Aktionär17 Oktober 11, 2006 Lest euch mal bitte folgendes über RealTech durch: Hier klicken (aus "Der große Börsen-Bluff") Finde den Vorgang, für einen Anfänger auf diesem Gebiet, nicht sonderlich ausführlich beschrieben. Habt ich ihn denn richtig verstanden, bzw. könnt ihr meine Fragen beantworten? 1) RealTech AG wird gegründet 2) OBO wird durchgeführt (hierfür müssen die beiden Gründer der AG nichts zahlen, da ihnen die GmbH ja gehört, richtig?) 3) Kredit wird aufgenommen (für was der Kredit? Für den angeblichen "Kauf" der GmbH?) 4) Muss der Kredit nicht zurückgezahlt werden? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast240123 Oktober 11, 2006 · bearbeitet Oktober 11, 2006 von Schlafmuetze Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist die Vorgehensweise eigentlich recht häufig anzutreffen. Ein mittelständisches Unternehmen, oft in der Rechtsform einer GmbH, möchte expandieren. Dazu benötigt es Geld und entscheidet sich daher für ein Listing. Dazu wird eine neue Aktiengesellschaft gegründet und die GmbH-Anteile teuer an die neue Aktiengesellschaft verkauft. Die AG-Bilanz besteht dann meist zu einem Großteil auf der Aktivseite aus der Position "Geschäfts- und Firmenwert". Die Altgesellschafter haben ausgesorgt und brauchen nichts mehr zu befürchten. Bald kommt wieder so ein Teil in den Freiverkehr (Open market) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktionär17 Oktober 11, 2006 Und wie sieht es mit meinen Fragen 2), 3) und 4) aus? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast240123 Oktober 11, 2006 Hallo!!! Die konkrete Ausgestaltung bei Realtech kenne ich leider nicht. zu 2) richtig, die AG wird belastet bzw. im Wesentlichen werden die neu hinzugekommenen Aktionäre belastet zu 3) die konkrete Finanzierungsform kenne ich nicht. zu 4) Kredite werden in der Regel zurückgezahlt. Die Altaktionäre erhielten Optionen und einen Teil der verfügbaren Finanzmitteln aus dem Börsengang Angabepflichten im Rahmen des IAS 24/DRS 11/SFAS 57 hinsichtlich der Beziehungen zwischen nahe stehenden Personen und Unternehmen sollte man daher stets genau unter die Lupe nehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktionär17 Oktober 12, 2006 Ja aber worin liegt denn hier nun der Betrug? Und warum muss für eine Übernahme gezahlt werden, wenn die Gründer der AG gleichzeitig die Besitzer der zu übernehmenden GmbH sind? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
EinInvestor Oktober 12, 2006 · bearbeitet Oktober 12, 2006 von EinInvestor Und warum muss für eine Übernahme gezahlt werden, wenn die Gründer der AG gleichzeitig die Besitzer der zu übernehmenden GmbH sind? Die AG und GmbH sind jeweils eigenständig und können so agieren. Wer sie besitzt ist bei einem solchen Geschäft irrelevant. So, wie ich es mir vom Prinzip her (also losgelöst von konkreten Firmen) vorstellen kann, wie man gut Geld einnehmen kann: Wenn die AG nichts anderes besitzt, als die GmbH, so hätte man das im Wesentlichen auch anders erreichen können. Man kann ja auch die GmbH direkt in eine AG umwandeln. Der Witz ist nun wohl die GmbH an eine neue AG zu einem überhöhten Preis zu verkaufen. Man hat also nun als Altbesitzer ein gutes Geschäft gemacht und hat das bisher eingenommene Geld schon mal sicher. Die Aktien der AG, die man ja auch besitzt, bringt man nun an die Börse und nimmt dafür nochmals Geld ein. Egal, was dabei rauskommt, ein gutes Geschäft hat man schon gemacht. Setzt voraus, dass genug Leute blind die Aktien zeichnen und sich keine Details anschauen. Wer genau hinschaut, müsste eigentlich diese Konstruktion bemerken können. Zu Neue-Markt-Zeiten hat das aber sicherlich niemand gemacht, wenn man in der richtigen Branche war. Nachtrag: So ganz klar ist's auf der gescannten Seite nicht beschrieben, was da bezüglich Kredit abging. Die Frage ist, ob AG oder GmbH den aufgenommen haben. Der Formulierung nach würde ich zur AG tendieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktionär17 Oktober 12, 2006 · bearbeitet Oktober 12, 2006 von Aktionär17 Meine Fragen: 1) Wie hat das Unternehmen Gewinn gemacht? 2) Was ist daran illegal? Hier übrigens der erste Teil zum RealTech Bericht: Hier klicken Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast240123 Oktober 12, 2006 Weshalb illegal, weshalb Betrug? Es ist nicht illegal im Sinne des Strafgesetzbuches GmbH-Anteile teuer an eine Aktiengesellschaft zu verkaufen und diese AG an die Börse zu bringen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktionär17 Oktober 12, 2006 · bearbeitet Oktober 12, 2006 von Aktionär17 Ist denn nun folgende Erklärung meinerseits akzeptabel? Die GmbH wurde an die AG zu einem höheren Preis, als sie eigentlich wert ist, verkauft. Die AG muss nun ersteinmal einen höheren Kredit aufnehmen, um den Preis für die Übernahme der überbewerteten GmbH zu zahlen. Nach der erfolgten Übernahme ist die AG "mehr wert" - in der Bilanz taucht z.B. ein höherer "Geschäfts- und Firmenwert" auf. Dies ist positiv zu verzeichnen, mehr Leute interessieren sich für das Unternehmen. Nun werden auch mehr Aktien gekauft und die AG holt schnell das für den Kredit ausgegebene Geld wieder rein und macht zudem Gewinne - mehr als es ohne die Übernahme der GmbH hätte machen können. Sorry für die einfache Erklärung, bin Neuling in der Welt der Wirtschaft und arbeite mich langsam, aber stetig, weiter nach oben. Was ist an meiner Erklärung als realistisch anzusehen, was ist undenkbar? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
EinInvestor Oktober 12, 2006 · bearbeitet Oktober 12, 2006 von EinInvestor Nun werden auch mehr Aktien gekauft und die AG holt schnell das für den Kredit ausgegebene Geld wieder rein und macht zudem Gewinne - mehr als es ohne die Übernahme der GmbH hätte machen können. Eher werden doch die Altaktionäre 1. durch den Verkauf der GmbH und 2. durch den Verkauf ihrer Aktien gut Kasse machen. Von beiden Aktionen hat die AG keinen Vorteil - vom überhöhten Kaufpreis für die GmbH sogar einen Nachteil. Die Altaktionäre besassen die GmbH und haben durch den Verkauf derselben an die AG schon ihre Schäfchen in's Trockene gebracht. Nun können sie durch den Verkauf der Aktien nochmals einen Nachschlag holen. So jedenfalls mein Verständnis. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktionär17 Oktober 12, 2006 · bearbeitet Oktober 12, 2006 von Aktionär17 Eher werden doch die Altaktionäre 1. durch den Verkauf der GmbH und 2. durch den Verkauf ihrer Aktien gut Kasse machen. Von beiden Aktionen hat die AG keinen Vorteil - vom überhöhten Kaufpreis für die GmbH sogar einen Nachteil. Die Altaktionäre besassen die GmbH und haben durch den Verkauf derselben an die AG schon ihre Schäfchen in's Trockene gebracht. Nun können sie durch den Verkauf der Aktien nochmals einen Nachschlag holen. So jedenfalls mein Verständnis. Ich blicke da noch nicht wirklich durch habe ich das Gefühl. Wäre demjenigen, der sich die Mühe macht, den Vorgang für einen "Beginner der Materie" verständlich verfasst und Schritt für Schritt die Vorgänge sowie Nutzen derer aufzählt. Wäre wirklich genial! EDIT: Trifft denn dieses Szenario zu? 1) RealTech AG wird gegründet 2) die beiden AG-Gründer besitzen selbst Aktien ihrer AG 3) die beiden Gründer sind im Besitz einer GmbH 4) diese wird übernommen (Owner-Buy-Out) 5) eine neue AG entsteht durch die Übernahme der eigenen GmbH 6) die Altaktionäre (unter ihnen die beiden AG-Gründer) gewinnen, durch den Verkauf der GmbH und natürlich auch durch den Verkauf ihrer Aktien 7) wegen dem Zukauf musste ein Kredit von 20 Mio. DM aufgenommen werden (diese 20 Mio. werden an die Altaktionäre ausgezahlt!) - für dieses Geld müssen die Aktionäre der neuen AG aufkommen --> So haben die AG-Gründer (bzw. auch Altaktionäre) ordentliche Gewinne eingefahren - die neuen Aktionäre müssen dafür herhalten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag