Nostradamus 7. März · bearbeitet 7. März von Nostradamus Werte Forenmitglieder, mit nun sehr bald 40 Lebensjahren merke ich, dass mein Gehirn mir andere Gedanken zum Thema des eigenen Todes schickt als es in jüngeren Jahren der Fall war. Vielleicht habe ich ja nun bereits mein halbes Leben gelebt; genau kann man es nie wissen und wer weiß, welche Fortschritte die Medizin auch mit Hilfe der KI noch machen wird, ob es Impfungen gegen Krebs geben wird usw. Der eigene Tod kommt hier im Forum ja durchaus häufiger mal zur Sprache, eben rational bei Berechnungen zur Höhe des nötigen Vermögens in Bezug auf die eigene Lebenserwartung, wie man sein Erbe plant etc. Aber wie steht ihr gedanklich zu diesem Thema? Bereitet es euch Unbehagen, habt ihr euren Frieden damit gefunden, denkt ihr schlicht nicht darüber nach?... Sieht es jemand super-ratonal und "wenn's vorbei ist, ist's halt vorbei"? Im Internet findet sich zur Angst vor dem Tod (der Thanatophobie, wobei die Angst vor dem Sterben zu unterscheiden ist): "Die Angst vorm Tod, bzw. Angst vorm Sterben ist keine Seltenheit und betrifft Millionen Menschen weltweit. Sie beginnt in etwa im jungen Erwachsenenalter, erreicht jedoch im mittleren Erwachsenenalter zwischen 40 und 64 Jahren, ihren Höhepunkt und lässt dann überraschenderweise oft ab 65 Jahren nach." Sollte man "einfach nicht drüber nachdenken", weil nachgrübeln ja eh keine Probleme löst? Tatsächlich klappt das ja so meist nicht, Gedanken ausschalten zu wollen, sondern man würde dann eher etwas anderes anschalten, bevorzugt solche Dinge, die einen seinen Zielen, Wünschen und Bedürfnissen näher bringen. Ist bestimmt ein Ansatz, sich auf die positiven Dinge im Leben zu fokussieren. Gerne auch Buchvorschläge etc. zu dem Thema nennen. "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart" von Eckhart Tolle habe ich mal gelesen. Das mutet hier und da etwas esoterisch an, aber die grundlegende Aussage, ganz im jetzigen Moment zu leben, hat seinen Reiz. Ich finde auch, dass sich regelmäßige Meditation positiv auf den eigenen Gedankenstrom auswirken kann. Gerade habe ich das Hörbuch "Der Weg des Wassers" von Norman Brenner gestartet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 7. März vor 9 Minuten von Nostradamus: Angst vor dem Tod (der Thanathopie) Korrektur: Thanatophobie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 7. März vor 1 Minute von chirlu: Korrektur: Thanatophobie. Danke, hab's direkt im obigen Text korrigiert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Owl 7. März Hast du dich mal mit Albert Camus und Existenzialismus beschäftigt? Das wäre dann für die Atheisten die zynische Herangehensweise. als Filmtipp evtl interessant: What Dreams May Come" (1998, dt. Hinter dem Horizont) mit Robin Williams Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 7. März vor 24 Minuten von Owl: Hast du dich mal mit Albert Camus und Existenzialismus beschäftigt? Tief drin bin ich in der Materie nicht, aber ich finde es einen sinnvollen Ansatz, sich in dem Zusammenhang mit Überlegungen zum Sinn des Lebens zu beschäftigen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lazaros 7. März 1. Probiers mal mit Seneca: https://www.geistundgegenwart.de/2015/05/seneca-kuerze-des-lebens.html "Nur einen kleinen Teil des Lebens leben wir. Die ganze übrige Dauer ist ja nicht Leben, sondern bloß Zeit." 2. Sieh es wie Epikur: https://www.zitate7.de/5122/Der-Tod-betrifft-uns-nicht-Solange.html Das schauerlichste Übel also, der Tod, geht uns nichts an; denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr." 3. Und bedenke, was wirklich schlimm ist: https://www.maschakaleko.com/memento "... den eignen Tod, den stirbt man nur, Doch mit dem Tod der andern muß man leben." Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LongtermInvestor 7. März vor 1 Stunde von Nostradamus: "wenn's vorbei ist, ist's halt vorbei"? Genau so ist es rational gesehen. Oft ist es auch psychologisch gesehen keine wirkliche Angst vor dem Tode, sonder die Angst Dinge nicht gemacht zu haben oder nicht mehr machen zu können und seine Zeit nicht so wie man eigentlich wollte genutzt hat. Die Schriften von Seneca bieten hier einige Perspektiven zur Reflektion an. Lebe im hier und jetzt und verliere nicht zu viele Gedanken über Szenarien die vollständig außerhalb Deiner Kontrolle liegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 7. März · bearbeitet 7. März von Nostradamus @Lazaros: 2 von 3 kannte ich zwar schon, aber finde ich gut. vor 11 Minuten von LongtermInvestor: Lebe im hier und jetzt und verliere nicht zu viele Gedanken über Szenarien die vollständig außerhalb Deiner Kontrolle liegen. Dem Ansatz kann ich auch nur zustimmen. Überraschend knackig fand ich gerade den Artikel eines Herstellers von Grabsteinen: https://kurz-natursteine.de/2022/10/26/angst-vor-dem-tod/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
h.sie 7. März Mein Buchtipp: Steve Hagen - Buddhismus kurz und bündig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
egbert02 7. März · bearbeitet 7. März von egbert02 Filmtipp: Das Siebente Siegel Falls Dir ein ganzer s/w-Film von 1957 nicht zusagt, solltest Du Dir zumindest die folgende Szene ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=wGu8bRlww80 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Jennerwein 7. März vor einer Stunde von LongtermInvestor: Lebe im hier und jetzt und verliere nicht zu viele Gedanken über Szenarien die vollständig außerhalb Deiner Kontrolle liegen. Das Leben wird vorwerds gelebt und rückwerds verstanden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
No.Skill 7. März Was zählt am Ende des Lebens wirklich? Wenn man mit dem Tod konfrontiert ist, geht es nicht mehr um Geld. Um Macht. Um Ruhm. Sondern um ganz fundamentale Fragen: Hat man ausreichend Zeit mit der Familie und den Freunden verbracht? Bereut man es, Dinge getan oder, noch wichtiger, unterlassen zu haben? War man glücklich? Die Australierin Bronnie Ware hat mehrere Jahre lang Sterbende bis zu ihrem letzten Atemzug begleitet und ihnen genau zugehört. Was diese Menschen vor ihrem Tod beschäftigte, davon handelt ihr Buch. Ware selbst hat aufgrund dieser Erfahrung beschlossen, nur noch das zu tun, was sie wirklich will. Denn, so sagt sie, „ich weiß ja, was ich sonst bereue.“ 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen Bronnie Ware vor einer Stunde von LongtermInvestor: Lebe im hier und jetzt und verliere nicht zu viele Gedanken über Szenarien die vollständig außerhalb Deiner Kontrolle liegen. Grüße No.Skill Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PKW 7. März vor 2 Stunden von Nostradamus: habt ihr euren Frieden damit gefunden, denkt ihr schlicht nicht darüber nach? Welchen Vorteil hätte ich davon, wenn ich über meine Sterblichkeit grübeln würde? Oder gar damit hadern würde? Den Prozess des Sterbens hast du ja dankenswerterweise als anderes Problem benannt. Das kann wirklich ein Problem sein, niemand will leiden und ich kann dir keine Tipps geben, wie man eine scharfe Faustfeuerwaffe beschafft. vor 2 Stunden von Nostradamus: "wenn's vorbei ist, ist's halt vorbei" Was sonst? Es ist natürlich hilfreich, wenn man die Gewissheit hat, dass der eigene Tode auch tatsächlich das Ende für einen darstellt. Man ist nicht mit Himmel oder Hölle erpressbar, sondern hat die beruhigende Gewissheit, dass man nur dieses eine Leben hat und danach ist es für einen vorbei. Wobei nicht ganz. Wir sterblichen Wesen können in unseren Kindern (mittels unseren weitergegebenen Genen) weiterleben*. Hat man das mal erkannt, dann fällt einem wie Schuppen von den Augen, weshalb die Evolution den Sexualtrieb so tief in unserem Betriebssystem verankert hat. * Ja es gibt Ausnahmen, herausragende Persönlichkeiten leben in den Geschichtsbüchern weiter. Aber meist wird der Grabstein 30 Jahre nach der Bestattung wieder entfernt und die Erinnerung verblasst; Es wächst buchstäblich Grass über einen. Bezüglich der angestrebten Unsterblichkeit sind die eigenen Gene/Kinder am verlässlichsten. vor einer Stunde von LongtermInvestor: Lebe im hier und jetzt und verliere nicht zu viele Gedanken über Szenarien die vollständig außerhalb Deiner Kontrolle liegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
marti_a 7. März Tief schürfende Fragen stellt man immer am besten in Internetforen, insbesondere in denen, in denen geldgeile Mitforisten ihre Weisheiten raus blasen. In unseren aufgeklärten Zeiten trinkst du nachher einfach deinen Schierlingsbecher Pentobarbital oder vergast dich im Sarco einfach selbst oder tripst dich zu Tode wie Aldous Huxley. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
sedativ 7. März · bearbeitet 7. März von sedativ It doesn't matter if we all die Ambition in the back of a black car In a high building there is so much to do Going home time, a story on the radio Something small falls out of your mouth and we laugh A prayer for something better A prayer for something better Please love me, meet my mother But the fear takes hold Creeping up the stairs in the dark Waiting for the death blow Waiting for the death blow Waiting for the death blow Stroking your hair as the patriots are shot Fighting for freedom on the television Sharing the world with slaughtered pigs Have we got everything? She struggles to get away The pain and creeping feeling Little black haired girl Waiting for Saturday The death of her father pushing her Pushing her white face into the mirror Aching inside me and turn me around Just like the old days, just like the old days Just like the old days Just like the old days Caressing an old man and painting a lifeless face Just a piece of new meat in a clean room The soldiers close in under a yellow moon All shadows and deliverance Under a black flag A hundred years of blood Crimson, the ribbon tightens 'round my throat I open my mouth and my head bursts open A sound like a tiger thrashing in the water Thrashing in the water Over and over We die one after the other Over and over We die one after the other One after the other, one after the other One after the other, one after the other It feels like a hundred years A hundred years, a hundred years A hundred years, a hundred years Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachtfalke 7. März · bearbeitet 7. März von Nachtfalke Quote Wir alle wollen leben. Und die meisten von uns passen ihr Verhalten diesem Wunsch an. Aber wenn wir unser Ziel verfehlen und weiterleben, sind wir Feiglinge. Es ist eine Gratwanderung. Zu sterben, ohne sein Ziel erreicht zu haben, ist schrecklich und zeugt von Fanatismus. Aber es ist keine Schande. Das ist der Kern vom Weg des Kriegers. Wer jeden Morgen und jeden Abend sein Herz prüft und dadurch fähig wird, so zu Leben, als wäre sein Körper schon tot, den macht dieser Weg frei. Er wird sich nie etwas zuschulden kommen lassen und wird auch in seinem Gewerbe erfolgreich sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Barqu 8. März 6 hours ago, Nostradamus said: Sieht es jemand super-ratonal und "wenn's vorbei ist, ist's halt vorbei"? Ja, hier. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Theobuy 8. März vor 11 Stunden von Nostradamus: Sieht es jemand super-ratonal und "wenn's vorbei ist, ist's halt vorbei"? Tendiere auch eher in diese Richtung. Allerdings nimmt einem niemand den Versuch, bis zu diesem Zeitpunkt möglichst etwas sinnvolles für die Familie im engeren und Gesellschaft im weiteren Sinne zu erreichen. Die Balance, dabei selber nicht zu kurz zu kommen und Dinge auch zu genießen muss jeder für sich selbst aushandeln. Aus finanzieller Sicht z.B. wäre das die Weitergabe von finanzieller Bildung an die Nachkommen einerseits und eine geordnete Übergabe des Vermögens bzw. die Vorbereitung derselben an die Überlebenden andererseits, z.B. in dem man eine Übersicht darüber, wo was zu finden ist und ggf. ein Testament macht. Für Grabsteine oder Geschichtsbücher zu leben ist definitiv nicht meins. Wenn ich entscheiden müsste - verbrennen. Wenn Nachkommen das anders sehen, sollen sie anders entscheiden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bast 8. März Zitat Der Tod ist die Erlösung von allen Schmerzen, ist die Grenze, über welche unsere Leiden nicht hinausgehen; er versetzt uns wieder in jenen Ruhezustand, dessen wir vor unserer Geburt teilhaftig waren. Seneca Entsprechend habe ich keine Angst vor dem Tod als Zustand. Etwas anderes ist der Prozess des Sterbens selber. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini 8. März vor 10 Stunden von marti_a: Tief schürfende Fragen stellt man immer am besten in Internetforen, insbesondere in denen, in denen geldgeile Mitforisten ihre Weisheiten raus blasen. Etwas sehr sarkastisch, aber im Grundgedanken hast du natürlich recht. Bisher ist das Langlebigkeitsrisiko doch eher ein negatives Szenario als etwas Positives, zumindest finanziell für viele. Zu den anderen Postern im Thread: Wenn man jünger ist, sieht man es rational, aber mit zunehmendem Alter verschwindet das Rationale und es bleibt das Unbehagen, daß nur noch wenig aktive Lebensjahre verbleiben. Ob alle das so ganz nüchtern sehen, wenn sie mal 50 bis 60 sind, bezweifele ich. Dann ist auch das Millionenportfolio nicht mehr viel wert und man kann sich die verlorene Zeit dann nur noch mit vererben schönreden. Den perfekten Weg gibt es eben nicht, der Tod ist sehr subjektiv. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 8. März vor 27 Minuten von Der Heini: Wenn man jünger ist, sieht man es rational, aber mit zunehmendem Alter verschwindet das Rationale und es bleibt das Unbehagen, daß nur noch wenig aktive Lebensjahre verbleiben. Das menschliche Säugetier hat nunmal diesen Denkapparat, der sehr gut als Problemlöser geeignet ist, aber auch unlösbare Dinge zum Problem machen kann. Danke auch an die anderen Kommentatoren, ich habe einigen Input mitgenommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hansolol 8. März · bearbeitet 8. März von Hansolol vor 13 Stunden von h.sie: Mein Buchtipp: Steve Hagen - Buddhismus kurz und bündig. Sehnt man sich nicht gerade im Buddhismus, dem Tod (bzw. dem Nirvana) herbei? Das Leben ist schließlich Leid und durch Wiedergeburt wird dieses Leid immer weiter fortgeführt. Ich habe mit 40 aufgehört zu rauchen und bin nach 10 Jahren Pause wieder ins Fitnesstudio gegangen. In letzter Zeit war ja das Thema Longevity populär. Wenn man den Tod schon nicht vermeiden kann, dann sollte man zumindest gesund altern. Die Formel dazu: Bewegung/Krafttraining, soziale Beziehungen und Ernährung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Barqu 8. März · bearbeitet 8. März von Barqu 1 hour ago, Der Heini said: Dann ist auch das Millionenportfolio nicht mehr viel wert und man kann sich die verlorene Zeit dann nur noch mit vererben schönreden. Das setzt ja v. a. voraus, dass man der Ansicht ist Zeit verloren zu haben. Das gilt es zu minimieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorMaguire 8. März vor 11 Minuten von Hansolol: ... Wenn man den Tod schon nicht vermeiden kann, dann sollte man zumindest gesund altern. ... Wenn gesund altern für Dich sinnstiftend ist Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein 8. März Wir hingen alle nur rum und warteten auf den Tod und vertrieben uns die Zeit mit Kleinkram. Charles Bukowski Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag