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toomuchmoon

Ist der Spread beim Verkauf von Zertifikaten relevant?

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toomuchmoon

Wenn ich ein Knockout Zertifikat mit einem Spread von 0,5% kaufe und beim Verkauf liegt der Spread bei 40% zahle ich dann insgesamt 40,5% nur durch An- und Verkauf oder zahle ich nur einmal den Spread von 0,5% beim Kauf und der Spread beim Verkauf kann mir egal sein, weil der Emittent den Verkaufskurs immer fair stellen muss und nur beim Ankaufskurs einen extra schlechten Kurs stellen darf?

 

Es gibt ja Knockout Zertifikate mit einem ziemlich hohen Spread vor allem, wenn man mit hohem Hebel (meistens mit Verlust) verkauft.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Der Spread kann Dir völlig egal sein. Was Dir nicht egal sein kann, ist, wenn Du beim Kauf mehr zahlst als den fairen Preis und beim Verkauf weniger bekommst als den fairen Preis. Diese Differenzen sind wichtig.

 

Der Spread ist ein Anhaltspunkt, weil sich der faire Preis meistens irgendwo zwischen Briefkurs und Geldkurs befindet.

 

Bei normalen Marktlagen und viel gehandelten Wertpapieren (z.B. Microsoft Aktie) liegt der faire Preis ungefähr in der Mitte zwischen Briefkurs und Geldkurs. Daher kommt die Regel, dass man beim Kauf und beim Verkauf jeweils ungefähr die Hälfte des Spreads bezahlt. Bei wenig gehandelten Produkten und wenn der Preis nicht an der Börse, sondern vom Emittenten festgesetzt wird, kann der Abstand zwischen Geld- bzw. Briefkurs höher sein als die Hälfte des Spreads.

 

vor 3 Stunden von toomuchmoon:

weil der Emittent den Verkaufskurs immer fair stellen muss

Sehr witzig! Wie kommst Du denn darauf?

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toomuchmoon
vor 4 Minuten von stagflation:

Sehr witzig! Wie kommst Du denn darauf?

Naja wäre ja sonst Betrug oder nicht? Also wenn der faire Preis 4€ ist dann kann mir der Emittent ja keine 20 Cent geben, oder doch?

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Norica
· bearbeitet von Norica
vor 1 Stunde von toomuchmoon:

Naja wäre ja sonst Betrug oder nicht? Also wenn der faire Preis 4€ ist dann kann mir der Emittent ja keine 20 Cent geben, oder doch?

Selbstverständlich kann er Dir ein 20-Cent Angebot machen. Nichts anderes als Angebote sind nämlich die gestellten An- und Verkaufspreise.

Ob Du sein Angebot annimmst ist deine Entscheidung. Man kann auch in Verhandlung gehen, indem man sich dazwischen stellt...:rolleyes:

 

 

 

SG

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reckoner
· bearbeitet von reckoner

Hallo,

 

mal was grundsätzliches zum Spread: Der zeigt dir normalerweise, wie viel der Emittent an dem Handel verdient (und im Umkehrschluss der Käufer/Verkäufer verliert bzw. oben drauf zahlen muss); genauer: es ist ungefähr die Hälfte des Spreads.

Das bedeutet aber nicht, dass der Spread für immer so bleiben muss. Der Emittent kann sogar gar keine Briefkurse stellen (zu Geldkursen verpflichten sich die meisten, mit Einschränkungen jedenfalls), und wenn es keinen Briefkurs gibt, dann gibt es natürlich auch keinen Spread.

 

Zudem ist ein geringer Spread ein Zeichen für relativ faire Kurse. Denn der wirklich richtig faire Kurs muss ja dazwischen liegen, und wenn da nicht viel Platz ist ...

Dazu muss ich aber einschränkend sagen, dass es Emittenten gibt, die schon bei Auflage eines Zertifikates falsch preisen (also zu hoch), und das kann er dann auch mit geringen Spreads durchziehen. So verkauft man aber deutlich weniger, imho rechnet sich das nicht.

Fazit: Immer vergleichen.

Und noch ein Fazit (bei endlichen Zertifikaten): Man sollte immer die Möglichkeit im Kopf haben, dass man bis zum Ende halten muss - muss im Sinne von "nicht abgezockt werden".

 

Zitat

Naja wäre ja sonst Betrug oder nicht?

Betrug nicht gerade.

Aber wenn du (öfter) gravierende Abweichungen feststellst so solltest du dir diesen Emittenten merken, und irgendwann meiden. Am Besten vergleicht man die Kurse mit der Konkurrenz (zu fast jedem Basiswert gibt es mehr oder weniger identische Produkte von mehreren Emittenten).

 

Außerdem reden wir von den Handelszeiten des Basiswertes an der jeweiligen Heimatbörse. Zu anderen Zeiten gehen die Spreads natürlich hoch, teilweise utopisch.

 

Noch eine Anmerkung zum Schluss: Mir persönlich sind die Spreads völlig egal. Ich vergleiche die Briefkurse und errechne daraus einige Kennzahlen, und das Beste kaufe ich dann, und halte bis zum Ende. Das hat auch den Vorteil, dass man die Strategie schon vorher festlegt, der Ausstieg ist ja dann fix.

 

Zitat

Man kann auch in Verhandlung gehen, indem man sich dazwischen stellt...

Ja, kann man machen, wird aber in der Regel nichts bringen. Die Kurse werden ja automatisch gestellt, und der Computer weicht von den Spreads nicht ab.

 

Stefan

 

PS: Falls etwas unverständlich war bitte nachfragen, ich schreibe glaube ich manchmal zu kompliziert.

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 18 Minuten von reckoner:

Denn der wirklich richtig faire Kurs muss ja dazwischen liegen, und wenn da nicht viel Platz ist ...

Muss er nicht.

 

An der Börse und bei viel gehandelten Wertpapieren ist das in der Regel der Fall. Denn wenn es nicht so wäre, könnten Arbitrage-Händler eingreifen und Geld verdienen.

 

Aber bei wenig gehandelten Produkten oder wenn ein Emittent oder Market Maker die Preise und Orderausführungen kontrolliert, kann der faire Preis auch oberhalb oder unterhalb von Geld- und Briefkurs liegen.

 

Im Privatkundengeschäft kommt hinzu, dass Privatkunden oft auf einer Seite stehen: sie wollen entweder (fast) alle kaufen oder (fast) alle verkaufen. Wenn der Market Maker das weiß (und das weiß er), kann er es nutzen.

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SlowHand7
vor 3 Stunden von stagflation:

Der Spread kann Dir völlig egal sein. Was Dir nicht egal sein kann ist, wenn Du beim Kauf mehr zahlst als den fairen Preis und beim vVerkauf weniger bekommst als den fairen Preis. Diese Differenzen sind wichtig.

 

Der Spread ist ein Anhaltspunkt, weil sich der faire Preis meistens irgendwo zwischen Briefkurs und Geldkurs befindet.

 

Das sehe ich aber anders.

Wenn du auf einem Handelsplatz nur mit dem MM handeln kannst dann musst du dessen Preise akzeptieren.

Eine Limitorder zum fairen Preis hilft da gar nichts und wird nicht ausgeführt.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

An der Börse und bei viel gehandelten Wertpapieren ist das in der Regel der Fall. Denn wenn es nicht so wäre, könnten Arbitrage-Händler eingreifen und Geld verdienen.

Ebend.

 

Zitat

Aber bei wenig gehandelten Produkten oder wenn ein Emittent oder Market Maker die Preise und Orderausführungen kontrolliert, kann der faire Preis auch oberhalb oder unterhalb von Geld- und Briefkurs liegen.

Oberhalb natürlich, auch weil der Emittent da ein Risiko hat.

Aber unterhalb? (ich meine natürlich beide Kurse)

 

Zitat

Im Privatkundengeschäft kommt hinzu, dass Privatkunden oft auf einer Seite stehen: sie wollen entweder (fast) alle kaufen oder (fast) alle verkaufen. Wenn der Market Maker das weiß (und das weiß er), kann er es nutzen.

Ja. Dazu passt dann auch meine Anmerkung, dass man notfalls bis zum Ende halten muss.

Oder allgemeiner: Man sollte nicht davon ausgehen, dass man jederzeit sinnvoll verkaufen kann.

 

Stefan

 

 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 42 Minuten von reckoner:

Oberhalb natürlich, auch weil der Emittent da ein Risiko hat.

Aber unterhalb? (ich meine natürlich beide Kurse)

 

Klar. Warum nicht?

 

Stell Dir vor, Du bist der einzige Market Maker und hast auch als einziger Marktteilnehmer Einblick ins Orderbuch. Du handelst ein Produkt, dessen fairer Preis nicht ganz einfach zu berechnen ist. Da Du aber auch der Emittent bist, kannst Du den fairen Preis abschätzen zu 3,00±0,01 €.

 

Jetzt könntest Du einen Ankaufpreis von 2,95 € und einen Verkaufspreis von 3,05 € stellen. Der Spread wäre 3,3%. Der faire Preis liegt in der Mitte zwischen Geld- und Briefkurs. Du würdest bei jedem Handel 1,6% verdienen.

 

Da Du aber im Orderbuch sieht, dass viel mehr Kunden verkaufen wollen als kaufen, könntest Du mit dem Ankaufpreis auf 2,91 € runter gehen und mit dem Verkaufspreis auf 3,01 €. Dein Spread bleibt gleich. Aber jetzt verdienst Du mehr. Der faire Preis liegt jetzt am Rand der Geld-/Brief-Spanne.

 

Im nächsten Schritt könntest Du mit mit dem Ankaufpreis runter auf 2,85 €. Mit dem Verkaufspreis gehst Du auf 2,95 €. Dein Spread ist immer noch gleich. Aber jetzt machst Du beim Ankauf einen noch größeren Gewinn. Falls ab und zu mal ein Käufer vorbeikommt, verkaufst Du ihm die Wertpapiere etwas unter dem fairen Preis. Wenn mehr Kaufangebote reinkommen, ziehst Du beide Preise wieder hoch.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Mit dem Verkaufspreis gehst Du auf 2,95 €.

Warum sollte man das tun, wenn das Hedging bei 3 Euro liegt?

Klar, im kleinen Bereich kommt das bestimmt mal vor, auch aus Versehen. Aber deutlich unter dem fairen Preis macht den Emittenten arm.

Außerdem könnte man daraus die Strategie ableiten, gerade in Crashphasen (dann wollen ja alle raus) einen FreeLunch zu erzielen. Ja, ich weiß, Strategien gegen den Emittenten funktionieren so gut wie nie, die sind ja nicht blöd.

 

Ich glaube aber, wir schweifen jetzt deutlich ab, der TS fragt doch eher als Anfänger (so kommt es mir vor, und so war mein erster Beitrag auch gedacht).

 

Stefan

 

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