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Bernsteins "die intelligente Asset Allocation" noch aktuell?

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Amnesty

Hallo Zusammen,

 

auf @stagflations freundliche Empfehlung hin, habe ich Bernsteins "die intelligente Asset Allocation" gelesen. Ich habe keine Seite bereut (auch wenn man vieles schon kennt, wenn man Kommer und andere bereits gelesen hat), vielen Dank noch mal für die Empfehlung.

 

Der Anfangsteil mit den Berechnungen zu Korrelationseffekten ist ja sehr motivierend. Die "kalte Dusche" kommt dann bald, wenn die Modelle verlassen und konkrete Kursverläufe betrachtet werden. 

 

Bernstein schreibt (wie ich finde zu recht), dass es ex ante nicht möglich sei, das beste Portfolio zusammenzustellen. Vielmehr ginge es darum, ein Portfolio zu haben, dass in vielen Szenarien gute Ergebnisse erzielt. 

Seit die letzte Auflage des Buches geschrieben wurde, hat sich ja einiges weiterentwickelt. Die Datenverfügbarkeiten und -visualisierungsmöglichkeiten sind deutlich besser geworden. Bspw. muss man nicht mehr selbst rechnen, wenn man die Standardabweichung oder die annualisierte Rendite herausfinden möchte. 

Auch einige Produkte, die heute Standard sind, gab es damals noch nicht. 

 

Mich würde Eure Einschätzung interessieren, wie heute so ein Portfolio, das für viele Szenarien gut genug ist, aussehen könnte, bzw. wie ihr die Empfehlungen Bernsteins heute einschätzt. 

Konkret geht es mir um den Vergleich des Aktienteils zw. einem simplen FTSE All World oder MSCI ACWI IMI und den beiden folgenden Portfolios:

1. Das simple Portfolio:

  • Große US Aktien (z.b. S&P500)
  • Kleine US Aktien
  • Auslandsaktien (z.B. MSCI World ex USA)

2. Wer mehr Komplexität aushält soll dieses Portfolio wählen:

  • Große US Aktien (Marktkapitalisiert + Value)
  • Kleine US Aktien (Marktkapitalisiert + Value)
  • Auslandsaktien (MSCI World ex USA + EM + Smallcaps)
  • Kurzfristige Staatsanleihen

 

Der Unterschied ist, dass ein FTSE All World rein nach Marktkapitalisierung gewichtet, während 1.&2. ebenfalls nach Marktkapitalisierung gewichten, aber bestimmte Regionen/Faktoren zusammengefasst und rebalanced werden. 

 

Braucht es dieses Vorgehen noch, seit man auch einfach auf einen FTSE All World zurückgreifen kann oder ist das mittlerweile überholt?

 

Meine Vermutung wäre, dass bei einem FTSE All World langfristig die Rendite höher ist, während bei 1.&2. die Standardabweichung etwas niedriger ausfällt. 

(Das ergab zumindest ein Backtest mit Portfoliovisualizer, allerdings war der mögliche Zeitraum viel zu klein, um belastbare Aussagen zu treffen)...

 

(Vorausgesetzt wird, dass Steuern und Gebühren durch Rebalancing nicht extrem ins Gewicht fallen und ein idealer Anleger keine Fehler macht, während er jährlich rebalanced). 

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 36 Minuten von Amnesty:

Der Unterschied ist, dass ein FTSE All World rein nach Marktkapitalisierung gewichtet, während 1.&2. ebenfalls nach Marktkapitalisierung gewichten, aber bestimmte Regionen/Faktoren zusammengefasst und rebalanced werden. 

Unter der Annahme dass die Gewichtung der Komponenten von 1&2 nach Marktkapitalisierung erfolgt ist 1 trotzdem noch nicht identisch zu dem FTSE All World da in 1. Schwellenländer fehlen und im FTSE All World Small Caps.

Beim 2. sind kurzfristige Staatsanleihen dabei, also ein risikoarmer Anteil, was das Ganze schon mal gar nicht wirklich vergleichbar macht.

 

vor 36 Minuten von Amnesty:

viele Szenarien gut genug ist

Was bedeutet dass für dich, was ist gut genug und was meinst du mit Szenarien (Inflation/Deflation/hohe Volatilität/negative nominale/reale Rendite über Zeitraum x/Drawdown)? 

vor 36 Minuten von Amnesty:

Braucht es dieses Vorgehen noch, seit man auch einfach auf einen FTSE All World zurückgreifen kann oder ist das mittlerweile überholt?

Wenn du von der Marktkapitalisierung nicht abweichen willst brauchst du nichts anderes als einen All World (persönlich finde ich ACWI IMI besser da im Detail etwas vollständiger inkl. Small Caps ). Wenn du z.b. Value oder bestimmte Regionen übergewichten willst brauchst du andere Produkte.

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Amnesty
vor 21 Minuten von Bigwigster:

Beim 2. sind kurzfristige Staatsanleihen dabei, also ein risikoarmer Anteil, was das Ganze schon mal gar nicht wirklich vergleichbar macht.

Sorry, die sind versehentlich mit reingerutscht. 

 

vor 22 Minuten von Bigwigster:

Unter der Annahme dass die Gewichtung der Komponenten von 1&2 nach Marktkapitalisierung erfolgt

Damit meinte ich, dass die einzelnen ETFs nach Marktkapitalisierung gewichten. Die einzelnen Assets sind bei 1. gleich gewichtet (also je 1/3).

Bei 2. hat das Bernstein nicht so konkret gefasst, da er dem erfahrenen Anleger empfiehlt, das Asset mit dem niedrigsten KBV nachzukaufen.

 

vor 25 Minuten von Bigwigster:

Was bedeutet dass für dich, was ist gut genug und was meinst du mit Szenarien (Inflation/Deflation/hohe Volatilität/negative nominale/reale Rendite über Zeitraum x/Drawdown)? 

Gemeint ist, im Sinne Bernsteins möglichst nahe an die Effizienzgrenze zu kommen.

Also an die äußere Grenze der Punktwolke im Linke oberen Quadranten.

Als das Buch geschrieben wurde, gab es noch keinen ETF auf den FTSE All World. Jetzt frage ich mich, ob 1.&2. trotzdem noch relevant sind.

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hattifnatt
vor 56 Minuten von Amnesty:

Als das Buch geschrieben wurde, gab es noch keinen ETF auf den FTSE All World. Jetzt frage ich mich, ob 1.&2. trotzdem noch relevant sind.

Kurze Antwort: Nein ;) 

vor 56 Minuten von Amnesty:

Bei 2. hat das Bernstein nicht so konkret gefasst, da er dem erfahrenen Anleger empfiehlt, das Asset mit dem niedrigsten KBV nachzukaufen.

Selbst das finde ich nicht überzeugend für passive Anleger.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 1 Stunde von Amnesty:

Jetzt frage ich mich, ob 1.&2. trotzdem noch relevant sind.

Relevant ist die Frage ob du von der Marktkapitalisierung wie in diesen Beispielen abweichen willst durch z.b. höheres Small Cap Exposure. 

Das in 1. z.b. nur amerikanische Small Caps übergewichtet werden sollen wird vermutlich auf Grund der Produktauswahl damals zurückzuführen sein. Für internationale Diversifikation ist er ja normal auch, also heutzutage ein MSCI World Small Cap. Deshalb sollte man sich nicht auf die konkreten Teilsegmente fokussieren die in deinen Beispielen ausgewählt wurden.

Was ich mit damit sagen will, du musst für dich entscheiden ob dir ein ACWI IMI ETF reicht der alles neutral abdeckt oder in die andere Richtung mit einem Gerd Kommer ETF gehst um Faktoren wie Value überzugewichten ebenso wie Schwellenländer und World ex. USA. Oder eben etwas individuelles und selber mit mehreren ETFs basteln.

Finde die Lösung von der du überzeugt bist und die du durchhalten kannst, solange ausreichend diversifiziert und kostengünstig wird das Ganze dann schon laufen. Die Beiden genannten ETFs würden als 1 Produktlösung auf jeden Fall komplett reichen :thumbsup:

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