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Markgräfler

Rebalancing meines Depots – Wie geht ihr vor?

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Markgräfler

Hallo zusammen,

bisher habe ich Abweichungen in meiner Depotallokation mit zusätzlichen Einzahlungen ausgeglichen. Mittlerweile ist mein Depotvolumen jedoch so angewachsen, dass meine Sparraten dafür nicht mehr ausreichen, und das innerhalb von 11 Jahren. Danke an das Forum hierfür.   

Daher würde ich gerne eure Erfahrungen zum Thema Rebalancing erfragen.

Ich habe beobachtet, dass einige von euch fast täglich Anpassungen durch Käufe und Verkäufe vornehmen. Das erscheint mir jedoch aufgrund der Transaktionskosten und der aktuellen Größe meines Depots nicht ideal.

Zu meiner aktuellen Situation:

Meine durchschnittlichen Einmalkäufe liegen bei etwa 4.000 Euro, und meine monatliche Sparrate beträgt 700 Euro.

Aktien Soll 60 - Ist 56,4 (-7.00€)

Festverzinslich Soll 25 - Ist 25,4

Gold Soll 15 - Ist 18,2 ( +7.000)

Wie geht ihr mit solchen Abweichungen um? Nach welchen Kriterien (z.B.prozentuale Abweichung) und in welchen Zeitabständen führt ihr ein Rebalancing durch?

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LongtermInvestor
vor 59 Minuten von Markgräfler:

Wie geht ihr mit solchen Abweichungen um? Nach welchen Kriterien (z.B.prozentuale Abweichung) und in welchen Zeitabständen führt ihr ein Rebalancing durch?

Ich sehe die AA in Bändern, mit einem Spielraum von 5-10%, wenn z.B. der US-Markt 50% ausmachen soll würde ich bei über 60% umschichten in den Bereich mit der größten Abweichung und mit einem Blick auf relative Bewertungen. Alle 1-2 Jahre.

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Bast

Ivh mache das so:

Zitat

Bänderbasiertes RB: Ein Zahlenbeispiel: Bei einer gegebenen Asset-Allokation bleibt man im Falle von Verschiebungen in der Asset-Allokation, wie sie in Tabelle 1 dargestellt werden, so lange untätig, bis mindestens eine Asset-Klasse ihre Zielallokation bspw. um 20% (Prozent, nicht Prozentpunkte) über- oder unterschreitet (siehe unterste Zeile Tabelle 1) – das RB-Band hat also eine Weite von plus/minus 20%. Soll eine Portfoliokomponente beispielsweise ein anfängliches Gewicht (Zielgewicht) von 40% haben, würde das bedeuten, dass sich diese Portfoliokomponente zwischen 32% und 48% bewegen darf (40% × 20% = 8%). Erst eine Verschiebung über das Band hinaus löst eine Umschichtung aus.

https://gerd-kommer.de/rebalancing/

vor einer Stunde von Markgräfler:

Aktien Soll 60 - Ist 56,4 (-7.00€)

Festverzinslich Soll 25 - Ist 25,4

Gold Soll 15 - Ist 18,2 ( +7.000)

Keine Abweichung über 5% - kein Rebalancing. 

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chirlu

Ich orientiere mich an der 5/25-Regel von Larry Swedroe: 5% absolute Abweichung oder 25% relative Abweichung, je nachdem, was eher erreicht ist.

 

vor einer Stunde von Markgräfler:

Aktien Soll 60 - Ist 56,4 (-7.00€)

Festverzinslich Soll 25 - Ist 25,4

Gold Soll 15 - Ist 18,2 ( +7.000)

 

Noch kein Handlungsbedarf: Bei den Aktien und Festverzinslichen kommt die absolute Grenze zum Tragen, also 60±5% (55% bis 65%) und 25±5% (20% bis 40%), beim Gold die relative, also 15±3,75% (11,25% bis 18,75%).

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor 1 Stunde von Markgräfler:

Wie geht ihr mit solchen Abweichungen um? Nach welchen Kriterien (z.B.prozentuale Abweichung) und in welchen Zeitabständen führt ihr ein Rebalancing durch?

Was ich mache ist unerheblich, aber hier gibt es ein paar Sichtweisen abseits des Mehrheitsgeschmacks:

Vanguard Case Study: How Much Bang Does Style Rebalancing Provide?  https://www.morningstar.com/columns/rekenthaler-report/vanguard-case-study-how-much-bang-does-style-rebalancing-provide  

Portfolio Rebalancing – Is the Conventional Wisdom Wrong?  https://www.fphawaii.com/blog-01/portfolio-rebalancing-conventional-wisdom-wrong

 

Und noch eine Diskussion im Bogleheads-Forum:

I never rebalance  https://www.bogleheads.org/forum/viewtopic.php?t=365901

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Von komplizierten Regeln halte ich persönlich wenig, da es für diese keine fundamentale Herleitung gibt - und diese meist nur auf einem oder mehreren Datensätze backtest-optimiert wurden.

Mein Vorschlag ist ein anderer: Überlege dir, mit welcher Asset Allokation du dich noch wohl fühlen würdest bzw. welche Allokation noch deiner Risikotragfähigkeit entspricht. Lege dafür das prozentuale Minimum und Maximum je Asset fest und führe Rebalancing durch, sobald einer dieser Grenzwerte erreicht wird.

 

Sicherlich gibt es da aufgrund von Transaktionskosten, Aufwand und ggf. Steuern vernünftige Grenzen, aber die skizzierte Überlegung sollte bei Rebalancing immer zentral sein. Das macht Rebalancing sehr individuell - das ist Investieren aber im Allgemeinen.

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt

Wenn du beim Gold einen "richtigen" ETC hast und Positionen mit einer Haltedauer > 1J abgeltungssteuerfrei verkaufen kannst, dann würde ich über Rebalancing in Aktien nachdenken.

vor 2 Stunden von Markgräfler:

Ich habe beobachtet, dass einige von euch fast täglich Anpassungen durch Käufe und Verkäufe vornehmen.

Das macht aber nur xfklu, mehr aus Spieltrieb ;) 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor einer Stunde von Lazaros:

Was ich mache ist unerheblich, aber hier gibt es ein paar Sichtweisen abseits des Mehrheitsgeschmacks:

Diese Sichtweisen halte ich für gefährlich - da diese so gut wie immer dem Hindsight-Bias unterliegen. Unter Hindsight ließe sich folgende Regel definieren:

  • Wenn ein Asset innerhalb des Portfolios im Anlagezeitraum mehrheitlich gegenüber dem Rest des Portfolios outperformed, wäre es rational, nie zu rebalancen.

Empirische Analysen oder Simulationen gehen zwangsläufig immer von der Bekanntheit der Return-Daten aus. Das tatsächliche ex-ante Entscheidungsproblem ist aber eines unter Ungewissheit. Wir wissen nicht, ob es zukünftig ein Asset innerhalb des Portfolios geben wird, das den Rest des Portfolios zuverlässig outperformt. Vor diesem Hintergrund des tatsächlichen Entscheidungsproblems ist Rebalancing notwendig und rational. Wenn die oben genannte Bedingung nicht erfüllt ist, erhöht es zudem die Portfolio-Rendite gegenüber einem reinen Buy-and-Hold Ansatz ohne Rebalancing.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 3 Stunden von Markgräfler:

Ich habe beobachtet, dass einige von euch fast täglich Anpassungen durch Käufe und Verkäufe vornehmen.

 

Es ist ausreichend, ungefähr alle 1-3 Jahre zu rebalancen.

 

Wichtig ist, dass man eine feste Regel hat (z.b. Larry Swedroe oder immer am 18. Oktober). Und diese auch befolgt. Sobald irgendeine emotionale Komponente dazukommt, fängt Market-Timing an - und es steigt die Gefahr, dass man Geld verliert.

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supertobs

Also, wenn ich richtig Deine Daten Interpretiere hast Du ca. 216 k Vermögen und ca. 8400 Euro Neuinvest pro Jahr.

in zwei Tranchen kannst Du dann pro Jahr investieren halbjährlich a 4000 Euro.

 

Dein Max vom Soll ist nur +/- 7000 weg. Bei reiner Neuinvestition hast Du doch schon in einem Jahr Aktien wieder auf Soll, Anteilsmäßig gehen die beiden anderen Positionen dann auch leicht runter wegen dr Neuinvestitionen.

 

da würde ich keine Steuern auf Gewinne bei Verkauf haben wollen

Ich würde so lange wie möglich versuchen mit frischem Geld nachzujustieren 

 

Rechne das doch mal durch mit ein paar Renditeannahmen, so 1.5 Jahre wird wohl das Ergebnis sein und alles ist cool

 

Mathematisch exakt kann es niemand sagen, vielleicht 1% Rebalancing Effekt. Wann in welchen Bändern ist ex-ante auch nicht zu bestimmen.

 

ich habe auch zu oft rebalancing gemacht, ich lasse es ruhiger angehen,

 

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Markgräfler

Vielen Dank für eure Antworten!

 

Die 5/25-Regel von Larry Swedroe empfinde ich sinnvoll und richtig für mich. :thumbsup:

 

Eine abschließende Frage:

vor 12 Minuten von stagflation:

Es ist ausreichend, ungefähr alle 1-3 Jahre zu rebalancen.

 

vor 2 Stunden von chirlu:

5% absolute Abweichung oder 25% relative Abweichung, je nachdem, was eher erreicht ist.

Die Abweichung könnte bereits nach ein bis drei Jahren erheblich sein. Daher stellt sich mir die Frage, ob man das Portfolio langfristig laufen lässt und nur alle paar Jahre ein Rebalancing durchführt, oder ob man sich an die strikte 5/25-Regel hält. Beide Ansätze zusammen halte ich für schwierig.

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Tenno

Du wirst dich entscheiden müssen. Entweder Termin oder Bandbreite. Beides zu kombinieren halte ich für persönlich für Quatsch

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Markgräfler
· bearbeitet von Markgräfler

@supertobs eben erst deine Nachricht gesehen.

 

Dein Ansatz ist genau der, den ich die vergangenen Jahre verfolgt habe. Ein wirkliches Problem habe ich mit den 220k noch nicht wirklich und kann die Abweichung mit frischem Geld im Zaun halten. Trotzdem wird es hoffentlich nicht bei den 220k bleiben, gleichzeitig werden die Sparraten nicht höher werden.

 

Konkret überlege ich, ob ich die Abweichungen der Asset-Klassen weiterhin ignorieren und die Zielallokation primär durch neue Einzahlungen anpassen soll, oder ob ein Rebalancing in größeren Zeitabständen (z.B. alle paar Jahre) sinnvoller wäre?

 

...beim Schreiben habe ich mir die Antwort gegeben! Tausche beim letzten Satz "oder" für "und",  und es passt. B-)

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supertobs

Ja, kannst Du dann beides machen.

Band definieren aber nicht zu eng

 

Oder auch mehr (?) Ausschütter reinnehmen, dann ist auch etwas mehr Cash Flow für Rebancing da

 

Ausschütter haben zudem meist keine Vorabpauschale, ich muss z.b schon im Januar aktiv Steuern zahlen

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Cauchykriterium

Ich persönlich habe mittlerweile auch einen Depotstand erreicht, mit der meine monatlichen Sparraten nicht mehr ausreichen, die gewünschte Aufteilung herzustellen, selbst über mehrere Monate hinweg nicht. Ich ignoriere das aber in gewisser Weise, denn egal, was ich tue: in ein, zwei Wochen oder Monaten stimmt's ja eh nicht mehr. Deshalb behelfe ich mich ganz einfach, in dem ich die monatlichen Sparraten  so justiere, dass c.p. zumindest die gewünschte Richtung (eher mittel- bis langfristig) erreicht wird. Diese Nachsteuerung über die Sparraten wiederhole ich einfach alle paar Monate (gefühlt einmal pro Halbjahr) - und bin damit sehr glücklich und zufrieden. Macht kaum Arbeit, kostet keine zusätzlichen Transaktionskosten und Pi mal Daumen stimmt's.

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stagflation
vor 57 Minuten von Markgräfler:

Die 5/25-Regel von Larry Swedroe empfinde ich sinnvoll und richtig für mich.

 

Mit der Regel von Larry Swedroe wirst Du ungefähr alle 1-3 Jahre rebalancen. Insofern war mein Post

 

Zitat

Es ist ausreichend, ungefähr alle 1-3 Jahre zu rebalancen.

 

kein Widerspruch zu der Regel von Larry Swedroe, sondern eine Bestätigung. :thumbsup:

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John_Ca$htrane
vor einer Stunde von Markgräfler:

Konkret überlege ich, ob ich die Abweichungen der Asset-Klassen weiterhin ignorieren und die Zielallokation primär durch neue Einzahlungen anpassen soll, oder ob ein Rebalancing in größeren Zeitabständen (z.B. alle paar Jahre) sinnvoller wäre?

Sehe ich auch so. Weniger ist mehr in dem Fall. Solange man mit seiner AA noch gut schlafen kann, gibt es keinen Grund für Aktionismus.

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