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Sjaak

Passiv vs. Aktiv

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Sjaak

Sicherlich schon einmal im Forum diskutiert, aber trotzdem: Eine Runde Äpfel-gegen-Birnen-Vergleiche! Wer macht mit?

 

Ich lasse einen aktiv gemanagten, thesaurierenden Fonds mit einer durchschnittlichen Wertentwicklung von 10 % pro Jahr und einer Volatilität von 20 % gegen einen ausschüttenden, passiven Tracker-ETF mit 5 % Wertentwicklung pro Jahr und ebenfalls 20 % Volatilität antreten. Der aktive Fonds hat einen Ausgabeaufschlag von 5 %, während der passive ETF (ohne Ausgabeaufschlag) viermal pro Jahr ausschüttet und eine Dividendenrendite von 3,5 % (Standardabweichung 0,5 %) aufweist. Die Dividenden werden wieder angelegt. Ich simuliere beide Szenarien mittels einer brownschen Bewegung (100 Mio. Iterationen) und betrachte den Wert nach 5 Jahren – im Vergleich zu einem Tagesgeldkonto mit 2 % Verzinsung (Zinseszins). Das Startkapital betrug €10.000, und Steuern lasse ich außen vor. Aus den Histogrammen geht hervor, dass der aktive Fonds zu 71,1 % das Tagesgeldkonto schlägt, während es der passive Fonds in 67,4 % der Fälle schafft.

 

Irgendwie hat mich das Ergebnis ein wenig überrascht, denn ich hatte erwartet, dass der Ausgabeaufschlag von 5 % den Ertrag erheblich schmälert.

 

Außerdem ist mir aufgefallen, dass die aus den Tageskursen der letzten 5 Jahre berechneten Werte für Volatilität und Wertentwicklung teils erheblich von den bei Fondsweb angegebenen Werten abweichen. So weist der passive Fonds laut Fondsweb für die letzten 5 Jahre eine jährliche Wertentwicklung von 8,7 % und eine Volatilität von 14,5 % auf, während die Tageskursdaten 5,3 % bzw. 17,7 % ergeben. Der aktive Fonds zeigt bei Fondsweb eine jährliche Wertentwicklung von 11,6 % und eine Volatilität von 16,3 %, wohingegen die Kursdaten der letzten 5 Jahre 11,6 % und 19,5 % betragen. Die Kursdaten habe ich vorliegen; bei Fondsweb ist mir nicht klar, wie die Werte ermittelt werden.

 

Ich bin mir also unschlüssig, ob ein passiver Tracker mit den bekanntlich niedrigen Kosten tatsächlich einen Vorteil bietet. Wie finde ich verlässliche Zahlen dazu – falls es solche überhaupt gibt? Machen solche Rechnungen überhaupt Sinn, oder handelt es sich bei den Fonds tatsächlich um "Einheitsbrei"?

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DancingWombat

Sind deine Zahlen fiktiv? Für mich sieht das so aus. Bei dem Renditeunterschied Wunder mich das es Ergebnis nicht. 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Viele Zahlen...

 

Woher sollen wir wissen, wie und was Du gerechnet hast, wenn Du uns Deine Rechnungen nicht zeigst?

 

Bei der Annualisierung von Tages- und Monatsrenditen und Volatilitäten gibt es einiges zu beachten. Woher sollen wir wissen, ob Dir das bekannt ist und ob Du es in Deiner Rechnung berücksichtigt hast?

 

Natürlich würden wir auch gerne die Verteilungen sehen - damit wir sehen können, ob sie stimmen.

 

Klar ist jedenfalls: je kürzer der betrachtete Zeitraum, desto stärker macht sich die Volatilität im Ergebnis bemerkbar und desto weniger wirkt sich die Rendite aus.

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etherial
· bearbeitet von etherial
vor 9 Stunden von stagflation:

Woher sollen wir wissen, wie und was Du gerechnet hast, wenn Du uns Deine Rechnungen nicht zeigst?

Hat er doch: Er vergleicht einen fiktiven Fonds mit 5% Performance mit einem fiktiven mit 10% Performance. Ergebnis: 10% sind besser.

Glückwunsch!

Manche im WPF verstehen noch nicht einmal das und argumentieren, dass ihr Gefühl halt besser ist, wenn sie die schlechtere Performance wählen.

 

@Sjaak:


Vergleiche doch einfach mal, was du rausbekommst, wenn der Fonds 4% statt 10% Performance hat (alles andere gleich).

Das Problem beim Vergleich besteht darin, dass die Realität einfach anders ist als deine Fiktion - und das kannst du auch nachschauen:


- passive ETFs sind ihren aktiven Pendants üblicherweise in der Performance überlegen. Such dir auf Onvista eine beliebige Kategorie Fonds aus, ordne sie nach Performance und stelle fest, dass ETFs immer im oben viertel sind, oft auch dort deutlich weiter vorne

- aktive Fonds haben oft nur eine kurze Phase der Performance und ruhen sich dann darauf aus (während sie mittelmäßige Ergebnisse erzeugen). D.h. man muss nur einmal zwei Jahre in Folge phänomenale Zufallsergebnisse erreichen und hat dann für 10 Jahre einen guten Chart, auch wenn man in den 8 Folgejahren schlechte Ergebnisse liefert. Solche Probleme werden nur aufgedeckt, wenn man verschiedene Zeiträume testet und zudem den Anfang auch rolliert.

- grundsätzlich sollte man dem Verhältnis zwischen Performance und Risiko schon Aufmerksamkeit zumessen. Das Problem ist eben, dass viel von den Kursen gar nicht einem Zufallsprozess folgt sondern einem Spiel (Börse = Jeder gegen Jeden). In Spielen, in denen der Gegner immer besser Ideen hat dich auszutricksen ist Vergangenheitsperformance und Vergangenheitsrisiko ziemlich wenig wert. Das könnte man auch als Vorteil für aktives Management sehen ("die können ja flexibler reagieren"), es hat sich jedoch in Vergangenheit gezeigt, dass aktive Fonds auch in Krisensituationen ihren Ansprüchen überhaupt nicht nachkommen. Dazu musst du natürlich konkrete Beispiele vergleichen.

 

 

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