Zum Inhalt springen
Firobaz

Steuern: Fonds im minus bei existierendem realisiertem Gewinn - Verkaufen und gleich wieder kaufen sinnvoll?

Empfohlene Beiträge

Firobaz

Hallo zusammen, 

 

die Situation liegt gerade nicht bei mir vor, aber beim Nachdenken und Recherchieren über die Kapitalsteuern beim Wertpapierhandel kam folgende Frage auf:

 

Nehmen wir mal an, man hat im Januar mit einer Fondsposition Gewinne in signifikanter Höhe realisiert und kurze Zeit später das Geld wieder angelegt. Jetzt fallen die Kurse aber unerwartet wie in den letzten Wochen und man hat mit der Fondsposition nicht-realisierte Verluste. Den Fonds will man eigentlich langfristig halten.

 

Meine Frage: Macht es in so einer Situation nicht Sinn, die Fondsposition zu verkaufen und sofort wieder zum gleichen Preis zu kaufen, um eine Steuergutschrift zu erhalten?

 

Mein Gedanke war, dass man dann Verluste realisiert, die mit den Gewinnen aus dem Januar verrechnet werden und man eine sofortige Steuergutschrift erhält, die man direkt wieder anlegen kann. Zwar zahlt man dann in Zukunft irgendwann beim Verkauf mit Gewinn wieder Steuern in Höhe der Steuergutschrift (insofern linke Tasche-rechte Tasche), aber die Gewinne aus der Anlage der Steuerersparnis kann man (nach Steuern auf diese Gewinne) behalten. Nehmen wir der Einfachheit halber zunächst einmal an, man hat keine Handelsgebühren. Wenn man davon ausgeht, dass der Aktienmarkt langfristig steigen wird, sollte sich so ein Manöver doch eigentlich immer lohnen.

 

Auch mit bei Online-Brokern üblichen Gebühren sollte sollte es sich meiner Überlegung nach lohnen, wenn der nicht-realisierte Verlust im Vergleich zur Fondsposition nicht gering ist (also z.B. >20%). Dann wäre die Steuerersparnis wohl hoch genug, dass die Anlagegewinne mit der Zeit aller Wahrscheinlichkeit nach die Gebüren für zwei Handelstransaktionen übersteigen.

 

Oder habe ich da irgendwo einen Denkfehler :huh:?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Norica
· bearbeitet von Norica
vor 11 Minuten von Firobaz:

Meine Frage: Macht es in so einer Situation nicht Sinn, die Fondsposition zu verkaufen und sofort wieder zum gleichen Preis zu kaufen, um eine Steuergutschrift zu erhalten?

Ob man sofort eine Gutschrift erhält kann ich nicht sagen, weil ich i.d.R. keine Fonds/ETFs handle/halte und keinen deutschen Broker/Bank nutze.

Aber Sinn kann das schon machen, mit der von Dir geschriebenen Einschränkung, dass die Steuern irgendwann in der Zukunft anfallen können.

Man sollte sich außerdem ausrechnen, wieviel es wirklich ausmacht. Die Summen sollten m.M.n. schon entsprechend sein, um den "Aufwand" zu entschädigen.

 

 

SG

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
vor 27 Minuten von Firobaz:

sofortige Steuergutschrift erhält, die man direkt wieder anlegen kann.

 

Das kann man machen. Wenn die Kurse danach steigen, hat man Glück. Wenn die Kurse danach weiter fallen, hat man Pech und die Buchverluste werden noch größer.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reckoner

Hallo,

 

erstmal würde ich mir überlegen, auf welcher der beiden Seiten ich stehe:

 

1. Im jährlichen Durchschnitt werden es nie mehr als 1.000 Euro Kapitalerträge sein.

Und dann sollte man möglichst auch dafür sorgen, dass wirklich keine Steuern anfallen.

 

oder

 

2. Ziemlich sicher werden die Kapitalerträge über 1.000 Euro liegen.

Dann sollte man es so gestalten, dass man auch in schlechten Jahren noch irgendwoher Gewinne bekommen kann damit der Sparer-Pauschbetrag nicht verfällt (z.B. mittels des Beschriebenen verkaufen und zurückkaufen - diese Gewinne muss man dann aber auch erstmal zurückhalten).

 

Wichtig ist noch, dass Verluste aus Einzelaktien nicht unbedingt verrechenbar sind. Noch denkst du glaube ich nur an Fonds, aber das kann sich ja mal ändern.

 

Und auch wichtig ist der Grundsatz, dass einmal Versteuertes nach Jahresende erledigt ist.

Modellhaftes Beispiel: Man hat 2 Fonds, einer verdoppelt sich, der andere wird wertlos. Verkauft man nun nur den ersten so muss man den Gewinn versteuern, und beim Verkauf des zweiten im nächsten Jahr bekommt man diese Steuer nicht zurück.

Fazit: Gewinne würde ich eher horten, Verluste hingegen durchaus mal realisieren.

 

Mit Günstigerprüfung und Steuersatz will ich jetzt mal nicht anfangen, das ist eher was für besondere Fälle (Rentner, Studenten, Kinder etc., halt jeder mit relativ geringem Einkommen).

 

Zitat

... und man eine sofortige Steuergutschrift erhält, die man direkt wieder anlegen kann.

Das ist zwar richtig, wird imho im Ergebnis aber fast gar nicht sichtbar werden. Konzentriere dich lieber auf die Auswahl des richtigen Investments.

 

Zitat

Wenn die Kurse danach steigen, hat man Glück. Wenn die Kurse danach weiter fallen, hat man Pech und die Buchverluste werden noch größer.

Unsinn. Die Buchverluste unterscheiden sich doch so oder so nicht. :P

 

Stefan

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...