen würde als bei HRE) verdient der Steuerzahler sogar ganz massiv an dem Deal.

 

Wieso Marktversagen? Vorstandsversagen würde es eher treffen.

 

HRE erlangt gegenüber anderen Marktteilnehmern einen Finanzierungsvorteil, den Peer letzte Woche noch verweigert hat.

 

Ob eine steigende Staatsverschuldung zum Wohle der gesamten Volkswirtschaft ist wage ich zu bezweifeln...

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goldbaerchen

Marktversagen: keiner traut mehr irgendwem (ob zu Recht oder zu Unrecht); nur deshalb können Spekulanten exorbitante Risikoaufschläge fordern

 

Finanzierungsvorteil: wenn der Staat bei anderen Kreditinstituten bei ähnlicher Konstellation/Hingabe von Sicherheiten in gleicher Weise als Überbrückungskreditgeber auftritt bis das Marktversagen (Vertrauenskrise) beendet ist, liegt kein spezifischer Vorteil mehr vor. Dass es in so einer Situation keine absolute Gerechtigkeit geben kann, sollte klar sein.

 

Solange die (kurzfristige, da Überbrückungskreditgeber) Erhöhung der Staatsverschuldung nicht zu einer verschlechterten Bonität der BRD führt ist diese nicht zu Lasten der gesamten Volkswirtschaft. Wenn aber durch einen Zusammenbruch in der weiteren Folge weitere an sich "gesunde" Kreditinstitute zusammenbrechen, dann führt dies zu Arbeitsplatzverlusten, stockender Kreditvergabe an Unternehmen, Arbeitsplatzabbau usw. Was also ist volkswirtschaftlich besser?

 

Vielleicht hat man in dieser Situation nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera.

 

 

PS: Was hieße es denn konkret für all die Pfandbriefinhaber in der BRD? Ja Pfandbriefe sind "sicher", weil sie mit Immobilienwerten hhinterlegt sind, aber dann lassen all die Pfandbriefinhaber die Immobilien zwangsversteigern? Würde ich gerne mal sehen, wie das in der Praxis wirklich aussehen würde...

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skeletor

Jetzt doch:

 

post-1650-1222699303_thumb.jpg

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goldbaerchen

@skeletor

 

Kannst du mir mal erklären, warum "jetzt doch" - inwieweit wird der dt. Steuerzahler also "jetzt doch" in welchem Umfang belastet.

 

Ernstgemeinte Frage (Fotomontagen aus anderen Blogs kopieren - urheberrechtlich eh bedeneklich - mag ja "lustig" sein, aber eine Begründung für deine Ansicht würde ich gerne mal hören).

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