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HPeterH

Rebalancing über Optionen optimieren?

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HPeterH

Hallo,

 

kann man mit Optionen das Rebalancing zwischen sicherem und schwankungsreicherem Teil des Vermögens optimieren?

 

Hier ein Beispiel: man bespart einen ETF auf den MSCI World o.ä. und hält seinen risikofreien Teil in Tagesgeld. Das Verhältnis soll 50:50 sein. Wenn nun der ETF um z.B. 10% fällt, dann würde sich das Verhältnis in Richtung 45:55 verschieben. Im Zuge eines Rebalancings würde man weitere Anteile mit dem Geld vom Tagesgeldkonto kaufen, um wieder eine gewichtung von 50:50 zu erreichen

Hätte man eine Option auf den Kauf bei 90% Kurs, dann würde man ebenfalls den ETF kaufen und stünde genau so da, wie ohne Option. Wäre aber der Kurs nicht gefallen, hätte man die Prämie kassiert.

Habe ich hier einen Denkfehler?   

 

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chirlu
vor 19 Minuten von HPeterH:

Habe ich hier einen Denkfehler?

 

Nach deiner Beschreibung (Prämie vereinnahmen) willst du eine Put-Option schreiben. Es kann dann natürlich passieren, dass der ETF nicht nur um 10% fällt, sondern gleich um 15% oder 20%. In dem Fall musst du ihn trotzdem für 90% kaufen statt für nur 85% oder 80%. Gleichzeitig sind Abstürze um 10% so selten, dass die Prämie dafür nicht allzu hoch sein dürfte.

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HPeterH
vor einer Stunde von chirlu:

Nach deiner Beschreibung (Prämie vereinnahmen) willst du eine Put-Option schreiben. Es kann dann natürlich passieren, dass der ETF nicht nur um 10% fällt, sondern gleich um 15% oder 20%. In dem Fall musst du ihn trotzdem für 90% kaufen statt für nur 85% oder 80%. Gleichzeitig sind Abstürze um 10% so selten, dass die Prämie dafür nicht allzu hoch sein dürfte.

Nach einem 10%igen Kursverlust weiß aber keiner, ob der Kurs noch weiter fällt oder wieder steigt. Dieses Problem hätte man also beim manuellen Rebalancing auch. Über die Höhen der Prämien habe ich leider noch überhaupt keinen Überblick.

 

Könnte man ggf. laufende Sparraten über Optionen vorteilhaft abbilden? z.B. möchte ich jeden Monat 1000 EUR in einen breit gestreuten ETF investieren. Ich nehme also eine Put-Option, die bei z.B. 2% Kursverlust greift. Wenn der Kurs weiter steigt und der nächte Monat gekommen ist erhöhe ich die Option eben auf 2000 EUR und Vereinnahme die Prämie. Die Prämie könnte dann die ausgelassene Wertsteigerung ausgleichen. Sollte der Kurs stattdessen fallen, so kauft man eben zu 2% günstigeren Konditionen ein. Man hätte also wieder gewonnen dabei.

 

 

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PrivateBanker
· bearbeitet von PrivateBanker

Was du nicht bedenkst sind die begrenzten Laufzeiten der Optionen im Vergleich zu den Rebalancingterminen, deren Preisfindung (insbesondere Zeitwertverfall), die sonstigen Parameter in Bezug auf die Preisfindung und, ganz wichtig das identische Underlying

zwischen ETF und Option

 

Du setzt ein fallen der Kurse voraus, was ist wenn sie gar nicht fallen?

Rebalancing heißt für mich " anpassen an etwas Geschehene, oder ex post Betrachtung", Hedging "vorbereitet sein auf ein evtl. Geschehen, oder ex ante Betrachtung"

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oktavian
vor 1 Stunde von HPeterH:

Über die Höhen der Prämien habe ich leider noch überhaupt keinen Überblick.

die hängt von Volatilität, Zins, Verfallsdatum und Abstand zum aktuellen Preis ab. Entgegen @chirluMeinung kann ein Abstand von 10% schon eine gewisse Prämie bedeuten. Bei so einer Strategie "cash secured put" ist auch die Frage wie oft man die Optionen schreiben möchte, also welches Verfallsdatum wird gewählt? Optionen habe i.d.R. höhere spreads, was theoretische Modelle in der Realität unprofitabel machen kann.

 

vor 3 Stunden von HPeterH:

Hätte man eine Option auf den Kauf bei 90% Kurs, dann würde man ebenfalls den ETF kaufen und stünde genau so da, wie ohne Option. Wäre aber der Kurs nicht gefallen, hätte man die Prämie kassiert.

Habe ich hier einen Denkfehler? 

ja Denkfehler: wenn du die put-Options schreibst und Prämie kassierst, hast nicht du die Option zu 90% zu kaufen, sondern jemand anderes kann zu 90% an dich verkaufen. Der wird es aber nicht vor Verfall ausüben, wenn es keine signifikanten Dividenden gibt. european style kann man sogar nur am Laufzeitende ausüben.

 

  • Der Kurs könnte fallen ohne, dass du zu kleiner 90% nachkaufst und danach wieder steigen. Die Option wird nicht ausgeübt. Du stehst schlechter da, als wenn du zu unter 90 rebalanced hättest.
  • Der Kurs könnte z.B. um 9% fallen und danach gibt es overnight einen Fall um 15% und Seitwärtsbewegung bis Verfall. Nun sei der Kurs bei 77,35 (ausgehend von 100 zum Start) und kaufst zu 90 nach (Szenario wie Chirlu es ansprach). Du stehst schlechter da, als mit einem rebalancing-trigger bei >10% Kursverfall.

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etherial
vor 2 Stunden von HPeterH:

Nach einem 10%igen Kursverlust weiß aber keiner, ob der Kurs noch weiter fällt oder wieder steigt. Dieses Problem hätte man also beim manuellen Rebalancing auch. Über die Höhen der Prämien habe ich leider noch überhaupt keinen Überblick.

Das stimmt, ist aber die Betrachtung setzt voraus, dass du Optionen kaufen könntest, die exakt bei 90% auslösen.

Soviel ich weiß werden Optionen an bestimmten Terminen Fällig. Wenn an dem Stichtag der Kurs bei 50% ist, wirst du dich wirklich ärgern.

Viel problematischer finde ich aber, dass das ganze nur in der Theorie funktioniert. Du wirst nämlich in Europa keine halbwegs liquide Option auf ETFs finden (und entsprechend auch keine guten Prämien). Und amerikanische ETFs sind problematisch, weil ihnen üblicherweise die Dokumentation fehlt, die sie für Privatanleger handelbar machen (Es gibt "Tricks", aber ob sich das noch lohnt ...).

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 5 Stunden von HPeterH:

Habe ich hier einen Denkfehler?

 

Ja.

 

Ausgangspunkt aller Überlegungen sollte sein: "es gibt kein free lunch". Wenn man damit startet, kann man vieles an der Börse erklären.

 

Wenn man andersherum denkt "es ist so und so und dann müsste doch... Und könnte nicht...", dann landet man sehr schnell in der Sackgasse.

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