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BERKSHIRE HATHAWAY (BRK.A, BRK.B)

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Stoxx

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Wenn man sich die ersten zehn Positionen im Portfolio anschaut, erkennt man schnell eine aussergewöhnliche Position Buffetts in der amerikanischen Wirtschaft und somit auch in der beherrschenden Poltik. Wal-Mart, Coca-Cola, Exxon Mobil, Goldman Sachs, IBM, Wells Fargo, etc., da findet man das Who-is-Who der Wirtschaft.

Buffett hat einfach einen Informations- und somit auch einen Investitionsvorsprung. Da kann der normale Anleger noch so viele Kennzahlen vergleichen und recherchieren wie er will, an derlei Rendite entscheidende Quellen wird er niemals herankommen.

Gordon Gekko hat im ersten Teil von Wall Street gesagt: "Der wichtigste Gebrauchsgegenstand, den ich kenne, ist die Information."

 

Es muss aber nicht Amex sein; wenn Deine Hausbank Visa oder Mastercard hat, ist das genausogut.

In meinem letzten USA-Urlaub ist mir aufgefallen, dass Amex überall akzeptiert wird, Mastercard und Visa (fast) überall. Wenn ich nioch keine Kreditkarte hätte, würde ich (für die USA) Amex wählen.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Buffett hat einfach einen Informations- und somit auch einen Investitionsvorsprung. Da kann der normale Anleger noch so viele Kennzahlen vergleichen und recherchieren wie er will, an derlei Rendite entscheidende Quellen wird er niemals herankommen.

Und trotzdem führt es seit 15 Jahren konstant zu Unterrendite von Buffett im Vergleich selbst zu simplen, passiven Value-Anlagen, die "Value" (= Fama/French HmL) primär nach KBV sortieren. Und erst seit ein paar Jahren nach Momentum und Profitability screenen - die DFA-Fonds in der Tabelle oben. Bridgeway u.a. machen das aber auch, in deren Value-ETFs. Das ist keine Spezialität von DFA. Leider noch nicht hierzulande steuereinfach kaufbar, wenn man nicht WPF-User H.B. trotzdem die US-Fonds/ETFs ordern will. Alternative natürlich, solange: selber Aktien direkt kaufen.

 

BRK-Anleger haben unnötig auf Geld verzichtet. Ineressant ist insbesondere das PDF Buffett's Alpha, wo neben dem Faktor Value (per KBV/KCV/KGV) noch auf zwei weitere eingegangen wird. Die BRK-Rendite (auch risikoadjustiert) ist gerade kein überlegenes Wissen/Alpha mehr, sondern simple (passive) Asset Allocation. Ich finde Faktortilts ja gut! Aber Bilanzen wühlen? Finanznachrichten verfolgen? Vitamin B? Nur, wenn es auch tatsächlich mehr bringt. Solange braucht der geneigte Kleinanleger in Einzelwerten heutzutage nicht mehr als 4-5 Kennzahlen für eine weit höhere Renditeerwartung, als der Gesamtmarkt (TSM) sie bietet. Passiv, ganz ohne ein großes Konzentrationsrisiko einzugehen: Beta, Marktkapitalisierung, KBV und eine einzelne Ertragskennzahl aus der GuV (gross profits/assets). Als Kür kann man noch darauf achten, Werte erst dann zu kaufen, wenn sie kein negatives Momentum aufweisen, sprich nicht auf den 1-Jahres-Flop-Listen stehen. Zeitaufwand? Ich schätze 30-60min pro Jahr, wenn die eigene Finanzseite einen entsprechend filtern lässt. Am zeitaufwändigsten dürfte noch das Copy & Paste in die Ordermaske sein.

 

Sicher war Buffett ein Pionier seiner Analysemethoden. Er hat Dinge vor anderen erkannt und das in der Praxis umgesetzt. Nur ist diese Phase ein paar Jahrzehnte her und der Rest der Finanzwelt hat seitdem gelernt, inklusive der empirischen Finanzwissenschaft: zuletzt z.B. BAB/Frazzini, Pedersen Teil 1 Teil 2, Profitability/Novy-Marx bzw. QmL/Asness, Pedersen, Frazzini. Messlatte ist im Jahr 2014 ein Multifaktormodell, nicht Vergleiche mit dem S&P 500 oder ähnliche Späße. Die Daten sind alle frei verfügbar, Regression kann auch Excel. Alles einfach selbst berechenbar. Wer Kurse von Onvista & Co einlesen kann, kriegt auch das hin. Wer danach durch Picking oder Timing trotzdem noch ein dauerhaftes, vorher absehbares, signifikantes Alpha aufweist, darf sich etwas einbilden, egal ob Selbstanleger oder Fondsmanager. Was ja durchaus möglich ist. Aber bitte erst liefern, dann Behauptungen aufstellen, nicht umgekehrt.

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Kaffeetasse

Das Problem der Underperformance liegt mMn einfach in der Größe, die Berkshire mittlerweile erreicht hat.

Es gibt Grenzen des Wachstums bzw. des Aufsteigens, das ist völlig natürlich.

Gibt ja auch keine Liga über der 1. Bundesliga in Deutschland. ;)

 

Je mehr Geld man, desto schwerer (Rendite/Risiko) lässt es sich irgendwann vermehren.

Aus 1 Millarden $ können Investoren wie Buffett in 10 Jahren ohne weiteres 2 Millarden $ machen,

aber für 50 Millarden $ findet man nicht so schnell reizvolle Anlagemöglichkeiten...

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Nein, die Largecap-Value-Fonds haben das gleiche Anlageuniversum. Im Multifaktormodell wird es auch berücksichtigt (Faktor SmB: Small minus Big). Das ist nicht der Grund. Buffett kocht auch nur mit Wasser und macht Konzentrationswetten, die nun seit langem schiefgehen, ganz banal.

 

Leute, Alpha-Anekdoten am Lagerfeuer und Outperformance-Gurus gut und schön, aber bitte nicht einfach irgendwelche Erklärungen oder Fabelleistungen behaupten. Oder Neulingen BRK als "Schlaf-gut-Minifonds für Passivisten" andrehen wollen, wie in dem anderen Thread. Danke. wink.gif

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Stoxx

Solange braucht der geneigte Kleinanleger in Einzelwerten heutzutage nicht mehr als 4-5 Kennzahlen für eine weit höhere Renditeerwartung, als der Gesamtmarkt (TSM) sie bietet. Passiv, ganz ohne ein großes Konzentrationsrisiko einzugehen: Beta, Marktkapitalisierung, KBV und eine einzelne Ertragskennzahl aus der GuV (gross profits/assets).

Danke für Deine Ausführung.

Würdest Du das anhand einer Bsp. Rechnung eines beliebigen Unternehmens (viell. MCD oder KO) veranschaulichen?

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Würdest Du das anhand einer Bsp. Rechnung eines beliebigen Unternehmens (viell. MCD oder KO) veranschaulichen?

Klar, das läuft allerdings auf Aktienmarktebene, nicht Unternehmensebene. Einfach die Aktien der gewünschten Region oder Welt sortieren lassen nach ...

 

  • niedrigem Beta (Faktor BAB/Low-Volatility)
  • niedrigem KBV oder KGV oder KCV (Faktor Value). KBV ist zeitstabiler, d.h. erfordert weniger umschichten. CAPE = Shiller-P/E = reales KGV10 wäre auch ein Kandidat. Was besser gepasst hat, weiß man erst hinterher. Jedenfalls nicht nach Dividenden gehen.
  • hohem Rohertrag/Rohgewinn/Bruttoertrag zu Vermögen, d.h. gross profits to assets (Faktor Profitability/Quality)

Entweder parallel durchführen und dann eine Schnittmenge von 10, 25, 50, 100 oder X Werten bilden, oder als Filter-Schritte nacheinander. Bei der besten Reihenfolge für letzteres bin ich allerdings überfragt. Da ich das nicht selbst berechne, sondern mich aus Bequemlichkeit auf ETFs beschränke. Ich erinnere mich aber, Überlegungen dazu gelesen zu haben, in PDFs. Diese Frage wird durchaus irgendwo wink.gif in der Literatur behandelt.

 

Soweit die Buffett-Strategie. Weitere Möglichkeiten:

 

  • niedrige Marktkapitalisierung (Faktor Small). Transaktionskosten bei illiquiden Werten beachten.
  • keine Werte neu kaufen/nachkaufen, die auf 1-Jahres Rendite-Flop-Listen stehen (Faktor Momentum).
  • eventuell auf einen positiv ausgeprägten Faktor Zinsänderungs-/Laufzeitrisiko achten. Oft als reiner Anleihenfaktor gesehen, hat es sich bei den Minimum-Variance/Low-Volatility-ETFs herausgestellt, dass dieser Faktor auch bei manchen Aktien reinspielt. Ich fürchte nur, die meisten Finanzseiten werden das nicht anzeigen, für Aktien. Auch ist das noch ganz neu in der Diskussion.
  • das politische/stukturelle Risiko von Aktien mit Unternehmenssitz in Schwellenländern kann man als weiteren, eigenen Faktor sehen.

Es ist nicht alles gleichzeitig maximierbar, insbesondere nicht eine maximale Ausprägung der Faktoren Value und Momentum. Die sind negativ korreliert. Daher auch nur das Rausfiltern von negativem Momentum oben. Außerdem erfordert positives Momentum prinzipbedingt häufiges Umschichten, das wird in der Praxis schnell teuer. Eine hohe Ausprägung von Profitablity/Quality ist meist entweder bei Smallcap-Value-Aktien oder Largecap-Growth-Aktien zu finden.

 

Das Ergebnis ist, wofür man nach derzeitigem Wissen über systematische Rendite/Risikofaktoren bei Aktien passiv möglich ist. Jedenfalls ohne Long-Short/Future/Carry-Sachen. Langfristig gesehen und nicht garantiert versteht sich. Je stärker ein Faktor-Tilt, desto mehr Chance/Risiko. "Echtes" Risiko, wenn die EMT bei einem Faktor dominiert. Risiko von Verhaltensänderungen der Investoren, wo Behavioural Finance reinspielt.

 

Mehr geht nur aktiv(er), durch Picking oder Timing über Faktoren hinaus. Andererseits ist das aber auch das Minimum, unter dem aktives Management keinen Mehrwert bietet bzw. keine Leistung darstellt. Mehr dazu z.B. hier oder gleich bei Ilmanen.

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Kaffeetasse

Is mir alles n wenig zu viel Fachchinesisch, potentieller Aufwand und technischer Schnickschnack...

aber möge es dem nützen, der daran glaubt, dadurch Vorteile erzielen zu können.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Kaffeetasse, du bist hier im Berkshire-Hathaway-Thread, nicht im ACWI-IMI-Thread. wink.gif Die ersten drei Punkte auf meiner Liste sind einfach nur die Buffett-Strategie:

 

Safe, cheap, quality stocks = BAB, Value, Profitability.

 

Der Clou ist doch gerade, dass durch die jahrezehntelange Vorarbeit von schlauen Leuten (auch Buffett selbst) heutzutage 3 Kennzahlen reichen.

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Kaffeetasse

Ok, da komm ich noch mit... :-

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Der Clou ist doch gerade, dass durch die jahrezehntelange Vorarbeit von schlauen Leuten (auch Buffett selbst) heutzutage 3 Kennzahlen reichen.

Nach André Kostolany ist für einen Aktienkauf zum einen entscheidend, ob die Aktie gerade günstig ist. Dafür mag diese Kennzahlenanalyse brauchbar sein.

 

Zum anderen sind die Zukunftsaussichten des jew. Unternehmens entscheidend. Würde Buffett heute noch American Express oder Walmart kaufen? Kreditkarten könnten durch elektronische Bezahlungen via Smartphone, PayPal etc. überflüssig werden und Walmart sieht sich großer Konkurrenz durch Amazon & Co. gegenüber. Auch DirecTV halte ich für die Langfristanlage nur für bedingt brauchbar. P&G ist zwar eine "sichere Bank", aber das Wachstum stockt schon seit langem.

 

Buffett´s Hauptkompetenzen liegen bei Versicherungen und Zeitungen. Versicherungen werden noch einige Zeit an den Niedrigzinsen zu knabbern haben, Printmedien sind eine aussterbende Branche.

 

Es ist lobenswert, wenn man Kennzahlen wissenschaftlich anaylisieren kann. Aber ob da lediglich drei Kennzahlen für eine Investmentenscheidung reichen? Ausschlaggebend sind auch Branchenwissen und ein Blick über den Tellerrand.meinung.gif

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Hast du eigentlich die PDFs/Links gelesen? Oder worauf basiert deine Meinung? Auf welchen Fakten, Daten, Auswertungen? Hast du dein eigenes Depot einmal einer (Excel-)Regression unterzogen und erziehst beständig ein Alpha, eine risikoadjustierte Outperformance? Das ist die Gelegenheit, dir selbst Fakten zu liefern, ob deine Anlagestrategie sich lohnt oder nicht.

 

Ja, diese Faktoren sind sehr simpel, nur ein handhabbares Modell der Wirklichkeit. Wer nach Kosten trotzdem kein dauerhaftes Alpha darüber hinaus liefern kann, braucht aber gar nicht erst ankommen mit seiner Strategie. Wer das dagegen nachweisen kann, darf gerne mein Geld verwalten oder sich Könner anpreisen. Eine Multifaktor-Anlage ist die Minimum-Messlatte - mehr nicht!

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Stoxx

Klar, das läuft allerdings auf Aktienmarktebene, nicht Unternehmensebene. Einfach die Aktien der gewünschten Region oder Welt sortieren lassen nach ...

 

[/size]

  • niedrigem Beta (Faktor BAB/Low-Volatility)
  • niedrigem KBV oder KGV oder KCV (Faktor Value). KBV ist zeitstabiler, d.h. erfordert weniger umschichten. CAPE = Shiller-P/E = reales KGV10 wäre auch ein Kandidat. Was besser gepasst hat, weiß man erst hinterher. Jedenfalls nicht nach Dividenden gehen.
  • hohem Rohertrag/Rohgewinn/Bruttoertrag zu Vermögen, d.h. gross profits to assets (Faktor Profitability/Quality)

Entweder parallel durchführen und dann eine Schnittmenge von 10, 25, 50, 100 oder X Werten bilden, oder als Filter-Schritte nacheinander. Bei der besten Reihenfolge für letzteres bin ich allerdings überfragt. Da ich das nicht selbst berechne, sondern mich aus Bequemlichkeit auf ETFs beschränke. Ich erinnere mich aber, Überlegungen dazu gelesen zu haben, in PDFs. Diese Frage wird durchaus irgendwo wink.gif in der Literatur behandelt.

 

Soweit die Buffett-Strategie. Weitere Möglichkeiten:

 

  • niedrige Marktkapitalisierung (Faktor Small). Transaktionskosten bei illiquiden Werten beachten.
  • keine Werte neu kaufen/nachkaufen, die auf 1-Jahres Rendite-Flop-Listen stehen (Faktor Momentum).
  • eventuell auf einen positiv ausgeprägten Faktor Zinsänderungs-/Laufzeitrisiko achten. Oft als reiner Anleihenfaktor gesehen, hat es sich bei den Minimum-Variance/Low-Volatility-ETFs herausgestellt, dass dieser Faktor auch bei manchen Aktien reinspielt. Ich fürchte nur, die meisten Finanzseiten werden das nicht anzeigen, für Aktien. Auch ist das noch ganz neu in der Diskussion.
  • das politische/stukturelle Risiko von Aktien mit Unternehmenssitz in Schwellenländern kann man als weiteren, eigenen Faktor sehen.

Es ist nicht alles gleichzeitig maximierbar, insbesondere nicht eine maximale Ausprägung der Faktoren Value und Momentum. Die sind negativ korreliert. Daher auch nur das Rausfiltern von negativem Momentum oben. Außerdem erfordert positives Momentum prinzipbedingt häufiges Umschichten, das wird in der Praxis schnell teuer. Eine hohe Ausprägung von Profitablity/Quality ist meist entweder bei Smallcap-Value-Aktien oder Largecap-Growth-Aktien zu finden.

 

Das Ergebnis ist, wofür man nach derzeitigem Wissen über systematische Rendite/Risikofaktoren bei Aktien passiv möglich ist. Jedenfalls ohne Long-Short/Future/Carry-Sachen. Langfristig gesehen und nicht garantiert versteht sich. Je stärker ein Faktor-Tilt, desto mehr Chance/Risiko. "Echtes" Risiko, wenn die EMT bei einem Faktor dominiert. Risiko von Verhaltensänderungen der Investoren, wo Behavioural Finance reinspielt.

 

Mehr geht nur aktiv(er), durch Picking oder Timing über Faktoren hinaus. Andererseits ist das aber auch das Minimum, unter dem aktives Management keinen Mehrwert bietet bzw. keine Leistung darstellt. Mehr dazu z.B. hier oder gleich bei Ilmanen.

Ich danke Dir. Werde die Tage mich mal hinsetzen und es berechnen.

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Nudelesser

Soweit die Buffett-Strategie.

 

Ich glaube, Buffett würde über Deine streng wissenschaftliche Herangehensweise schmunzeln. Ein Lebensmittelchemiker kann bestimmt hervorragend die Bestandteile eines guten Baguettes analysieren, aber kann er es auch backen?

 

Mal ganz ketzerisch gesagt: Ich halte es für eher unbedeutend, ob man aktiv oder passiv anlegt, auf Wissenschaft oder Intuition setzt, Faktoren erntet, Stockpicking betreibt, Makrothemen spielt oder das Tageshoroskop befragt.

 

Mit all diesen Methoden kann man scheitern oder gewinnen. Wichtig ist nicht, was man tut, sondern wie man es tut. Und in dieser Hinsicht kann man einiges von Buffett lernen: Sich selbst nicht zu wichtig nehmen, Fehler ehrlich aufarbeiten, neugierig bleiben und lieber einen eigenen Weg suchen, statt den letzten Markttendenzen oder Moden unter Finanzwissenschaftlern hinterherzurennen…

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Ich glaube, Buffett würde über Deine streng wissenschaftliche Herangehensweise schmunzeln.

Weil Buffett so ein Bauchmensch ist, der nichts von Zahlen hält? w00t.gif

 

Ein Lebensmittelchemiker kann bestimmt hervorragend die Bestandteile eines guten Baguettes analysieren, aber kann er es auch backen?
Ich würde die Kunden fragen "schmeckt's?" und schauen, wie sie den Chemiker bewerten.

 

Mal ganz ketzerisch gesagt: Ich halte es für eher unbedeutend, ob man aktiv oder passiv anlegt, auf Wissenschaft oder Intuition setzt, Faktoren erntet, Stockpicking betreibt, Makrothemen spielt oder das Tageshoroskop befragt.

Beleg das doch bitte mit harten Fakten: Realrendite p.a. oder Endvermögen für rollierenden Zeiträume. maximum drawdown. Volatilität. Für den Kleinanleger ohne reiche Familie ist eher das Humankapital, der Beruf und damit die Höhe der Sparrate entscheidend, nicht 3% mehr oder weniger Rendite pro Jahr, wenn du darauf hinauswillst. Auch sind die Unterschiede bei gut diversifizierten Depots gering, Nuancen. Kein Widerspruch. Im Gegenteil, das ist meine eigenen Aussage aus dem HBPP-Thread!

 

Gerade als Kleinsparer ist es aber umso ärgerlicher, auf in vielen Stunden erarbeitetes Geld unnötig zu verzichten. Also entweder ACWI IMI + Festgeld/Bund, oder Faktor-Tilt mit guten Erfolgsaussichten. Oder das Geld jemandem geben, der nachgewiesen Mehrwert liefert. Bzw. dessen Anleitung befolgen. So sehe ich das. Auf Buffett trifft das zu, deshalb sind seine (+Grahams usw.) Analysemethoden ja auch mittlerweile in drei Faktoren enthalten (BAB, Value, Profitability). Von denen lernen, die es können/konnten.

 

Mit all diesen Methoden kann man scheitern oder gewinnen.

Sicher, nur die Wahrscheinlichkeit, das Risiko, der Erwartungswert ist anders. Der sinnvolle Ausgangspunkt ist der Gesamtmarkt - nicht unbedingt der börsennotierte, wir denken an Immobilien und ähnliches. Was die Menschen so tun mit ihrem Geld. Alles andere bietet Chancen und Risiken, klar. Manche Risiken lohnen sich aber mehr als andere. Und das ist dir ganz egal?

 

Sich selbst nicht zu wichtig nehmen, Fehler ehrlich aufarbeiten, neugierig bleiben und lieber einen eigenen Weg suchen, statt den letzten Markttendenzen oder Moden unter Finanzwissenschaftlern hinterherzurennen…

Das widerspricht sich alles ziemlich. Nicht wichtig nehmen <> eigenen Weg gehen. Moden und Tendenzen <> Empirie, Evidenz und nachgewiesenen, dauerhaften Praxiserfolg (wozu sowohl EMT als auch Verhaltensökonomik gehören). Ich bevorzuge klar diese letztere Ingenieur-Heransgehensweise. Studien lesen, aber trotzdem eine fundierte Praxisentscheidung treffen.

 

Jetzt mal ehrlich, ich habe bei den letzten 2-3 Postern (nicht Stoxx) den Eindruck, Euch ist simples Lesen eines PDFs mit ein paar Diagrammen und drei Variablen drin zu "wissenschaftlich"? Hallo? rolleyes.gif

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Hast du eigentlich die PDFs/Links gelesen? Oder worauf basiert deine Meinung? Auf welchen Fakten, Daten, Auswertungen? Hast du dein eigenes Depot einmal einer (Excel-)Regression unterzogen und erziehst beständig ein Alpha, eine risikoadjustierte Outperformance? Das ist die Gelegenheit, dir selbst Fakten zu liefern, ob deine Anlagestrategie sich lohnt oder nicht.

 

Ja, diese Faktoren sind sehr simpel, nur ein handhabbares Modell der Wirklichkeit. Wer nach Kosten trotzdem kein dauerhaftes Alpha darüber hinaus liefern kann, braucht aber gar nicht erst ankommen mit seiner Strategie. Wer das dagegen nachweisen kann, darf gerne mein Geld verwalten oder sich Könner anpreisen. Eine Multifaktor-Anlage ist die Minimum-Messlatte - mehr nicht!

Wenn Du meinen Beitrag ordentlich gelesen hast, sollte Dir aufgefallen sein, dass ich mir Gedanken über wirtschaftliche Entwicklungen mache und versuche, daraus Investmententscheidungen abzuleiten. Die Schwerpunkte in meinem Depot liegen in den Branchen:

 

- Nahrung/Landwirtschaft

- Gesundheit

- Energie/Rohstoffe

 

Des Weiteren achte ich auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, die Geldpolitik der Notenbanken, mögliche Konzentrationsprozesse und Innovationen in den einzelnen Branchen etc.

 

Kann man solche Aspekte lediglich mit ein paar Kennzahlen zum Ausdruck bringen?

 

Gauß ist gut, aber Goethe ist besser. wink.gif

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Kann man solche Aspekte lediglich mit ein paar Kennzahlen zum Ausdruck bringen?

Nein. Genau deshalb zählt nur: funktioniert es besser als die simple passive Messlatte oder nicht? Alpha - ja oder nein? Risikoadjustierte Outperformance - ja oder nein? Das muss du doch wissen! Fakten bitte, nicht immer nur Behauptungen über Behauptungen. Ich rede von nichts Unmöglichem, nur von einer simplen Überlegung, die jeder Anleger hat: lohnt es sich finanziell oder nicht? Das gesamte Forum dreht sich um diese Frage. Bewertet an einer zeitgemäßen Messlatte - nicht mehr, nicht weniger.

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Schildkröte

Die gleichen Vorwürfe könnte ich dir auch machen. Mit deiner Methode kannst du vielleicht die Vergangenheit und die Gegenwart analysieren, aber keine Rückschlüsse auf die Zukunft ziehen.

 

Aber wie kann man Aspekte wie

 

- Marktstellung (viele Konkurrenten oder bereits abgeschlossener Konzentrationsprozess in der Branche; leicht kopierbares Geschäftsmodel oder vorhandener Burggraben)

- hohe oder niedrige Eigenkapitalquote bzw. Dividendenausschüttung

- Wachstum organisch oder eher durch Übernahmen

- vorhandenes Wachstumspotenzial oder erreichte Sättigung (ist die Branche evt. sogar vor dem Aussterben bedroht)

- anlegerfreundliche Unternehmenspolitik (Aktienrückkäufe statt Kapitalerhöhung)

 

in Zahlen messen?

 

Wir schreiben aneinander vorbei... happy.gif ...gute Nacht!

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Die gleichen Vorwürfe könnte ich dir auch machen. Mit deiner Methode kannst du vielleicht die Vergangenheit und die Gegenwart analysieren, aber keine Rückschlüsse auf die Zukunft ziehen.

Das kann niemand, weil wir alle nur die Gegenwart kennen. Alles außer Mathematik und Philosophie dreht sich in der Hinsicht nur um Wahrscheinlichkeit/Risiko. Aber natürlich haben auch die bekannten Rendite-Risikofaktoren ex-ante/forward-looking-Erwartungswerte.

 

Aber wie kann man Aspekte wie [...]in Zahlen messen?

Das weiß ich nicht - die Leute aus einer Strategieabteilung vielleicht?. Mich interessiert auch nicht, wie Fondsmanager oder Selbstanleger vorgehen, bei ihrer Planung oder Analyse von Wertpapierauswahl oder Markettiming. Das ist deren Sache. Der Punkt ist: Trotz der unheimlich komplexen Wirklichkeit scheitern Myrriaden von Selbstanlegern und Fondsmanagern an simplen Dingen wie Sharpe-/Treynor-/Sortino/Calmar-Ratio im Vergleich zu einer passiven Alternativanlage. Sprich, man hat unnötig Geld verschenkt, bei seiner individuellen Risikobereitschaft. Erfolgskontrolle muss her.

 

Ich will daher schlicht wissen: ist das Ergebnis besser, als bei einer simplen passiven Alternativanlage (zu erwarten gewesen war)? Hauptpunkt ist dabei das Risiko: wieviel bin ich maximal bereit zu verlieren? Das führt dann in der Regel zu einer "defensiven" oder "ausgewogenen" oder "aggressiven" Anlage. "-30% ist noch okay" und so weiter. 50/50 Anleihen und Aktien oder ähnlich.Aber die passive Messlatte ist nur dann 50%Rexp/50% MSCI World, wenn man auch vergleichbar anlegt. Sonst redet sich jeder die Rendite schön, wenn er mit EM-Nebenwerten - üblicherweise ex-ante mehr Risiko, mehr Chance - besser abschneidet.

 

Eine faire Messlate ist ein Multifaktormodell bzw eine genauere Alternativanlage, die auch HY, EM, Anleihenbonität, Value/Growth usw berücksichtigt. Das Faktormodell blickt einfach nur auf genauere Rendite-Risikofaktoren statt grobe Assetklassen wie "Largecap Value", mehr nicht. Und von Buffett/Graham/BRK hat die Finanzwelt über die Jahrzehnte dabei BAB, Value und Profitability übernommen, zur Messlate hinzugefügt. Wenn dagegen schon in der Vergangenheit (nach Depotauszug o.ä.) eine Underperformance zu dieser Messlate herrauskommt, ist das nicht gut für die Zukunft. Denn dass eine schlechte Strategie plötzlich herausragend wird, ist weniger wahrscheinlich als bei einer bisher schon dauerhaft guten Strategie. Garantien gibt es natürlich trotzdem auf nichts, das ist klar.

 

Aber nochmal: wir sind hier nicht im ACWI-IMI-Thread, sondern bei BRK, und es geht um eine Buffett-like-Value-Strategie. Nur konzentriert Buffett stark auf sehr wenige Werte im Portfolio. Bei den vorherigen Postings gingen es nun darum: wie kriegt man im Jahr 2014 Buffetts erprobte, gute Methoden/seine Strategie mit einer weniger starken Konzentration hin? Denn die hat sich bei BRK seit mindestens 15 Jahren dummerweise nicht ausgezahlt. Von darüber hinausgehenden Wunderdingen oder dem Heiligen Gral der Anlage war nie die Rede.

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35sebastian

lurklurk,

 

gehe ich recht in der Annahme , dass du noch recht jung bist und auch noch Student, wahrscheinlich Bereich Wirtschaftswissenschaft? Du musst nicht antworten. Warum ich das Vermute? Weil für dich Dinge simpel sind, an denen "Myriaden von Fondsmanager und Privatanleger" scheitern. Hast recht. Diese Leute kennen solche Dinge nicht. Sie halten sie auch nicht für so bedeutsam wie du. Ob sie durch diese Missachtung unnötig Geld verschenkt haben, kannst du ja mal genauer ergründen.

 

Wer lange Zeit an der Börse spekuliert und nicht aufgegeben hat, ist meist reicher als Leute , die ihr Geld nur sicher anlegen. Der Spruch gilt immer noch: Wer gut leben will, muss spekulieren"-

 

Und wie siehts mit dir aus? Investierst du selbst in nennenswerter Größenordnung und verschenkst oder vergeudest oder verlierst du kein Geld?

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Und wie siehts mit dir aus? Investierst du selbst in nennenswerter Größenordnung und verschenkst oder vergeudest oder verlierst du kein Geld?

Hä? Natürlich vergeude ich nicht vorhersehbar bzw. mit großer Wahrscheinlichkeit Geld - du etwa?! blink.gif Ansonsten: 50% Aktien.

 

Ich verstehe aber nicht ganz, worauf du hinauswillst? Was hat das mit dem Threadthema BRK zu tun? Ich behaupte gar nichts an überlegenem Wissen. Nur erwarte ich umgekehrt, dass jemand Behauptungen nachweist, es nach Kosten und risikoadjustiert besser hinzukriegen als Alternativen - und die simple passive Messlatte. Insbesondere wenn jemand hier im WPF einen Fonds X oder eine/seine Anlagestrategie Y oder Berkshire Hathaway preist. Ich selber habe bisher keine solchen Fähigkeiten, nein. wink.gif

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Nudelesser
· bearbeitet von Nudelesser
Jetzt mal ehrlich,

 

Für meinen Geschmack bist Du Dir einfach zu sicher, mit der Multifaktor Analyse den heiligen Gral des Investierens gefunden zu haben. Akademisch ist das sicher interessant und für die rückblickende Analyse von Buffetts Anlageerfolg ist das unbestritten ein schönes Tool. Inwieweit einem dies aber hilft, zukünftig bessere Entscheidungen zu treffen, bleibt noch zu klären.

 

Ich glaube jedenfalls nicht, dass die Buffetts von heute auf eine Strategie setzen, die gerade im Begriff ist, den Mainstream zu erobern. Spätestens wenn Focus Money einen „Buffett-Style-ETF“ statt MSCI World empfiehlt, würde ich eher zu letzterem tendieren. B)

 

P.S. Unterstütze Deine Forderung nach Transparenz im Depot. Auch wer nach astrologischen Regeln anlegt, sollte hin und wieder einen Seitenblick riskieren und prüfen, ob er womöglich mit einem passiven BIP Depot besser dasteht. Eine Regressionsanlyse dürfte allerdings bei den meisten auf Hindernisse in Sachen Wissen, Lust und Zeit stossen.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Für meinen Geschmack bist Du Dir einfach zu sicher, mit der Multifaktor Analyse den heiligen Gral des Investierens gefunden zu haben.

Aber nein! Das ist riskant. Punkt. Weder Hokuspokus noch free lunch. Alternativen wären ja prima - wenn sie nachgewiesen funktionieren! Das ist der Knackpunkt, die Erfolgskontrolle mit angemessenem Vergleich.

 

Ich gehe durchaus davon aus, dass ein Teil der Faktoren irgendwann wieder verschwindet, insbesondere die verhaltensökonomischen wie BAB/low-Beta oder Momentum sind Kandidaten. Denn genau wie die Finanzwelt von Buffett gelernt hat, lernt sie nun über solche Dinge, klar. Und der Rest (wo es tatsächlich Rendite für Risiko gibt) kann natürlich auch hochgekauft werden, wenn sich Anleger darauf stürzen. Was dann die zu erwartende Rendite für alle senkt, auf viele Jahre hinaus. Wie es mit den US-Dividendenwerten gerade passiert ist. Der Faktor Value zum Beispiel dürfte irgendwo zwischen beiden Polen liegen. Teils Rendite für Risiko, teils verhaltensbedingt. Das ganze ist aber keine einfache "Mode", sondern über Jahrzehnte entwickeltes Wissen. Ja, z.B. "BAB" als Wort ist ein neuer Slogan, aber du kannst gerne hier schauen, wie lange das bereits bekannt ist (1972). Dasselbe gilt für ein Wort wie "Profitability" - das ist nicht gestern entstanden. Warum jetzt erst Jahrzehnte später die "Smart-Beta"-Welle rollt? Keine Ahnung, DFA setzt es seit den 80ern um. Das Fama/French-Paper ist von 1993. Bitte mit korrekten Fakten argumentieren.

 

Eine Anmerkung: Der Ausgangpunkt einer Multifaktormodells ist der Gesamtmarkt nach Marktkapitalisierung (ACWI All-Cap oder Barclyas Multiverse u.ä.). Mit Beta=1, alles andere =0. Nicht dass das jemand falsch versteht - die Messlatte hat per se keinen "Tilt", kein Übergewicht zu irgendwas. Bei BRK/Buffett reden wir aber sinnvollerweise von BAB, Value, Profitability.

 

Wer Faktor-Tilts betreibt, Buffett-mäßig oder nicht, hat ein Underperformance-Risiko, das schreibe ich auch jedesmal, wenn die Sprache auf Small-Value & Co kommt. Neben den o.g. langfristigen Problemen ist eine oft jahrelange Jahre "normale" Underperformance zum Gesamtmarkt Standard, das kennen Value-Investoren noch aus der Dotcom-Zeit Ende der 90er. Egal ob er ein Anleger auf höhere Renditen für ein 100%-Aktien-Depot hofft, oder durch mehr sichere Anlagen den Aktien-/Risikoteil verringern will. Man tauscht ein Risiko gegen ein anderes, z.B. max. drawdown gegen Underperformance. Wer den drawdown aushalten kann, ist mit dem ACWI IMI o.ä. besser bedient, da man zwar gewisse Überwertungen/Ineffizienzen mitmacht, aber sich das früher oder später durch mehr Wissen der Börsianer wieder einrenkt.

 

Das rate ich auch Neulingen hier im Forumimmer so und schreibe jedesmal ausdrücklich, dass eine Supertobs- oder Kommer-Strategie & Co neben Chancen auch (diese) Risiken birgt. Während andere dagegen munter eine hohe EM-Gewichtung per BIP empfehlen, ohne auch nur ein Wort über das höhere Risiko zu verlieren! Da finde ich es schon unfair, mir in der Beziehung etwas zu unterstellen. Inbesondere, weil ich es dir erst gestern(?) in einer PM geschildert habe: dass Underperformance-Risiko da ist, die Faktorprämien wegbleiben können usw.

 

 

Aber noch einmal: was hat das alles mit dem BRK-Thread hier zu tun, bitte? Ontopic ist, dass BRK als Quasi-Fonds durch die starke Konzentration auf bestimmte, wenige Werte mit hohem Portfolioanteil hinter den Erwartungen zurückbleibt (Rendite für's eingegangene Risiko), die es nach dem Faktormodell haben sollte. Sprich, dass Buffett seit längerem (<2000) danebenliegt, mit dieser starken Konzentration. Zumindest im Vergleich zu passiven Largecap-Value-Fonds. Stoxx will nun einmal nachrechnen, was alternativ rausgekommen wäre, hätte man sich seine eigene Buffettstrategie mit ein paar Kennzahlen konstruiert, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Prima, dann wissen wir mehr.

 

Stattdessen kommen von 35sebastian Verunglimpfungen. Was soll das? Wenn du, Sebastian, zu den erfolgreichen Outperformern gehörst, dann freu dich doch, klar! Aber es sollte doch auch in deinem Interesse sein, echte Outperformer von unechten zu unterscheiden? Im Zweifel, damit du alleine dich mit den Lorbeeren schmücken kannst. wink.gif Ich habe schlicht etwas gegen Aufschneider, die nicht liefern oder lachhafte "Benchmarks" übertreffen, egal ob WPF-Forenuser, Investment-Gurus, Fondsmanager oder sonstwen. Nicht mehr, nicht weniger. Mehr dagegen ein echte Putperformance schafft verdient und bekommt Applaus.

 

Eine Regressionsanlyse dürfte allerdings bei den meisten auf Hindernisse in Sachen Wissen, Lust und Zeit stossen.
Solange sie dann nicht vehement einen bestimmten Fonds oder (ihre) Strategien preisen oder, ohne belastbare Daten - kein Problem. smile.gif Geht ja auch anders als nur mit Regression, Chemstudent erstellt z.B. immer schöne Excel-Erfolgskontrollen mit rollierenden Anlageperioden und auch den Nicht-Standard-Varianten von Indizes.

 

Für viele US-Fonds und -ETFs ist eine Regression mit dem 4-Faktor-Modell allerdings bereits einfach online hier möglich. Ticker symbol eingeben, 4-Faktor-Modell auswählen, globale daten oder US, blaue Schaltfläche drücken, fertig. wink.gif Beispiel: TEPLX für den Templeton Growth Fund. BRK kennt die Seite leider nicht. Besser als nichts, nur leider nicht für Europa, oder einzelne Länder aus USA, bisher.Es gibt noch eine andere Seite, die hat mehr Daten, aber unterstützt weniger Fonds und hinkt zeitlich etwas zurück.

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Perdox

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The bottom line is that those that took all the risks of concentrating their investments with the legendary "Oracle of Omaha" went unrewarded relative to the returns available from well-diversified portfolios consisting of passively managed asset class funds. Investors who did take the concentration risk might want to ask themselves these two questions: If I've been waiting for 5, 10 or 15 years for superior performance as compensation for the concentration risk, how much longer is it prudent to keep waiting? And why would I expect now to be rewarded when for 15 years taking that risk has actually resulted in lower, not higher returns?

 

My guess is that most investors in BRK.A are unaware of the evidence. You no longer have that excuse.

Quelle: Why Bother Diversifying, Just Buy Berkshire Hathaway (Achtung, Ironie)

 

Zur Einordnung von "Konzentration", ca. 60% des BRK-Portfolios steckten zum Jahreswechsel in den vier größten Werten, ca. 75% in den sieben größten (Quelle):

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Teil 2 des obigen Artikels, diesmal werden zwei andere quasi-Buffetts verglichen: Sequoia (ein Fonds) und Tweedy Brown (zwei Fonds): The Super Investors Of Graham And Doddsville.

 

Natürlich kann die "Buffett-Strategie" an sich (Tilt zu Value via KBV/KCV/KGV + BAB/Low-Volatility + Profitability/Quality) trotzdem sinnvoll sein, als (passives) Multifaktorinvestment. Wenn der Anleger sich der Chancen und Risiken bewusst ist. BRK hat übrigens einen impliziten Hebel von ~1,6 auf diese Strategie, durch das Versicherungsgeschäft (Prämien). So einen Fremdkapitalhebel kann allerdings auch ein Kleinanleger nutzen, wenn er will (Bund Future Leverage & Co).

 

Detallierter: Buffett's Alpha

 

Deine Aussage ist richtig und trotzdem falsch...;) Buffett hat in den letzten 10 Jahren den Buchwert von Berkshire um 10,3% p.a. gesteigert. Damit hat er im Gegensatz zur Aktienperformance outperformt. Die Aktie ist schlechter gelaufen, weil sie im gleichen Zeitraum günstiger geworden ist. Das Kbv wurde unter anderem abgebaut, da der Aufschlag den Buffett Wert ist aufgrund seines Alters heute weniger ist als er vor 10 Jahren war. Schafft er oder seine Nachfolger in den nächsten 30 Jahren eine ähnliche Performance wie die letzten 10 Jahre würde die Aktie auf Dauer klar outperformen. Nach genau solchen Situationen suchen Valueinvestoren...die Unternehmensperformance ist schlechter als die Aktienperformance und die Aktie ist günstig bewertet -> das ist dann meistens ein Volltreffer, bleibt die Entwicklung gleich. Daher hat Brk auch letztes Jahr gut performt. Bekommt man Brk zu einem Kbv von unter 1,2 kann man getrost kaufen ;)

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Kezboard

Trotz der unheimlich komplexen Wirklichkeit scheitern Myrriaden von Selbstanlegern und Fondsmanagern an simplen Dingen wie Sharpe-/Treynor-/Sortino/Calmar-Ratio im Vergleich zu einer passiven Alternativanlage.

Ich bezweifle stark, dass Buffett sich jemals in seinem Leben mit solchen Kennzahlen beschäftigt hat. Um es mit Benjamin Grahams Worten auszudrücken: "you don't have to know a man's weight to know that he is fat".

 

Buffett hat in seinen fast 70 Jahren Anlegerleben einfach ein Gespür dafür entwickelt, welche Werte offensichtlich ein Schnäppchen sind und dass sie sich - wenn manchmal auch Jahrzenhte später - bezahlt machen werden. Natürlich greift er auch manchmal daneben, das stellt er jedoch in seinen shareholder letters immer recht humorvoll und selbstkritisch dar.

Aktuelle Beispiele für sein Anlegerverhalten gibt es im aktuellen shareholder letter: Buffett hat in den 80ern ein Stück Farmland für seinen Sohn gekauft, da zu dem Zeitpunkt eine Spekulationsblase auf Farmland geplatzt ist. Obwohl er keine Ahnung von Landwirtschaft hat, konnte sein Sohn den Ertrag dort Jahr für Jahr steigern, so dass das Land im Laufe der Zeit eine Wertsteigerung erfahren konnte. Ebenfalls kaufte Buffett gemeinsam mit weiteren Investoren eine Immobilie in New York - wohl wissend, dass der damalige Mieter auf 7 Jahre eine Mietzahlung unter dem Niveau vergleichbarer Immobilen vertraglich festgezurrt hatte. Als dieser Mietvertrag auslief und Nachmieter die ortsübliche Miete zahlen mussten, hatte sich sein Geschäft schon bezahlt gemacht. Daneben gibt er offen zu, dass er das Objekt in all den Jahren noch nie besichtigt hat ...

 

Das sind nur wenige Beispiele für Buffetts Geschäftssinn. Der Mann macht nichts anderes - und das schon seit Jahrzehnten - als tagtäglich Unmengen an Informationen (größenteils Geschäftsberichte und Quartalsberichte) zu verarbeiten und sich die nächsten Kaufkandidaten herauszupicken. Dass sein Geschäftsmodell nicht zu kopieren ist, sollte jedem mittlerweile klar sein. Allein die Versicherungsprämien aus dem Versicherungsgeschäft (float), die Buffett "geschenkt" bekommt, bilden eine nie versiegende Quelle an Einnahmen ab. Deswegen weiß der gute Mann manchmal einfach nicht mehr, wo er das Geld am besten investieren kann. Es gibt einfach nicht mehr so viele Schnäppchen wie zu der Zeit, als Buffett angefangen ist. Außerdem müssen seine Investitionen heute einer gewissen Mindestgröße entsprechen - einfach bedingt durch das viele Cash, was ihm zur Verfügung steht.

 

Was man als Kleinanleger daraus lernen kann: man sollte nur in die Dinge investieren, die man versteht und die man auch bereits ist, 10 Jahre oder länger zu halten. Und wenn sich jemand damit wohlfühlt, 10, 20 oder mehr als 50 Einzeltitel im Depot zu haben - so be it. Ich kann auch verstehen, dass sich jemand gerne mit Chartanalyse beschäftigt oder gerne für allerlei Fonds die diversen Kennzahlen berechnen möchte, um sich den besten herauszupicken. Auch eine Anlage in ETFs ist legitim und berechtigt. Wichtig ist: man sollte sich wohlfühlen mit seinem Anlageverhalten und es geht nicht immer darum, das letzte Prozent an Rendite aus seiner Anlage herauszuquetschen. Ich schlafe lieber nachts unbesorgt, wohlwissend, dass die Unternehmen, die ich halte, auch morgen und auch noch in 10 Jahren ihre Produkte verkaufen werden, als dass ich zwanzig Mal am Tag auf meine gehaltenen Optionsscheine gucken muss, da jede kleinste Veränderung mich ruinieren kann (ich weiß wovon ich rede, ich habe jahrelang mit Optionsscheinen Geld verbrannt).

 

Quintessenz: jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Leben, und leben lassen - es gibt beim Anlegen kein richtig oder falsch, kein schwarz und weiß, sondern nur sehr viele Nuancen an Grautönen.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Schafft er oder seine Nachfolger in den nächsten 30 Jahren eine ähnliche Performance wie die letzten 10 Jahre würde die Aktie auf Dauer klar outperformen.

Was genau outperformen? Präzise bitte. Den S&P 500? Ziemlich wahrscheinlich. Eine angemessene Vergleichsanlage in Aktien mit BAB/Value/Profitability? Unsicher. Lies bitte das PDF "Buffetts Alpha". Wichtig. Die BRK-Performance seit Anfang der 70er (Untersuchungszeitraum) kam gerade nicht durch "besondere" Einzelwerte oder Durchgriffsmanagement von Buffett (als Großaktionär) zustande, sondern durch - aus unserer heutigen Sicht - klar definierbare, nachbildbare Rendite-Risiko-Faktoren. Das ist der Kern des Ganzen. Ja, der Rest der Finanzwelt hat 30-50 Jahre gebraucht, um das herauszufinden. Buffett war viel cleverer als die anderen. Aber die haben es letztlich doch gemerkt.

Ich bezweifle stark, dass Buffett sich jemals in seinem Leben mit solchen Kennzahlen beschäftigt hat. .

Hm. Die Rendite p.a. meines Investments geteilt durch den maximalen Vermögensverlust in % ist eine exotische, komplizierte Kennzahl (Calmar/MAR-Ratio)? Es ist völlig egal, ob ich 10% p.a. mit zwischenzeitlich -10% oder -50% oder -80% Vermögensverlust mache, verstehe ich dich da richtig? Nein, das glaube ich dir nicht.

 

Quintessenz: jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Leben, und leben lassen - es gibt beim Anlegen kein richtig oder falsch, kein schwarz und weiß, sondern nur sehr viele Nuancen an Grautönen.

Jain, nur wenn die Rendite stimmt (für das eingegangene Risiko) und niemand eine Investment unverdient in ein besseres Licht rückt. Sonst kann ich das Geld gleich auf dem Tagesgeldkonto lassen, ist ja eh egal, ob dort oder in Aktien oder argentinischen Staatsanleihen. Und das kann man messen und vergleichen.

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