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Raccoon
Abgeltungssteuer und Zertifikate: Die Diskriminierung einer Anlageklasse

 

http://www.yeald.de/Yeald/a/70381/abgeltun...lageklasse.html

Interessanter Artikel aber keinesfalls gut u.a. aufgrund des folgenden Absatzes, in dem man sich offensichtlich das schlechteste Beispiel rausgesucht hat:

 

Aufgrund dieser möglichen Produktvarianten nun aber ein ganzes Anlagesegment in Sippenhaft zu nehmen, wirkt so skurril wie willkürlich. Am Ende sind jedoch abermals die Anleger die Benachteiligten: Warum nämlich sollen eigentlich Zertifikate, mit denen Anleger eine vielfach transparentere, günstigere und oft genug auch renditereichere Partizipationsmöglichkeit an den Aktienmärkten als bei Fonds haben, der Anlageklasse der Investmentfonds nachstehen? Und warum sollte ein Anleger in einen deutschen Aktienfonds investieren, dafür bis zu fünf Prozent Ausgabeaufschlag zahlen und am Ende doch bei vier von fünf Produkten enttäuscht werden, die nicht den Index schlagen, wenn er eben diesen durch ein Indexzertifikat auf den Dax für die Managementgebühr von vielleicht einem Prozent haben könnte?

Ein Indexzertifikat mit irgendeinem dt. Aktienfonds zu vergleichen ist schonmal Bloedsinn, ausserdem muss man die 5% AA nicht zahlen (Stichwort: Fondsvermittler o. Boersenkauf). Statt dessen haette ein ETF-Indexfonds auf den DAX herhalten sollen, aber dann haette das Argument ja nicht so "ueberzeugend" geklungen.

 

Und hier wird Aehnliches nochmal widerholt:

Doch genau dafür drängt sich ein Investment in einen Index wie den Dax, den EuroStoxx50, den S&P-500 oder MSCI World als Vehikel zur Langfristanlage auf: Warum überteuerte Fondsprodukte kaufen, wenn man am – durchschnittlich – renditereicheren Index 1:1 partizipieren kann?

Kein Hinweis auf (ETF-)Indexfonds, die auch 1:1 am Index partizipieren, oder dass die Emittenten bei Zertis auf Kursindizes schonmal (immer?) gerne die Dividenden einbehalten. Was ist dann wohl teurer?

 

Ich stimme aber zu, dass die steuerliche Behandlung von Zertifikaten unfair ist. Und damit sind die schoenen Versprechungen zur Abgeltungssteuer (Gleichbehandlung aller Anlageklassen sowie Vereinfachung) mal wieder nur als "Witz" zu bezeichnen.

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ippf
· bearbeitet von ippf
Es wäre beispielsweise nicht begründbar, warum derjenige, der bereits seit Jahren regelmäßig Aktien erwirbt – eventuell mit dem Motiv der Altersvorsorge – mit den Veräußerungsgewinnen aus seinen nach dem 31. Januar 2008 angeschafften Aktien der Abgeltungssteuer unterliegt, der Anleger eines Fondssparplans hingegen nicht.

 

Was ist den jetzt wieder der 31.01.2008 für ein Stichtag?

Das kenne ich ja noch gar nicht?

Was ist damit gemeint?

 

 

Nachdem ich nicht glaube, dass das eine individuelle Antwort war sondern diese so an unzählige ähnliche Anfragen rausgehen dürfte, und dann auch noch Januar ausgeschrieben wurde, würde mich das auch sehr interessieren, denn das hieße, dass ich schon bis Januar 2008 meine langfristige Depotausrichtung abgeschlossen haben müsste...

 

 

 

Zertifikate kann man im Hinblick auf die Abgeltungssteuer jetzt ja komplett vergessen - ich werde diese nach und nach bis zum 31 Dezember (oder doch schon der 31. Januar) 2008 verkaufen und in andere Anlageformen umschichten.

ETFs auch auf Performanceindizes (vor dem 31.12.2008 / 31.01.2008 gekauft) sind aber doch weiterhin nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei, oder? Es gibt ja schon Spezial-ETFs auf alle möglichen neu kreierten Indizes -> das wäre dann ja die bessere Alternative...

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€-man

Guten Morgen,

 

nochmal zurück zum Grenzsteuersatz. Den Steuerberater brauche ich nicht zu wechseln, dafür habe ich mir einen kräftigen Anschiss abgeholt. Ich solle künftig die Ohren besser auf aufstellen, meinte er.

 

Somit revidiere ich meine obigen Posts und stimme dem Grenzsteuersatz-Modell uneingeschränkt zu.

Abgesehen davon ist mir die Variante auch lieber.

 

Ein Beispiel für alle, die mit der Steuerberechnung noch nicht ganz klar gekommen sind:

 

Zu versteuerndes Einkommen (Grundtabelle) aus irgendwelchen Tätgikeiten: 20.000,-- / ESt. - 2.850,--

Zusätzliche Einkünfte aus Kapitalerträgen: 5.000,-- / davon 25 % Abgeltungssteuer = 1.250,--

Gesamtsteuerlast: 4.100,--

 

Würde man die 25.000,-- (Gesamteinkünfte) mit dem Durchschnittsteuersatz der Einkommensteuertabelle versteuern, dann hätte man eine Steuerlast von 4.284,--.

 

Gruß

-man

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€-man
und auch systematisch irgendwie unlogisch, denn das hieße ja, dass jemand auf sein sonstiges Einkommen z. B. durchschnittlich 23% Steuern zahlt, für Einkünfte aus Kurssteigerungen aber jedenfalls 25% zahlen müsste - mit was will man diese Ungleichbehandlung verschiedener Einkunftsarten und damit die Benachteiligung niedriger Einkünftebezieher begründen?

 

ippf, auch da steckt m.M. nach ein Bauerntrick dahinter.

 

Leute, die durch geringes sonstiges Einkommen (unter 15.000,--) mit der Abgeltungssteuer von 25 % tatsächlich schlechter gestellt sind, können durch eine Veranlagung (ausfüllen der KAP) diese zuviel gezahlte Steuer wieder zurückholen.

 

Jetzt der Trick: Man rechnet von Staatsseite, dass gerade diese Einkommensgruppe sich mit Steuern und Steuerformularen wenig auseinandersetzt. Einen Steuerberater kann man sich nicht leisten, also lässt man das Ganze einfach so wie es ist.

Und schon hat der Staat wunderbare Mehreinnahmen.

 

Gruß

-man

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Jose Mourinho
Jetzt der Trick: Man rechnet von Staatsseite, dass gerade diese Einkommensgruppe sich mit Steuern und Steuerformularen wenig auseinandersetzt. Einen Steuerberater kann man sich nicht leisten, also lässt man das Ganze einfach so wie es ist.

Und schon hat der Staat wunderbare Mehreinnahmen.

 

Dabei handelt es sich um keinen Trick sondern um Verarsche! :con:

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Tesla

Guten Morgen,

 

habe im Internet eine Gegenüberstellung alt /neu für diverse Einkommensarten gefunden.

Für alle, die es noch nicht kennen: Abgeltungssteuer

 

Gruß Sascha

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€-man
· bearbeitet von �-man
Dabei handelt es sich um keinen Trick sondern um Verarsche! :con:

 

Chris, Du hast recht. Ich korrigiere von Trick auf Hinterhältigkeit.

 

Gruß

-man

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ippf
Chris, Du hast recht. Ich korrigiere von Trick auf Hinterhältigkeit.

 

Gruß

€-man

 

 

Ja, so ist das wohl... Oder man sagt sich: Wer eh kaum Einkommen hat, der wird auch keine Wertpapiere haben.

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Raccoon
Dabei handelt es sich um keinen Trick sondern um Verarsche! :con:

Er war doch nur hoefflich. Bis zu seiner Korrektur. :lol:

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berliner
Wenn ich nicht an irgendeinem Punkt das deutsche Steuerrecht komplett mißverstanden habe, zahlt niemand den Spitzensteuersatz als Durchschnittswert, er nähert sich lediglich dem Spitzensteuersatz an bis der Unterschied schließlich im Promill bereich liegt bei Millioneneinkommen.

Das ist richtig der Durchschnittssteuersatz kann nur gegen den maximalen Grenzsteuersatz (== Spitzensteuersatz) konvergieren, ihn aber niemals erreichen.

 

Insofern zahlt niemand jemals einen Durchschnittssteuersatz == Grenzsteuersatz. Man kann aber theoretisch auf Bruchteile von Cent herankommen.

 

"Es darf auch nicht übersehen werden, dass die bisherigen Freiräume bei der Besteuerung von Veräußerungsgewinnen verantwortlich sind für die unübersichtliche Entwicklung hin zu immer neuen und immer komplizierteren steueroptimierten Finanzprodukten."

 

Na der war geil. Erst verteidigen sie Riester und Rürup und dann kommen sie mit so einem Argument.

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Jose Mourinho

Ich zitiere mal ein paar Abschnitte aus dem Interview

 

Für strukturierte Vertriebe wäre das zum Beispiel ein gefundenes Fressen. Sie könnten solche Fonds standardisiert verkaufen, ohne sich den Vorwurf gefallen lassen zu müssen, nicht bedarfsgerecht beraten zu haben, zumal viele dieser Neuprodukte als Laufzeitfonds aufgelegt werden dürften. Das sind Produkte, die von Anfang an darauf konzipiert sind, das angelegte Kapital zu einem fixen Zeitpunkt inklusive des Wertzuwachses dem Anleger zur Verfügung zu stellen. Eine einfache Übung für den Vertrieb, solche vermögensverwaltenden Fonds unter das Volk zu bringen.

 

Da wird sich sicherlich ein Provisionsmodell entwickeln lassen, das den Vertrieb zufriedenstellt. Ob das allerdings auch im Interesse der Kunden ist, wird sich im Einzelfall zeigen, der dann zu prüfen ist.

 

Das schreit förmlich nach Verarsche durch Vermögensberater, die wie er sagt "bedarfsgerecht beraten". Ich bin mal gespannt wieviele Leute auf diese dann wieder neue Masche reinfallen, wenn der erste Schwung an Fonds aufgelegt sein wird. Die Stukkis freuen sich sicher jetzt schon auf die Abschlussgebühren.

 

Aber die handwerklichen Fehler der deutschen Abgeltungsteuer schreien zum Himmel. Steuerliche Gleichbehandlung kurzfristiger und langfristiger Investitionen, zu viele Ausnahmeregelungen, unterschiedliche steuerliche Behandlung von Anlageformen, die dem gleichen Zweck dienen und eine ähnliche Strategie verfolgen, administrativer Wahnsinn, wie die drohende unterschiedliche steuerliche Behandlung von Anteilen gleicher Art und Güte im selben Depot. Vereinfachung und Steuergerechtigkeit kann ich da nicht erkennen.

Dazu kommt, dass die Politik die verbleibenden Anleger mit der Abgeltungsteuer noch stärker in Geldwerte und Sparpapiere wie zum Beispiel Bonussparen, Sparbücher und Festgelder treibt und dem Investitionsgedanken in produktives Sachkapital einmal mehr einen Bärendienst erweist. Es ist unverständlich, eine Aktienkultur zu fordern und gleichzeitig den Weg dahin mit Hindernissen zu pflastern.

 

Absolut meine Meinung, wer A sagt muß auch B sagen können!

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Boersifant
hier mal eine Antwort vom Bundesfinanzministerium über die Gründe... finde ich ganz interessant:

 

Zu der Antwort reicht mir mal ein kurzer Kommentar:

Scheiss Sozialismus!

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Sven82
Guten Morgen,

 

habe im Internet eine Gegenüberstellung alt /neu für diverse Einkommensarten gefunden.

Für alle, die es noch nicht kennen: Abgeltungssteuer

 

Gruß Sascha

:thumbsup:

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rolasys
· bearbeitet von rolasys
Hinsichtlich Ihrer ersten Frage muss ich Sie um Entschuldigung bitten. Hier ist mir in der Tat ein Fehler unterlaufen, statt "Januar" muss es natürlich "Dezember" heißen.

 

war also ein Schreibfehler... :thumbsup:

 

und noch eine Rückantwort:

 

Sicherlich, in einigen EU-Ländern sind Gewinne aus der Veräußerung von Wertpapieren in Abhängigkeit der Haltedauer steuerpflichtig, in einigen EU-Ländern sind diese steuerfrei. Die überwiegende Mehrheit der EU-Staaten und auch die USA besteuern jedoch die Veräußerungsgewinne grundsätzlich und ohne Haltefrist. Das heißt Deutschland beschreitet hier ab 2009 keinen Sonderweg, eine eindeutige Tendenz bei der Besteuerung von Veräußerungsgewinnen aus Wertpapieren ist nicht zu erkennen.

Die Entscheidung, die Veräußerungsfrist (und auch das Halbeinkünfteverfahren für Einkünfte des Privatvermögens) gänzlich abzuschaffen, ist unter dem Gesichtspunkt der Einheitlichkeit der Besteuerung von Zinsen, Dividenden und Veräußerungsgewinnen und der damit verbundenen Vereinfachung zu sehen. Zukünftig werden alle im Privatvermögen zufließenden Kapitaleinkünfte einheitlich mit einer 25%igen Abgeltungsteuer belegt.

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Elvis77

Sehr schön. Danke.

Und wirklich klasse, dasn sie deine Fragen so zügig und detailliert beantworten.

 

An wen im welchem Amt hast du dich den genau gewendet?

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rolasys

buergerreferat@bmf.bund.de

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Tino1985

Hab gerade die Ausführungen von EbnerStolz durchgelesen. So wie ich es verstanden habe, bringt einem die Steuerfreiheit für Fondsverkäufe nur etwas, wenn man in thesaurierenden Fonds investiert ist.

 

Bei ausschüttenden Fonds bringts gar nichts wenn man vor 2009 kauft, da jährlich die vom Fondsmanager realisierten Kursgewinne mit der Ausschüttung versteuert werden müssen.

 

Hab ich das richtig verstanden?

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BarGain
· bearbeitet von BarGain
Hab ich das richtig verstanden?

ja

 

aber: auch bisher waren in deutschland angelegte thesaurierer (mit DE-isin) gegenüber auländischen thesaurierern da schon benachteiligt, da du hierzulande schon seit urzeiten (also seit irgendwann in den 80ern) die thesaurierten erträge deiner deutschen fonds in der steuererklärung anzugeben hattest.

 

gerade das ist einer der wesentlichen kritikpunkte an der neuen abgeltungssteuer, da diese regelung beibehalten werden soll, was dann den papierkrieg mit abgeltungssteuer um einen wesentlichen faktor verstärkt, statt das verfahren zu vereinfachen.

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BarGain

irgendwie übersehen alle schwarzmaler bezgl. der abgeltungssteuer mit besonderer absicht immer ein winziges, jedoch um so wichtigeres detail:

 

nach einem 30jahre-sparplan wird man wahrscheinlich nicht das komplette vermögen auf einen schlag abrufen, sondern einen monatlichen entnahmeplan machen. und da muss lediglich die entnahme um 25 prozent höher sein als ohne abgeltungssteuer. natürlich kostet auch das rendite, der effekt ist aber bei weitem nicht so schlimm wie bei einer direkten auflösung des gesamten depots (die eh hirnrissig wäre).

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PSTVA
irgendwie übersehen alle schwarzmaler bezgl. der abgeltungssteuer mit besonderer absicht immer ein winziges, jedoch um so wichtigeres detail:

 

nach einem 30jahre-sparplan wird man wahrscheinlich nicht das komplette vermögen auf einen schlag abrufen, sondern einen monatlichen entnahmeplan machen. und da muss lediglich die entnahme um 25 prozent höher sein als ohne abgeltungssteuer. natürlich kostet auch das rendite, der effekt ist aber bei weitem nicht so schlimm wie bei einer direkten auflösung des gesamten depots (die eh hirnrissig wäre).

 

 

Der Sparplan für mich war schon immer auch als Entnahmeplan gedacht, wie ich Ihn im Rentenalter

 

umgestalte hängt von meiner Rente und meiner Lebensführung ab halte also nicht viel von der Aufteilung mein

 

Depot von Aktien/Renten nach Lebensalter aufzuteilen.

 

 

MfG

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