investineer Samstag um 23:48 Folgende Ausgangssituation: Momentane Allokation 45% MSCI World, 35% FTSE All World und 20% MSCI Momentum. Beide MSCIs wurden lange Zeit parallel bespart, inzwischen geht alles nur noch in den FTSE All World. Mein US-Anteil liegt dadurch bei rund 69%. Ich überlege nun noch einen MSCI Europe, Stoxx 600 oder World ex-USA zu besparen um den US-Anteil ein wenig zu senken. Bin Mitte 30 und noch langer Investitionshorizont. Macht das Sinn oder werden sich die Indizes (World bzw. AW) sowieso automatisch anpassen sollte es eine mittel-/längerfristige strukturelle Veränderung und Umverteilung geben? Hier sind ja auch Haudegen aktiv die vermutlich auch noch die hohe Gewichtung Japans im MSCI World miterlebt haben Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
market anomaly Sonntag um 05:56 Du könntest zumindest erst einmal den Ishares EM imi kaufen, um deine EM auf 10-11% zu bringen, diese fehlen im World und Momentum… Ansonsten, wie weit willst du den USA verwässern und warum? Nach welcher Regel? Bauchgefühl, BIP? Wenn du es ohne Regelset machst, wie willst du es durchhalten im Crash? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hermann Sonntag um 05:56 · bearbeitet Sonntag um 05:57 von Hermann Du fragst also ob du einer möglichen Veränderung der Indexzusammenstellung zuvorkommen sollst? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rotenstein Sonntag um 07:49 vor 7 Stunden von investineer: Folgende Ausgangssituation: Momentane Allokation 45% MSCI World, 35% FTSE All World und 20% MSCI Momentum. Beide MSCIs wurden lange Zeit parallel bespart, inzwischen geht alles nur noch in den FTSE All World. Mein US-Anteil liegt dadurch bei rund 69%. Was hast du dir dabei gedacht, als du dir diese ETFs ausgesucht hast? Hast du Faktor-ETFs als kurzfristigen Trade angesehen, oder war dir klar, dass diese langfristig gehalten werden sollten? Was waren deine strategischen Überlegungen, und wie wolltest du mit äusseren Einflüssen umgehen? Die Strategie beim ersten Lüftchen umwerfen? Oder gab es nie eine Strategie? Offenbar hat es ja schon mindestens einen Strategiewechsel gegeben, da du die Besparung des Momentum-ETFs aufgegeben hast, und jetzt denkst du über den zweiten Strategiewechsel nach. vor 7 Stunden von investineer: Ich überlege nun noch einen MSCI Europe, Stoxx 600 oder World ex-USA zu besparen um den US-Anteil ein wenig zu senken. Jetzt, wo USA ein paar Monate lang schlechter gelaufen sind, willst du den US-Anteil senken. Falls dann nächstes Jahr Europa wieder schlechter gelaufen sein wird, wirst du danach auch den Europaanteil senken? Und falls Schwellenländer übernächstes Jahr besser gelaufen sein werden, willst du danach ihren Anteil erhöhen? Indem du deine Strategie alle paar Jahre änderst, läufst du Gefahr, dem Markt konsequent hinterherzulaufen und eine Unterrendite zu erreichen. vor 7 Stunden von investineer: Bin Mitte 30 und noch langer Investitionshorizont. Macht das Sinn oder werden sich die Indizes (World bzw. AW) sowieso automatisch anpassen sollte es eine mittel-/längerfristige strukturelle Veränderung und Umverteilung geben? Das ist doch die zentrale Idee eines passiven ETFs, der einem Index folgt: Die Gewichtungen im ETF passen sich automatisch an, ohne dass Käufe oder Verkäufe erforderlich wären. Die aktuelle Gewichtung spiegelt die Meinung aller Marktteilnehmer wieder, d.h., eventuelle bessere oder schlechtere Zukunftsaussichten eines Landes, einer Weltregion, einer Branche, eines Unternehmens sind bereits eingepreist. Am besten ist es, wenn man eine möglichst einfache Strategie festlegt und diese dann langfristig durchhält, egal, wer in den USA zum Präsidenten gewählt wird, ob der Ukrainekrieg weitergeht oder beendet wird, ob die deutsche Wirtschaft ein zweites Wunder erlebt oder in den Abgrund fährt, und egal, ob in China ein Sack Reis umfällt. Ob man nach Marktkapitalisierung gewichtet oder nach BIP, oder US/ ex-US 50/50, ist sehr langfristig wohl nicht kriegsentscheidend. Ich persönlich ziehe Einfachheit allem anderen vor, weil ich sonst genau in die Überlegungen schlittere, die du hier schilderst, und Gefahr laufe, immer im falschen Moment Sparpläne umzuleiten oder gar das Depot umzuschichten. Warum nur willst du die erreichte Einfachheit nun gegen eine komplexere Strategie aufgeben, die du dann vermutlich auch nur ein paar Jahre durchhalten wirst? Warum nicht einfach jetzt und immerdar sagen: "Stay the course!"? Ein Welt-ETF und fertig? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
finisher Sonntag um 08:37 Vielleicht würde es dem TE helfen, wenn @Bast, @Schwachzocker und andere BIP-Anleger erklären, wie sie es schaffen, beim BIP-Portfolio zu bleiben, obwohl es die letzten 15 Jahre schlechter wie ein All World gelaufen ist: 30/30/10/30 (BIP) vs. ACWI Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days Sonntag um 08:37 Diese Frage stellen sich aktive Marktteilnehmer permanent. Am Ende resultiert daraus die globale Marktkapitalisierung. Wenn du dich an dieser orientierst, solltest du immer gut fahren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar Sonntag um 09:02 · bearbeitet Sonntag um 09:06 von satgar vor 27 Minuten von finisher: Vielleicht würde es dem TE helfen, wenn @Bast, @Schwachzocker und andere BIP-Anleger erklären, wie sie es schaffen, beim BIP-Portfolio zu bleiben, obwohl es die letzten 15 Jahre schlechter wie ein All World gelaufen ist: 30/30/10/30 (BIP) vs. ACWI Das geht aber nur bis Oktober 2024. Auch der startzeitraum, frühestens Mai 1994, hat Einfluss. Welchen Schluss will mal daraus, aus einem beliebigen Zeitraum mit fehlender Betrachtung bis 23.03.2025, ziehen? Das ist letztlich genauso dürftig wie alle Vergangenheitsbetrachtungen auch. Kommer hat auch da Blog Einträge zu. Und die Ergebnisse sind super nah beeinander. Das ist also eher wieder eine akademische WPF Diskussion, als das es real wirklich was ausmachen würde. Was mich an BIP stört, sind die nötigen Notwendigkeiten zum anpassen das Portfolios nach BIP und das heraussuchen der Länderverteilungen. MC ist da einfach so viel entspannter. Da muss man nämlich gar nix tun ^^ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Puppi Sonntag um 09:09 · bearbeitet Sonntag um 09:12 von Puppi @Rotenstein Ich sehe es exakt wie du. Riecht leider nach klassischem Performance Chasing. Wenn man sieht, wie stark der Momentum World abgestürzt ist seit Mitte Februar, würde dies z.B.erklären, warum dieser nun gemieden wird. Danach kommt der normale World und dann der FTSE All World. Nun wird sich (NACH dem Einbruch der US-Aktien) sozusagen umorientiert hin zu anderen Regionen, welche vorher eher gemieden wurde. Das ist zyklisches Investieren und nicht besonders empfehlenswert. Hier ist alles bildlich sehr gut zu sehen: https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/tabelle/isins/IE00B4L5Y983,IE00BK5BQT80,IE00BK5BQX27,IE00BP3QZ825,IE000Z0FC0G5 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bast Sonntag um 09:11 · bearbeitet Sonntag um 09:12 von Bast vor 34 Minuten von finisher: Vielleicht würde es dem TE helfen, wenn @Bast, @Schwachzocker und andere BIP-Anleger erklären, wie sie es schaffen, beim BIP-Portfolio zu bleiben, obwohl es die letzten 15 Jahre schlechter wie ein All World gelaufen ist: 30/30/10/30 (BIP) vs. ACWI Ich zitiere erneut @Rotenstein s. 2. Posts tiefer. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Sonntag um 09:11 vor einer Stunde von Rotenstein: Was hast du dir dabei gedacht, als du dir diese ETFs ausgesucht hast? Hast du Faktor-ETFs als kurzfristigen Trade angesehen, oder war dir klar, dass diese langfristig gehalten werden sollten? Was waren deine strategischen Überlegungen, und wie wolltest du mit äusseren Einflüssen umgehen? Die Strategie beim ersten Lüftchen umwerfen? Oder gab es nie eine Strategie?... Oder es gab mehrere Strategien, um auch beim Thema Strategie zu diversifizieren. vor 33 Minuten von finisher: Vielleicht würde es dem TE helfen, wenn @Bast, @Schwachzocker und andere BIP-Anleger erklären, wie sie es schaffen, beim BIP-Portfolio zu bleiben, obwohl es die letzten 15 Jahre schlechter wie ein All World gelaufen ist: 30/30/10/30 (BIP) vs. ACWI Indem sie Angst haben, dass das, was sie machen, in Zukunft genau richtig sein könnte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bast Sonntag um 09:11 Am 14.7.2024 um 08:49 von Rotenstein: Beide Herangehensweisen - BIP-Gewichtung und Marktkapitalisierung - haben ihre Berechtigung. Es werden auch wieder Zeitperioden kommen, in dem ein nach BIP gewichtetes Depot besser abschneiden wird als ein nach Marktkapitalisierung gewichtetes. Das Entscheidende ist, dass man es durchzieht und nicht prozyklisch die Strategie ändert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hattifnatt Sonntag um 09:12 vor einer Stunde von Rotenstein: Indem du deine Strategie alle paar Jahre änderst, läufst du Gefahr, dem Markt konsequent hinterherzulaufen und eine Unterrendite zu erreichen. +1. @investineer: Ändere einfach dein Profilbild, wenn du jetzt skeptisch gegenüber den USA bist, aber nicht dein Depot. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bast Sonntag um 09:13 vor 9 Minuten von satgar: Kommer hat auch da Blog Einträge zu. Und die Ergebnisse sind super nah beeinander. Das ist also eher wieder eine akademische WPF Diskussion, als das es real wirklich was ausmachen würde. Was mich an BIP stört, sind die nötigen Notwendigkeiten zum anpassen das Portfolios nach BIP und das heraussuchen der Länderverteilungen. MC ist da einfach so viel entspannter. Da muss man nämlich gar nix tun ^^ Das ist vollkommen korrekt. Leider hatte ich zu dem Zeitpunkt schon nach BIP investiert, als ich die KISS-Vorteile der MC-Gewichtung verstanden habe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Puppi Sonntag um 09:19 · bearbeitet Sonntag um 10:03 von Puppi vor einer Stunde von satgar: Das geht aber nur bis Oktober 2024. Auch der startzeitraum, frühestens Mai 1994, hat Einfluss. Welchen Schluss will mal daraus, aus einem beliebigen Zeitraum mit fehlender Betrachtung bis 23.03.2025, ziehen? Zumindest für die "echte" BIP Gewichtung haben wir aktuellere Daten. msci-acwi-gdp-weighted-index.pdf Die letzten Monate sieht man, dass BIP besser wurde. Das war aber zwischendrin die letzten Jahrzehnte immer mal kurz. Werden wir aus diesen aktuelleren Daten schlauer? Ich nicht. Meine Meinung ist, dass man sich eher an anderen Kernüberlegungen in Bezug auf Entscheidung pro BIP oder MCAP orientieren sollte, z.B die laufenden Transaktions- und Rebalancing-Kosten und einfach der Tatsache, dass nur die MCAP-Gewichtung am ehesten den Durchschnitt aller Marktteilnehmer abbildet und genau den will man als prognosefreier passiver Investor ja eigentlich haben oder? Mit BIP bekommt man das nicht und landet zwangsweise drüber oder drunter. Daher bin ich bei @Glory_Daysund sage ebenso, daas auch eine Entscheidung pro BIP einen Hauch aktives Investieren intus hat oder sagen wir so...jedenfalls MEHR AKTIV als MCAP. Wem das klar ist, der weiß ja, was er tut und welche Risiken oder auch Chancen er eingeht/hat. vor 52 Minuten von Schwachzocker: Indem sie Angst haben, dass das, was sie machen, in Zukunft genau richtig sein könnte. Angst ist ein Gefühl und Gefühle sind schlechte Ratgeber in Bezug auf die Asset Allocation/Anlageentscheidung. Hat mal so ein WPF-User geschrieben mit so einem Dirk Müller Avatar. @investineer Wenn du willst, kannst du dich mal durch diesen Thread hier arbeiten (das ist einer von vielen, die das Thema behandeln und damit auch dieses Grübeln/Zweifeln in deinem Kopf): Du kannst dann entweder dem einen (MCAP und fertig) oder anderen Lager (BIP, Faktoren usw) folgen/blind vertrauen (oder dich verrückt machen). Es wird dir am Ende aber nichts bringen, weil deine innere Börsenpsychologie dir vermutlich auch die nächsten Jahre immer wieder einen fetten Schlag in die Magengrube verpassen wird, wenn das, was du gerade im Depot hast, schlechter läuft als die anderen Varianten. Das ist etwas, was du versuchen solltest, zu akzeptieren. Dagegen kannst du nichts machen. Threads wie deiner hier ploppen seit Ewigkeiten regelmäßig auf und immer dann, wenn der Markt sich verändert und das Pendel von den einen Regionen/Branchen etc mehr in die andere Richtung ausschlägt. Dann geht es mal wieder los mit dem großen Zweifeln und Umschichten im Depot. Was kann man gegen dieses Problem tun? Nicht viel kann man dagegen machen. Es gibt aber zwei kleine Dinge, die vielleicht doch ein wenig helfen könnten und die helfen einigen hier, falls die einfach MCAP machen. 1. Die ständige Gewissheit, die eine Variante (MCAP) gewählt zu haben, welche von den laufenden Kosten her die in der Praxis günstigste ist (wir kaufen keine Indizes, sondern Produkte/ETFs mit laufenden Gebühren und auch TRANSAKTIONSKOSTEN für das Turnover innerhalb des Fonds - MCAP ist da konstruktionsbedingt einfach am billigsten). 2. Das Verkleinern des Referenzrahmenrisikos (einfach mal googeln). Mit MCAP passiert dir tendenziell weniger das im Kopf, was dem dankenswerterweise ehrlichen User hier passiert ist. Man akzeptiert mit MCAP tendenziell eher einfach "den Markt" und dessen Verlauf, egal, was passiert. @finishernennt das passenderweise immer "das adaptive System" und da ist etwas dran. Dass es ex ante zig Portfolios geben wird (BIP, Faktoren, Gleichgewichtung, irgendwelche aktiven Fonds und und und...), welche besser als MCAP abschneiden, ist so und muss so sein. Das muss man akzeptieren. Wem das schwer fällt, sollte vielleicht lernen, mehr darauf zu sehen, dass es mindestens ebenso viele Portfolios geben wird, welche schlechter laufen als das einfache MCAP-Portfolio. Schon blöd, dass der Mensch immer eher dazu neigt, sich über das zu ärgern, was er nicht hat/haben kann, anstatt das zu sehen, was er hat/haben kann.. Aber witzigerweise ist genau dieses "nicht genug haben können" der Antrieb der Märkte....eben die aktiven Investoren, die ständig nach Überrendite streben durch Zweifel, Gier und Konkurrenzkampf. Das ganze "Spielchen" ist also in erster Linie eine rein psychologische Kiste und weniger eine, welche auf der "intelligenteren" oder gar "besseren" Entscheidung beruht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Sonntag um 09:46 · bearbeitet Sonntag um 09:47 von Ramstein Ich sehe es so: Mit der Assetallokation muss man sich wohlfühlen. Wenn man auf diesen Status hinarbeitet, wird man Gesichtspunkte wie MCap, BIP, Home-Bias, etc. berücksichtigen. In der heutigen Weltlage gibt es auch noch die politisch-regulatorischen Gesichtspunkte: Embargos, Halte- oder Zahlungsverbote, Marktzugangshindernisse und vermutlich einiges mehr. Dann kommen persönliche Vorlieben. Da ist es wie mit den zwischenmenschlichen Beziehungen: man kann für die reine Vernunftehe plädieren, aber oft wird es eben doch die Liebesheirat. Und das letzte was man dann braucht, sind Freunde, die laufend sagen "hättest du doch ....". Mein ETF-Depot ist über lange Jahre gewachsen und sieht momentan so aus: Das gefällt mir. Und wenn ich momentan zukaufen würde, dann entweder ACWI IM (Dist) oder VanEck. Und davon werden mich auch keine andersüberzeugten Finanzmarktprotheten abbringen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
finisher Sonntag um 10:17 · bearbeitet Sonntag um 10:17 von finisher vor einer Stunde von Schwachzocker: Indem sie Angst haben, dass das, was sie machen, in Zukunft genau richtig sein könnte. D.h. du hast nur durchgehalten, weil BIP schlechter performed hat? Wenn BIP jetzt besser als Mcap performed, wirfst du dann das Handtuch? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Puppi Sonntag um 10:23 · bearbeitet Sonntag um 10:34 von Puppi vor 47 Minuten von Ramstein: Ich sehe es so: Mit der Assetallokation muss man sich wohlfühlen. Wenn man auf diesen Status hinarbeitet, wird man Gesichtspunkte wie MCap, BIP, Home-Bias, etc. berücksichtigen. .... Dann kommen persönliche Vorlieben. Da ist es wie mit den zwischenmenschlichen Beziehungen: man kann für die reine Vernunftehe plädieren, aber oft wird es eben doch die Liebesheirat. Und das letzte was man dann braucht, sind Freunde, die laufend sagen "hättest du doch ....". Du hast schon Recht . Rationalität versuchen und Gefühlswelt ausschalten versuchen - alles gut und recht. Man kann da je nach Charakter gewisse Dinge in sich aber nicht mit der Brechstange hinbiegen. Wer z.B. mit BIP kein Problem hat und sich langfristig wohl fühlt...also festen Glauben daran hat - alles super. Aber besonders bei unerfahrenen Anlegern merkt man es doch ständig hier im Forum. Die meisten hadern doch schon bei kleinsten Änderungen des Marktes und werfen ständig das Depot um, weil sie innerlich wieder Zweifeln. Mit diesen Gefühlen machen teure, aktiven Fonds ja ihr großes Geschäft. Performance-Chasing-Marketing eben. Das Ganze trifft aber doch nicht nur auf die Auswahl der Regionen/Assets etc zu, sondern auch auf andere Punkte, z.B. eigenen Regeln oder Verhaltensweisen, die man vielleicht einfach akzeptieren sollte. Sofern man sich mit "seinem System" wohl fühlt und es funktioniert, ist doch alles prima. Ich muss da immer an das Depot von @xfkludenken. Regelmäßig wundern sich User hier, warum er dieses oder jenes so "irrational" macht, z.B. feste Euro-Nominalgrößen benutzt als Schwellen anstatt "rationale" Prozentwerte oder inflationsbereinigte Größen. Auch sein ständiges Handeln wird regelmäßig fast kritisiert (hohe Kosten, kaum Wirkung). Óder man denke an seine Schilderungen des Verkaufs zu Corona oder dass er allgemein als Regel eben so handelt, wenn die Märkte massiv erschüttert werden durch globale Krisen (dann geht er erst einmal komplett mit allem raus). Was zählt am Ende aber? - Vermehrt sich sein Vermögen so, wie er es will? Ich finde schon. Er ist glaube ich einer der erfolgreichsten Investoren hier im Forum, was das Vermögen und die Performance betrifft und das seit langer Zeit. So falsch kann sein "teils irrationales System" also nicht sein. Vielleicht befriedigt er gerade durch dieses ständige Rebalancing seinen Spieltrieb ausreichend (andere müssen das mit ständigem Umbau des kompletten Depots tun samt der ständigen Suche nach dem einen, perfekten Portfolio). Bei dir, @Ramsteinist es ja ähnlich wie bei @xfklu- auch du folgst nicht stur einem festen, rein rationalen (passivem) System, sondern machst es so, dass du dich damit wohl fühlst und dein Erfolg gibt auch dir Recht. Du hast aber wie auch @xfkluviel Erfahrung. Unerfahrenen Anlegern ist halt glaube ich doch eher zu empfehlen, erst einmal zu lernen, möglichst so anzulegen, dass sie nicht ständig Performance-Chasing-Fehler machen und da hilft ein einfacher MCAP-ETF meist schon sehr finde ich. Man muss ja froh sein, dass ein großer Teil der heutigen, jungen Anlegergeneration zumindest wegkommt von den teuren, aktiven Fonds oder Bauchgefühl-Stockpicking. Das ist schon ein riesen Schritt finde ich. vor 23 Minuten von satgar: Nun auch bei Finanztip ^^ Der MSCI WORLD ist und war nie "der breite Markt". Das wurde immer wieder auch hier im Forum seit Jahren betont. Ich finde es daher auch immer peinlich, wenn ein Kommer seinen eigenen ETF damit bewirbt, dass er nicht wie der MSCI World knapp 75% US-Aktien hält. Das einzig käufliche Produkt, welches "dem Markt" nach MCAP am nähesten kommt, ist der SPDR ACWI IMI und der eben sogar noch mehr als die FTSE All World Produkte, weil die Small Caps im IMI den oberen Top-Ten-Brocken nochmal ein wenig drücken. Trotzdem bleibe ich dabei, dass man selbst mit einem MSCI WORLD auch immer einigermaßen gut fahren wird, egal, was passiert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xfklu Sonntag um 10:55 vor 28 Minuten von Puppi: Das einzig käufliche Produkt, welches "dem Markt" nach MCAP am nähesten kommt, ist der SPDR ACWI IMI und der eben sogar noch mehr als die FTSE All World Produkte, weil die Small Caps im IMI den oberen Top-Ten-Brocken nochmal ein wenig drücken. Das ist nicht richtig. Der Vanguard FTSE All-World ETF bildet den MSCI ACWI IMI Index besser ab, als der SPDR MSCI ACWI IMI ETF. Das hatte ich hier mal ausgerechnet: https://www.wertpapier-forum.de/topic/49441-spdr-msci-all-country-world-investable-market-ucits-etf/?do=findComment&comment=1380475 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Puppi Sonntag um 11:04 · bearbeitet Sonntag um 11:21 von Puppi vor 25 Minuten von xfklu: Das ist nicht richtig. Der Vanguard FTSE All-World ETF bildet den MSCI ACWI IMI Index besser ab, als der SPDR MSCI ACWI IMI ETF. Das hatte ich hier mal ausgerechnet: https://www.wertpapier-forum.de/topic/49441-spdr-msci-all-country-world-investable-market-ucits-etf/?do=findComment&comment=1380475 Das mag rein produkttechnisch stimmen (bzw. dein Link ist vor vier Jahren!), ist aber erstens eine Momentaufnahme und liegt am hohen Tracking Error des SPDR und zweitens wollte ich auf diese Begründung nicht hinaus. Mir ging es rein darum, ein Produkt zu finden, welches die Aktienwelt nach MCAP (freefloat) am ehesten abbildet, also diesem Index z.B. hier am nähesten kommt: msci-world-all-cap.pdf Ein ACWI IMI kommt einem All Cap mit knapp 12.000 Aktien näher als ein FTSE All World. Allein wenn man sich die Top-Ten der beiden Indizes ansieht, erkennt man, dass diese im ACWI IMI eben nochmal einen Tick kleiner sind, wodurch das oft kritisierte Klumpenrisiko nochmals minimal gedrückt wird (der US-Large-Cap-Broken in den Top-Ten ist beim SPDR im Schnitt 0,3- 0,5% kleiner als beim Vanguard). An Produkten gibt es nur den SPDR, welcher diesen Index abbildet (wir hier haben leider auch keinen ETF auf einen FTSE All Cap). Wie gut er das dann schafft, ist ein Thema für sich. Man könnte mal nachsehen, wie das die letzten vier Jahre nach deinem Post von damals war - wäre mal interessant. Es ist aber richtig, dass irgendwann kaum mehr praxisnahe Effekte vorhanden sind und daher reicht vielen hier ein FTSE All World natürlich aus oder sogar ein ACWI-ETF. Ein MSCI World schafft es aber nicht mehr, diese "Nähe" zu echtem Free-Float-MCAP zu halten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Sonntag um 11:20 vor einer Stunde von finisher: D.h. du hast nur durchgehalten, weil BIP schlechter performed hat? Wenn BIP jetzt besser als Mcap performed, wirfst du dann das Handtuch? Nein, natürlich nicht. Es ist wie bei jemanden, der seit Jahren beim Lotto die gleichen Zahlen tippt. Wenn er sie ändern, muss er befürchten, dass bei der nächsten Ziehung seine alten Zahlen kommen. Deshalb bleibe ich dabei. vor 57 Minuten von Puppi: ... Ich muss da immer an das Depot von @xfkludenken. Regelmäßig wundern sich User hier, warum er dieses oder jenes so "irrational" macht, z.B. feste Euro-Nominalgrößen benutzt als Schwellen anstatt "rationale" Prozentwerte oder inflationsbereinigte Größen. Auch sein ständiges Handeln wird regelmäßig fast kritisiert (hohe Kosten, kaum Wirkung). Óder man denke an seine Schilderungen des Verkaufs zu Corona oder dass er allgemein als Regel eben so handelt, wenn die Märkte massiv erschüttert werden durch globale Krisen (dann geht er erst einmal komplett mit allem raus). Was zählt am Ende aber? - Vermehrt sich sein Vermögen so, wie er es will? Ich finde schon. Er ist glaube ich einer der erfolgreichsten Investoren hier im Forum, was das Vermögen und die Performance betrifft und das seit langer Zeit. So falsch kann sein "teils irrationales System" also nicht sein.... Doch, genau doch! Es kann völlig falsch sein, obwohl er Erfolg hatte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Puppi Sonntag um 11:39 · bearbeitet Sonntag um 11:41 von Puppi vor 20 Minuten von Schwachzocker: Doch, genau doch! Es kann völlig falsch sein, obwohl er Erfolg hatte. Nach deiner rationalen Logik samt Beführwortung pro MCAP, kann es aber sein, dass deine Beibehaltung von BIP auch völlig falsch ist...mit dem Pech, dass es seit dem Beginn deiner Anlage "keinen Erfolg" hatte . vor 20 Minuten von Schwachzocker: Es ist wie bei jemanden, der seit Jahren beim Lotto die gleichen Zahlen tippt. Wenn er sie ändern, muss er befürchten, dass bei der nächsten Ziehung seine alten Zahlen kommen. Deshalb bleibe ich dabei. Du bleibst also rein aus Gefühlen (Angst) bei dem, was du eigentlich rein logisch-rational falsch...oder sagen wir zumindest schlechter findest. Dass ich das vom Schwachzocker mal höre, hätte ich nicht gedacht . Alles halb so wild. Gibt Schlimmeres (z.B. 10-jähriges Festgeld mit 1,3%). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Sonntag um 11:56 vor 4 Stunden von Rotenstein: Ich persönlich ziehe Einfachheit allem anderen vor, weil ich sonst genau in die Überlegungen schlittere, die du hier schilderst, und Gefahr laufe, immer im falschen Moment Sparpläne umzuleiten oder gar das Depot umzuschichten. Warum nur willst du die erreichte Einfachheit nun gegen eine komplexere Strategie aufgeben, die du dann vermutlich auch nur ein paar Jahre durchhalten wirst? Einfachheit löst das Problem zur Umorganisation nicht. Mein Eindruck hier im Forum ist, dass gerade Anhänger der Einfachheit sehr oft zu einem radikalen Umbau von Portfolien raten. Die Definition von Market Cap (von welchem Markt eigentlich?) ohne Berücksichtigung von Immobilien, Anleihen und Edelmetallen ist ohnehin ziemlich willkürlich. Hier eine präzise Lösung anzustreben macht keinen Sinn, man wird nie eine präzise Abbildung des "Marktes" erreichen können. Davon abgesehen sehe ich auch keinen Grund, warum man nicht auf aktuelle Marktereignisse eingehen sollte bei seiner Geldanlage. Selbstverständlich habe ich mit Beginn des Ukrainekrieges meine Anteile an Osteuropafonds mit Verlust verkauft statt zu warten, bis sie wertlos waren. Auch wenn einem angemessene Reaktionen nicht immer gelingen, gibt es für mich keinen Grund, von Haus aus darauf zu verzichten. Da zählen auch Kaufgelegenheiten in Krisensituationen dazu, warum nicht? Wichtig ist, sich bei solchen Dingen nicht zu stark von typischen Anlegerfehlern leiten zu lassen. Reflektion und kritische Auseinandersetzung über die eigenen Motive sind unerlässlich. Einfachheit ist meiner Meinung nach vor allem für Anfänger sehr zu empfehlen, weil ihnen schlicht das Urteilsvermögen fehlt, wann man reagieren kann und wann man es besser lässt. Denn dann ist die Gefahr sehr groß, dass man jedem Hype hinterherläuft und doch immer nur die Rücklichter des Zugs betrachtet. Es gibt natürlich noch weitere Anlegergruppen, für die Einfachheit sehr vorteilhaft ist. Spielkinder sind ganz generell gut beraten, wenn sie den Löwenanteil langweilig anlegen. Gleiches gilt aber auch für Anleger, die schlicht kein Interesse an dem Thema haben. Für die gilt buy and forget und da sind Instrumente perfekt, die keine Pflege brauchen. Vermutlich ist es auch korrekt, wenn die Mehrheit es schlicht und einfach hält. Zitat Warum nicht einfach jetzt und immerdar sagen: "Stay the course!"? Ein Welt-ETF und fertig? Für mich ist das keine Lösung, weil ich bei einer hohen Aktienquote in der Entnahmephase etwas mehr Ruhe im Depot haben will als sie es mir ein reines All-World-Depot bieten kann. Das kann ich beispielsweise durch Beimischung defensiver Einzelaktien genauso erreichen wie durch eine Mischung mit Dividenden ETFs oder Value Aktien. Entsprechend war die Kurskorrektur in meinem Depot auch deutlich niedriger als bei anderen. Eine Beimischung von niedrig rentierlichen Geldmarktfonds ist für mich nur in wenigen Phasen eine Option obwohl das natürlich perfekt funktioniert zur Risikoreduzierung. Leider sinkt im Gleichschritt auch die Rendite und bei negativen Realrenditen finde ich das nicht so prickelnd. Andere Anleger mögen andere Ziele haben und sinnvollerweise andere Strategien verfolgen. In jüngeren Jahren bis zu einem mittleren Alter könnte man auch die Strategie verfolgen den Vermögensaufbau über Hebel zu beschleunigen. Eine solche Strategie erfordert es ausdrücklich, die Portfoliostruktur mit wachsendem Alter zu ändern, obwohl sich die zugrundeliegende Strategie unverändert bleibt. Es gäbe sicher zahllose weitere sinnvolle Strategien, die je nach Alter und Kenntnisstand des Anlegers möglich wären. vor 2 Stunden von Puppi: @Rotenstein Ich sehe es exakt wie du. Riecht leider nach klassischem Performance Chasing. Riecht danach, muss es aber nicht zwingend sein. Dazu müsste sich der TO äußern, was er ursprünglich mit seiner Struktur beabsichtigt hat. Grundsätzlich kann ich nichts daran aussetzen, wenn jemand Fehler in seiner eigenen Anlagestrategie korrigieren will. Geldanlage ist auch ein Lernprozess und Korrekturen gehören dazu. -------- Was den Ursprungspost und das skizzierte Depot angeht, fehlen mir definitiv die EM-Anteile, falls das Ziel ist, sich breiter aufzustellen. Der FTSE All World reduziert den US-Anteil zwar auch schon im Vergleich zu den beiden ursprünglichen ETFs, aber da ist das Änderungspotenzial sehr begrenzt und ginge auch nur sehr langsam vor sich. Ein Umschwenken auf einen EM-Sparplan sollte wesentlich schneller Wirkung zeigen. Daneben stellt sich die Frage, ob es noch Möglichkeiten zu steuerunschädlichen Umschichtungen gibt (Pauschbetrag ausgeschöpft?). Falls ja würde ich dazu tendieren, den Momentum zu reduzieren. Sollte das Depot noch relativ jung sein, werden sich vorhandene Ungleichgewichte auch noch auswachsen, wenn man klug gegensteuert. Das Umschwenken auf den FTSE All World war da sicher schon ein guter Schritt. Möglicherweise solltest Du etwas zu folgenden Eckpunkten ergänzen Alter Sparrate Depotgröße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Sonntag um 13:20 vor 1 Stunde von Puppi: Nach deiner rationalen Logik samt Beführwortung pro MCAP, kann es aber sein, dass deine Beibehaltung von BIP auch völlig falsch ist...mit dem Pech, dass es seit dem Beginn deiner Anlage "keinen Erfolg" hatte . Puhhhh! vor 1 Stunde von Puppi: Du bleibst also rein aus Gefühlen (Angst) bei dem, was du eigentlich rein logisch-rational falsch...oder sagen wir zumindest schlechter findest. Dass ich das vom Schwachzocker mal höre, hätte ich nicht gedacht . Nein, wenn es keine Kosten verursachen würde, wäre ich schon längst umgestiegen. Man muss abwägen. vor einer Stunde von Sapine: Die Definition von Market Cap ...ohne Berücksichtigung von Immobilien, Anleihen und Edelmetallen ist ohnehin ziemlich willkürlich. Nein! Du erhältst eben von jedem Unternehmen den gleichen prozentualen Anteil. vor einer Stunde von Sapine: (von welchem Markt eigentlich?) vor einer Stunde von Sapine: ... Für mich ist das keine Lösung, weil ich bei einer hohen Aktienquote in der Entnahmephase etwas mehr Ruhe im Depot haben will als sie es mir ein reines All-World-Depot bieten kann. Das kann ich beispielsweise durch Beimischung defensiver Einzelaktien genauso erreichen wie durch eine Mischung mit Dividenden ETFs oder Value Aktien. Entsprechend war die Kurskorrektur in meinem Depot auch deutlich niedriger als bei anderen. Eine Beimischung von niedrig rentierlichen Geldmarktfonds ist für mich nur in wenigen Phasen eine Option obwohl das natürlich perfekt funktioniert zur Risikoreduzierung. Leider sinkt im Gleichschritt auch die Rendite und bei negativen Realrenditen finde ich das nicht so prickelnd. Bei der Risikoreduzierung mittels defensiven Titel sinkt die Rendite aber nicht? Das ist praktisch! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Sonntag um 13:40 vor 15 Minuten von Schwachzocker: Bei der Risikoreduzierung mittels defensiven Titel sinkt die Rendite aber nicht? Das ist praktisch! Nö - was Du schreibst ist Unsinn! Natürlich sinkt die Rendite gegenüber einem MSCI World (insbesondere mit seiner heftigen Gewichtung von meist US-amerikanischen Techwerten), aber die Rendite defensiver Aktienanlagen ist immer noch deutlich näher dran an der durchschnittlichen Aktienrendite als Geldmarktpapiere. Man kann auf diese Weise kein defensives Depot basteln, aber man kann bei hohem Aktienanteil einen guten Kompromiss zwischen Risiko und Rendite finden. Und ganz nebenbei diversifiziert man noch breiter. vor 21 Minuten von Schwachzocker: Nein! Du erhältst eben von jedem Unternehmen den gleichen prozentualen Anteil. Wo bleibt mein Anteil an Bosch oder Aldi? Unsinn - genau wie oben Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag