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JohnnyCa$h

Insolvenz Pierer Mobility vulgo "KTM" Motorrad

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JohnnyCa$h

Hallo,

 

wie vielleicht schon der eine oder andere mitbekommen hat, hat sich das KTM Management verzockt und sitzt jetzt auf hohen Schulden und hohen Lagerbeständen.

Es wurde vor einigen Wochen ein Antrag auf Insolvenz in Eigenregie gestellt.

Verhandlungen mit Insolvenzverwalter, Gläubigern etc. laufen, das Personalkarussel dreht sich.

Jetzt habe ich heute in DerStandard.at gelesen:

"Bei der für Ende Jänner beabsichtigten außerordentlichen Hauptversammlung soll die Aufsichtsratswahl stattfinden. "Zudem soll in dieser Hauptversammlung ein neues bedingtes Kapital geschaffen werden, um die flexible Ausgabe von Finanzinstrumenten durch den Vorstand zu ermöglichen", hieß es in der Mitteilung."

Kann mir einer erklären, was dieses bedingte Kapital sein soll, das geschaffen werden soll, um dann Finanzinstrumente flexibel ausgeben zu können?
Neue Anleihen? Einlagen von Investoren wie Bajaj Auto oder CFMoto? Ausgabe neuer Aktien?
Und was würde das dann für bestehende Aktionäre bedeuten?

Danke!

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor einer Stunde von JohnnyCa$h:

Ausgabe neuer Aktien?

 

Ja. Eventuell auch als Wandelanleihen, so dass es die Aktien erst etwas später gäbe.

 

vor einer Stunde von JohnnyCa$h:

was würde das dann für bestehende Aktionäre bedeuten?

 

Verwässerung des Anteils am Unternehmen.

 

vor 41 Minuten von stagflation:

Es scheint derselbe Stefan Pierer zu sein, der bei Leoni mitgemischt hat

 

Ja, genau.

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JohnnyCa$h
· bearbeitet von JohnnyCa$h

Danke euch!
Dachte das wäre ein typisch österreichischer Begriff, zumal es auch noch kleingeschrieben war.

Daher kam ich auch nicht auf die Idee, das mal selbst zu suchen.

Bei Rosenbauer mischt er auch gerade mit.

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JohnnyCa$h
· bearbeitet von JohnnyCa$h

Ich habe mal eine Frage bzw. Fragen zur Insolvenz allgemein.

 

aus dem Artikel oben:

...

Zudem gab das Unternehmen bekannt, dass mehrere Investoren angeboten hätten, Kapital in die Gesellschaften einzuschießen. Ihr Beitrag ermögliche, dass "zumindest" die gesetzlich vorgeschriebene und angepeilte Quote von 30 Prozent finanziert werden könne. Das heißt, dass die Gläubiger mindestens 30 Prozent ihrer Forderungen ersetzt bekämen – vielleicht aber auch mehr.

...

Banken rund um die Welt

Im Anmeldeverzeichnis der Forderungen, das 937 Seiten umfasst, sind denn entsprechend viele Banken dabei, rund um die Welt und quer durch alle Sektoren.

Nur ein paar Beispiele: Die Raiffeisenbank Burgenland hat rund 500.000 Euro angemeldet, die BKS Bank AG rund zehn Millionen Euro, die Linzer Volkskreditbank elf Millionen Euro. Bei der Raiffeisenlandesbank NÖ Wien sind es 65,5 Millionen Euro, beim deutschen Zweig der indischen Icici Bank rund sieben Millionen, bei der deutschen DZ Bank rund 30 Millionen Euro. Die skandinavische Enskilda hat mehr als 51 Millionen Euro an Forderungen angemeldet, die Bank of China in Wien rund 15 Millionen Euro, die Landesbank Baden-Württemberg fast 120 Millionen Euro.

Die Frankfurter Niederlassung der State Bank of India fordert 17 Millionen Euro, die Europäische Investmentbank (EIB) fast 210 Millionen Euro, die Raiffeisenbank International (RBI) 118 Millionen Euro, die Linzer Oberbank mehr als 106 Millionen Euro, die Erste Group 141 Millionen, die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich 70 Millionen Euro und die Unicredit Bank Austria 142 Millionen. Die traurige Liste ließe sich fortsetzen.

....

Flüssig ist die KTM AG laut Bericht noch bis zur letzten Februarwoche, nach dem 25. Februar braucht sie aber rund 17,4 Millionen Euro. Derzeit arbeitet das Management an einer Lösung dieses Problems, man setzt auf die Banken der Vertriebstöchter, eine Geldspritze von Dritten oder auch schon auf die "Involvierung eines potenziellen Investors", wie der Sanierungsverwalter schreibt. Der 25. Februar ist ein besonderer Stichtag im Insolvenzverfahren: Da findet am Gericht jene Sitzung statt, in der die Gläubiger über den angebotenen Sanierungsplan mit seinen 30 Prozent abstimmen werden.

....

 

So jetzt zu den Fragen:

Wie läuft sowas ab?

Die Gläubiger bekommen einen "Vorschlag" präsentiert oder stimmt sich der Insolvenzverwalter vorab mit den großen Gläubigern ab, was so die Vorstellungen sind?

 

In dem Fall sind das ja alles "Profis", sprich Banken bzw. deren Kunden.

Fragen die Banken dann wiederum ihre Kunden ab?

Hat der Anleihebesitzer eine Art Stimmrecht, abhängig von seiner Anzahl an Anleihen bzw. dem Wert dahinter und sagt "Okay, akzeptiere ich" oder sagt "Nö, ich lasse es drauf ankommen. Im Zweifel wird der Laden versilbert."?
Also der mit 10 Mio. Wert hat 10 Mio. Stimmen und der mit 1 Mio Wert hat 1 Mio Stimmen?

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Gläubiger sagen: "Das Management hat es verbockt und jetzt soll ich auf 70% verzichten? Ist okay. Soll der Pierer in fünf Jahre wieder große Reden halten."

Ist die Kuh dann nach der Abstimmung vom Eis oder kann es auch heißen "Okay, wir verzichten erstmal auf unsere Zinsen etc. und in fünf Jahren (Beispiel) reden wir nochmal drüber, wie es KTM dann geht."?

 

Die Artikel erzeugen irgendwie mehr Fragen, als dass sie Antworten bringen.

 

Hab in nem Motorradforum gelesen, dass das nach der "Friss oder stirb"-Methode vom Insolvenzverwalter vorgegeben wird, kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen.

Kann da einer grob was dazu sagen?

Oder hat ne gute Quelle zum selbst aufschlauen?

Danke!

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herbert_21
· bearbeitet von herbert_21

Erklären kann man das am besten anhand der Spieltheorie:

 

Wenn sie die 30% nicht nehmen, geht das Unternehmen in Insolvenz und muss zerteilt werden. Dann kriegen die Aktionäre gar nichts und die Gläubiger auch gar nichts. Und 30% sind mehr als nichts. Ein Weiterbestehen des Unternehmens, um die langfristige Zahlungsfähigkeit wiederherzustellen liegt daher auch im Interesse der Gläubiger. Wobei ich das für keinen Selbstläufer halte, denn die Gläubiger können genauso gut durch eine Filetierung befriedigt werden.

 

Zur Insolvenz:

Es gibt da auch rechtliche Verpflichtungen, bekannt gewordene Zahlungsschwierigkeiten zu melden, da es sonst Insolvenzverschleppung wäre.

 

Was mir bei KTM nicht eingeht: die Produkte sind gut, warum hat man

1) die Preise nicht rechtzeitig gesenkt und

2) die Produktion nicht früher gedrosselt (Fehler Management)

 

Wer die Läden kennt: Man subventionierte jahrelang die Händler, hielt die Preise hoch, profitierte von der Corona Sonderkonjunktur. Man hat verabsäumt, sich auf eine Rezession vorzubereiten. Am Motorrad sparen die Leute als erstes.

 

Zuletzt: jede popelige Immobilienfinanzierung von Normalsterblichen wird bis aufs kleinste Detail geprüft. Und zwar pro Bank von zwei unabhängigen Stellen (Kondition und Risikoprüfung) -

Wie muss man sich bei den genannten Banken die Risikoprüfung vorstellen?

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