Zum Inhalt springen
Glory_Days

Krankenversicherung in Deutschland im Klinisch-Praktischen Jahr bei Immatrikulation in Österreich

Empfohlene Beiträge

Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Folgender Fall:

  • Student (>30 Jahre alt) immatrikuliert im Studiengang Medizin an der Uni Wien
  • Das Klinisch-Praktische Jahr soll in Deutschland absolviert werden
  • Finanzierung über das ERASMUS-Programm (Einkünfte ~700 EUR/Monat)
  • Wohnsitz in Deutschland wurde angemeldet (bzw. der Wohnsitz in Österreich abgemeldet)
  • Deutscher Staatsbürger

Wie sieht es mit der Krankenversicherung aus?

  • Versicherungspflicht in der GKV liegt nicht vor, d.h. es gibt zwei Möglichkeit:
    • freiwillige gesetzl. Versicherung im regulären Tarif zum Mindestbeitrag von 213,47 EUR/Monat in 2025
    • PKV

Fragen:

  • Gibt es eine Möglichkeit, um um den relativ zu den Einkünften sehr hohen Mindestbeitrag der GKV drum herumzukommen? Die Verlängerung der Versicherungspflicht in der GKV ("Studierendentarif") scheint in Ausnahmefällen möglich, aber nur selten gewährt zu werden. Ein Mini oder Midi-Job liegt wohl nicht vor. Gibt es noch eine Regelung bei Bedürftigkeit, wenn die 700 EUR/Monat das einzige Einkommen darstellen und es kein sonstiges Vermögen gibt?
  • Gibt es von eurer Seite her Empfehlungen bzgl. in Frage kommender Tarifen bei der PKV? Laut einigen Seiten könnte das, falls es keine Einsparmöglichkeit bei der GKV gibt, die bessere und günstigere Lösung sein (insbesondere da die Altersgrenze bei PKV für Studierende wohl teilweise bei 35 Jahre liegt, siehe hier). Lohnt es sich aus eurer Sicht auf das örtliche Studierendenwerk zuzugehen, um sich wie hier vorgeschlagen, zu erkundigen, ob es spezielle Vereinbarungen hinsichtlich Versicherungen für Studierenden >30 Jahre gibt?
  • Gibt es angesichts der oben genannten Rahmenbedingungen sonstige Möglichkeiten der Einsparung, um mit diesem sehr geringen Gehalt abzüglich Krankenversicherungsbeiträgen in Deutschland über die Runden zu kommen?

Vielen Dank für jeden Hinweis/Tipp!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 5 Minuten von Glory_Days:

Wie sieht es mit der Krankenversicherung aus?

 

Ich würde stark vermuten, dass das kein Fall für die deutsche Krankenversicherung ist, sondern Österreich zuständig bleibt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 6 Minuten von chirlu:

Ich würde stark vermuten, dass das kein Fall für die deutsche Krankenversicherung ist, sondern Österreich zuständig bleibt.

Leider wohl nein:

Zitat

Es gibt noch ein paar wichtige Ausnahmen bei der Gültigkeit Ihrer Versicherung: Wenn Sie während Ihres Studiums in Deutschland ein Praktikum machen oder einen Nebenjob ausüben, müssen Sie sich bei einer deutschen Krankenversicherung anmelden. Ihre Heimatversicherung reicht dann also nicht mehr aus.

https://www.daad.de/de/in-deutschland-studieren/leben-in-deutschland/krankenversicherung/

Das Klinisch-Praktische Jahr fällt wohl unter diese Ausnahme. Das haben die Krankenkassen (in Österreich und Deutschland) zumindest so bestätigt. Wenn diese den Sachverhalt falsch einschätzen, wäre das aber natürlich auch interessant.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
vor 13 Minuten von chirlu:

Die DVKA ist eine bessere Quelle und stellt es anders dar, jedenfalls wenn für die Tätigkeit kein Gehalt gezahlt wird: https://www.dvka.de/de/versicherte/studierende_und_praktikanten/studierende_und_praktikanten.html

Danke fürs Teilen - aber so wie ich es aktuell verstanden habe, läuft das unter Gehalt. Werde die betroffene Person aber bitten, einmal bei der DVKA nachzufragen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
*Teufel*

Wir haben das mit der Heirat gelöst, war dann kostenlos über mich versichert. 

 

Gibt in den Fall wenig Lösungen in Deutschland, wie es in Österreich ist kein Plan 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
August+
· bearbeitet von August+

Das Problem ist,

a) dass man in Österreich keine Versicherungspflicht im Studium hat, obwohl sogar jede noch so kleine Selbständigkeit oberhalb der österreichischen Minijob-Grenze versicherungspflicht ist. Ist bizarr in einem Land mit Bürgerversicherung. Es gibt dort durchaus unversicherte Studierende, wenn diese aus der Familienversicherung rausgefallen sind und keine Versicherungspflicht durch Arbeit vorliegt und man sich nicht drum kümmert.

b) dass man die freiwillige Versicherung (sog. Selbstversicherung) als Antragsversicherung auf einen Wohnort in Ö fixiert und dann noch durch Nachweis von Stromrechnungen den Nachweis des mehrheitlichen Aufenthalts oder des Lebensmittelpunkts verlangt. Das würde nur funktionieren, wenn man in einer WG ein Zimmer hält oder sich bei einer in Ö lebenden Partner/in anmeldet und z.B. den Strom auf sich ummeldet - Familie, auch wilde Ehe gilt nach EU-Recht als Familienmittelpunkt. Dazu muss man nicht unbedingt verheiratet sein, macht aber den Nachweis leichter.

 

Das Ganze ist wieder typisch Ö, wo man die Rechtslage so hindreht, dass man haarscharf nicht der EU-Pflicht zur Gleichbehandlung unterliegt und auf dem Territorialprinzip pocht. Das macht Ö wegen EU-Recht zwar nicht beim sehr niedrigen Kindergeld in Ö, hat dann aber einen Kindersteuerabzugsbetrag (also Kindergeld, das eine Steuergutschrift darstellt) erfunden, an dem man z.B. als Pendler im Nebenerwerb (z.B. wenn man Schulungen in Ö gibt und dies nicht den Haupterwerb bei der Summe Einkünfte Ö und D darstellt) nur ganz schwierig rankommt.

 

Insofern bleibt nur eine deutsche GKV oder PKV.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

Wenn sich herausstellt, dass du dich versichern musst:
Sofern du gesund bist, würde ich eine sehr günstige PKV nehmen. Damit kommst du ggf. unter den Mindestbeitrag. Ich kannte mal einen mexikanischen Studenten mit Stipendium, der das so gemacht hat, dessen PKV hat aber nichtmal Impfungen gezahlt und nur 2.3-fachen Satz, d.h. jeder Arztbesuch war verhältnismäßig teuer... Leider weiß ich nicht mehr welche PKV er hatte... Wenn du das machst, dann vorher in Österreich solange du noch versichert bist nochmal alles durchchecken lassen und dann 1 Jahr nicht krank werden...
Davor würde ich mich aber fragen, ob du langfristig in Ö bleiben willst bzw. ob du nach dem abgeschlossenen Studium in Deutschland als Assistenzarzt wieder pflichtversichert wirst, denn in so einer "Minimal"-PKV willst du in Deutschland definitiv nicht dein Leben lang bleiben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 15 Stunden von *Teufel*:

Wir haben das mit der Heirat gelöst, war dann kostenlos über mich versichert.

Ich fürchte, dass sich das kurzfristig genauso wenig realisieren lässt wie Nachwuchs.

vor 3 Stunden von August+:

Das Problem ist [...]

Interessant, wusste ich nicht, danke fürs Teilen!

vor 2 Stunden von slowandsteady:

Wenn sich herausstellt, dass du dich versichern musst:
Sofern du gesund bist, würde ich eine sehr günstige PKV nehmen. Damit kommst du ggf. unter den Mindestbeitrag

Darauf läuft es bei der betroffenen Person wohl hinaus. Falls es da konkrete PKV-Empfehlungen und Hinweise gibt - gerne immer her damit. Der GKV-Mindestbeitrag ist just in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr um 11,14%(!) gestiegen, weil hier die hohe Inflation von 2022 (ist immer zeitversetzt) und die Zusatzbeitrag-Erhöhung voll durchschlägt (die Jahre davor waren es auch schon im Vergleich zum langfristigen historischen Mittel überdurchschnittliche 4,77% und 5,14% Steigerung. Habe das mal ausgerechnet: Die jährliche prozentuale Steigerung des Mindestbeitrags seit der Wiedervereinigung betrug 3,23% p.a. Im Zeitraum 2020 - 2025 betrug diese 5,07% p.a. - Demografie und höhere Kosten lassen grüßen).

vor 2 Stunden von slowandsteady:

Ich kannte mal einen mexikanischen Studenten mit Stipendium, der das so gemacht hat, dessen PKV hat aber nichtmal Impfungen gezahlt und nur 2.3-fachen Satz, d.h. jeder Arztbesuch war verhältnismäßig teuer... Leider weiß ich nicht mehr welche PKV er hatte... Wenn du das machst, dann vorher in Österreich solange du noch versichert bist nochmal alles durchchecken lassen und dann 1 Jahr nicht krank werden...
Davor würde ich mich aber fragen, ob du langfristig in Ö bleiben willst bzw. ob du nach dem abgeschlossenen Studium in Deutschland als Assistenzarzt wieder pflichtversichert wirst, denn in so einer "Minimal"-PKV willst du in Deutschland definitiv nicht dein Leben lang bleiben.

Ich denke auch, dass das Risiko in jungen Jahren bei einer gesunden Person überschaubar ist - wenn es keine Vorerkrankungen oder Ähnliches gibt. Ziel der Person ist es, langfristig hier in Deutschland als Arzt zu arbeiten. Die "Minimal"-PKV wäre also wirklich nur temporär in der Ausbildungsphase, um irgendwie mit Wohnungsmiete und sonstigen Kosten über die Runden kommen zu können.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
August+
Am 14.2.2025 um 12:24 von slowandsteady:

Wenn sich herausstellt, dass du dich versichern musst:
Sofern du gesund bist, würde ich eine sehr günstige PKV nehmen. Damit kommst du ggf. unter den Mindestbeitrag. Ich kannte mal einen mexikanischen Studenten mit Stipendium, der das so gemacht hat, dessen PKV hat aber nichtmal Impfungen gezahlt und nur 2.3-fachen Satz, d.h. jeder Arztbesuch war verhältnismäßig teuer... Leider weiß ich nicht mehr welche PKV er hatte... Wenn du das machst, dann vorher in Österreich solange du noch versichert bist nochmal alles durchchecken lassen und dann 1 Jahr nicht krank werden...
Davor würde ich mich aber fragen, ob du langfristig in Ö bleiben willst bzw. ob du nach dem abgeschlossenen Studium in Deutschland als Assistenzarzt wieder pflichtversichert wirst, denn in so einer "Minimal"-PKV willst du in Deutschland definitiv nicht dein Leben lang bleiben.

Die Billig-Ausland-PKVen für Studis und Au-Pairs sind fast immer für deutsche Staatsbürger ausgeschlossen. Außerdem braucht man dazu oft noch einen Wohnsitz im Ausland und dieser wird von Dir aufgegeben. Und die 2,3 (Generali) waren ein Desaster, wie ich bei unserem letzten Aupair erlebt habe. Die war halt aus einem (aus Dritt-Welt-Sicht) Reicher-Leute-Haushalt und wollte bei einem Hexenschuss ins MRT, weil bei ihnen die Oberschicht das so macht. Ich habe das Ganze noch rechtzeitig abgesagt, denn der Chefarzt hat schon Dollarnoten und 2,5er bzw- 3,5er gesehen und ihre Eltern wollten natürlich nicht über 1000 € für einen Oberkörper-MRT inkl. Hals bezahlen. Denn diese Versicherungen schließen MRTs und CTs teilweise aus oder sie sind genehmigungspflichtig. Das war ein Theater die Ambulanzrechnung auf 2,3 runter zu kriegen.

Also deshalb besser einen Tarif mit ordentlicher Deckung bis 3,5, der Wahlleistungen ausschließt und den Zahnersatz deckelt, nehmen. War selbst mal in so einem Tarif (DKV Bestmed Uni, Hausarztmodell, d.h. mit Überweisungpflicht und Zahnersatz auf 3000 Euro p.a. gedeckelt, Option auf Voll- und Zusatztarife, Immatrikulationen im EU-Ausland ist i.O., Studententarif geht bis 39 Jahre). Was Du nicht nehmen solltest ist der PSKV, den zu meiner Zeit die Debeka anbot. Die zahlen noch weniger als 2,3, etwa auf dem Level des Standardtarifs. Das ist ein brancheneinheitlicher Studententarif, der ist aber heute nicht mehr deckend, wenn ihn noch jemand anbietet, da die Ärzte diese Steigerungssätze nicht mehr akzeptieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...