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turmblitzstange

Das Depot von Turmblitzstange

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turmblitzstange

Hallo Wertpapier Community,

 

ich bin schon einige Jahre Mitglied in diesem Forum, und war bisher eher passiver Mitleser. Mittlerweile bin ich aber an einem Punkt angelangt, an dem nur passives Mitlesen nicht mehr ausreicht, ich habe Fragen, die Ihr vielleicht beantworten könnt. Da ich mich bisher persönlich nicht vorgestellt habe, möchte ich dies am Anfang kurz tun:

 

Alter: 35 Jahre

Familienstand: ledig bzw. verlobt, die Hochzeit ist dieses oder nächstes Jahr vorgesehen

Finanzaufteilung: Jeder hat sein eigenes Konto, alle gemeinschaftlichen Ausgaben, Urlaube etc. werden von einem Gemeinschaftskonto bezahlt.

Beruf: Angestellter Ingenieur im Verkehrswesen

Einkommen: ca. 80k Brutto

Wohnsituation: zur Miete wohnend, ca. 1100 € monatliche Gesamtbelastung (warm einschl. Strom, Internet, Telefon, Stellplatz etc.) --> ich überweise 950 €, meine Partnerin 750 € auf Gemeinschaftskonto. Damit decken wir unsere Lebenshaltungskosten.

 

Ein paar Jahre nach meinem Studium habe ich angefangen, mich für das Thema Börse zu interessieren. Ich habe damals 2017 mit Lufthansa-Aktien begonnen sowie einen ETF-Sparplan angelegt. Neben den Lufthansa-Aktien gab es zahlreiche weitere Investments, die insgesamt eher mäßig verliefen. Ich hatte einige Fast-Totalverluste (wie Lufthansa, Wirecard, Aurora Cannabis), aber auch ein paar positive Ausreißer. Alles in allem bin ich trotzdem eher unzufrieden mit dem seit 2017 erreichten. 

 

Laut Portfolio Performance, in das ich seit Dezember 24 alle Depotauszüge eingelesen habe, habe ich von 2017 bis heute 7.800 € realisierte Kurserfolge sowie 5.900 € Erträge. Davon müssen aber noch Gebühren von 1700 € und Steuern 2500 € abgezogen werden. Beim schreiben dieser Werte bin ich selbst überrascht, dass die Summe doch so groß ist.

 

Nun zum Kern meines Postings: Ich bin mit den Werten meines aktuellen Portfolios unzufrieden. Insbesondere das Thema Einzelaktien ist mit Blick durch den Rückspiegel nicht so gut wie erhofft verlaufen. Deshalb möchte ich den Anteil an Einzelaktien reduzieren, und in ein bis drei ETF umschichten. Zusätzlich möchte ich auch wieder mehr Geld als Sparplan zurücklegen. Meine Sparpläne hatte ich seit 2022 pausiert, und dafür das Geld auf ein Tagesgeldkonto eingezahlt. Dadurch und durch Umschichtungen habe ich einen relativ großen Batzen Cash (ca. 50% meines Vermögens) auf einem Tagesgeldkonto bei TradeRepublic liegen, welches derzeit mit 3% verzinst wird. Dieses Geld will ich nicht sofort investieren, da mittelfristig vielleicht der Kauf einer Immobilie ansteht. 

 

Meine eigenen Gedanken zum Portfolioumbau: Verkauf meiner Verlust-Einzelaktien, allerdings nur die, die länger als 200 Tage im Depot liegen. Bei den jüngeren hoffe ich auf Erholung. Die Einzelaktien mit Gewinn über einen Trailing-Stop-Loss absichern und weiterlaufen lassen. 

Über einen Tipp zur Verbesserung meines Portfolios würde ich mich freuen.  

 

 

Portfolio.PNG

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satgar
vor 3 Minuten von turmblitzstange:

allerdings nur die, die länger als 200 Tage im Depot liegen. Bei den jüngeren hoffe ich auf Erholung.

Typische Falle der Verlustaversion. 
 

Glaubst du an die Firmen, an deren Geschäftsmodell, die du da gekauft hattest? Würdest du diese Stand jetzt, wieder kaufen, weil du von Ihnen überzeugt bist? Oder geht’s allein um die Hoffnung, den Verlust nicht realisieren zu müssen? ;)

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Pux

Mit ein wenig Geschick und Geduld, lassen sich über die Verlusttöpfe evtl. ein paar EUR Steuern sparen, wenn Du Dein Depot umbauen willst.

Link zu Finanzfluss.

 

Ansonsten:

MSCI World oder FTSE All World und sofern notwendig Anpassungen an die individuelle Lebens- und/oder Risikosituation.

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Pirx
· bearbeitet von Pirx
vor einer Stunde von satgar:

Typische Falle der Verlustaversion. 
 

Glaubst du an die Firmen, an deren Geschäftsmodell, die du da gekauft hattest? Würdest du diese Stand jetzt, wieder kaufen, weil du von Ihnen überzeugt bist? Oder geht’s allein um die Hoffnung, den Verlust nicht realisieren zu müssen? ;)

+1. Vermutlich gepaart mit Gedanken zu Market Timing und mentaler Buchführung.

 

  • Bevor ich auf deine konkrete Situation eingehe, zunächst ein paar Literatur-Empfehlungen (in der meinerseits empfohlenen Reihenfolge):
  • Weber et al.: Genial einfach investieren
  • Bogle, J: Das kleine Handbuch des vernünftigen Investierens (Tipp: Das englischsprachige Original liest sich besser)
  • Bernstein, W: The Four Pillars of Investing, Second Edition: Lessons for Building a Winning Portfolio
  • Malkiel, W: A Random Walk Down Wall Street
  • Ayres, Nalebuff: Lifecycle Investing: A New, Safe, and Audacious Way to Improve the Performance of Your Retirement Portfolio

Bei knapper Zeit (Pareto lässt grüßen) reichen die ersten beiden Bücher, obgleich Malkiel und Bernstein abseits des Wissenserwebs auch sehr unterhaltsam schreiben ;). Das Buch von Ayres und Nalebuff ist nur bei bereits vorhandener Investment-Erfahrung sowie ausreichender Risikotoleranz und Risikotragfähigkeit wirklich zu empfehlen, dann aber umso hilfreicher.

Bei tiefergehendem Interesse kannst Du auch über die Forensuche nach Beiträgen von mir suchen, ich habe bereits mehrfach Literatur-Empfehlungen aufgelistet.

 

Um Dir in deiner Situation wirklich sinnvolle Ratschläge geben zu können, solltest Du über folgende Aspekte nachdenken und zumindest in Teilen Informationen nachreichen:

  • Hast Du Dir mit deiner Frau Gedanken über eure Risikotragfähigkeit (Vermögen, Jobsicherheit, Reserven, BUV etc.) und Risikotoleranz (Wie geht Ihr mit Schwankungen um? Beeinträchtigt es euren Nachtschlaf, wenn das Depot schwankt?) beschäftigt?
  • Wollt Ihr zusammen oder getrennt anlegen?
  • Ehevertrag bzw. vergleichbare Absprachen geplant?
  • Asset Allocation festgelegt?
  • Freibeträge ausgeschöpft? -> Wichtiger für Rebalancing-Strategie bzw. Umschichtung in ETF
  • ... -> restliche Fragen ergeben sich bei der Beantwortung automatisch ;)

Quick and dirty Vorschlag:

Sprich mit deiner Partnerin, legt eure Asset Allocation fest, riskanten Teil komplett in A1JX52 umschichten, Rest in Tagesgeld. Gesparte Zeit für Lektüre zur finanziellen Bildung nutzen oder die gewonnene Freizeit genießen.

 

LG, Pirx

 

PS: Portfolio Performance hat einen "diskreten Modus", der die Euro-Werte durch Sternchen ersetzt, sodass man einfacher Screenshots erstellen kann (Ansicht -> Optionen -> Diskreter Modus).

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Norica
· bearbeitet von Norica

Wo kommen denn die 1.7k an Gebühren her? Da wäre jedenfalls Optimierungsbedarf.

Sonst sind die "Softinformationen" recht spärlich, meine Ideen wären:

 

1. Suche einen passenden Depotanbieter mit geringer Kostenstruktur für deine Zwecke.

2. Schließe den ETF-Zoo und nimm den einen, der hier immer angepriesen wird. Er sollte sparplanmäßig kostenlos ausführbar sein.

3. Je nach dem, welchen Anteil die Einzelwerte am Investitionsvermögen haben, verkaufe alles, was Du als nicht zukunftsträchtig oder den Verlust als nicht einholbar ansiehst. Behalte das, wo Du eine Zukunft siehst. Überlege, ob Du Einzelinvestments brauchst und aushalten kannst, dass die Werte, die jetzt (noch) nicht 200 Tage im Depot liegen, später auch im Minus sein könnten.

4. Lasse das Cash wo es ist, solange die Immobilienentscheidung nicht getroffen ist, danach neu entscheiden.

5. Du bist mit der Entwicklung nicht zufrieden. Mach Dir Gedanken darüber, was dich zufrieden machen würde und ob das mit einer Strategie für dich erreichbar ist. Mach das solange, bis es zusammenpasst. Und dann leg los.

6. ---zensiert, nicht jugendfrei--- vielleicht anders ausgedrückt: "Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“ - Søren Kierkegaard

Viel Erfolg :thumbsup:

 

 

 

 

SG

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Theobuy
vor 20 Stunden von turmblitzstange:

Über einen Tipp zur Verbesserung meines Portfolios würde ich mich freuen.  

Solange du dir über deine (euren) finanziellen Ziele nicht klar bist (mögliche größere Kostenblöcke: Hochzeit, Immobilie, Kinder, Rentenlücke, Arbeitszeitreduzierung in x Jahren, Frührente etc. pp.) ist es schwer, etwas zu einem Portfolio zu sagen. Die Partnerin mit einzubeziehen würde ich ebenfalls empfehlen.

 

Geld, was helfen soll, Ziele in ferner Zukunft zu finanzieren, kann langfristig (10+ Jahre) angelegt werden und bedeutet eine Kombination von Finanzinstrumenten - häufig Aktien-ETFs + Tagesgeld als einfache und kostengünstige Kombination; wenn es um Ziele geht, die in 1 - 3 - 5 Jahren finanziert werden müssen, ist eine ganz andere Kombination von Finanzinstrumenten sinnvoll. In beiden Fällen solltest du auf kostengünstige Produkte achten und möglichst wenig Umschichten (kostet zu früh Steuern und Gebühren).

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turmblitzstange

Vielen lieben Dank an Eure Beiträge, die mir wunderbar weitergeholfen haben. Ich werde mein Depot entrümpeln und die anderen Dinge abklären. Ich werde vorerst meine 50% Cashquote beibehalten. Die restlichen 50% werde ich zu 90% in den A1JX52 (Vanguard FTSE All-World, 0,22% TER p.a.) oder ETF150 (Amundi Prime All Country World UCITS ETF UCITS ETF Dist, nur 0,07% TER p.a.) stecken.

 

Die restlichen 10% werde ich für den Spieltrieb nutzen :-)

 

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