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paul_ber

betriebliche Altersvorsorge lohnenswert?

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paul_ber

Hallo liebes Forum, 

 

meine Frau hat von Ihrem Arbeitgeber eine bav angeboten bekommen. Es handelt sich um den Tarif FVG25: Premium FondsRente protect von der WWK. 


Das Rechenbeispiel ist so:

- Aus 60 € Nettobeitrag werden durch SV und Steuervorteile monatlich ca. 102 €. Dazu kommen 20% vom Arbeitgeber und es entsteht ein monatlicher Beitrag von 122 €. 

- Die Einzahlungsdauer liegt bei 31 Jahren, die Garantiezeit danach bei 10 Jahren. 

- Garantiertes Rentenkapital nach 31 Jahren bei 45.674 €, bzw. monatliche Rente bei 136 €

- Wertentwicklung 3% --> 59.737 € bzw. 215 € monatlich

- Wertentwicklung 6% --> 98.620 € bzw. 355 € monatlich


Wenn ich das richtig überschlagen habe, ist die Summe der monatlichen Beiträge ungefähr dem Garantiekapital. Der Vermittler bezeichnet die Wertentwicklung zwischen 3-6% als konservativ und seriös. Nehme ich die 60 € Nettobeitrag mit einer langjährigen ETF-Rendite von 6% komme ich nach 31 Jahren auf eine Summe von ca. 63.000 € vor Abgeltungssteuer. Das ist zwar deutlich über dem Garantiekapital, aber muss ja auch noch versteuert werden. 

 

Ist das Angebot der WWK gar nicht so schlecht oder übersehe ich etwas? 

 

Falls das für eure Beurteilung relevant ist: Wir haben bereits parallel beide Riesterverträge, Wohneigentum (ca. 50% abgezahlt) und Aktienvermögen. Ich selbst habe über meinen Arbeitgeber eine betriebliche Altersvorsorge, der zahlt aber 100% des Beitrages. Vermutlich sind wir bei den Riesterverträgen nicht gut aufgestellt, aber das muss ich erstmal zusammensuchen. 

Danke für eure Einschätzung! 

paul_ber

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satgar
· bearbeitet von satgar

Viel zu wenig arbeitgeberzuschuss. Die Steuern und Sozialabgaben holt sich der Staat in der auszahlungsphase wieder. Der schenkt dir das in der Sparphase nicht!

 

Das Produkt der WWK ist unfassbar teuer. Schau dir im Angebot mal die Kosten an. Da fällst du vom Stuhl. Das du mal ne Vorstellung bekommst, wenn der Verkäufer das nicht beigelegt hat, häng ich das für 31 Jahre Laufzeit und 122€ Sparbeitrag hier mal an. Und ich hab da mit nem Amundi Prime Global schon einen sehr günstigen Fonds genutzt. Und dann liegt die jährliche Effektivkostenquote noch immer bei 1,51% Renditeminderung pro Jahr. Das liegt an den immens hohen Kosten des Versicherungsmantels und der Vermittlungsprovision. Ein provisionsfreier Honorartarif würde nur 1/3 des ganzen Kosten und wäre für rund 0,50% Effektivkostenquote zu bekommen. Das zeigt klar: Finger weg von diesem überteuerten Quatsch.

 

Bloss nicht so machen! 

 

 

 

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paul_ber

Ach interessant, das haben wir vom Vermittler tatsächlich nicht erhalten.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 18 Minuten von paul_ber:

Ach interessant, das haben wir vom Vermittler tatsächlich nicht erhalten.

Was eine Überraschung mal wieder….lol

 

Ihr habt sicherlich nur wieder eine bunte Werbepräsentation bekommen, was man nicht alles an staatlichen Abgaben sparen kann und der Arbeitgeber auch noch was Zuschiesst. Aber dass das ganze oft richtig viel Geld kostet, das fällt unter den Tisch.

 

Die 20% vom AG liegen nur 5% über seiner gesetzlichen Verpflichtung, die er ohnehin machen muss. Damit lockt man niemanden hinter dem Ofen hervor. Damit sich eine Betriebsrente lohnt, ist ein deutlich höherer Zuschuss und auch ein deutlich preiswerteres Produkt nötig.

 

Und bei einem Produkt mit 100% Beitragsgarantie 6% p.a. Performance als konservativ anzusehen, finde ich schon sportlich. Eure riesterrenten haben auch 100% Garantie. Du kannst dir ja anschauen, welche Rendite die so bringen. Diese Art der Sicherheit kostet in der Regel Rendite (Magisches Dreieck der Geldanlage). Eine Betriebsrente mit nur 50% Garantie ist für den Arbeitnehmer viel besser und ermöglicht mehr Fondsanlage.

 

Mich macht sowas echt wütend, wenn ich sowas lese..

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chirlu
vor 6 Stunden von satgar:

bei einem Produkt mit 100% Beitragsgarantie 6% p.a. Performance als konservativ anzusehen, finde ich schon sportlich.

 

Es kommt natürlich darauf an, wie die Garantie realisiert wird. In dem Dokument ist die Rede davon, dass 2% p.a. an Kosten für diesen Zweck entnommen werden (wovon derzeit 1,2% als Überschuss zurückfließen, d.h. derzeit kostet es 0,8% p.a.). Daraus würde ich schließen, dass das Fondsvermögen frei angelegt werden kann und der Versicherer darauf keinen Einfluss nimmt. Dann ist über die 2% bzw. 0,8% hinaus keine Renditeminderung zu erwarten.

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satgar
vor 3 Stunden von chirlu:

 

Es kommt natürlich darauf an, wie die Garantie realisiert wird. In dem Dokument ist die Rede davon, dass 2% p.a. an Kosten für diesen Zweck entnommen werden (wovon derzeit 1,2% als Überschuss zurückfließen, d.h. derzeit kostet es 0,8% p.a.). Daraus würde ich schließen, dass das Fondsvermögen frei angelegt werden kann und der Versicherer darauf keinen Einfluss nimmt. Dann ist über die 2% bzw. 0,8% hinaus keine Renditeminderung zu erwarten.

Ist aber nicht korrekt, da das Produkt genauso wie viele andere ein zwei Topf hybrid aus Zins Guthaben und Fondsvermögen ist (siehe auch das eine Kosten Blatt, wo die verschiedenen Kosten je guthabentopf erläutert werden. 
 

Im Fondsvermögen fallen daher an Kosten p.a. an:

 

0,05% für meinen ausgesuchten Fonds

0,55% Verwaltungskosten 

0,80% Absicherungskosten (kann bis zu 2% betragen)

 

insgesamt also sehr sehr viel. Und es bleibt trotzdem nur ein Zwei-Toof-Hybrid.

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 5 Stunden von satgar:

Ist aber nicht korrekt, da das Produkt genauso wie viele andere ein zwei Topf hybrid aus Zins Guthaben und Fondsvermögen ist

 

Hm, dann würde mich aber interessieren , wofür sie diese Absicherungskosten (von 2% minus derzeit 1,2%) berechnen. Für das reine automatische Umschichten zwischen zwei Töpfen ja hoffentlich nicht. :unsure:

 

Nachtrag: Im „Produktsteckbrief“ steht tatsächlich „Garantieart: iCPPI-Wertsicherungskonzept WWK IntelliProtect® 2.0“. Dann stellt sich die Frage, wofür diese Kosten anfallen, wirklich dringend.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 29 Minuten von chirlu:

 

Hm, dann würde mich aber interessieren , wofür sie diese Absicherungskosten (von 2% minus derzeit 1,2%) berechnen. Für das reine automatische Umschichten zwischen zwei Töpfen ja hoffentlich nicht. :unsure:

 

Nachtrag: Im „Produktsteckbrief“ steht tatsächlich „Garantieart: iCPPI-Wertsicherungskonzept WWK IntelliProtect® 2.0“. Dann stellt sich die Frage, wofür diese Kosten anfallen, wirklich dringend.

Eine sehr gute Frage. Gleichsam gehen die bei allen Garantieprodukten vor. Feranda, so schien mir, steht ja auf dieses Modell. Ich finds einfach, selbst wenn es etwas besser laufen sollte vom „Motor“, einfach viel zu teuer. Und mit der Unsicherheit der Überschuss-Höhe bei der Absicherung. Ne, ne… die WWK gefiel mir dahingehend noch nie. Selbst als sie in der zinsphase mit 0,25%  auf eine Netto-Riesterrente kamen, fand ich diese im Vergleich furchtbar schlecht. WWK, da mache ich einen ähnlich weiten Bogen drum wie alle Versicherer die ein „Life“ im Namen haben . Canada life, Standard life, prisma life, Liechtenstein life und auch im großen und Ganzen der Swiss life. Alles ganz ganz schwierige Anbieter, weil teuer.

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paul_ber

Vielen Dank für eure Antworten, ich verstehe nicht wirklich alles, aber gut klingt es nicht.

 

Unterm Strich lässt sich also festhalten, dass vermutlich eine direkte Anlage des Nettobetrags in einen breit gestreuten ETF besser ist? Zwar risikoreicher, weil nicht garantiert, aber über 31 Jahre dann ja statistisch doch sicher. Vor allem wenn ich die Auszahlphase strecken kann. 

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satgar
vor 5 Minuten von paul_ber:

Unterm Strich lässt sich also festhalten, dass vermutlich eine direkte Anlage des Nettobetrags in einen breit gestreuten ETF besser ist? Zwar risikoreicher, weil nicht garantiert, aber über 31 Jahre dann ja statistisch doch sicher. Vor allem wenn ich die Auszahlphase strecken kann. 

Exakt !

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