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Zwei BaFin-Studien zum Zertifikate-Markt

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

BaFin Pressemitteilung (Hervorhebungen durch mich):

  Zitat

Die Finanzaufsicht BaFin hat im Jahr 2024 den Markt für Zertifikate in zwei voneinander unabhängigen Marktstudien untersucht. Banken und Sparkassen haben nach der Niedrigzinsphase Privatkundinnen und -kunden nicht zum Zertifikate-Kauf gedrängt, so das Ergebnis der Studie zu Zins- und Express-Zertifikaten. Anders die Situation bei der Studie zu Turbo-Zertifikaten: Mit diesen Produkten verloren deutsche Privatkundinnen und -kunden in den Jahren 2019 bis 2023 insgesamt rund 3,4 Milliarden Euro, drei von vier Kundinnen bzw. Kunden erlitten Verluste.

 

Bei Zins- und Express-Zertifikaten gibt es neben Licht...

  Zitat

Zertifikate haben im Vergleich zu klassischen Sparprodukten regelmäßig höhere Kosten und sind komplexer. Zudem sind sie nicht von der Einlagensicherung gedeckt. Aus diesen Gründen hatte die BaFin besonders die Vertriebspraxis der Institute in den Blick genommen. Zu den Ergebnissen der Studie zu Zins- und Express-Zertifikaten sagte Thorsten Pötzsch, Exekutivdirektor der BaFin für Wertpapieraufsicht und Asset Management: „Es gab keine systematische Fehlberatung bei Anlage-Zertifikaten. Die Institute haben Kunden nach der Zinswende nicht unzulässig zum Kauf solcher Zertifikate gedrängt. Und es ist nur fair, das ebenso öffentlich festzustellen wie sonst die Fehler, die wir kritisieren.“

 

... auch Schatten:

  Zitat

Mängel fand die BaFin jedoch bei der Produkt-Governance der Zins- und Express-Zertifikate. Fehlerhaft war teilweise die Konzeption der Zertifikate durch die Hersteller und Vertriebsunternehmen, für welche Kundengruppen und unter welchen Marktbedingungen die Zertifikate verkauft werden sollen (Zielmarktdefinition). Dabei hatten einige Unternehmen nicht mit der gebotenen Sorgfalt gearbeitet. Zudem gab es Hinweise darauf, dass etwa 20 Prozent der Kundinnen und Kunden die Funktionsweise und Risiken von Express-Zertifikaten nicht vollumfänglich verstanden hatten.

 

Übel sieht es bei Turbo-Zertifikaten aus:

  Zitat

Beim Handel mit Turbo-Zertifikaten verloren über einen Zeitraum von 5 Jahren drei von vier Kundinnen und Kunden (74,2 Prozent) im Durchschnitt je 6.358 Euro. Insgesamt summierten sich die Verluste der deutschen Privatkundinnen und -kunden auf 3,4 Milliarden Euro. Pötzsch: „Auch für Privatkundinnen und -kunden mit viel Kapitalmarkterfahrung ist Anlegerschutz wichtig. Die hohen Verluste lassen befürchten, dass die Risiken von Turbo-Zertifikaten vielen nicht bewusst sind. Das schauen wir uns genauer an.“

Dass Turbo-Zertifikate ihre Tücken haben, haben wir hier im Forum such schon gesehen... :-*

 

Wer Details zur Studie zu Turbo-Zertifikaten wissen möchte, muss sich noch etwas gedulden:

  Zitat

Die detaillierten Ergebnisse dieser Studie wird die BaFin spätestens im zweiten Quartal 2025 veröffentlichen. Zudem prüft die Finanzaufsicht, inwieweit hier weitere Maßnahmen zum Anlegerschutz notwendig sind.

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oktavian
  Am 13.3.2025 um 02:22 von stagflation:

Zudem gab es Hinweise darauf, dass etwa 20 Prozent der Kundinnen und Kunden die Funktionsweise und Risiken von Express-Zertifikaten nicht vollumfänglich verstanden hatten.

Ich glaube nicht, dass 80% der Kunden ein vollumfängliches Verständnis haben. Warum bloß würden sie dann solche Zertifikate nutzen statt Aktien, ETFs, Optionen und Futures? Wie leitet die BaFin solche Behauptungen ab? Ist steht für mich außer Frage, dass die Behörde nicht kompetent war in der Vergangenheit (siehe wirecard).

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Euronensammler
  Am 13.3.2025 um 02:22 von stagflation:

Übel sieht es bei Turbo-Zertifikaten aus:

  Zitat

Beim Handel mit Turbo-Zertifikaten verloren über einen Zeitraum von 5 Jahren drei von vier Kundinnen und Kunden (74,2 Prozent) im Durchschnitt je 6.358 Euro. Insgesamt summierten sich die Verluste der deutschen Privatkundinnen und -kunden auf 3,4 Milliarden Euro. Pötzsch: „Auch für Privatkundinnen und -kunden mit viel Kapitalmarkterfahrung ist Anlegerschutz wichtig. Die hohen Verluste lassen befürchten, dass die Risiken von Turbo-Zertifikaten vielen nicht bewusst sind. Das schauen wir uns genauer an.“

Neben der absoluten würde mich die relative Größenordnung interessieren: Wieviel % ihres Vermögens haben die drei von vier Kundinnen und Kunden verzockt und gab es einen Lerneffekt, um die weitergehende Frage zu beantworten: Müssen solche Produkte jetzt verboten werden?

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toomuchmoon
  Am 14.3.2025 um 09:28 von oktavian:

Warum bloß würden sie dann solche Zertifikate nutzen statt Aktien, ETFs, Optionen und Futures?

Weil man mit einem Knockout Zertifkate relativ einfach gehebelt an der Wertentwicklung einer Aktie teilhaben kann. Im Zockerdepot ist das eine tolle Sache und nutze ich gerne.

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oktavian
  Am 15.3.2025 um 12:19 von toomuchmoon:

Weil man mit einem Knockout Zertifkate relativ einfach gehebelt an der Wertentwicklung einer Aktie teilhaben kann. Im Zockerdepot ist das eine tolle Sache und nutze ich gerne.

kannst du mir erklären was der Vorteil gegenüber Optionen hierbei wäre?

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toomuchmoon

@oktavianIch muss zugeben ich habe mich mit Optionen noch viel nicht beschäftigt. Sah auf den ersten Blick ziemlich komplex aus. Kann man mit Optionen soetwas darstellen? DE000SJ583F4

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oktavian
  Am 15.3.2025 um 13:40 von toomuchmoon:

DE000SJ583F4

ist das Gold? kenne mich da nicht aus. Das müsste ich recherchieren. Ich vermute da gibt es liquide Optionen und Futures. Problem könnten da gewisse Mindestsummen sein. CME bietet so was an : https://www.cmegroup.com/markets/metals/precious/e-micro-gold.html

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toomuchmoon

@oktavianNein ist Rheinmetall

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oktavian
  Am 15.3.2025 um 13:51 von toomuchmoon:

@oktavianNein ist Rheinmetall

wie ist denn der spread und Konditionen? https://www.eurex.com/ex-de/maerkte/equ/opt/Rheinmetall-951830 

Europäische Optionen auf einzelne Aktien sind eher nicht liquide. Hebel hat man z.B. mit calls mit strike weit über 0. Kann man sich dann aussuchen, was man möchte.

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toomuchmoon
  Am 15.3.2025 um 13:58 von oktavian:

wie ist denn der spread und Konditionen

Vom Zertifikat? Sag ich dir am Montag. Die Daten von Freitag 22 Uhr sind ja nicht nicht gut, da um 17:30 Uhr die deutsche Börsen zumachen und dadurch steigt der Spread deutlich.

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toomuchmoon

@oktavian spread 0,32% hebel 4,3 abstand zum knockout 22%

Wkn NB1E9U

 

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oktavian
  Am 17.3.2025 um 08:33 von toomuchmoon:

spread 0,32% hebel 4,3 abstand zum knockout 22%

Das ist ein turbo call mit knock-out von der ING. Beschreibe doch mal, warum genau dies das richtige Produkt für deinen Trade ist. Was sind da so die Ziele? 

Warum möchtest du 1035,84 als knock-out?

Es ist zwar open-end, aber ist dir bewusst, dass ING kündgen kann und daher nicht nur durch knock-out enden kann?

Wie lange hälst du das Zertifikat? Das Zertifikat hat höhere Kosten, daher lohnt eine Option eher je länger der Trade andauert. 0,05% pro Tag wird bei den Kosten angegeben. Empfohlene Haltedauer ist ein Tag nach Kid.

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toomuchmoon

@oktavian  ich halte sowas Wochen oder Monate. kann ich das mit Optionen auch nachbauen, weil du hast ja gesagt es gibt kaum Volumen?

Eine Kündigung durch den Emittenten ist zwar möglich aber hatte ich noch nie.

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oktavian
  Am 17.3.2025 um 09:36 von toomuchmoon:

ich halte sowas Wochen oder Monate

1:1 nachbauen geht nicht als Privatanleger weil der knock-out keine plain vanilla Option, sondern eine exotische Option ist. Ich würde es einfach mal mit einem call mit strike 1040 vergleichen.

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