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Mittelschweden

Deutsche Konten bei Wohnsitz in Schweden, ggf. auch in Deutschland

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Mittelschweden

Hallo,

 

wir spielen mit dem Gedanken nach Schweden auszuwandern. Wir haben uns dazu vor allem über die normalen Einkommensteuern informiert, aber jetzt sind mir meine deutschen Konto und ein Depot eingefallen.

Ich weiß nicht, wie sehr ich in diesem Forum an der richtigen Stelle bin, aber ich versuch es einmal.

 

Variante A:

Wir sind in Schweden gemeldet, haben dort unseren Lebensmittelpunkt und verbringen auch mehr als 183 Tage im Jahr dort. In Deutschland sind wir aber auch weiterhin gemeldet.

Ich würde dann bei den Banken einfach meinen Umzug nach Schweden melden und hoffe, dass das kein Problem ist. Wäre es dann so, dass ich die deutsche Kapitalertragssteuer in Schweden anrechnen lassen kann? Grob gesagt also 25 % in Deutschland bezahle und die restlichen 5 % (so weit ich weiß gelten in Schweden 30 %) in Schweden? Oder zahle ich die ganzen 30 % in Schweden?

Kann ich in der geplanten Konstellation überhaupt noch den deutschen Freistellungsauftrag nutzen? Vermutlich nicht?

 

Variante B:

Wie A, nur dass wir uns in Deutschland offiziell abmelden.

 

Das ich hier keine rechtssichere Auskunft erhalten kann, ist mir klar. Aber wie seht ihr das?

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chirlu

Banken führen für Steuerausländer keine Steuern ab, außer Quellensteuern z.B. auf Dividenden. Du musst also alles selbst in Schweden angeben und versteuern.

 

Bei Quellensteuern kommt es auf Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Schweden und dem Quellland an. Normalerweise wird es so sein, dass du den 15% übersteigenden Teil der Quellensteuer vom Quellland zurückerstattet bekommst und die verbleibenden 15% auf deine schwedische Steuer angerechnet werden.

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M_aus_G
vor 14 Minuten von chirlu:

Banken führen für Steuerausländer keine Steuern ab, außer Quellensteuern z.B. auf Dividenden. Du musst also alles selbst in Schweden angeben und versteuern.

 

Bei Quellensteuern kommt es auf Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Schweden und dem Quellland an. Normalerweise wird es so sein, dass du den 15% übersteigenden Teil der Quellensteuer vom Quellland zurückerstattet bekommst und die verbleibenden 15% auf deine schwedische Steuer angerechnet werden.

Das kann ich so bestätigen. Allerdings ist die (deutsche) Kapitalertragssteuererstattung ziemlich aufwändig und langwierig (mindestens 20 Monate, ich warte seit 23 Monaten auf die Erstattung von 2022). Falls es sich um eher kleinere Beträge handelt, könnte man die deutschen Aktien auch verkaufen und auf ETFs oder Aktien aus Ländern mit einem Quellsteuersatz <= 15% umsteigen.

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stagflation

Ihr müsstet Eure Kapitaleinkünfte dann in Schweden erklären und versteuern. Vermutlich nicht ganz einfach, wenn man Land, Sprache, Rechtssystem und Steuersystem noch nicht so gut kennt. Möglicherweise wird das schwedische Finanzamt deutsche Belege und Abrechnungen nach deutschem Steuerrecht nicht ohne Weiteres akzeptieren.

 

Habt Ihr schon überlegt, zu einem schwedischen Broker zu wechseln?

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Mittelschweden

Danke für eure Antworten.

Am 21.3.2025 um 12:06 von chirlu:

Banken führen für Steuerausländer keine Steuern ab, außer Quellensteuern z.B. auf Dividenden. Du musst also alles selbst in Schweden angeben und versteuern.

 

Bei Quellensteuern kommt es auf Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Schweden und dem Quellland an. Normalerweise wird es so sein, dass du den 15% übersteigenden Teil der Quellensteuer vom Quellland zurückerstattet bekommst und die verbleibenden 15% auf deine schwedische Steuer angerechnet werden.

Der erste Satz klingt eigentlich noch nicht so kompliziert. Im Prinzip hatte ich sogar wohl schon mal den umgekehrten Fall: Tagesgeld bei der TF-Bank. Da wurden auch keine Steuern abgezogen, weil es eine schwedische Bank ist. 

Das mit den 15 Prozent klingt schon etwas nerviger/aufwändiger, vor allem wenn man an

 

Am 21.3.2025 um 12:32 von M_aus_G:

Das kann ich so bestätigen. Allerdings ist die (deutsche) Kapitalertragssteuererstattung ziemlich aufwändig und langwierig (mindestens 20 Monate, ich warte seit 23 Monaten auf die Erstattung von 2022). Falls es sich um eher kleinere Beträge handelt, könnte man die deutschen Aktien auch verkaufen und auf ETFs oder Aktien aus Ländern mit einem Quellsteuersatz <= 15% umsteigen.

bedenkt.

Und ja, es geht nur um kleine Beträge. Einzelaktien haben wir gar keine, nur (deutsches) Tagesgeld und ein paar ETFS, hauptsächlich einen MSCI World. Ich dachte eigentlich immer, dass das steuerrechtlich ein deutscher ETF wäre (weil es ein deutsches Depot ist), aber das ist wohl Quatsch? Wenn ich mich da über die Quellensteuer informieren möchte, muss ich vermutlich nach der irlandischen Quellsteuer suchen? Zumindest wird mir bei Scalable als Fondsdomizil Irland angegeben. Dort sind das aber wohl auch 25 Prozent.

 

Am 21.3.2025 um 14:42 von stagflation:

Habt Ihr schon überlegt, zu einem schwedischen Broker zu wechseln?

Noch nicht. Es war ohne schwedische Personnummer schon mehr als nervig überhaupt ein schwedisches Girokonto zu erhalten. Mittelfristig wäre das aber vermutlich eine gute Idee.

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