Sapine 15. März Du musst auch die Gemeinschaftsräume finanzieren und die sind eher großzügig angelegt, damit jeder auch mit Rollator und Rollstuhl durchkommt. Hinzu kommen Ausbildungsbeteiligung und Kosten für die Investitionen. Und unterschätze nicht den Papierkrieg - der kostet jede Menge. Bei den Lohnnebenkosten hast Du etwas zu wenig gerechnet. Dürften eher 45-50k sein je nachdem wie lange die Leute im Job sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 15. März · bearbeitet 15. März von stagflation Hier die monatlichen Kosten eines Pflegeheims für stationäre Pflege mit Pflegegrad 5 im ersten Jahr: Pflegebed. Aufwendungen: 3.500 € Ausbildungsvergütung: 120 € Unterkunft: 800 € Verpflegung: 480 € Investitionsvergütung: 600 € --------------------------------------- Summe: 5.500 € - Zuschuss der Pflegekasse: -2.100 € - 15% Zuschuss zum Eigenanteil: -230 € --------------------------------------- Eigenanteil: 3.170 € Der Eigenanteil für Pflegegrade 2-5 ist gleich. Von Pflegegrad 2 zu Pflegegrad 5 erhöhen sich die "Pflegebedingten Aufwendungen" von 2.200 € auf 3.500 €. Der Zuschuss der Pflegekasse erhöht sich in gleichem Maße, so dass immer der gleiche Eigenanteil herauskommt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee 15. März Am 15.3.2025 um 19:35 von stagflation: Hier die monatlichen Kosten eines Pflegeheims für stationäre Pflege mit Pflegegrad 5 im ersten Jahr Wo ist das? Bundesland? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 15. März Rheinland-Pfalz, seit 1.1.2025. Im letzten Jahr gab es mehrere Preiserhöhungen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 16. März Am 15.3.2025 um 18:43 von Bolanger: Die Personalbemessung fordert für Pflegegrad 5 einen Schlüssel von knapp 0,4 pro Bewohner. Knapp 0,4 Fachkräfte pro Pflegebedürftigem. Dazu kommen aber noch knapp 0,3 Hilfskräfte. Macht zusammen 0,67 Vollzeitäquivalente. Natürlich sind die Hilfskräfte geringfügig billiger, aber nicht viel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Vios 16. März Wieviel AN rechnet man für einen Arbeitsplatz, der 24/7 besetzt werden soll? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 16. März Am 16.3.2025 um 02:45 von Vios: Wieviel AN rechnet man für einen Arbeitsplatz, der 24/7 besetzt werden soll? Mindestens 4,5 Vollzeitkräfte, wenn diese Arbeitnehmer nie krank werden. Mit Krankschreibungen eher 4,8 bis 5,0. Das ist aber in der Bemessung für die Pflege schon berücksichtigt: Die 0,67 meinen also nicht, dass 0,67 (also ca. 2 Pfleger pro 3 Betreuten) rund um die Uhr da sein sollten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorMaguire 16. März · bearbeitet 16. März von CorMaguire Am 15.3.2025 um 21:19 von stagflation: Rheinland-Pfalz, seit 1.1.2025. Im letzten Jahr gab es mehrere Preiserhöhungen. Da gibts bestimmt auch Schwankungen zwischen Eifel, Mainz und Westerwald. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neverdo 16. März Am 15.3.2025 um 19:34 von Sapine: Du musst auch die Gemeinschaftsräume finanzieren und die sind eher großzügig angelegt, damit jeder auch mit Rollator und Rollstuhl durchkommt. Hinzu kommen Ausbildungsbeteiligung und Kosten für die Investitionen. Und unterschätze nicht den Papierkrieg - der kostet jede Menge. Bei den Lohnnebenkosten hast Du etwas zu wenig gerechnet. Dürften eher 45-50k sein je nachdem wie lange die Leute im Job sind. Ich bin garantiert nicht der richtige Gesprächspartner für so ein Thema und ein Freund von mir, der vor wenigen Tagen mit unter 70 Jahren an Embolie in der Nacht verstorben ist, hat jetzt einen ganz anderen Platz in meiner Erinnerung, denn nach dem, was man hier liest, ist es ja fast schon eine Gnade so zu gehen... Was du anführst, unter Allgemeinkosten ist richtig, wenn man es dann genauer machen würde müsste man mit allem , dem Erwerb des Grundstücks, den Planungskosten, der Erstellung des Gebäudes, den laufenden Kosten Rücklagen , Grundsteuer, Nebenkosten sowie dem ganzen drum und dran von der Außenanlagenpflege bis zu Unvorhergesehenem durchkalkulieren und das ist sicher nur ein Teil von allem. Wie soll man das regeln war hier die Frage...? Die einen zahlen, die anderen nicht..? Weiß ich nicht , wäre ja noch schöner, wenn ich mal eben dazu in der Lage wäre, aber letztlich kann ich nicht verstehen, was da gerade an Militärausgaben finanziert werden soll, da wäre doch eine weitestgehende wenn nicht gar gänzliche Übernahme der Kosten aus sozialer Verantwortung besser, kann man denn überhaupt abschätzen, was das an Kosten für den Staat bedeuten würde,immerhin nimmt der ja auch wieder Geld ein,wenn er es finanziert..? Hat mal irgendjemand von den Sozialverbänden so eine Rechnung aufgemacht ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
McScrooge 16. März Am 15.3.2025 um 18:43 von Bolanger: Wohin wandert also das Geld? Offenbar in den Wasserköpfen und den Strukturen, die fast überall in diesem Land dringend einer Änderung bedürfen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger 16. März Ich vergleiche die Kosten nunmal mit dem bewohnen einer kleinen Wohnung. Da muss auch ein Vermieter ein Grundstück kaufen, planen, finanzieren, es bebauen, Rücklagen bilden etc. All diese Kosten muss eine Warmmiete abdecken. Und wenn es gelingt, eine kleine Wohnung von meinetwegen 40 m² für 1000 EUR warm zu mieten, dann muss es auch möglich sein, ein nur halb so großes Einzelzimmer für den Preis zu betreiben, zumindest ohne Pflegepersonal. Selbst in München beträgt die Durchschnittsmiete "nur" 25 EUR/m². Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 16. März Am 16.3.2025 um 12:02 von McScrooge: Zitat Wohin wandert also das Geld? Offenbar in den Wasserköpfen und den Strukturen, die fast überall in diesem Land dringend einer Änderung bedürfen. Geh mal in ein Pflegeheim (zu Besuch), schau Dir an, was dort alles passiert, auch hinter den Kulissen... und rechne im Kopf zusammen, was das wohl alles kosten mag. Dann wirst Du sehen, dass die oben genannten Preise eigentlich noch recht niedrig sind. Das eigentlich Problem ist ein anderes. Es fehlt die menschliche Wärme. Die alten Menschen werden pflegetechnisch und medizinisch gut versorgt. Was aber fehlt, ist jemand, der sich Zeit für sie nimmt und mit ihnen spricht. Man bräuchte mehr Sozialarbeiter - aber dafür fehlt das Geld. Also liegen die alten Menschen in ihren Betten und warten (mehr oder weniger) auf den Tod. Schrecklich! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 16. März · bearbeitet 16. März von stagflation Am 16.3.2025 um 04:26 von CorMaguire: Da gibts bestimmt auch Schwankungen zwischen Eifel, Mainz und Westerwald. Ja. Es gibt sogar Unterscheide von Einrichtung zu Einrichtung in der gleichen Stadt. Das nützt aber nicht viel. Wenn man wegen eines Notfalls schnell einen Pflegeheimplatz braucht, wird man feststellen, dass die meisten Pflegeheime voll belegt sind. Man kann also froh sein, wenn man überhaupt einen Platz findet. Auch wenn der 50 km entfernt ist. Das übliche Vorgehen "Preise vergleichen und Pflegeheim mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis wählen" ist oft nicht möglich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rotenstein 16. März Am 15.3.2025 um 18:43 von Bolanger: Hmmm... und was macht die Heime dann so teuer, wenn selbst 1000 EUR fürs Essen in meinem Überschlag offensichtlich viel zu hoch angesetzt waren? Es gibt viele Faktoren, die das ganze so teuer machen. Beispielsweise Bauvorschriften (schliesslich muss das Pflegeheim das Weltklima retten), die Pflegebürokratie (schliesslich muss jeder Handgriff genauestens dokumentiert werden), arbeitsrechtliche Regeln (schliesslich muss jegliche Flexibilität ausgeschlossen, Faulheit belohnt und Fleiss bestraft werden) und ein nimmersatter Staat (der alles mit hohen Abgaben und Steuern belegt, die dann sinnlos in der ganzen Welt verschwendet werden). Und dafür bekommt man dann in aller Regel eine unterirdische Pflege, die an starren Regeln ausgerichtet ist und dem gesunden Menschenverstand zuwiderläuft. Ein Beispiel ist das Sterben. Man sollte meinen, Pflegeheime könnten damit umgehen. Stattdessen werden Zustände des Leidens, wie starke Schmerzen oder Atemnot, nicht erkannt, und es bedarf der Notaufnahme, um Menschen ein friedliches Sterben zu ermöglichen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HalloAktie 16. März Ok, Bauvorschriften, Pflegedokumentation, Arbeitsrecht und Steuern/Abgaben gibt es also nur bei uns- verstanden. In Wirklichkeit ist Pflege überall teuer. Ich habe mal ein Seminar besucht über Pflege in den nordischen Ländern. Die geben allesamt mehr für Pflege aus als Deutschland. Entsprechend ist dort der Standard höher, erkauft mit höheren Steuern und Abgaben während des Arbeitslebens. Italien, Deutschland und die anderen südlichen Länder verlassen sich mehr auf Familienpflege außerhalb des Systems und haben nur eine Teilkasko-Versorgung. Skandinavien, Niederlande und Belgien sind Vollabsicherungs-Länder. Lauterbach hat durch die Senkung der Eigenanteile nach einem Jahr und die Demenz-Berücksichtigung das hiesige System etwas teurer gemacht, aber die Unterschiede bleiben. Es ist natürlich individuell eine Riesen-Herausforderung. Ich persönlich hoffe, dass viel ambulant erledigt werden kann. Wir haben eine barrierefreie Wohnung in der Familie- die muss dann hergegeben werden für die Zeit. Ist aber schwierig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorMaguire 16. März Am 16.3.2025 um 14:55 von stagflation: Ja. Es gibt sogar Unterscheide von Einrichtung zu Einrichtung in der gleichen Stadt. Das nützt aber nicht viel. Wenn man wegen eines Notfalls schnell einen Pflegeheimplatz braucht, wird man feststellen, dass die meisten Pflegeheime voll belegt sind. Man kann also froh sein, wenn man überhaupt einen Platz findet. Auch wenn der 50 km entfernt ist. Das übliche Vorgehen "Preise vergleichen und Pflegeheim mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis wählen" ist oft nicht möglich. Aus meinem anekdotischen Wissen gabs kein Pflegeheim ohne Warteliste. Im Notfall (vom Krankenhaus/Reha ohne Umweg ins Pflegeheim) funktioniert das über den sozialen Dienst zuverlässig. Gut da gibts dann natürlich erstmal keine Wahl. Aber wenn dann ein Platz gefunden ist, kann man ja wieder etwas mehr in Ruhe suchen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
monstermania 17. März Am 16.3.2025 um 16:28 von CorMaguire: Aus meinem anekdotischen Wissen gabs kein Pflegeheim ohne Warteliste. Im Notfall (vom Krankenhaus/Reha ohne Umweg ins Pflegeheim) funktioniert das über den sozialen Dienst zuverlässig. Gut da gibts dann natürlich erstmal keine Wahl. Aber wenn dann ein Platz gefunden ist, kann man ja wieder etwas mehr in Ruhe suchen. Und selbst als Notfall klappt es häufig nicht sofort. Mein Vater lag 4 Wochen in der Geriatrie bevor Sie Ihn als Notfall in die Pflege bekommen haben. Das Heim war dann 30 km von meiner Mutter weg, so dass Sie Ihren Mann nur noch gemeinsam mit mir besuchen konnte. Zum Glück hat es mein Vater auch nur 3 Wochen im Pflegeheim ausgehalten, bevor er erlöst wurde. Er wollte ja eigentlich zu Hause sterben, was aber nicht ganz geklappt hat... Bei meiner Mutter gehen wir eher von 6-8 Monaten Wartezeit für den (Wunsch)Platz im Seniorenheim aus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein 21. März Es ist kein rein deutsches Problem: https://www.msnbc.com/opinion/msnbc-opinion/medicaid-republicans-cut-nursing-home-costs-rcna197370 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorMaguire 21. März Noch ein kleiner Nachtrag. Zusätzlich zu den bisher genannten Kosten kommt noch: * Zusätzliche Betreuungsleistungen - sofern diese vom Heim erbracht werden ca. 225 € Monat - sollte aber die PV übernehmen (private tut das) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorMaguire 23. März · bearbeitet 23. März von CorMaguire Und noch ein Nachtrag. Vom Pflegeheim kommt die Info, dass die Preise erhöht werden sollen und die Pflegekassen/Sozialhilfeträger zu Verhandlungen aufgefordert wurden. Geplante Erhöhung ist ca. 22%. Führt zu einem Eigenanteil von knapp 5.100€. Wie groß ist eigentlich der Anteil der Bevölkerung die sich das ohne Sozialamt leisten können? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 23. März Am 23.3.2025 um 10:55 von CorMaguire: Vom Pflegeheim kommt die Info, dass die Preise erhöht werden sollen und die Pflegekassen/Sozialhilfeträger zu Verhandlungen aufgefordert wurden. Geplante Erhöhung ist ca. 22%. Führt zu einem Eigenanteil von knapp 5.100€. Kann es sein, dass Du keinen Anteil für die PV eingeplant hast? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, vermutlich kommt statt dessen eine Anhebung des Beitrags zu PV um einen erheblichen Teil der Mehrkosten zu stemmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorMaguire 23. März Am 23.3.2025 um 12:52 von Sapine: Kann es sein, dass Du keinen Anteil für die PV eingeplant hast? .... Die PV ist mit der aktuellen Leistung inkl. steigendem Leistungszuschlag berücksichtigt. Eine Anhebung der Leistung der PV aufgrund einer evtl. Beitragsanhebung ist natürlich nicht eingeplant. Woher sollte das Pflegeheim das auch kennen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 23. März Natürlich nicht, aber du hast schon gelesen, dass man die Versicherungen zu Verhandlungen aufgefordert hat? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorMaguire 23. März · bearbeitet 23. März von CorMaguire Am 23.3.2025 um 13:44 von Sapine: Natürlich nicht, aber du hast schon gelesen, dass man die Versicherungen zu Verhandlungen aufgefordert hat? Ich hab es geschrieben was meinst Du? Im Schreiben steht auch drin dass die neuen Preise erwartungsgemäß nach den Verhandlungen niedriger ausfallen und es ggf. ein Schiedsverfahren gibt. Genau genommen übrigens die Pflegekassen, ob die privaten Versicherungen da zum mitreden eingeladen sind, weiss ich nicht genau. Schön ist auch dass die Bewohner ein Sonderkündigungsrecht haben. Die kündigen dann also und gehen (bzw. kommen) dann wohin? Wartezeit 6-9 Monate auf einen Heimplatz, Preiserhöhung soll in 6 Wochen in Kraft treten. So der Wunsch des Heims. Das hat schon was albernes. Aber gut irgendwie müssen die Preiserhöhungsrunden ja ablaufen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag