Nostradamus 18. März · bearbeitet 18. März von Nostradamus Am 18.3.2025 um 15:21 von Lazaros: Da bist du nicht allein: Zitat Renommierter Onkologe erklärt, warum er nicht älter als 75 Jahre werden möchte https://www.businessinsider.de/wissenschaft/renommierter-onkologe-erklaert-warum-er-nicht-aelter-als-75-jahre-werden-moechte-2018-8/ Auch wenn er selbst Suizid ablehnt, erinnert es mich etwas an die Folge "Die Auflösung" von Star Trek (TNG): https://de.m.wikipedia.org/wiki/Die_Auflösung "Timicin ist sich jedoch klar, dass ihm dafür keine Zeit mehr bleibt. Lwaxana gegenüber erklärt er, dass es nur noch wenige Tage bis zu seinem 60. Geburtstag sind. In seiner Kultur ist es ein fest verankerter Brauch, dass man sich an diesem Tag der „Auflösung“ unterzieht, einer Art rituellem Selbstmord, der dazu dient, seiner Familie im Alter nicht zur Last zu fallen." "Timicin denkt lange nach. Schließlich gesteht er Lwaxana, dass er sie liebt, aber obwohl das beinahe Grund genug für ihn ist, weiterleben zu wollen, reicht es doch nicht ganz. Er möchte nicht selbstsüchtig sein und auch keine Revolte anführen. Er entschließt sich daher für die Auflösung. Schweren Herzens muss Lwaxana diese Entscheidung akzeptieren. Sie begleitet ihn auf den Planeten, um der Zeremonie beizuwohnen. " Ansonsten mal schauen, was da in Zukunft noch so kommen wird: https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/events/newsroom/events/medizin-am-abend/2023/90-pille-gegen-das-altern "Wie stehen die Chancen, dass für uns bald eine Pille kommt, die das Altern aufhält? Die Chancen stehen besser als je zuvor. Die vergangenen 15 Jahre haben viele Erkenntnisse auf diesem Gebiet hervorgebracht. Wir verstehen insbesondere auf molekularer Ebene viel besser, was beim Altern passiert. Daneben hat die pharmakologische Forschung Fortschritte erzielt. Die Pille gegen das Altern wird es geben. Ich rechne damit, dass es spätestens in 20, 30 Jahren so weit ist." "Die seriöse Alternsforschung geht davon aus, dass man Muskelschwund, Demenz, Osteoporose und viele andere Alterserkrankungen auf der Basis gemeinsamer molekularer Mechanismen wirkungsvoll angreifen kann." Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kublai 18. März Am 18.3.2025 um 17:49 von leoluchs: Das ist der Knackpunkt - definiere "Dauer", "Sinn", "Schmerzen" und Schmerztoleranz. Alles sehr individuell und von zahlreichen äußeren Faktoren beeinflusst. Vielleicht hat da jeder sein eigenes Handbuch. Beim Thema Nierensteine teile ich leider Deine Erfahrungen. Die stete Weigerung, wirksame Schmerzmittel zu verabreichen, führte im Endeffekt zu einer "Überflutung" des OP-Raumes. Bei Nierensteinen habe ich keine Erfahrung, aber was Schmerzmittel angeht bin ich eher „vorsichtig“ orientiert, das heißt nur wenn absolut notwendig. Mich hatte damals nur die Diskussion der „großen“ ethisch einwandfreien Theoretiker abgeschreckt. Ich hatte den Eindruck, das die keinerlei praktische Erfahrung haben und dann glauben es festlegen zu können. Mir egal im europäischen Ausland gibt es Länder, die das anders sehen und ich werde immer den dafür notwendigen „Notgroschen“ haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hattifnatt 18. März · bearbeitet 18. März von hattifnatt Am 18.3.2025 um 18:35 von Nostradamus: "Die Pille gegen das Altern wird es geben. Ich rechne damit, dass es spätestens in 20, 30 Jahren so weit ist." Grauenhafte Vorstellung (nicht nur demoskopisch-rententechnisch - wobei diese Alterslosen ja bestimmt immer weiterarbeiten müssten ... ). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 18. März Am 18.3.2025 um 18:39 von hattifnatt: Grauenhafte Vorstellung (nicht nur demoskopisch-rententechnisch - wobei diese Alterslosen ja bestimmt immer weiterarbeiten müssten ... ). Ich hatte nicht alle relevanten Aussagen rauskopiert; es geht dann noch weiter: "In Einzelfällen wird der Mensch 115, 120 Jahre alt. Die Pille gegen das Altern sollte nicht primär dafür sorgen, diesen Zeitpunkt noch weiter nach hinten zu verschieben, sondern dafür, dass mehr Menschen relativ gesund die Hochaltrigkeit erleben. Ein noch höheres Alter könnte aber ein Nebeneffekt dieser Pille sein" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hattifnatt 18. März Am 18.3.2025 um 18:45 von Nostradamus: dafür, dass mehr Menschen relativ gesund die Hochaltrigkeit erleben. Genau mein Argument: Dürfen die dann mit 70, 90 oder 100 schon in Rente? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 18. März Am 18.3.2025 um 18:47 von hattifnatt: Genau mein Argument: Dürfen die dann mit 70, 90 oder 100 schon in Rente? Falls der zukünftige durchschnittliche Bundesbürger mit 90 noch tipptopp fit sein sollte, befürchte ich, dass Vater Staat diesbezüglich wenig Erbarmen haben wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
leoluchs 18. März Am 18.3.2025 um 18:37 von kublai: Schmerzmittel ... nur wenn absolut notwendig. Volle Zustimmung. Darüber hinaus: Am 18.3.2025 um 18:37 von kublai: ich werde immer den dafür notwendigen „Notgroschen“ haben. sind wir auch hier d'accord. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 18. März Am 18.3.2025 um 18:35 von Nostradamus: Die Pille gegen das Altern wird es geben. Ich rechne damit, dass es spätestens in 20, 30 Jahren so weit ist." "Die seriöse Alternsforschung geht davon aus, dass man Muskelschwund, Demenz, Osteoporose und viele andere Alterserkrankungen auf der Basis gemeinsamer molekularer Mechanismen wirkungsvoll angreifen kann." Und was ist mit den anderen Problem? Verschlissene Knochen, Bluthochdruck, Diabetes? Wenn ich sehe, wie 80+ Jährigen bei uns im Dorf mit dem Rollatoren umherstolpern. Vor allem: Wann fängt man mit der Pille an? Und wer soll die bezahlen? Ich glaube kaum, dass man einem 20-jährigen erzählen kann, dass der monatlich 100 Euro bezahlen und eine Pille schlucken soll um dann körperlich komplett kaputt 120 Jahre alt zu werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorMaguire 19. März Am 18.3.2025 um 18:37 von kublai: ...Mich hatte damals nur die Diskussion der „großen“ ethisch einwandfreien Theoretiker abgeschreckt. Ich hatte den Eindruck, das die keinerlei praktische Erfahrung haben und dann glauben es festlegen zu können. Mir egal im europäischen Ausland gibt es Länder, die das anders sehen und ich werde immer den dafür notwendigen „Notgroschen“ haben. Da komme ich nicht mit. Kannst Du mal sagen welche damalige Diskussion Du meinst und welche Länder das Thema "selbstbestimmtes Sterben, Sterbehilfe oder nicht" für Dich erstrebenswert gelöst haben? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kublai 19. März Am 19.3.2025 um 04:24 von CorMaguire: Da komme ich nicht mit. Kannst Du mal sagen welche damalige Diskussion Du meinst und welche Länder das Thema "selbstbestimmtes Sterben, Sterbehilfe oder nicht" für Dich erstrebenswert gelöst haben? Ja das verstehe ich. Es ist und war eine subjektive Sichtweise. Ich hatte die Chemo hinter mir und da auch die anderen Patienten gesehen. Danach irgendwelche Diskussionen im TV und Netz gesehen und mich aufgeregt. Die Länder sind die Schweiz und Belgien, wie du auch in dieem Faden nachlesen kannst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Solara 19. März · bearbeitet 19. März von Solara Am 18.3.2025 um 14:20 von Holgerli: Das sehe ich komplett anders: Ich möchte auch auch ohne unerträgliche Schmerzen entscheiden können, dass es jetzt der Zeitpunkt an dem ich gehen möchte. Und ich halte es für sehr erstrebenswert, dass wir so eine Möglichkeit in Deutschland schaffen. Ich glaube das Stichwort lautet "Lebenssattheit". Ich kann mir einen solchen Fall vorstellen, wenn ich verwitwet und hochbetagt bin und mein einziges Kind ohne Nachkommen vor mir gegangen ist. Ich wüsste ehrlich nicht, was mich dann noch erfreuen könnte, zumal dann womöglich alleinstehend im Pflegeheim -bei welchem Standard dann auch immer- wohnend. Es gibt hier sogar einen deutsche Sterbehilfe - Linus - die das auf ihrer Webseite explizit erwähnt. Jede Geschichte ist anders. Ich habe beide Eltern und Schwiegereltern schon verloren und es war gemischt. Mein Vater hatte auch noch mit seinen 97 Jahren Hoffnung, als er ins Krankenhaus ging. Meine Mutter im Pflegeheim hat gegenüber Bekannten geäußert, dass sie nicht mehr will. Was interessant ist, denn sie dachte wohl, es würde mich belasten, weil ich immer das Bestmögliche für sie versucht habe. Ich hätte sie aber auch bei einem finalen Abschiedswunsch unterstützt. Ich halte viel von einem freien Willen, besonders bei schwerer Krankheit oder im hohen Alter. Mein Schwiegermutter wiederum war eine Kämpferin, sie hat sich noch ins Leben zurückgekämpft und ein paar schöne Jahre gehabt, als die Ärzte schon angedeutet haben, dass es keinen Sinn mehr macht. Das wiederum hat mich nachdenklich gemacht, denn ich hätte sie auch aufgegeben, sie lag im Koma, während meine Schwägerin gegen die Ärzte gekämpft hat. Wohlgemerkt, sie hatte danach noch einige schöne Jahre mit ihren geliebten Enkeln. Das Thema ist nicht einfach und kann nur individuell betrachtet werden. Ich weigere mich allerdings, dass mir ein Staat vorschreibt, wann und wie ich abzuleben habe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 19. März Am 19.3.2025 um 09:58 von Solara: Mein Schwiegermutter wiederum war eine Kämpferin, sie hat sich noch ins Leben zurückgekämpft und ein paar schöne Jahre gehabt, als die Ärzte schon angedeutet haben, dass es keinen Sinn mehr macht. Das wiederum hat mich nachdenklich gemacht, denn ich hätte sie auch aufgegeben, sie lag im Koma, während meine Schwägerin gegen die Ärzte gekämpft hat. Wohlgemerkt, sie hatte danach noch einige schöne Jahre mit ihren geliebten Enkeln. Danke, sehr wichtiger Punkt. Meine Frage an der Stelle wäre: Was hätte Deine Schwiegermutter an der Stelle (im Koma) gewollt? Vermutlich wollten sowohl Deine Schwägerin als auch Du das Beste für Deine Schwiegermutter. Aber wusstet ihr wirklich, was Eure Schwiegermutter wollte? Und deswegen ist eine Patientenverfügung so wichtig. Nachricht an mich selbst: Weitermachen mit der Patientenverfügung. Am 19.3.2025 um 09:58 von Solara: Ich weigere mich allerdings, dass mir ein Staat vorschreibt, wann und wie ich abzuleben habe. 100% Zustimmung. Hinzufügen zum Staat würde ich, irgendwelche Gemeinschaften die vorgeben für ganze Gruppen zu sprechen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker 19. März Am 19.3.2025 um 09:58 von Solara: Das Thema ist nicht einfach und kann nur individuell betrachtet werden. Ich weigere mich allerdings, dass mir ein Staat vorschreibt, wann und wie ich abzuleben habe. Immerhin wäre die Entnahmestrategie dann einfacher. Man weiß dann, wann Schluss ist. Die Bank müsste lediglich die Kreditkarte rechtzeitig einziehen, damit kurz vor dem Ableben kein Unsinn gemacht wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Solara 19. März · bearbeitet 19. März von Solara Am 19.3.2025 um 10:18 von Holgerli: Danke, sehr wichtiger Punkt. Meine Frage an der Stelle wäre: Was hätte Deine Schwiegermutter an der Stelle (im Koma) gewollt? Vermutlich wollten sowohl Deine Schwägerin als auch Du das Beste für Deine Schwiegermutter. Aber wusstet ihr wirklich, was Eure Schwiegermutter wollte? Meine Schwiegermutter hatte keine Patientenverfügung, sie hat sich in allen medizinischen Fragen voll auf ihre Tochter verlassen. Und die konnte wie ein Löwin um ihre Mutter kämpfen, vom besten Krankenhaus, über eine deutliche Ansprache an die Ärzte bis hin zur Reha, wenn sie irgendeinen Mangel bei den Maßnahmen zu entdecken glaubte. Ich habe mich jedenfalls noch längere Zeit lang schuldig gefühlt, weil ich der alten Dame in ihren späten 80igern nicht zugetraut habe, wieder auf die Beine zu kommen und ein lebenswertes Leben zu führen. Für meine Mutter hatte ich eine Patientenverfügung und da musste ich entscheiden, ob nach einem erneuten Schlag/Herzanfall invasiv behandelt wird oder ob man es palliativ ausklingen lässt. Wenn ich gewusst hätte, dass meine Mutter sowieso nicht mehr am Leben hängt, wäre es einfacher gewesen, aber immerhin hat die Situation mehr oder weniger so in der Patientenverfügung gestanden. Die wird heute erstaunlich gut akzeptiert, zumal auch der Oberarzt mit mir einer Meinung war. Die palliative Versorgung ist meines Erachtens schon ganz gut, allerdings dürfte für meinen Geschmack der Medikamentencocktail, der zum finalen Einschlafen führt, gerne ein ein, zwei Tage früher gegeben werden. Den letzten Tag der Verwirrung und Rastlosigkeit hätte ich meiner Mutter gerne erspart, auch wenn ich nicht weiß, ob sie es noch mitbekommen hat. Aber auch Angehörige können leiden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 19. März Ich glaube ein Problem ist, dass über das Thema viel zu wenig gesprochen wird. Danke für die Diskussion die Du gerade anstößt bzw. die Erkenntnis die Du bei mir erzeugt hast: Ich nehme für mich auf jeden Fall mit, dass ich meine Patientenverfügung fertig mache und dann mit den Menschen, die im Fall der Fälle, nämlich das ich meinen Willen nicht mehr artikulieren kann, die finale Entscheidung treffen müssen, meinen Standpunkt bezüglich "Point of no Return" ganz klar wiedergebe, in der Hoffnung, dass dann meinem Willen auch zu 100% entsprochen wird. Was ich auf jeden Fall vermeiden will sind Schuldgefühle bei anderen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 19. März Am 19.3.2025 um 08:08 von kublai: Ja das verstehe ich. Es ist und war eine subjektive Sichtweise. Es ist IMO immer eine subjektive Sichtweise. Jeder hat dazu seine Meinung, die er sich aufgrund diverser Faktoren bildet. Ob man dafür schon (fast) unerträgliche Schmerzen haben musste, stelle ich mal ganz deutlich in Frage. Ich hoffe, dass die meisten sich eine Meinung zu der Frage bilden dürfen, ohne in der Lage zu sein und auch ohne jemals in die Lage zu kommen. Ich kann und werde hierzu auch jede Einzelmeinung akzeptieren, auch wenn sie meiner widerspricht. Mit drei Ausnahmen: 1. Wenn Leute anfangen für komplette Gruppen zu reden und das sogar angeblich in deren Auftrag (so wie es die christlichen Kirchen gerne tun). 2. Wenn Pflegepersonal (Ärzte/Pfleger/Schwestern) mich mit Schmerzen allein lassen, obwohl sie medikamentöse Möglichkeiten haben, die Schmerzen ohne gravierende Langzeit- oder Spätfolgen in diesem Augenblick zu lindern bzw. Langzeit- oder Spätfolgen eh irrelevant sind weil das Ende eh absehbar ist. 3. Wenn Ärzte, wenn sie es mal dürfen, mir die Unterstützung beim selbstbestimmten Sterben verwehren und aktiv verhindern. Wenn Menschen nicht unterstützen wollen, dann sollen sie es lassen. Dann mögen sie aber bitte beiseite treten und denen die unterstützen wollen Platz machen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini 21. März Am 19.3.2025 um 10:23 von Schwachzocker: Immerhin wäre die Entnahmestrategie dann einfacher. Man weiß dann, wann Schluss ist. Die Bank müsste lediglich die Kreditkarte rechtzeitig einziehen, damit kurz vor dem Ableben kein Unsinn gemacht wird. Endlich mal ein hilfreicher Beitrag. Nur so ist eine Entnahmestrategie auch sicher planbar. Tod, wenn das Geld zu Ende ist. Quasi eine Endnahmestrategie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 21. März · bearbeitet 21. März von Nostradamus Ein Trailer für einen aktuellen Dokumentarfilm, der gerade im Kino angelaufen ist: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BWL0815 9. April · bearbeitet 9. April von BWL0815 Am 7.3.2025 um 21:11 von egbert02: Filmtipp: Das Siebente Siegel Falls Dir ein ganzer s/w-Film von 1957 nicht zusagt, solltest Du Dir zumindest die folgende Szene ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=wGu8bRlww80 Guter Film und gute Szene, hatte den Film im Schulunterricht gesehen und ewig danach gesucht ihn wieder zu finden. Der Thread scheint ein guter Indikator zu sein wie weit die Säkularisierung hierzulande fortgeschritten ist, glaubt denn niemand hier an Gott und das Jüngste Gericht, die Auferstehung und die Kommende Welt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 9. April · bearbeitet 9. April von Nostradamus Am 9.4.2025 um 18:12 von BWL0815: glaubt denn niemand hier [...] Ich glaube, der "Trend" geht wohl zum einen schon in Richtung der Nichtgläubigkeit, aber auch dorthin, dass die Leute sich selbst eine eigene Vorstellung schaffen, losgelöst von bestehenden Religionen. Das ist auch mit der Terror-Management-Theorie in Einklang zu bringen, siehe z. B. auf Wikipedia: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Terror-Management-Theorie Auch für eigentlich Nichtgläubige (bzw. Konfessionslose) mag es eine beruhigendere Vorstellung sein, "dass es irgendwie weitergeht". Am 7.3.2025 um 18:26 von Nostradamus: Gerade habe ich das Hörbuch "Der Weg des Wassers" von Norman Brenner gestartet. ..und nun beendet. Das war ganz schön lang, aber ging gut zu hören. Ich maße mir jetzt mal keine Zusammenfassung an, aber fand es vor allem gut, dass immer wieder kleine Kurzgeschichten und Zitate aus dem Buddhismus und der Stoiker mit drin waren, die dann besprochen wurden. Ca. ab der Mitte des Buches wird dem Leser eine Art Glaubensvorstellung des Autors vermittelt. Ich hatte eigentlich gedacht, dass das Buch ohne diese auskommt, denn zurzeit bin ich vor allem an solchen Philosophien interessiert. Hier will ich mich noch näher mit dem Stoizismus beschäftigen und bin auf den HVD (Humanistischer Verband Deutschlands) aufmerksam geworden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 27. April · bearbeitet 27. April von Nostradamus Ich habe mich nun mit Seneca beschäftigt, bin aber auch an neuerer Literatur interessiert (zu einigen weiteren Empfehlungen hier bin ich noch nicht gekommen). Durch Zufall bin ich auf diese Aussage gestoßen: "Matthias Reim glaubt an ein Leben nach dem Tod. Ein Glaube, den er selber als Selbstschutz bezeichnet. Denn wenn nach dem Tod tatsächlich nur Staub von uns übrigbliebe, würde ihn das panisch machen." Glaube als Angstbewältigungsstrategie also, das dürfte wohl einer der Hauptgründe sein, warum Menschen gläubig sind. Der zweite Grund dürfte sein, dass man einfach das glaubt, womit man aufgewachsen ist. Man glaubt halt das, was man am Häufigsten gehört hat (diese Aussage funktioniert ja auch unabhängig von religiösen Themen). Mich würde zurzeit besonders atheistische / agnostische Literatur interessieren, also das sich jemand mit der Aussage angefreundet hat, dass tatsächlich nur Staub von uns übrigbleibt, und dennoch nicht mit Panik darauf reagiert. Was ich dazu bisher aufgeschnappt habe, wandert entweder auch ohne bestimmten religiösen Hintergrund in die Richtung, "dass da doch irgendwas Größeres ist", oder aber, es hat für mich etwas von Schönreden à la "Der Tod ist eine wundervolle Erinnerung ans Leben". Nie habe ich gelesen: "Ist halt scheiße, das wir mal sterben müssen, lasst uns da mal drüber reden." ;-) Klar ist natürlich, dass einem eine negative Einstellung hier gar nichts bringt, und man auf Dinge, die man nicht aktiv ändern kann, eigentlich nur mit einer Änderung seiner Einstellung reagieren kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
50cent 27. April Am 27.4.2025 um 15:25 von Nostradamus: Ich habe mich nun mit Seneca beschäftigt, bin aber auch an neuerer Literatur interessiert (zu einigen weiteren Empfehlungen hier bin ich noch nicht gekommen). Durch Zufall bin ich auf diese Aussage gestoßen: "Matthias Reim glaubt an ein Leben nach dem Tod. Ein Glaube, den er selber als Selbstschutz bezeichnet. Denn wenn nach dem Tod tatsächlich nur Staub von uns übrigbliebe, würde ihn das panisch machen." Glaube als Angstbewältigungsstrategie also, das dürfte wohl einer der Hauptgründe sein, warum Menschen gläubig sind. Der zweite Grund dürfte sein, dass man einfach das glaubt, womit man aufgewachsen ist. Man glaubt halt das, was man am Häufigsten gehört hat (diese Aussage funktioniert ja auch unabhängig von religiösen Themen). Mich würde zurzeit besonders atheistische / agnostische Literatur interessieren, also das sich jemand mit der Aussage angefreundet hat, dass tatsächlich nur Staub von uns übrigbleibt, und dennoch nicht mit Panik darauf reagiert. Was ich dazu bisher aufgeschnappt habe, wandert entweder auch ohne bestimmten religiösen Hintergrund in die Richtung, "dass da doch irgendwas Größeres ist", oder aber, es hat für mich etwas von Schönreden à la "Der Tod ist eine wundervolle Erinnerung ans Leben". Nie habe ich gelesen: "Ist halt scheiße, das wir mal sterben müssen, lasst uns da mal drüber reden." ;-) Klar ist natürlich, dass einem eine negative Einstellung hier gar nichts bringt, und man auf Dinge, die man nicht aktiv ändern kann, eigentlich nur mit einer Änderung seiner Einstellung reagieren kann. Stephen Hawking widmet sich in seinem Buch „Kurze Antworten auf große Fragen“ in einem Kapitel der Frage, ob es einen Gott gibt. Seiner Ansicht nach werden wir wieder zu Staub, wenn wir sterben, und er scheint damit auch völlig zufrieden zu sein. Seine (vereinfachte) Argumentation lautet: vor dem Urknall existierte keine Zeit. Folglich gab es auch keine Zeit, in der Gott das Universum hätte erschaffen können. Vorher erläutert Hawking, wie das Universum quasi aus dem Nichts entstehen konnte und wieso es keine Zeit vor dem Entstehen des Universums gibt/gab. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BWL0815 27. April Am 27.4.2025 um 15:25 von Nostradamus: Ich habe mich nun mit Seneca beschäftigt, bin aber auch an neuerer Literatur interessiert (zu einigen weiteren Empfehlungen hier bin ich noch nicht gekommen). Durch Zufall bin ich auf diese Aussage gestoßen: "Matthias Reim glaubt an ein Leben nach dem Tod. Ein Glaube, den er selber als Selbstschutz bezeichnet. Denn wenn nach dem Tod tatsächlich nur Staub von uns übrigbliebe, würde ihn das panisch machen." Glaube als Angstbewältigungsstrategie also, das dürfte wohl einer der Hauptgründe sein, warum Menschen gläubig sind. Der zweite Grund dürfte sein, dass man einfach das glaubt, womit man aufgewachsen ist. Man glaubt halt das, was man am Häufigsten gehört hat (diese Aussage funktioniert ja auch unabhängig von religiösen Themen). Mich würde zurzeit besonders atheistische / agnostische Literatur interessieren, also das sich jemand mit der Aussage angefreundet hat, dass tatsächlich nur Staub von uns übrigbleibt, und dennoch nicht mit Panik darauf reagiert. Was ich dazu bisher aufgeschnappt habe, wandert entweder auch ohne bestimmten religiösen Hintergrund in die Richtung, "dass da doch irgendwas Größeres ist", oder aber, es hat für mich etwas von Schönreden à la "Der Tod ist eine wundervolle Erinnerung ans Leben". Nie habe ich gelesen: "Ist halt scheiße, das wir mal sterben müssen, lasst uns da mal drüber reden." ;-) Klar ist natürlich, dass einem eine negative Einstellung hier gar nichts bringt, und man auf Dinge, die man nicht aktiv ändern kann, eigentlich nur mit einer Änderung seiner Einstellung reagieren kann. Mich wundert, dass die meisten glauben, das "jenseitige Leben" hielte nur Gutes für sie bereit, ich glaube zwar selbst nicht an die landläufige Vorstellung von Himmel und Hölle (die biblische Lehre wurde in dieser Hinsicht und auch bei anderen Themen von der römischen Kirche völlig entstellt), trotzdem wundert es mich irgendwo; die Gewissheit, dass mit dem irdischen Tod alles zu Ende wäre, hätte ja auch etwas Befreiendes. Sind hier zufällig Altphilogen unter uns, dann könnte wir auch ins Detail gehen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lazaros 27. April · bearbeitet 27. April von Lazaros Am 27.4.2025 um 15:25 von Nostradamus: Mich würde zurzeit besonders atheistische / agnostische Literatur interessieren, also das sich jemand mit der Aussage angefreundet hat, dass tatsächlich nur Staub von uns übrigbleibt, und dennoch nicht mit Panik darauf reagiert. ... Nie habe ich gelesen: "Ist halt scheiße, das wir mal sterben müssen, lasst uns da mal drüber reden." -> Hier wirst Du fündig Zitat https://www.deutschlandfunk.de/podcast-zum-thema-sterblichkeit-wir-reden-halt-einfach-100.html Podcast zum Thema Sterblichkeit„Wir reden halt einfach über den Tod“ Es ist schwierig und unangenehm – das Reden über den Tod. Dennoch sollte es „in jeder Gesellschaft ein Thema sein“, sagte Podcastmacherin Susann Brückner im Dlf. Gemeinsam mit Caroline Kraft spricht sie im Podcast „Endlich: Wir reden über den Tod“ über Endlichkeit und Trauerformen. --> Podcast 1 https://endlich.cc/ --> Podcast 2 https://theendpodcast.org/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 28. April · bearbeitet 28. April von Nostradamus Am 27.4.2025 um 16:42 von 50cent: Stephen Hawking widmet sich in seinem Buch „Kurze Antworten auf große Fragen“ in einem Kapitel der Frage, ob es einen Gott gibt. Stimmt, Stephen Hawking war ja Atheist und hat ab und zu seine Gedanken dazu geäußert. Am 27.4.2025 um 18:42 von BWL0815: Mich wundert, dass die meisten glauben, das "jenseitige Leben" hielte nur Gutes für sie bereit Die Leute machen sich halt zunehmend ihre eigenen Vorstellungen. Komplexer wird die Thematik auch dadurch, dass es noch andere Religionen außer dem Christentum gibt. Aber auch im Christentum habe ich das Gefühl, dass der Fokus heutzutage doch stark auf Hoffnung anstatt auf Angst liegt. Am 27.4.2025 um 18:47 von Lazaros: -> Hier wirst Du fündig Danke, sieht auf den ersten Blick interessant aus! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag