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morevalue

Hallo,

 

meine Vermögensverhältnisse habe sich in den letzten Jahren sehr zu meinem Vorteil geändert. Ich überlege daher mich an den Private Banking Bereich einer Bank zu wenden. Stellt sich die Frage ob das Sinn macht oder man letztlich dort nur "abgeschöpft" wird mit hohen Gebühren und Kosten.

 

Da ich selbst nicht aus vermögenden Verhältnissen stamme habe ich keinen persönlichen Kontakt den ich dazu befragen könnte.

 

Derzeit verwalte ich mein Vermögen selbst und bin auch zufrieden mit meiner Performance. Was mich jedoch stört ist die Unflexiblität der Banken, die ihre Angebote (Karten, Zahlungslimits, ..) an meinem für sie sichtbaren Einkommen (Angestelltenverhältnis) fest machen und nicht an meinem Vermögen. Weiterhin muss ich mal irgendwann anfangen mein Ableben und Erbe zu planen. Es wäre vermutlich besser wenn ich die Last der Vermögensanlage nicht an meine Nachkommen übergebe und die Erbschaft steuerliche optimiere. Insofern denke ich auch über die Möglichkeit einer Stiftung nach (nicht Gemeinnützig und sicher nicht mit Sitz DE).

 

Kann hier jemand mit eigener Erfahrung als Kunde (nicht als Dienstleister/Angestellter) für etwas Erhellung meiner Gedanken sorgen? Das wäre toll!

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Quailman

Ob private banking etwas für dich ist, hängt von deinem Vermögen ab. Bist du sicher, dass dein Vermögen groß genug ist, um für eine Bank zu genügen?

 

Bzgl. der Regelung des Nachlasses würde sich vielleicht eher ein Besuch bei einem Steuerberater / Rechtsanwalt für Steuerrecht anbieten.

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morevalue
vor 1 Minute von Quailman:

Ob private banking etwas für dich ist, hängt von deinem Vermögen ab. Bist du sicher, dass dein Vermögen groß genug ist, um für eine Bank zu genügen?

 

Bzgl. der Regelung des Nachlasses würde sich vielleicht eher ein Besuch bei einem Steuerberater / Rechtsanwalt für Steuerrecht anbieten.

Zu Teil 1: Vermutlich je nachdem was man dazu zählt. Die Frage ist ob die (Private Banking) Bank nur das Vermögen zählt was man bei ihr bereit ist anzulegen. Mein Anlagevermögen (ohne Konsumgüter wie Haus und Auto) ist jedenfalls deutlich 7 stellig. Schreibe das hier nur ungern. Aber ist ja halt wichtig.

 

Zu Teil 2: Ja sicher, aber nach meiner bisherigen Erfahrung taugen Wald und Wiesen Steuerberater dazu nicht. Müsste mich also wohl an eine entsprechend teure renommierte Steuerberater Kanzlei wenden.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 18 Minuten von morevalue:

Kann hier jemand mit eigener Erfahrung als Kunde (nicht als Dienstleister/Angestellter) für etwas Erhellung meiner Gedanken sorgen?

 

Es spricht ja nichts dagegen, wenn du dir bei den üblichen Verdächtigungen mal ein Beratungsgespräch anhörst.

 

Meine persönliche Erwartungshaltung, von dem was passieren wird, ist aber die folgende:

  1. Man wird dir jede Menge Honig ums Maul schmieren.
  2. Je nach Vermögensgröße landest du dann bei 0,6% - 1,2% p.a. Vermögensverwaltungsgebühr (+ ziemlich sicher 19% MwSt. und ggf. + exorbitante Produktkosten und Ausgabeaufschläge ^^) .
  3. Da man die oben genannte Summe nicht für ein passives Welt-ETF-Depot oder ähnlich simple Portfolio-Konstruktionen verargumentieren kann, wird dir ein möglichst komplexes und undurchsichtiges Portfolio angedreht (+ möglichst hyperaktive aber steuerschädliche Umschichtungen um "aktive Optimierung" zu suggerieren).

 

vor 6 Minuten von morevalue:

Zu Teil 1: Vermutlich je nachdem was man dazu zählt. Die Frage ist ob die (Private Banking) Bank nur das Vermögen zählt was man bei ihr bereit ist anzulegen. Mein Anlagevermögen (ohne Konsumgüter wie Haus und Auto) ist jedenfalls deutlich 7 stellig. Schreibe das hier nur ungern. Aber ist ja halt wichtig.

Es zählt natürlich nur das liquide Vermögen, welches verwaltet werden soll. Mit deiner Millionen-teuren-Villa können die ja kein Geld verdienen ...

 

vor 6 Minuten von morevalue:

Zu Teil 2: Ja sicher, aber nach meiner bisherigen Erfahrung taugen Wald und Wiesen Steuerberater dazu nicht. Müsste mich also wohl an eine entsprechend teure renommierte Steuerberater Kanzlei wenden.

Ja, das ist aber halt immer das Problem. Das richtige Experten teuer sind. Ein Vermögensverwalter verschafft dir da im besten Fall auch nur Zugang zu den richtigen Experten, bezahlen wirst du die (direkt oder indirekt) immer selber ...

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PrivateBanker
· bearbeitet von PrivateBanker

Um welchen Betrag und welche Struktur handelt es sich bei deinem Gesamtvermögen?

Gehe mal davon aus, dass unter 1 Mio liquidem Vermögen eine Bank einen Ertragsanspruch von 1,5 bis 2 % p.a. hat

Das erreicht Sie mit Standardprodukten in der Vermögensanlage (Ausgabeaufschläge und Bestandsprovisionen bei aktiven Fonds, Vermögensverwaltungsvergütungen oder Umsatzprovisionen mit ETF/Akktien usw.)

Die Kosten unter 1 % p.a. zu drücken bedarf eines größeren Vermögens, einer guten Verhandlungsposition oder der Konkurrenzsituation vor Ort.

 

Dann haben wir noch nicht über die Qualität des Anbieters gesprochen.

Hierzu gibt es jedes Jahr einschlägige Dokumentationen (Focus Money , Handelsblatt usw.)

 

Fachwissen anlesen in dem Bereich ist kein Hexenwerk. Hier im Forum findest du entsprechende Threads.

 

Zum Thema Nachlassplanung:

 

Auch hier gibt es spezielle Fachliteratur (Verbraucherzentrale usw.)

Wie "kompliziert" ist deine Situation/Planung diesbezüglich ?

Standardsituationen können mit dem entsprechenden Einlesen in die Materie selbst gelöst werden.

(Ausnutzung von Freibeträgen, Familiensituation, handschriftliches Testament mit Hinterlegung beim Nachlassgericht usw.)

 

Für eine Nachfolgeplanung kannst du zwischen 3 bis 5 T€ rechnen. Aber auch hier besteht Verhandlungsspielraum wenn sich Folgegeschäfte abzeichnen

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ETFohneFisch
· bearbeitet von ETFohneFisch
vor 20 Minuten von morevalue:

Stellt sich die Frage ob das Sinn macht oder man letztlich dort nur "abgeschöpft" wird mit hohen Gebühren und Kosten.

Letzteres ist meiner Erfahrung nach der Standardfall wenn man nicht  sehr aktiv auf passive Anlageprodukte pocht. Der Kaffee ist sicherlich besser als im normalen Retailgeschäft, aber ansonsten...

Nachlassplanung und Steueroptimierung wurde nach meinen Erfahrungen auch von Steuerberatern und Anwälten übernommen, nicht von der Bank selbst (wobei die Bank ggf. mit einigen Kanzleien direkt zusammenarbeitet). Das würde ich lieber selbst organisieren.

Bei einer Stiftung sollte man bedenken, dass das Konstrukt sehr unflexibel ist und die ganze Verwaltungskonstruktion auf jeden Fall auch einiges an Geld frisst, gerade im Ausland. Dort wird man auch gerne gemolken und zwar dauerhaft (solange die Stiftung besteht). Meine persönliche Haltung ist, dass ich meinen Erben lieber mehr Flexibilität gebe und die dafür Erbschaftssteuern in Kauf nehmen müssen. Eine sinnvolle Optimierung ist natürlich das Verschenken vorab, wenn ich mit den Beträgen auch noch das Leben der Nachkommen deutlich verändern kann (anstatt ihnen kurz vor ihrer Rente einen größeren Betrag zu hinterlassen).

 

vor 8 Minuten von morevalue:

Zu Teil 2: Ja sicher, aber nach meiner bisherigen Erfahrung taugen Wald und Wiesen Steuerberater dazu nicht. Müsste mich also wohl an eine entsprechend teure renommierte Steuerberater Kanzlei wenden.

Ich habe bislang eigentlich ganz gute Erfahrungen mit Fachanwälten für Erbrecht gemacht - wobei es da nicht um steueroptimierten Nachlass im hohen Millionenbereich ging, sondern um "basics" wie ein "wasserdichtes" Testament. Aus vergangenen Erfahrungen würde ich jedes Testament notariell aufsetzen lassen oder gleich bei der gesetzlichen Erbfolge bleiben. Außerdem ist es sehr sinnvoll, ggf. frühere Erbschaften prüfen zu lassen. Ein Bekannter hatte z.B. die Situation, dass seine Eltern "ihr" Haus gar nicht besaßen, weil deren Eltern vor Jahrzehnten eine komplizierte Erbregelung vorgesehen hatten und das im Grundbuch vermerkt war. Insofern fiel die Immobilie dann an einen ganz anderen Familienzweig. Da hatten die Eltern des Bekannten gar nicht auf dem Schirm und ihr notarielles Testament half auch nicht, weil sie das Haus ja gar nicht vererben konnten. Solche Dinge würde ich eher durchleuchten lassen anstatt Geld für private banking auszugeben, um eine dicke Kreditkarte zu bekommen.

 

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morevalue

Vielen Dank zu deiner Einschätzung ETFohneFisch

 

Zu meiner Vermögenstruktur. Ich zähle hier wirklich nur Anlagen und kein Haus, kein Auto etc:

 

  • ca. 1/3 Krypto (der wesentliche Ursprung meines Vermögens). Ich kaufe hier nicht zu, verkaufe wenn der Anteil über 1/3 steigt.
  • ca. 1/3 Aktien und zum kleinen Teil Aktienfonds (Anlageziel Dividende)
  • ca. 10% Anleihen und Anleihen Fonds
  • ca. 20% Gold davon etwas mehr als die Hälfte im Schließfach physisch der Rest als Wertpapier
  • ein bisschen Tagesgeld etc.

Was natürlich bedeuten würde das sich der Krypto und physische Goldanteil eher nicht zur Verwahrung in einer Vermögensverwaltung eignet. Der geeignete Teil, also Wertpapiere und Konten wären dann noch knapp 7 stellig. Wächst aber im Moment ganz gut.

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Quailman
vor 20 Minuten von morevalue:

Zu Teil 2: Ja sicher, aber nach meiner bisherigen Erfahrung taugen Wald und Wiesen Steuerberater dazu nicht. Müsste mich also wohl an eine entsprechend teure renommierte Steuerberater Kanzlei wenden.

Wenn du ein 7-8 stelliges Vermögen zzgl. Haus an deine Erben vermachen willst, sollten auch ein paar Euros Steuerberaterungskosten nicht das Problem sein. Lieber da investieren als biszu 30% Steuer zu zahlen ;)

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morevalue
Gerade eben von Quailman:

Wenn du ein 7-8 stelliges Vermögen zzgl. Haus an deine Erben vermachen willst, sollten auch ein paar Euros Steuerberaterungskosten nicht das Problem sein. Lieber da investieren als biszu 30% Steuer zu zahlen ;)

Ja ich weiß aber ich bin geizig. Kostet mich etwas Überwindung.

 

Dann wäre da noch die Frage der Empfehlungen. Ideen? Welche Kanzlei ist gut? Standort im nördlichen Teil Deutschlands wäre nützlich.

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PrivateBanker

oK,

ich behaupte einmal, dass du mit einer Passivstrategie (ETFs) nach Kosten besser fährst, als mit einer aktiven Private Banking Betreuung nach Kosten.

In der Vergangenheit haben aktive Manager in den ganz wenigsten Fällen nachhaltig die Indices geschlagen. Warum soll ich dann noch höhere Kosten akzeptieren?

 

Schau dir mal als Kompaktlösung die Vanguard Lifestrategie mit unterschiedlichen Aktiengewichtungen an.

 

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Fetz
vor 43 Minuten von morevalue:

Stellt sich die Frage ob das Sinn macht oder man letztlich dort nur "abgeschöpft" wird mit hohen Gebühren und Kosten.

Nein, ersteres.

Ja, zweiteres
 

Dritteres: Ist Deine Thraderöffnung wirklich ernst gemeint?

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morevalue
vor 1 Minute von PrivateBanker:

oK,

ich behaupte einmal, dass du mit einer Passivstrategie (ETFs) nach Kosten besser fährst, als mit einer aktiven Private Banking Betreuung nach Kosten.

In der Vergangenheit haben aktive Manager in den ganz wenigsten Fällen nachhaltig die Indices geschlagen. Warum soll ich dann noch höhere Kosten akzeptieren?

 

Schau dir mal als Kompaktlösung die Vanguard Lifestrategie mit unterschiedlichen Aktiengewichtungen an.

 

Ehrlich gesagt die passiven simple Strategien wie einfach mal ETF MSCI World werden denke ich in nicht allzu ferner Zukunft zusammen krachen. Der KGV in diesem Index ist seit langem erheblich gestiegen. Das spiegelt nicht den Wert der zum Index gehörenden Unternehmen wieder, sondern nur den Zufluss von "dummen" Geld.

 

Weiterhin schätze ich es nicht wenn Vermögensverwalter mit meinem Geld Politik machen. Hier sehe ich vor allem Blackrock aber eben auch Vanguard. ESG z.B. ist für mich ein rotes Tuch. Die meisten Anlagen (Aktien) die heute günstig zu erwerben sind haben schlechte ESG Werte. Insofern schön für mich wenn andere die links liegen lassen.

 

Grundsätzlich ist mein Ansatz aber eben ein Einkommensansatz. Ich möchte mein Angestelltentätigkeit aufgeben und aus den Einkommen leben ohne eine Vermögensabschmelzung (auch Inflations bereinigt). Für diesen Zweck muss ich schon noch sehr auf die Kosten achten. Aber ich möchte eben auch nicht mein Geld einfach dumm in irgendwelche Indices stopfen, die jetzt schon überbewertet sind. 

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Churgast
vor 6 Minuten von morevalue:

Dann wäre da noch die Frage der Empfehlungen. Ideen? Welche Kanzlei ist gut? Standort im nördlichen Teil Deutschlands wäre nützlich.

Ich würde hier im Board nach dem User "Taxadvisor" suchen.  Er hat zumindest Vorerfahrungen mit Krypto-Anlagen.

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s1lv3r
vor 7 Minuten von morevalue:

Dann wäre da noch die Frage der Empfehlungen. Ideen? Welche Kanzlei ist gut? Standort im nördlichen Teil Deutschlands wäre nützlich.

 

Kann leider nicht mit konkreten Namen dienen, aber mein Ansatz wäre ehrlich gesagt bei einer so großen Lebensfrage, mir erst einmal selber das maximal mögliche an Wissen anzueignen, was man als Laie finden kann. Nicht um irgendetwas selber umzusetzen, sondern um bei der Auswahl des konkreten Experten für die Umsetzung gleich Eingangs die richtigen Fragen stellen zu können und zumindest ein bisschen Grundwissen zu haben, um zu erkennen, ob mir etwas vom Pferd erzählt wird ...

 

Bei konkreten Lösungen wie z.B. der Stiftung ist es m.M.n. wie beim Autohaus-Besuch; man darf da nur reingehen, wenn man auch ein Auto kaufen möchte, denn niemand in einem Autohaus wird einem erzählen "Du brauchst gar kein Auto. Du brauchst ein Fahrrad!". Bzgl. Stiftungen gibt es m.W.n. doch sogar ein Buch von Kommer ("Souverän Vermögen schützen?") vielleicht das erstmal lesen (wenn man keine Abneigung gegen ihn hat ...).

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morevalue
vor 2 Minuten von Churgast:

Ich würde hier im Board nach dem User "Taxadvisor" suchen.  Er hat zumindest Vorerfahrungen mit Krypto-Anlagen.

Krypto Anlagen also Buy and Hold, nicht Trading ist steuerlich keine Hexerei. Insbesondere bei Haltezeit größer ein Jahr. Dafür braucht man keinen Steuerberater. Aber ich schaue mal was ich von dem User so finde. 

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Ramstein

Baron von Bechtolsheim verwaltet die Milliarden der reichsten Familien Deutschlands — und verrät, warum ihr die Finger von Bitcoins lassen solltet

 

Zitat

Ein Multi-Family-Office wie die Focam verwaltet das Vermögen von mehreren reichen Familien. Um von Bechtolsheim und seinem Team beraten zu werden, muss das Konto prall gefüllt sein: 30 Millionen Euro sollte ein Family-Office-Mandant mitbringen. Für eine Einzelperson reichen schon fünf Millionen Euro

 

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Belgien
· bearbeitet von Belgien
vor 56 Minuten von morevalue:

Hallo,

 

meine Vermögensverhältnisse habe sich in den letzten Jahren sehr zu meinem Vorteil geändert. Ich überlege daher mich an den Private Banking Bereich einer Bank zu wenden. Stellt sich die Frage ob das Sinn macht oder man letztlich dort nur "abgeschöpft" wird mit hohen Gebühren und Kosten.

 

 

 

Die Frage lässt sich nicht allgemein beantworten, da dies stark davon abhängt, welche Erwartungen, welche zeitlichen Ressourcen und welche eigene Finanzkompetenz Du hast (natürlich auch um welche Dimension an Vermögen es überhaupt geht, manche halten ja schon 1-2 Mio. € für "Reichtum") . 

 

Ich habe vor längerer Zeit auch einmal darüber nachgedacht, weniger Zeit für das eigene Vermögensmanagement aufzuwenden und mich in die Hände eines Vermögensverwalters zu begeben. Ich hatte mir auf Basis des Fuchs Reports (eine Institution im Bereich des Testens von Private Banking Anbietern) und einer persönlichen Empfehlung fünf Anbieter herausgesucht, ein mit Bedacht formuliertes Standardschreiben mit der Schilderung meiner Vermögenssituation und meiner Erwartungshaltung an ein Wealth Management erstellt und dies an die Anbieter geschickt. Einer hat nie geantwortet, mit den anderen vier hatte ich Beratungsgespräche (1 bis 2 Stunden pro Termin), von dreien erhielt ich dann auch ein konkretes schriftliches Angebot (die vierte schickte nur allgemeine Flyer, doch war dies auch schon im Beratungsgespräch nur oberflächliches Werbe-Blabla). 

 

Ich habe mich letztlich gegen die Angebote entschieden und manage meine Wertpapieranlagen nach wie vor selbst. Ich fand es allerdings lehrreich, mich mit dem Thema einmal intensiver beschäftigt zu haben und würde Dir empfehlen, eigene Erfahrungen zu sammeln und nicht im WPF nach den Meinungen anderer zu fragen. Bereite Dich auf Beratungsgespräche mit Private Banking Anbieter allerdings gut vor, in dem Du Dir Deine Kriterien klarmachst, was Du von den Anbietern erwartest. Stelle möglichst konkrete Fragen und hör Dir an, wie darauf eingegangen wird. Du hast es bei diesen Gesprächen nicht nur mit gut geschulten, sondern auch mit meist hoch intelligenten Gesprächspartnern zu tun, die stets versuchen, die Gesprächsführung zu übernehmen und Dir versuchen, ihre Vorzüge aufzuzeigen.

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krett
· bearbeitet von krett
vor einer Stunde von morevalue:

Hallo,

 

meine Vermögensverhältnisse habe sich in den letzten Jahren sehr zu meinem Vorteil geändert. Ich überlege daher mich an den Private Banking Bereich einer Bank zu wenden. Stellt sich die Frage ob das Sinn macht oder man letztlich dort nur "abgeschöpft" wird mit hohen Gebühren und Kosten.

 

Da ich selbst nicht aus vermögenden Verhältnissen stamme habe ich keinen persönlichen Kontakt den ich dazu befragen könnte.

 

Derzeit verwalte ich mein Vermögen selbst und bin auch zufrieden mit meiner Performance. Was mich jedoch stört ist die Unflexiblität der Banken, die ihre Angebote (Karten, Zahlungslimits, ..) an meinem für sie sichtbaren Einkommen (Angestelltenverhältnis) fest machen und nicht an meinem Vermögen. Weiterhin muss ich mal irgendwann anfangen mein Ableben und Erbe zu planen. Es wäre vermutlich besser wenn ich die Last der Vermögensanlage nicht an meine Nachkommen übergebe und die Erbschaft steuerliche optimiere. Insofern denke ich auch über die Möglichkeit einer Stiftung nach (nicht Gemeinnützig und sicher nicht mit Sitz DE).

 

Kann hier jemand mit eigener Erfahrung als Kunde (nicht als Dienstleister/Angestellter) für etwas Erhellung meiner Gedanken sorgen? Das wäre toll!

 

Private Banking heißt: Du zahlst 1-2% jährliche Gebühren gemessen an deinem verwalteten Vermögen. Dafür bekommt du aber nicht mehr Rendite, zumindest nicht risikolos.

 

Du hast Im Prinzip zwei Optionen:

  1. Selbst informieren und selbst eine Anlagestrategie und alles was dazu gehört entwerfen und selbst umsetzen. Hier im Forum wirst du zu allen Themen ausreichend Hilfe bekommen.
  2. Zusammen mit einem Honorarberater, den du nach Stundenaufwand bezahlst, eine Anlagestrategie Entwerfen und selbst umsetzen.

 

 

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Churgast
vor einer Stunde von morevalue:

Was mich jedoch stört ist die Unflexiblität der Banken, die ihre Angebote (Karten, Zahlungslimits, ..) an meinem für sie sichtbaren Einkommen (Angestelltenverhältnis) fest machen und nicht an meinem Vermögen.

Merkwürdiges Statement: Du bist reich, aber bekommst von Deiner Bank zu wenig Kredit? Oder geht es Dir um eine "Black Card" zum Protzen? Es ist im Private Banking nicht anders als im Retail Banking: ein Kunde bekommt von seinem Relationship Manager nur so hohe Kreditlimits wie nötig. Auch eine ungenutzte, unbesicherte Kreditlinie muss von der Bank mit Eigenkapital unterlegt werden. Die kalkulatorischen Kosten dafür muss der Private Banking Kunde erwirtschaften. Eigenkapital-schonender für die Bank ist ein Lombardkredit "zur freien Verfügung". 

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morevalue
· bearbeitet von morevalue
vor 28 Minuten von Churgast:

Merkwürdiges Statement: Du bist reich, aber bekommst von Deiner Bank zu wenig Kredit? Oder geht es Dir um eine "Black Card" zum Protzen? Es ist im Private Banking nicht anders als im Retail Banking: ein Kunde bekommt von seinem Relationship Manager nur so hohe Kreditlimits wie nötig. Auch eine ungenutzte, unbesicherte Kreditlinie muss von der Bank mit Eigenkapital unterlegt werden. Die kalkulatorischen Kosten dafür muss der Private Banking Kunde erwirtschaften. Eigenkapital-schonender für die Bank ist ein Lombardkredit "zur freien Verfügung". 

Irgendwie klingt das nicht sehr konstruktiv. Missgunst?

 

OK ich habe derzeit zwei Giros bei zwei Banken. Eine altes Giro für Gehaltseingänge, dieses verwende ich nicht mehr wirklich. Erst dann wieder wenn es keine Staatsbank mehr ist und die Bank wieder kundenorientiert arbeitet.

Ein Giro bei einer kommunalen Bank, welches ich für Zahlungen und für Gutschriften von Kryptokäufen verwende. Letzteres ist nicht so unproblematisch, weil einen hier gerne mal Konten gesperrt werden wegen Geldwäscheverdacht und so. Sagt einem keiner so aber hatte ich auch schon mal. Muss ich mir nicht antun. Hier habe ich Ansprechpartner und vorsorglich die Geldwäscheabteilung informiert.

 

Bei der kommunalen Bank würde ich gar keine Kreditkarte bekommen weder Dick noch Dünn! Bei der "Staatsbank" habe ich einen Dispo entsprechend meines Einkommens. Ich nutze den nicht. Ich brauche keinen Kredit und habe keinen einzigen Kredit weder Immobilien-, Konsumkredit noch Dispo am laufen. Ich bin flüssig ;-) 

 

Mein Depot ist bei keiner dieser Banken.

 

Was mich nervt sind die kleinkarierten Konditionen z.B. bei der kommunal Bank. Keine vernünfige Kreditkarte, keine (Geldautomaten-)Abhebung über 1000€, maximales (Online-)Überweisungslimit 10.000€ ....

 

Ich habe Kreditkarten mäßig 2 Optionen aktiv. Eine prepaid über eine ausländische Neo-Bank eine Post-Paid Giro unabhängig mit knappen Limit. Letztere kann schon in einem Urlaub eng werden. Sollte ich meinen Job kündigen und nur noch aus Vermögen leben wird es mit der zweiten Kreditkarte noch schwerer (Stichwort regelmäßiges Einkommen). So etwas nervt einfach.

 

Sollte sich das durch Private Banking lösen lassen wäre das ein Grund dafür. Allerdings sicher keiner für 1-2% Verwaltungskosten. Es sei den sie (Vermögensverwaltung) würde mindestens 2% mehr Ertrag abwerfen und meinen Regeln für Anlagen entsprechen.

 

Und letztlich geht es auch eben noch um andere Fragen: Erbschaftsteuer Optimierung, Schutz vor dem Staat (Vermögensteuer) ... Alles Dinge bei denen meine Bank mir jetzt nicht hilft. Dafür brauche ich Beratung. Ein Teil dieser Suche ist die Frage hier nach Kundenerfahrung mit Private Banking. Das ist definitiv nicht die einzige Form der Recherche die ich abarbeite.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 2 Stunden von morevalue:

meine Vermögensverhältnisse habe sich in den letzten Jahren sehr zu meinem Vorteil geändert. Ich überlege daher mich an den Private Banking Bereich einer Bank zu wenden.

 

Erst einmal herzlichen Glückwunsch!

 

Private Banking ist toll. Man bekommt einen persönlichen Berater. Wenn man zum Beratungsgespräch geht, findet dieses in einem separaten Bereich mit Teppichboden statt. Es gibt keine Wartezeiten. Die Berater tragen einen Anzug. Der Kaffee und die Kekse sind besser. Mit anderen Worten: man ist unter sich.

 

Vor allem muss man sich um nichts kümmern. Die Bank regelt alles für einen. Man muss also keine Bücher lesen oder sich in Themen wie Portfolio-Theorie oder risikoreich:risikoarm-Modell einarbeiten. Man kann das Leben genießen und hat Zeit, sich um die wichtigen Dinge des Lebens zu kümmern.

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ein_johannes

Zunächst einmal solltest du bedenken, das hier im Wertpapierforum praktisch alles Selbstentscheider sind, es gibt daher natürlich einen starken Foren-Bias in Richtung Selbstverwaltung.

 

Da du das bisher auch so gemacht hast und dein Portfolio recht übersichtlich erscheint spricht mMn. erst mal nichts dagegen, das auch in Zukunft zu tun und sich die recht saftigen Gebühren zu sparen; nach Gebühren schlagen nun mal die allermeisten Verwalter den Markt nicht.

 

Im Private Banking wird mMn. in erster Linie Seelenschmeichelei verkauft. Der Kunde soll sich super wichtig vorkommen, kann an "exklusiven" Finanzprodukten (Private Equity usw.) partizipieren was der "Pöbel" nicht kann (was sich nach Gebühren aber trotzdem nicht auszahlt - braucht man diese Produkte dann überhaupt ?!), das Ambiente und der Kaffee sind klasse, das Gegenüber ist sehr gut in der Gesprächsführung und wirkt super seriös und kompetent.

1,5%p.a. sind bei einer Millionen 15.000 Euro im Jahr für lecker Kaffee, ein gutes Gefühl und vllt. noch ein Konto bei einer besonderen Privatbank. Mir ist das zu viel. Kontakt hatte ich in den letzten Jahren zum Wealthmanagment meiner Sparkasse (Rhein-Main-Gebiet, hier ist durchaus Geld vorhanden) sowie der Commerzbank, echte, harte Vorteile konnte man mir dort aber nicht anbieten. 

vor einer Stunde von morevalue:

Ehrlich gesagt die passiven simple Strategien wie einfach mal ETF MSCI World werden denke ich in nicht allzu ferner Zukunft zusammen krachen. Der KGV in diesem Index ist seit langem erheblich gestiegen. Das spiegelt nicht den Wert der zum Index gehörenden Unternehmen wieder, sondern nur den Zufluss von "dummen" Geld.

Der Markt ist derzeit in der Tat hoch bewertet. Nur, wer findet sicher die unterbewerteten Perlen ? Es gibt weltweit nur ca. 9000 handelbare Aktiengesellschaften, aber über 100.000 Fonds/Vermögensverwalter und die meisten finden angeblich für ihre Kunden die unterbewerteten Qualitätsaktien. Das kann nicht funktionieren und beim Blick auf die Statistiken funktioniert es idR. auch nicht

vor einer Stunde von morevalue:

Weiterhin schätze ich es nicht wenn Vermögensverwalter mit meinem Geld Politik machen. Hier sehe ich vor allem Blackrock aber eben auch Vanguard. ESG z.B. ist für mich ein rotes Tuch. Die meisten Anlagen (Aktien) die heute günstig zu erwerben sind haben schlechte ESG Werte. Insofern schön für mich wenn andere die links liegen lassen.

Gerade Vanguard macht dabei doch gar nicht mit - weshalb meine ETFs fast alle von Vanguard sind, denn ich halte auch nichts von ESG.

vor 37 Minuten von morevalue:

Und letztlich geht es auch eben noch um andere Fragen: Erbschaftsteuer Optimierung, Schutz vor dem Staat (Vermögensteuer) ... Alles Dinge bei denen meine Bank mir jetzt nicht hilft. Dafür brauche ich Beratung. Ein Teil dieser Suche ist die Frage hier nach Kundenerfahrung mit Private Banking. Das ist definitiv nicht die einzige Form der Recherche die ich abarbeite.

Diese Beratung würde ich extern einkaufen, nachdem ich mich selbst gut informiert habe. Bezahlen musst du diese Leistung so oder so, auch beim Vermögensverwalter.

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krett
vor 33 Minuten von morevalue:

Irgendwie klingt das nicht sehr konstruktiv. Missgunst?

Nein, das ist bestimmt keine Missgunst von @Churgast. Du solltest das alles nicht zu hoch aufhängen. Du hast mit deinen Bitcoin im Lotto gewonnen. Nein, das war keine geniale Investment Entscheidung. Nein, du bist deswegen nicht in irgendeiner Art und weise Klüger als andere.

 

Dir fehlt definitiv noch eine Gewisse Lebenserfahrung in vielen Dingen.

 

Und auch wenn ich dich enttäuschen muss: Mit einem Siebenstelliges Vermögen bist du ein armer unter den Reichen. Ich kenne einen ganzen Stadtteil in dem Leute dein Vermögen als wiederkehrendes Jahreseinkommen haben. Und das ist im langweiligen Ruhrgebiet, noch nicht mal im Münchener Umland oder so. Und noch viel mehr Leute haben solche Vermögen und fahren einen VW Passat und bezahlen mit der Girocard der Sparkasse.

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morevalue
· bearbeitet von morevalue
vor 33 Minuten von ein_johannes:

 

Diese Beratung würde ich extern einkaufen, nachdem ich mich selbst gut informiert habe. Bezahlen musst du diese Leistung so oder so, auch beim Vermögensverwalter.

Erst einmal Danke für das ausführliche Statement. Bleibt die Frage wie oder bei wenn findet man eine gute ganzheitliche Beratung zu dem Thema.

Es gibt viele die mit "Vermögensberatung" Werbung machen und doch letztlich nur Teil eines Strukturvertriebs für Fonds oder noch schlimmeres sind.

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