Shacky 16. April Hallo, ich habe vor fast 5 Jahren über einen Versicherungsberater eine FRV bei der SwissLife abgeschlossen (Investo Komfort Tarif 732). In der Zwischenzeit bin ich schlauer und würde das so nicht mehr machen. Mir geht es jetzt darum, wie ich aus der Situation am Besten rauskomme. Ich zahle jeden Monat 400 Euro in den Vertrag ein. Insgesamt wurden seit Laufzeit Stand 30.11.2024 Beiträge in Höhe von 21.600 Euro eingezahlt. Das Vertragsguthaben bzw. die Leistung bei Kündigung betrüge zum Zeitpunkt 30.11.2024 19.255,56 Euro. Aufgeteilt wie folgt: Aus irgendwelchen Gründen bin ich davon ausgegangen, dass sich das ganze anfängt zu lohnen, wenn die Abschlusskosten abbezahlt sind - was in 3 Monate so weit sein wird. Nun habe ich jedoch nochmal genauer hingesehen und festgestellt, dass ich in diesem Vertrag mehr als 10% der jährlichen Beiträge als Verwaltungskosten zahle - und das bis 2055. Mein Berater sagt der Vertrag würde sich dennoch lohnen - aufgrund der Steuerersparnis sei es fast egal wie hoch die jährlichen Kosten sind. Aber bei 10% kann ich mir einfach nicht mehr vorstellen, dass sich das in irgendeiner Weiße rechnet. Ich bin noch relativ jung (36) und somit hält sich der Schaden denke ich noch in Grenzen. Die Frage, die sich mir nur stellt ist wann ich den Vertrag am besten kündige... Soll ich sofort kündigen? Nachteil ist, dass der Markt gerade ziemlich eingebrochen ist und entsprechend der Betrag, den ich bei Kündigung bekommen würde deutlich geringer ist. Soll ich warten bis sich der Markt wieder etwas erholt hat und zumindest die Kurse vom November letzten Jahres wieder erreicht wurden? Ich könnte dazu auch die ETFs umschichten in nur noch World und Euro STOXX. Soll ich warten bis der Kündigungswert erstmalig höher ist als der Betrag der eingezahlten Beiträge? Wäre mit Glück im November diesen Jahres so weit oder erst nächstes oder übernächstes Jahr. Bin für Tipps / Ideen dankbar. LG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fgk 16. April Man kann nach Kündigung ohne Versicherungsmantel wieder in die selben Fonds anlegen. I.d.R. Ist es auch möglich, daß die Versicherung direkt die Fondsanteile überträgt, statt Geld auszuzahlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shacky 16. April Okay, das heißt die Swiss Life würde den gesamten Depot-Bestand in mein Privatdepot bei z.B. Scalable Capital übertragen und danach würde der Vertrag bei Swiss Life enden? Wie ist es denn mit Steuern wenn ich mir das Geld von der Swiss Life auszahlen lasse? Stand jetzt habe ich ja rein anhand von den Beiträgen im Vergleich zum Vertragswert Verlust gemacht aber die ETFs in die ich innerhalb des Versicherungsmantels einbezahlt habe haben Gewinn gemacht. Muss ich dann bei Auszahlung diese Gewinne der ETFs über die Abgeltungssteuer versteuern oder wird das mit den Verlusten verrechnet, die ich insgesamt mit der Versicherung gemacht habe? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fgk 16. April Steuern fallen an, wenn der Gegenwert höher ist, als die Anschaffungskosten. Dazu müßte also der Gegenwert über die Anschaffungskosten von €21.600 steigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 16. April Am 16.4.2025 um 07:01 von fgk: Steuern fallen an, wenn der Gegenwert höher ist, als die Anschaffungskosten. Dazu müßte also der Gegenwert über die Anschaffungskosten von €21.600 steigen. Absolut richtig. Ohne Gewinn, keine Ertragssteuern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
s1lv3r 16. April · bearbeitet 16. April von s1lv3r Am 16.4.2025 um 07:01 von fgk: Steuern fallen an, wenn der Gegenwert höher ist, als die Anschaffungskosten. Dazu müßte also der Gegenwert über die Anschaffungskosten von €21.600 steigen. Zu den Anschaffungskosten zählen dann ja aber nicht die Verwaltungskosten der Versicherung, sondern der tatsächliche Anschaffungspreis ( - ggf. Transaktionskosten) der jeweiligen Wertpapiertranche innerhalb der Police, oder? Denn darauf will ja der OP ja offensichtlich hinaus mit seiner Frage: "Soll ich warten bis der Kündigungswert erstmalig höher ist als der Betrag der eingezahlten Beiträge?" Am konkreten Beispiel: Der OP zahlt 400€ ein. Es gehen 10% Verwaltungskosten in Höhe von 40€ ab. Es werden die verbleibenden 360€ in Wertpapiere investiert. Es wird eine Rendite von sagen wir mal 10% erreicht, also +36€. Der OP kündigt den Vertrag bzw. lässt sich die Fondsanteile übertragen. Was sind dann die steuerlich relevanten Anschaffungskosten für die Wertpapiertranche? 360€ oder 400€? Also muss der OP beim Verkauf der Wertpapiere in diesem Fall keine Steuern bezahlen, oder 9€ (25% von den 36€)? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Feranda 16. April Nachdem die Abschlusskosten ja bereits bezahlt sind, lohnt sich dennoch ein (steuerlicher) Vergleich mit einem Depot. Der Investo hatte, wenn man die Abschlusskosten mal raus nimmt, folgende Kostenstruktur Beta: 6€ + 11,85% des Beitrags Gamma: 0,35% p.a. und gehörte damals bereits zu den eher teureren Vertretern der Bruttotarife. Vergleicht man nun die Ablaufleistung, wenn man 20.000€ Einmalanlage + 400€ Sparrate macht & Abschlusskosten rausnimmt: Vor Steuer Nach Steuer Vor Steuer Nach Steuer Dann liegt das Depot nach wie vor vorne. Ich spar mir an der Stelle die Ausführung folgender Fragen: "Was passiert wenn ich doch mal umschichten muss im Depot oder ich die Anlagestrategie ändern möchte?" "Was passiert wenn der gierige Staat die Kapitalertragssteuer erhöht (oder generell die Besteuerung ändert)?" Der vernünftig aufgestellte Anleger hat einfach ein Depot und eine (günstige!) Police. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fgk 16. April Am 16.4.2025 um 09:04 von s1lv3r: Was sind dann die steuerlich relevanten Anschaffungskosten für die Wertpapiertranche? Sofern keine Zusatzversicherungen wie Berufsunfähigkeit dabei sind, die Summe der Einzahlungen. Der zu versteuernde Gewinn ist dann Einzahlungen minus Rückzahlung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 16. April · bearbeitet 16. April von satgar Am 16.4.2025 um 09:13 von Feranda: Beta: 6€ + 11,85% des Beitrags Gamma: 0,35% p.a. und gehörte damals bereits zu den eher teureren Vertretern der Bruttotarife. Ja, das ist einfach exorbitant teuer. Immer wieder erstaunlich, dass sowas "gekauft" wird. Ne gute Nettopolice hat vielleicht 5,4% auf den Beitrag und 0,19% auf das Guthaben. Oder 4% auf den Sparbeitrag und 0,22% aufs Guthaben....oder 2,5% auf den Sparbeitrag und 0,24% auf das Guthaben. Oder auch fix 36 EUR mtl. zzgl. 0,30% aufs Guthaben. Aber das, was die SL da nimmt, ist einfach ...schon....sehr....krass....selbst deren Nettopolicen taugen nichts und sind noch viel zu teuer. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
s1lv3r 16. April Am 16.4.2025 um 09:19 von fgk: Sofern keine Zusatzversicherungen wie Berufsunfähigkeit dabei sind, die Summe der Einzahlungen. Der zu versteuernde Gewinn ist dann Einzahlungen minus Rückzahlung. Sehr interessant. Danke für die Aufklärung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shacky 16. April Das ist natürlich schon mal top, dass ich keine Steuern noch on top bei Kündigung bezahlen müsste. Aber dann hab ich ja keinen Vorteil, wenn ich die ETFs des Swiss Life auf mein Depot übertragen lassen statt mir das Geld auszahlen zu lassen oder übersehe ich da etwas? Das die Swiss Life zu teuer ist und ich diese kündigen sollte sind wir uns glaub ich alle einig. Nur bei der Frage des Zeitpunkts bin ich mir noch nicht ganz sicher. Würdet ihr jetzt sofort mit Verlust kündigen oder warten bis wieder Break-Even erreicht ist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fgk 16. April · bearbeitet 16. April von fgk Steuerlich ist es egal. Bei Übertragung spart man sich die Handelskosten und ggf. Ausgabeaufschlag für die Neuanschaffung. Bruchstücke können allerdings nicht übertragen werden und werden deshalb von der Versicherung immer ausgezahlt. Insgesamt ist es kein großer Unterschied, ob man die Wertpapiere übernimmt oder durch die Versicherung liquidieren läßt und dann zeitnah wieder zurückkauft. Je länger das gleiche Portfolio im Versicherungsmantel läuft, desto höher sind die Kosten für den Versicherungsmantel. Weil die immer zusätzlich anfallen, dauert es im Versicherungsmantel länger bis zum Break-Even als ohne, während sich die möglichen steuerlichen Vorteile der Versicherung nicht positiv auswirken können, solange es keinen zu versteuernder Gewinn gibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 16. April Am 16.4.2025 um 09:56 von fgk: Je länger das gleiche Portfolio im Versicherungsmantel läuft, desto höher sind die Kosten für den Versicherungsmantel. Im Versicherungsmantel wird es länger bis zum Break-Even dauern als ohne, während sich die möglichen steuerlichen Vorteile der Versicherung nicht positiv auswirken können, solange es keinen zu versteuernder Gewinn gibt. +1 Außerhalb der Police, innerhalb des Depots, könntest du die aktuellen Kurs-Kapriolen kostengünstiger oder gar kostenlos aussitzen. Ist ja jetzt nicht so, dass das eine Drama-Asset-Allocation. Die kann man durchweg auch so weiter behalten. Halt nur nicht in diesem Mantel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
julius_n 18. April Eine optimal abgeschlossene Versicherung ist, auch bei Neuabschlüssen nach 2005, - steuerfrei und - stellt ein Gewinngeschäft für den Kunden dar, bei dem die Versicherung Geld an den Kunden zahlt, nicht andersrum. Diese Versicherung weicht nicht nur vom Optimum sehr weit ab, sondern hat überdurchschnittliche Kosten, über deren Höhe und Auswirkung du scheinbar intransparent/unausreichend beraten wurdest - oder wie siehst du das? Anstelle einer Kündigung kannst du eine Rückabwicklung prüfen lassen. Diese würde bedeuten, dass du die Abschluss- und Verwaltungskosten ebenfalls erstattet bekommst. Wenn du Intransparenzen im Kostenausweis nachweisen kannst, kannst du dem Vermittler nahelegen, dass er die Rückabwicklung durchsetzen soll oder du sonst rechtliche Schritte gegen ihn einleiten wirst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 18. April Am 18.4.2025 um 13:09 von julius_n: Eine optimal abgeschlossene Versicherung ist, auch bei Neuabschlüssen nach 2005, - steuerfrei Aha? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
julius_n 19. April Am 19.4.2025 um 19:41 von satgar: Ah, alles klar. Also doch Werbung für dich ala „komm in meine Gruppe“ Dann bitte: abmelden. Ist gemeldet. Alter, ein öffentliches Video. An die Mods - sagt mir mal kurz, ob ich mit dem Hinweis auf die Steuerfreiheit, der ein gutes Argument für den Versicherungskunden sein könnte, etwas verbrochen haben und ich mich hier zurückziehen soll? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shacky 15. Mai Ich muss nochmal eine Rückfrage stellen wegen den Kosten. So ganz habe ich das noch nicht durchschaut. Im Schreiben "Auskunft Vertrag", das ich jährlich von der Versicherung erhalte steht folgendes: Im selben Zeitraum habe ich 4800 Euro eingezahlt. Die Abschluss- und Vertriebskosten ignoriere ich mal, da die ja ohnehin wegfallen. Aber die Verwaltungskosten würden demnach ca. 12% betragen. Im Versicherungsschein steht: Wie passt das zusammen? Und ist der Vertrag jetzt tatsächlich zu teuer oder sind die 1,12% Effektivkosten entscheidend, die gar nicht so hoch sind? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 15. Mai Am 15.5.2025 um 13:26 von Shacky: die 1,12% Effektivkosten (…), die gar nicht so hoch sind? Zehn Jahre bei 1,12% Effektivkosten: 10,7% des Geldes sind weg. Dreißig Jahre: 28,7%. Am 15.5.2025 um 13:26 von Shacky: Aber die Verwaltungskosten würden demnach ca. 12% betragen. Die beziehen sich (vermutlich) nicht auf den Einzahlungsbetrag, sondern auf das vorhandene Vermögen, das über mehrere Jahre angespart wurde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shacky 16. Mai Also doch sehr teuer? Ich lass den Vergleich mit eigenem ETF jetzt mal weg. Mir geht's nur um die Gesellschaft. Also ist der Vertrag jetzt deutlich teurer als bei anderen Versicherungen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 16. Mai · bearbeitet 16. Mai von satgar Am 16.5.2025 um 06:50 von Shacky: Also doch sehr teuer? Ich lass den Vergleich mit eigenem ETF jetzt mal weg. Mir geht's nur um die Gesellschaft. Also ist der Vertrag jetzt deutlich teurer als bei anderen Versicherungen? Du hast in deinem Angebot neben der Tabelle zu den Effektivkosten auch eine Auflistung, welche realen Kosten in EUR und Prozent je Jahr ganz genau anfallen. Blätter mal etwas vor oder zurück, dann findest du das. Wenn es eine Datei ist, kannst du auch klassisch nach „Verwaltungskosten“ durchsuchen. Du wirst vom Stuhl fallen, leider. Bei den dort genannten Werten kommen die Fonds TER dann noch oben drauf. In der Effektivkostenquote stecken die Fondskosten hingegen schon drin. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Caveman8 16. Mai · bearbeitet 16. Mai von Caveman8 Am 16.5.2025 um 06:50 von Shacky: Also doch sehr teuer? Ich lass den Vergleich mit eigenem ETF jetzt mal weg. Mir geht's nur um die Gesellschaft. Also ist der Vertrag jetzt deutlich teurer als bei anderen Versicherungen? Ja das ist teuer! Bei Nettopolicen kommst du so um 0,3%-0,5% raus. * Ich kann da auch Fiseba empfehlen. Habe dort 2 Nettopolicen abgeschlossen für jeweils 150€. 1x Condor als Rürup mit 35€ Sparbeitrag und der Möglichkeit kostenlos Einmalzahlungen vorzunehmen. 1x Allianz als Privatversicherung wegen dem BU Baustein mit 10% Leistungsdynamik. Ansonsten wäre es wohl die Alte Leipziger geworden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shacky 19. Mai Alles klar - danke euch! Damit ist die Entscheidung für mich gefallen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag