keinplan November 4, 2006 Guten Tag. Ich habe schon einiges über Discountzertifikate gelesen und finde diese Anlage ganz interessant. Jedoch habe ich ein paar Fragen. Da könnt ihr mir bestimmt helfen: Nehmen wir mal zum Beispiel: DE000CZ88799 Das ist ein Discount-Zertifikat auf SAP. Die Aktie kostet im Moment ca. 154 Euro. Das Zertifikat bekomme ich für ca. 135. Also ca. 14 % billiger. Das ist doch richtig? Der Cap liegt hier bei 165 Euro. Also max 22 % Gewinn? Aber ich muss das Zertifikat bis 26.6.08 halten, um den möglichen Gewinn zu erhalten? Bei vorzeitigem Verkauf würde ich nur den Kurswert des Zertifikats bekommen? Wenn die Aktie jetzt am 26.6.08 unter 135 Euro ist, würde ich die Aktien bekommen und könnte diese halten, bis der Kurs wieder besser ist? Was passiert, wenn die Aktie vor dem Laufzeitende unter 135 Euro ist? Nichts? Zählt nur der 26.6.08? Wenn der Preis der Aktie am 26.6.08 über dem Cap liegen würde, würden die Aktien automatisch verkauft werden? (Ja, das ist doch der Sinn, oder?) Was passiert, wenn am 26.6.08, der Kurs unter 165 Euro, aber über 135 Euro liegt? Bekomme ich dann die Aktien, oder werden die automatisch verkauft? Vielen Dank, für die Hilfe Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cubanpete November 4, 2006 Herrscht immer wieder Verwirrung über diese Zertifikate. Ein Discountzertifikat wird mit dem Kauf einer Aktie und dem Verkauf einer call Option finanziert. Das heisst, Du bekommst die Aktie billiger, musst sie aber hergeben, wenn der Preis über den Ausübungspreis des calls steigt, und zwar zum Ausübungspreis. Solche Papiere werden manchmal auch als BLOC (Buy Low Or Cash) bezeichnet. Das heisst, in Deinem Beispiel Du bekommst die Aktie, wenn diese unter 165 liegt, sonst bekommst Du die 165. Es lohnt sich, sich ein bisschen mit der Optionstheorie zu beschäftigen, bevor man so ein Geschäft eingeht, bei dem man nur begrenzt verdienen aber fast alles verlieren kann (theoretisch). Der Verkauf (Stillhalten) von Optionen ist in Zeiten tiefer Volatilität nicht zu empfehlen, da die Prämien klein sind und mit steigender Volatilität unabhängig vom Preis steigen können. Das würde dann den Preis Deines Zertifikates während der Laufzeit beeinflussen. Du musst Dich also vor allem auch für die zu erwartenden Schwankungsbreite der SAP Aktie interessieren. Optimal ist, wenn diese zum Kaufzeitpunkt des Zertifikates hoch ist und dann sinkt und sich der Preis nur wenig bewegt, am besten ein bisschen nach oben. Erwartest Du stärkere Aufwärtsbewegungen kaufst Du besser die Aktie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
keinplan November 5, 2006 Vielen Dank, für die schnelle Antwort. Ich habe (ich glaube, das war sogar hier im Forum) so ein 130 Seiten pdf Dokument über Optionsscheine gefunden. Da bin ich gerade dabei das jetzt erst mal zu lesen, denn bei Optionen fehlt mir die Theorie. Ich will da bei den Discounts jetzt auch nicht direkt einsteigen. Nur mal schauen, was wirklich dahinter steckt. In der FAZ stand neulich so ein Artikel, der hat das sehr positiv und relativ risikoarm geschildert. Jetzt wollte ich sehen, ob das wirklich so ist. "Es lohnt sich, sich ein bisschen mit der Optionstheorie zu beschäftigen, bevor man so ein Geschäft eingeht, bei dem man nur begrenzt verdienen aber fast alles verlieren kann (theoretisch)." Wie denn das? Wenn der Aktienkurs abstürzt, bekomme ich doch die Aktien, oder? Diese kann ich doch dann theoretisch so lange halten, bis die Aktie wieder besser steht, oder? Und den Verlust habe ich doch erst, wenn ich die Aktien dann verkaufe, oder? So ein Totalverlust wie bei den Optionsscheinen kann doch nicht zustande kommen, oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel November 5, 2006 Eine Firma kann pleite gehen, dann hast du Totalverlust. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
keinplan November 5, 2006 Also ein Totalverlust bei Discount- Zertifikaten ist nur möglich, wenn die Firma pleite geht? Wenn ja, dann ist das ja das selbe Risiko wie bei normalen Aktien. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cubanpete November 5, 2006 · bearbeitet November 6, 2006 von cubanpete Und noch etwas kommt dazu: wenn Du die Aktie hälst, kannst Du sie verkaufen und hast einen überschaubaren nachvollziehbaren Verlust. Du kannst z.B. einen Stopauftrag geben, damit der Verlust automatisch begrenzt wird. Beim Discountzertifikat hast Du diese Möglichkeit zwar auch, allerdings kann dieses deutlich stärker fallen als die darunterliegende Aktie wenn die Volatilität (die Schwankungsbreite innerhalb eines gewissen Zeitraums) steigt. Du musst also in der aktuellen Situation damit rechnen, dass Du bei Verlusten stärker und bei Gewinnen weniger stark dabei bist solange das Zertifikat läuft. Nur sagt Dir das halt (ausser uns natürlich) niemand... Umgekehrt sieht die Sache theoretisch in Zeiten hoher Volatilität aus. Aber zu diesen Zeitpunkten traut sich niemand so was zu kaufen, ausserdem kann man die Preisstellung der Emittenten nicht immer nachvollziehen. Ja ich weiss, ich soll ja nicht über Zertis schimpfen, bin ja schon weg... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
keinplan November 7, 2006 Ja ich weiss, ich soll ja nicht über Zertis schimpfen, bin ja schon weg... Ne, is doch korrekt. Bin froh, noch kritische Stimmen zu hören. Der Zeitungsartikel war ein bisschen einsteitig, bzw. hat eher die positiven Seiten betont. Sind Zertifikate das selbe wie Optionsscheine, bzw. wo sind die Unterschiede? Über OS habe ich jetzt viel gelesen, Aber was ist ein Zertifikat? Eine Unterform des OS? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
