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Aktionär17

Kennzahlenberechner

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Aktionär17

Hallo,

 

wisst ihr ob es einen Kennzahlenberechner gibt, bzw. benutzt jemand hier einen solchen?

 

Praktisch ein Tool mit dessen Hilfe man durch Eingabe von Umsatzerlöse, Jahresüberschuss, Aktienanzahl, Aktienkurs, etc. betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie Cash Flow, KUV, KGV, Ebit, Eigenkapitalquote, Eigenkapitalrendite, Finanzierungsquote, Gewinn je Aktie, etc. berechnen lassen kann.

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Aktionär17
· bearbeitet von Aktionär17

Also ich finde es ehrlich gesagt nicht leicht in einem Geschäftsbericht all diese Zahlen herauszufinden.

 

Beispiel: www.silicon-sensor.com

 

Schaut mal unter Investor Relations & Jahresbericht 2005

 

Wo finde ich denn in diesem Bericht die Fremdkapitalzinsen und das Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit?

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Gast240123

EBIT und Zinsaufwendungen aus der GuV-> Schau auch mal im Anhang nach, wenn das Umsatzkostenverfahren angewandt wurde!

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Toni
· bearbeitet von Toni

@Aktionär17,

 

das Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (EGT) entspricht dem sog. EBIT

(Earnings before interest and taxes) und ist in der Gewinn- und Verlustrechnung

(GUV) zu finden. In diesem Fall nennen sie es Betriebsergebnis, den Begriff kenne

ich auch noch nicht....Da aber die Zinsen (2 Zeilen tiefer) noch abgezogen werden

und auch die Steuern, noch tiefer, muss es das EGT sein.

 

Die Zinsaufwendungen sind die von Dir gesuchten Fremdkapitalzinsen.

 

Vgl. Geschäftsbericht 2005 Silicon Sensor International AG, S. 23:

 

post-834-1161604865_thumb.png

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Aktionär17
· bearbeitet von Aktionär17

Okay, habe nun mal eine Bitte.

 

Folgendes habe ich nach Berechnung mit Hilfe dieses Kennzahlenberechners herausbekommen:

 

Flüssige Mittel: 4752000

Eigenkapital inkl. Rücklagen: 23491000

Fremdkapital: 16889000

Gesamtkapital: 40380000

Betriebsleistung: 16135000

Fremdkapitalzinsen: -273000

Abschreibungen (AFA): 535000

Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit: 1996000

 

Ergebnisse:

Cash-Flow vor Steuern (CF): 2531000

Eigenkapitalquote in %: 58.17

Schuldentilgungsdauer in Jahren: 4.8

Gesamtkapitalrentabilität in %: 4,27

Cash-Flow in % der Betriebsleistung: 15,68

 

Könnte dies jemand mal überprüfen? Denke, dass es für jemanden, der sich des Öfteren mit Bilanzen auseinandersetzt kein Problem darstellt - mir wäre sehr geholfen! :thumbsup:

 

Die Homepage: Silicon Sensor

 

Unter Investor Relations der Jahresbericht 2005.

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Reigning Lorelai

ich kann dir nur empfehlen die Geschäftsberichte downzuloaden und selber zu analysieren. Diese Freeware Programme aber auch lizensierte Programme berechnen die Kennzahlen oft falsch weil sie Besonderheiten im Geschäftsbericht nicht beachten.

 

Wie Schlafmütze schon sagt sind gerade Unternehmen die nach dem Umsatzkostenverfahren ihre GUV aufstellen sehr intransparent.

 

Herstellungskosten z.B. beinhalten die Kosten für Material und Personal sowie Einzelkosten der Herstellung. Hieraus kann man nicht sehen, welche Kosten insgesamt für Mitarbeiter anfallen, so daß die gesamte Kalkulation der GUV sehr schwierig ist..

 

die Kennzahlen selber (EKQ, EKR usw.) sind oft bei den Internetanbietern eben nicht richtig gerechnet oder nicht up-to-date.

 

Viele Grüße

 

W.Hynes

 

selber rechnen.. am leichtesten in einer Excel-Tabelle.

 

Flüssige Mittel: 4752000

Eigenkapital inkl. Rücklagen: 23491000

Fremdkapital: 16889000

Gesamtkapital: 40380000

Betriebsleistung: 16135000

Fremdkapitalzinsen: -273000

Abschreibungen (AFA): 535000

Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit: 1996000

 

Ergebnisse:

Cash-Flow vor Steuern (CF): 2531000

Eigenkapitalquote in %: 58.17

Schuldentilgungsdauer in Jahren: 4.8

Gesamtkapitalrentabilität in %: 4,27

Cash-Flow in % der Betriebsleistung: 15,68

 

Betriebsleistung soll der Umsatzersatz sein??? dann ergibt sich eine Umsatzrendite von 12,37% vor Steuern

Die EKQ liegt korrekt bei 58%. GKR ist vor Steuern berechnet und mit 4,27% erbärmlich.

 

Die Schuldentilgungsdauer ist schwierig zu beurteilen, da keine Info ob es der Brutto-CF ist oder (und das wäre sinnvoller) der FreeCashflow.

 

Aufgrund der Ergebnisse von Dir kann man echt keine genaue Auskunft über die Aktie sagen. KBV, KGV, KCV fehlt. Wichtig ist auch das Gearing sowie die Entwicklung der Bilanz. Des Weiteren darf nicht nur dieser Bereich beleuchtet werden, sondern man muss auch die Geschäftsaussichten, Branche und Management entsprechend überprüfen.

 

Viele Grüße

 

 

W.Hynes

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Aktionär17
· bearbeitet von Aktionär17

Kurze Verständnisfrage: Warum tauchen "erhaltene Anzahlungen" in der Bilanz als Schulden auf? :unsure:

Oder ist es einfach die zu zahlende Steuer auf die Anzahlungen, die auf der Passiva Seite unter den kurzfristigen Schulden aufgeführt ist?

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Grumel
· bearbeitet von Grumel

Anzahlungen sind Verbindlichkeiten, weil man die Gegenleistung ja erst erbringen mus.

 

In der Aktiva findet sich natürlich der entsprechende Gegenposten, die erhaltenen Zahlung.

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Gast240123

Die Gesellschaft ist sozusagen in einem Erfüllungsrückstand. Die Gesellschaft hat Finanzmittel von den Kunden entgegengenommen (d.h. die Kunden Vertrauen dem Unternehmen) im Gegenzug hat sie aber noch nichts geleistet. Im Gegensatz dazu dürfen die von dem Unternehmen geleisteten Anzahlungen als Vermögensgegenstand ausgewiesen werden. Handelsrechtlich gibt es noch eine Ausweisalternative zu beachten. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen können mit den Vorräten saldiert werden. § 268 Abs. 5 HGB.

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Aktionär17

Okay, dann ist mir dies schon mal soweit klar, vielen Dank! :thumbsup:

 

Nun müsste ich noch wissen was unter einem "Währungsausgleich", bei dem das Unternehmen Verlust gemacht hat, zu verstehen ist - habe leider keine Definition im Internet finden können...

 

Auf was genau sollte man denn nun eigentlich bei der Analyse eines Geschäftsberichtes achten?

Was sind besonders wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahlen?

 

Bin noch am Anfang der fundamentalen Analyse... ;)

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Gast240123

Man sollte auf keinen Fall seine Investitionsentscheidung von einer einziger Kennzahl abhängig machen. Die ultimative Kennzahl bzw. das ultimative Kennzahlensystem gibt es nicht. Sämtliche Indikatoren weisen Schwächen auf. Viel wichtiger als der technische Vorgang "dividiere EV/Sales" ist die Interpretation und das Verständnis für die Kennzahl. Die Grenzen der Kennzahlenrechnung findest du meines Wissens in einem gesonderen Kapital in Kütings "Bilanzanalyse" aufgezeigt. Nachdem du gelernt hast, was sich hinter jeder Bilanzposition verbirgt, sollte man sich mit den Geschäftsmodellen und Strategien der Gesellschaften auseinandersetzen und für dich selbst ein Stärke-Schwäche-Profil der Gesellschaft erarbeiten. Danach beschäftigen dich Fragen wie "Wer sind die wesentlichen Wettbewerber auf dem Markt", ist der Markt örtlich beschränkt, inwieweit ist die Gesellschaft abhängig von Großkunden oder Lieferanten usw. Gute N8!!! Ich muss morgen früh um 12:00 Uhr wieder aufstehen. :buy:

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Aktionär17
· bearbeitet von Aktionär17

Okay, werde ich machen. :thumbsup:

 

Ist unter "Währungsausgleichposten" z.B. der Verlust durch Wechselkursschwankungen zu verstehen?

 

Und warum taucht in der Bilanz (Passiva) unter "Eigene Anteile" bei Salzgitter ein negativer Wert auf? Was genau beudetet dies?

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Reigning Lorelai

Schlafmütze hat natürlich Recht... was bringt dir ne gesunde Bilanz wenn dafür keine guten Produkte mehr vorliegen? Das muss schon passen. Strategie, Produktmix, Management usw.

 

Was sind interessante Kennzahlen?

EKQ

KGB

KGV

KUV

Gearing

Verschuldungsgrad

ROI

EKR

GKR

Sharpe-Ratio

LII

Anlagendeckung II

WC

Debitorenlaufzeit

Kreditorenlaufzeit

Days of WC

Dividendenrendite

Substanz der Div.rendite

 

Zu Investitionen: Hier ist der Cashflow absolut interessant. Wenn du Aktien analysieren willst ist das A & O die CF-Rechnung zu verstehen. Ein niedriger Cashflow muss z.B. nicht schlecht sein, wenn viel Geld in Investitionen fließt.

 

Viele Grüße

 

W.Hynes

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Gast240123
· bearbeitet von Schlafmuetze

"Eigene Aktien

 

Der Erwerb von eigenen Aktien ist mit zahlreichen Problemen behaftet. Einerseits könnte es bei M&A-Transaktionen als Aquisitionswährung bzw. als Motivationshilfe bei der Gewährung von Belegschaftsaktien dienen, andererseits stehen der Gesellschaft weniger Mittel für das Kerngeschäft zur Verfügung.. Da der Vorstand durch den Erwerb der eigenen Anteile die Stimmrechtsverhältnisse ändern könnte, hat der Gesetzgeber bestimmt, dass aus eigenen Anteilen keine Stimmrechte gewährt werden. Die Kontrollfunktion des Aufsichtsrats kann also durch den Erwerb eigener Aktien nicht ausgeschaltet werden. (§ 71b AktG). Eine weitere Schwierigkeit stellt die doppelte Verlustauswirkung bei dauerhaftem Sinken des Aktienkurses dar. Zum einen sinkt der Wert der eigenen Aktien (Abschreibung ist vorzunehmen), zum anderen sinkt der Equity Value. Des weiteren stehen der Gesellschaft aus dem Halten eigener Anteile keine Dividendenrechte zu (Rückgewähr der Einlage! - § 57 AktG) Der Haftungsfonds darf durch das Halten eigener Anteile nicht geschmälert werden. Daher ist handelsrechlich eine Rücklage für eigene Anteile zu bilden. Handelsrechtlich gesteht man den eigenen Anteilen die Eigenschaft eines Vermögenswertes zu. Daher sind sie in der Bilanz auf der Aktivseite auszuweisen. Aus Vorsichtsgründen werden Eigene Aktien grundsätzlich dem Umlaufvermögen zugeordnet. Denn hier gilt die Bewertungskonzeption des strengen Niederstwertprinzips. Nach den International Financial Reporting Standards werden Eigene Anteile nicht auf der Aktivseite ausgewiesen, da die eigenen Aktien als Korrekturposten zum Eigenkapital angesehen werden. Bei der Verrechnung der eigener Anteile gibt es verschiedene Varianten, die ich jetzt nicht im Kopf habeich schau noch mal nach.

 

Eigene Anteile und IFRS

 

http://ec.europa.eu/internal_market/accoun...026/6026_de.pdf

 

Verrechnungsvarianten

 

Wir haben eine börsennotierte AG gegründet und 10 Aktien Aktien ausgegeben. Nennwert der Anteile 7 Euro. Ausgabekurs 10 Euro.

 

Buchung bei Ausgabe der Anteile

 

Bank 100

an

Gezeichnetes Kapital (Nennwert) 70

+ Kapitalrücklage (Agio) 30

 

-> Wir kaufen in der nächsten Periode 5 eigene Anteile

Kurs=12 Euro

Einbuchung

 

Eigene Anteile an Bank 60

 

-> Und nun zum Bilanzstichtag erfolgt die Verrechnung mit dem Eigenkapital

 

Methode a)

Gezeichnetes Kapital an Eigene Anteile 60

 

-> Im gez. Kap. würden letztendlich nur noch 10 Euro stehen

-> Kapitalrücklage bleibt bei 30

==================================

Bilanzsumme 40

 

Methode B)

 

Gezeichnetes Kapital 35

Kapitalrücklage 25

an

Eigene Anteile 60

 

-> Gez. Kapital zum Bilanzstichtag 35

-> Kapitalrücklage 5

==================================

Bilanzsumme 40

 

Auf der Aktivseite verbleibt ein Bankguthaben in Höhe von 40 Euro. (100-60)=Bilanzsumme

 

-> Die eigenen Aktien sind vom Eigenkapital abzusetzen (Sic-16.4);

-> Angabepflicht entweder in der Bilanz oder im Anhang;

-> Somit erfolgt kein Ausweis von eigenen Anteilen mehr auf der Aktivseite;

-> Für die Verrechnung mit dem Eigenkapital stehen einem drei Methoden zur Verfügung:

a) Der Kaufpreis wird in einer Summe vom EK (gezeichnetem Kapital) abgesetzt (sog. cost-method);

 

B) Der Nennbetrag der eigenen Aktien wird gegen das gezeichnete Kapital und das Agio gegen die Kapitalrücklagen verrechnetet. Ist das Agio höher als die Kapitalrücklage erfolgt eine Verrechnung mit den Gewinnrücklagen. (sog. par value method);

 

c) Der Nennbetrag der eigenenn Aktien wird wie im Fall B) gegen das gezeichnete Kapital aufgerechnet. Es steht dem Unternehmen allerdings frei mit welchen Eigenkapitalbestandteilen es das Agio aufrechnen will.

 

-> Der Verkauf der eigenen Aktien darf nicht das laufende Ergebnis entlasten oder belasten, sondern wird als Änderung des Konzern-Ek bzw. Ek behandelt (Sic-16.5)

 

Die GuV wird somit nie tangiert!

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Abraxas
· bearbeitet von Abraxas

"interessante Kennzahlen"

 

Das sind nicht nur interessante Kennzahlen, es sind auch relativ viele!

 

Ganz allgemein: Wie will man dabei jede einzelne Kennzahl im Verhältnis zu den anderen gewichten bzw. bewerten? Insbesondere, wenn e i n e Kennzahl eine positive Bilanzaussage macht, eine a n d e r e jedoch eine negative!?

 

Besonders schwierig wird es dann noch, wenn eigentlich negativ anzusehende Kennzahlen (z.B. niedriger Cash-Flow) je nach Betrachtungsweise auch noch positiv bewertet werden können (z.B. wenn viel Geld in Investitionen fließen)!

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Aktionär17
· bearbeitet von Aktionär17

"Handelsrechtlich gesteht man den eigenen Anteilen die Eigenschaft eines Vermögenswertes zu. Daher sind sie in der Bilanz auf der Aktivseite auszuweisen."

 

Unter Aktiva finde ich zwar den Posten "Wertpapiere", doch unter Passiva stehen die "Eigenen Anteile"...

EDIT: Okay, sorry - ist ja nach IFRS bilanziert.

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Gast240123

Salzgitter bilanziert nach IFRS -> unterer Abschnitt beachten

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Reigning Lorelai
· bearbeitet von waynehynes
"interessante Kennzahlen"

 

Das sind nicht nur interessante Kennzahlen, es sind auch relativ viele!

 

Ganz allgemein: Wie will man dabei jede einzelne Kennzahl im Verhältnis zu den anderen gewichten bzw. bewerten? Insbesondere, wenn e i n e Kennzahl eine positive Bilanzaussage macht, eine a n d e r e jedoch eine negative!?

 

Besonders schwierig wird es dann noch, wenn eigentlich negativ anzusehende Kennzahlen (z.B. niedriger Cash-Flow) je nach Betrachtungsweise auch noch positiv bewertet werden können (z.B. wenn viel Geld in Investitionen fließen)!

 

 

Du gewichtest die Kennzahlen nicht miteinander sondern schaust dir jede separat an. Es gibt hier kein Scoring-System welches ein Invetment ermöglicht oder nicht. Es gibt z.B. durchaus die eine oder andere Aktie welche jetzt eine schwache Liquidität II hat (unter 100%). Das muss aber nix heißen da das mehr eine theoretische Kennzahl ist (es werden nie alle Verbindlichkeiten gleichzeitig fällig sein).

 

Es ist also Fingerspitzengefühl gefragt evtl. auch mal ein Auge zuzudrücken und zu sagen: "Die Kennzahl passt zwar nicht aber darüber kann ich hinwegsehen" (siehe Data Modul Thread bzgl. Gearing)

 

Mir persönlich wichtige Kennzahlen sind: KBV, KGV, Gearing, Cashflow Rechnung allgemein, WC, Debitorenlaufzeit und natürlich EKR.. übrigens gerade beim WC und Debitorenmanagement hängen europäische Unternehmen den amerikanischen meilenweit hinterher. Die Wichtigkeit dieser Kennzahlen wurde vom Management bis heute noch nicht erkannt bzw. verstanden.

 

Besonders schwierig wird es dann noch, wenn eigentlich negativ anzusehende Kennzahlen (z.B. niedriger Cash-Flow) je nach Betrachtungsweise auch noch positiv bewertet werden können (z.B. wenn viel Geld in Investitionen fließen)!

 

Hier ist einfach das Verständnis der CF Rechnung wichtig.. nicht das Ergebnis welches unten steht ist entscheidend sondern man muss nachvollziehen was passiert ist. So kann z.B. ein hoher operativer CF schlecht sein, wenn er durch Einmaleffekte zustande gekommen ist.. Wenn es aber ein Unternehmen schafft seinen operativen Cashflow zu steigern, weil viele FLL bezahlt wurden (dadurch sinken die Forderungsbestände und damit Wertberichtigungsgefahren) und damit auch die Debitorenlaufzeit sinkt heißt das im Umkehrschluß dass das Unternehmen einen höheren Kapitalumschlag erzielen kann. Gleichzeitig sinken durch weniger Wertberichtigungsgefahren auch die Chancen für die GUV da hier keine AFA für FLL droht.

 

Fakt ist auch: Ein Unternehmen wird nur überleben wenn es investiert, investiert investiert. Dass das nicht immer zu 100% richtige Entscheidungen sein können ist auch klar. Aber ich habe z.B. ein Problem damit, wenn Unternehmen 60 oder 70% des Gewinns oder des operativen CF einfach ausschütten in Form einer Dividende. Entweder fallen dann Investitionen aus oder es müssen Kredite aufgenommen werden, was den Gewinn belastet (durch Leverage-Effect kann zwar höhere EKR erzielt werden, aber unterm Strich würde weniger Gewinn pro Aktie bleiben und damit ein höheres KGV = sinkender oder weniger stark steigender Aktienkurs)

 

Conclusion:

Die Zusammenhänge der Kennzahlen und einzelnen Bilanzpositionen muss vom Analysten verstanden werden. Wenn du das drauf hast kannst du jedes Unternehmen analysieren und sagen ob das Unternehmen finanziell auf soliden Beinen steht (mal von Fälschung in der Bilanz jetzt abgesehen). Und solide Unternehemen sind die Basis für ein "long-term-investment-grade"

 

Viele Grüße

 

W.Hynes

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Aktionär17
· bearbeitet von Aktionär17

Klingt für einen Einsteiger in die Fundamentalanalyse alles andere als sofort verständlich. :(

Gibt es denn kein Buch, dass die FA wirklich einfach erklärt?

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Reigning Lorelai

ohne dich frustrieren zu wollen, aber ich glaube ich hatte es einfach dargestellt...

 

Tipp:

Bilanz hernehmen und anfangen zu analysieren.. learning by doing.. Über die Theorie (Buch) lernt man das meiner Meinung nach nicht.

Wenn dir was bei der Analyse nicht klar ist einfach hier kurz posten oder im Internet nachsehen.. Dann viel Zeitschriften lesen (für Einsteiger ist Focus-Money interessant, Abos gibts umsonst durch werben von Nichtkunden durch Nichtkunden) und so mit der Zeit einfach ein Feeling entwickeln. Fundamentalanalyse ist z.B. kein Schulfach was man einfach lernen kann... Allerdings solltest du auch Grundkenntnisse bzw. vertiefte Kenntnisse in Rechnungswesen haben.

 

Viele Grüße

 

W.Hynes

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Laser12
Klingt für einen Einsteiger in die Fundamentalanalyse alles andere als sofort verständlich. :(

Gibt es denn kein Buch, dass die FA wirklich einfach erklärt?

nein

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Aktionär17
nein

 

Na denn - so einfach entdeckt man Marktlücken! :D :D

 

Aber es gibt die meisten Infos auch im Internet, das stimmt schon.

Habe mir nun einen Kennzahlen Trainer (inkl. CD mit Übungen) bestellt, eine Einführung in das Lesen von Bilanzen habe ich bereits vorliegen...

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