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Lazaros

Wie hat sich euer Depotvermögen entwickelt?

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Lazaros
vor 1 Minute von Bolanger:

Und wie berücksichtigt Ihr Verbindlichkeiten in Form von Krediten? Nicht in Geldeinheiten geführtes Vermögen soll gemäß des Ursprungsposts unberücksichtigt bleiben. Die Entwicklung von Verbindlichkeiten müsste aber auch berücksichtigt werden. 

Abziehen, übrigens eine Eigentumswohnung sofern sie Mieterträge abwirft würde ich jedoch hinzuzählen, bleibt die Schwierigkeit mit der aktuellen täglichen Bewertung.

Aber wie schon mal gesagt, das war und ist alles sehr schwammig definiert.

Mir ging es darum, dass in der Aufstellung des liquiden Vermögens keine Posten auftauchen, die man nicht bewerten kann oder die (wie das selbstbewohnte Haus, solange ich daran wohne) nur Kosten verursachen.

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Der Heini
vor 1 Stunde von west263:

Ich rufe immer ganz laut, Hier, Hier Hier, aber bisher wurde ich nicht erhöhrt und un Betracht gezogen.

 

Das mit dem erben kann ich mir abschminken 

Ja, so ist es bei mir auch. Da ist leider nichts gekommen und kommt auch nichts mehr.

Dafür haben wir es bei dem Motto:

Zitat

Mehr vererben, als man geerbt hat

leichter.

 

vor 2 Minuten von Lazaros:

Mir ging es darum, dass in der Aufstellung des liquiden Vermögens keine Posten auftauchen, die man nicht bewerten kann oder die (wie das selbstbewohnte Haus, solange ich daran wohne) nur Kosten verursachen.

Du sparst aber Miete, wie ist es damit?

Die Kosten, wenn man selber handwerklich begabt ist, halten sich aus meiner Erfahrung sehr in Grenzen.

Ich würde aber selbst bewohnte Immobilien nicht mitrechnen, da die Bewertung ungemein schwer ist. Angebot/Nachfrage bei wenig liquiden Mitteln, die man auch zu aktuellen Angeboten auf dem Markt schwer vergleichen kann.

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Fetz

Hallo @Lazaros.

Meine Zahl über die letzten 15 Jahre liegt

(inklusive zahlreicher positiver wie sehr negativer Lebensveränderungen/Jahre)

bei 10-12 % pro Jahr durchschnittlich.

 

Reine Neugier meinerseits: Wobei hilft dir dieser Thread?

 

 

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor 13 Minuten von Fetz:

Reine Neugier meinerseits: Wobei hilft dir dieser Thread?

-> folgendes immer wieder mal zu verinnerlichen:

Am 3.1.2025 um 19:27 von Lazaros:

Worum es mir geht ist: Welche Faktoren haben wie langfristig Einfluss auf das Depotvermögen?

Denkbare Faktoren sind:

- das Startkapital, z.B. mit 20 Jahren mit 100k € von den Eltern beginnen oder mit Null

- die Entwicklung des eigenen Humankapitals, also wie hoch ist der Wert meiner Arbeitskraft.

- die Sparquote, also Konsumverzicht jetzt und dafür die Erfüllung von zukünftigen Wünschen

- der Faktor Zeit

- unplanbare finanziell positive Ereignisse (Erbschaft, Lottogewinn, Abfindung)

- unplanbare finanziell  negative Ereignisse (Krankheit, Berufsunfähigkeit, Krieg und Vertreibung)

- die konkrete Assetaufteilung

 

Hier im Forum wird sehr oft nur der letztgenannte Punkt und der Einfluss auf die Jahresperformance betrachtet.

Und das halte ich für viel zu kurz gedacht, zumal es da wohl nicht mehr viel Neues zu entdecken gibt.

Soll heißen, sehr viel im Anlegerleben ist von Fleiß, Ausdauer und Glück abhängig. Manches habe ich selbst in der Hand, vieles nicht. Und dennoch wird in diesem Forum oft seitenlang nur über Zehntelprozentaufteilungen der Assets diskutiert und gestritten.

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Fetz
vor 20 Minuten von Lazaros:

Soll heißen, sehr viel im Anlegerleben ist von Fleiß, Ausdauer und Glück abhängig. Manches habe ich selbst in der Hand, vieles nicht. Und dennoch wird in diesem Forum oft seitenlang nur über Zehntelprozentaufteilungen der Assets diskutiert und gestritten.

+1

 

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Sapine
vor 21 Minuten von Lazaros:

Manches habe ich selbst in der Hand, vieles nicht. Und dennoch wird in diesem Forum oft seitenlang nur über Zehntelprozentaufteilungen der Assets diskutiert und gestritten.

Wer sehr gut verdient, hat mit anderen Problemen zu tun als jemand, der kaum Geld über hat zum Sparen. Insofern kann man das nicht alles über einen Kamm scheren. Beharrlichkeit ist meiner Einschätzung nach einer der wesentlichen Faktoren neben Denken und Entscheidungsfreude. 

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Der Heini
vor 30 Minuten von Sapine:

Wer sehr gut verdient, hat mit anderen Problemen zu tun als jemand, der kaum Geld über hat zum Sparen. Insofern kann man das nicht alles über einen Kamm scheren. Beharrlichkeit ist meiner Einschätzung nach einer der wesentlichen Faktoren neben Denken und Entscheidungsfreude. 

+1

Und die richtige Abwägung zwischen Lebensfreude/Sparrate.

Setze ich alles auf die Sparrate, kommt eventuell Ehe oder Gesundheit zu kurz, dann kippt es am Ende und man verliert Geld.

Verliere ich die Lebensfreude, verliere ich den Spaß an der Sparrate und gebe irgendwann aus Frust einen Großteil des Ersparten aus.

Die richtige Balance zu finden, ist immer wieder das Entscheidende. Eine konstante Sparrate ist daher nicht machbar, da hat Lazaros schon recht, zudem werden bei jedem irgendwann unplanbare, hohe Ausgaben kommen.

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west263
vor einer Stunde von Lazaros:

Soll heißen, sehr viel im Anlegerleben ist von Fleiß, Ausdauer und Glück abhängig. Manches habe ich selbst in der Hand, vieles nicht.

na gut, dann auch mal eine Grafik von mir.

Angefangen einzupflegen in PP habe ich erst ab 2020, mit meinem sogenannten Neustart. Beginn ist ab 03/16 und das sind meine vor 2008 Käufe und phys. Gold. Alles andere von vor 2020 wurde zu Corona liquidiert.

 

Dieser kleine Zacken Mitte 2024 beruht darauf, dass ich meinem Bruder ein wenig Geld geliehen habe, damit er ein Darlehen mit +6% komplett ablösen kann. und ich habe mein Auto Bj.2015 gegen ein neueres 2022 Modell getauscht. Leider bestand der Händler auf einen monetären Ausgleich. Beide Gelder kamen aus meinem risikoarmen Anteil.

 

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 17 Minuten von west263:

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Seit Corona 2020 aber ziemlich krass den Turbo in Bezug auf Vermögensaufbau gestartet. :thumbsup: (Oder muss man deinen Kommentar so verstehen, dass die kompletten Zuflüsse nur auf dem Nachpflegen von vorher nicht getrackten Assets basieren?)

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PKW
vor 4 Stunden von west263:
vor 4 Stunden von Rubberduck:

Oder auch mal was erben.

Ich rufe immer ganz laut, Hier, Hier Hier, aber bisher wurde ich nicht erhöhrt und un Betracht gezogen.

Uh, ein Anhänger von Karl Marx: Immer darauf hoffen, daß ein naher Verwandter stirbt :tdown:

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west263
Gerade eben von PKW:

Uh, ein Anhänger von Karl Marx: Immer darauf hoffen, daß ein naher Verwandter stirbt :tdown:

nee, nee, nee, völlig falsch verstanden.

Von der direkten und weiter entfernten ist da absolut nichts zu erwarten. Von daher habe ich immer gerufen, damit mich andere erhören, dass ich bereit wäre, etwas abzunehmen.

 

Leider kam da nie eine positive Rückmeldung

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PKW

OK, für den armen Vater kannste nix.
Für den armen Schwiegervater biste aber selbst verantwortlich

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Merol Rolod

2015    -3,87%
2016    -3,48%
2017    17,69%
2018    -1,94%
2019    33,10%
2020    20,58%
2021    28,26%
2022    -0,42%
2023    22,51%
2024    35,72%

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Nostradamus
vor 54 Minuten von PKW:

OK, für den armen Vater kannste nix.
Für den armen Schwiegervater biste aber selbst verantwortlich

Und die Schwiegereltern sollten ja nicht nur möglichst reich, sondern auch möglichst alt sein, damit sie dann bitte bald das Erbe auch rüberreichen. Ja, lässt sich alles optimieren...

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Kai_Eric

Interessante Art der Darstellung. Eigentlich die, um die es geht. Unten unsere Übersicht über die letzten 20 Jahre. Unternehmen, Immobilie und zeitweise dafür aufgenommene Kredite sind nicht berücksichtigt.

Zitat

 

Worum es mir geht ist: Welche Faktoren haben wie langfristig Einfluss auf das Depotvermögen?

Denkbare Faktoren sind:

- das Startkapital, z.B. mit 20 Jahren mit 100k € von den Eltern beginnen oder mit Null

- die Entwicklung des eigenen Humankapitals, also wie hoch ist der Wert meiner Arbeitskraft.

- die Sparquote, also Konsumverzicht jetzt und dafür die Erfüllung von zukünftigen Wünschen

- der Faktor Zeit

- unplanbare finanziell positive Ereignisse (Erbschaft, Lottogewinn, Abfindung)

- unplanbare finanziell  negative Ereignisse (Krankheit, Berufsunfähigkeit, Krieg und Vertreibung)

- die konkrete Assetaufteilung

 

Zu deinen Punkten:

- Bei uns war das Startkapital 0, daher liegen eigene Erfahrungswerte nicht vor. Aber mit einem netten Startkapital lassen sich natürlich so einige Jahre mühsamen Sparens abkürzen, bis man mal eine relevante Investitionsgröße erreicht hat. Wir haben daher unsere 3 Kindern zur Volljährigkeit mit einem Startgeld in der von dir genannten Höhe ausgestattet, was in unserer eigenen Bilanz als Sondereffekte in den Jahren 2020, 2022 und 2023 auch Spuren hinterlassen hat. Das mag auch den Negativeffekt haben, dass die Blagen das Sparen nie richtig lernen. Aber einen Tod muss man sterben...

- Die Entwicklung des eigenen Humankapitals halte ich für den wichtigsten Aspekt. Das hat mir jedenfalls Möglichkeiten eröffnet, die unseren Eltern und den Verwandten aus ihrer Generation nicht zur Verfügung standen. Daher steht es für mich persönlich ganz oben auf der Liste und ich quäle meinen Nachwuchs regelmässig mit diesem Hinweis.

- Stichwort: Sparquote. Wer in die Position kommt, ein ordentliches Einkommen zu generieren, wird das dennoch nicht in ein ordentliches Vermögen umwandeln können, wenn das mit dem Sparen nicht klappt. Disziplin bei den Ausgaben und der Wille, auch wirklich Rücklagen zu bilden, wäre daher die Nummer 2 auf meiner Liste.

- Unplanbare finanziell positive oder negative Ereignisse kamen bei uns bislang noch nicht vor. Wie gut ein unverhofftes Einmaleinkommen bei jemandem funktioniert, der bis dahin am Rande der schwarzen 0 wirtschaften musste/wollte, kann ich nicht beurteilen.

- Die konkrete Assetaufteilung halte ich für einen weniger relevanten Aspekt. Wer nicht entsprechend verdient und/oder nicht spart, bekommt in der Regel auch mit der besten Assetaufteilung kein ordentliches Vermögen beisammen. Und wer ordentlich Rücklagen bildet hat bei suboptimaler Assettallokation vielleicht einen geringeren, aber in den allermeisten Fällen doch immer noch irgendeinen Vermögenszuwachs. Interessanterweise verstecken sich in unserem Chart tatsächlich Jahre in denen wir zum Großteil in Anleihen, zum Großteil in Fonds/ETFs oder aber zum Großteil in Aktien investiert waren. Wenn ichs nicht wüsste, könnte ich zumindest diese Abschnitte im unten angehängten Graphen nicht benennen. 

 

Langfristige Auswirkungen auf das Depotvermögen haben meiner Meinung nach ausserdem:

- Kinder (die lieben Kleinen verursachen nicht nur Dreck sondern auf Strecke natürlich auch noch ordentlich Kosten)

- potentiell auch die Eltern und Geschwister (wenn man auch finanziell Verantwortung für die direkten Verwandten übernimmt, die es im Leben nicht so gut getroffen haben, dann kann das erfahrungsgemäss eine Menge Geld kosten)

- logischerweise auch größere Investitionen, wie typischerweise in ein Haus, dessen Renovierung oder in ein eigenes Unternehmen. Derartige signifikante Investitionen haben bei uns jedenfalls 2016-2018 deutliche Spuren im Depotvermögen hinterlassen.

 

 

DEV.jpg

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Kai_Eric
· bearbeitet von Kai_Eric
Am 3.1.2025 um 12:24 von Sapine:

Seit 2014 bin ich Privatier mit teilweisem Kapitalverzehr. Seit 2023 Rentner und teildynamischer 3 % Kapitalentnahme.

 

Der große Zacken 2020 war der Verkauf meiner ETW mit ordentlichem Gewinn. 

 

 

Wie hast du den Depotwert normiert? Meinst du damit nur den intrinsischen Wertzuwachs ohne Berücksichtigung von neu investiertem Kapital? Wie berücksichtigst du dabei Ausschüttungen oder Zinszahlungen?

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McScrooge
vor 4 Stunden von Lazaros:

Und dennoch wird in diesem Forum oft seitenlang nur über Zehntelprozentaufteilungen der Assets diskutiert und gestritten.

:thumbsup:

 

Es gibt eben Leute, die mögen hochwissenschaftliche Ansätze und damit viele Zeilen füllen.

Meist braucht es das eben einfach garnicht. Daher: Volle Zustimmung!

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Der Heini
vor 38 Minuten von Kai_Eric:

Langfristige Auswirkungen auf das Depotvermögen haben meiner Meinung nach ausserdem:

- Kinder (die lieben Kleinen verursachen nicht nur Dreck sondern auf Strecke natürlich auch noch ordentlich Kosten)

- potentiell auch die Eltern und Geschwister (wenn man auch finanziell Verantwortung für die direkten Verwandten übernimmt, die es im Leben nicht so gut getroffen haben, dann kann das erfahrungsgemäss eine Menge Geld kosten)

- logischerweise auch größere Investitionen, wie typischerweise in ein Haus, dessen Renovierung oder in ein eigenes Unternehmen. Derartige signifikante Investitionen haben bei uns jedenfalls 2016-2018 deutliche Spuren im Depotvermögen hinterlassen.

:thumbsup: Gerade der erste und zweite Punkt sind dabei schlecht kalkulierbar, es sei denn man stellt das eigene Vermögen über Familie, aber das sollte jeder selber mit sich ausmachen. Habe es leider selber erleben müssen.

Daher auch meine kleine! Abneigung gegen Prozentvergleiche oder Vermögensvergleiche, da man den Weg und die Steine dahin nicht kennt.

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Sapine
vor 1 Stunde von Kai_Eric:

Wie hast du den Depotwert normiert? Meinst du damit nur den intrinsischen Wertzuwachs ohne Berücksichtigung von neu investiertem Kapital? Wie berücksichtigst du dabei Ausschüttungen oder Zinszahlungen?

Das kann man an der Darstellung tatsächlich nicht erkennen. Es ist die Entwicklung des Vermögens abgebildet wobei die 100 den Startwert im Jahr 2010 darstellt.

 

Es gab nur wenig Zuflüsse und  einen Abfluss bis 2014  

2013: Entnahme von 6 % des Depots zur Ablösung der Hypothek. 

Ab 2014 befindet sich das Depot in der Entnahme 

2020 Verkauf der Wohnung. 

 

Ursprünglich sollte im Zeitraum 2014-2023 ein teilweiser Kapitalverzehr stattfinden, aber die Börsenentwicklung war so positiv, dass das nicht eingetreten ist. Ab 2023 bekomme ich zusätzlich zur Witwenrente meine Altersrente und jetzt sollte keine reale Kapitalentnahme mehr erfolgen (ewige Entnahme). 

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Spock
vor 6 Stunden von Lazaros:

-> folgendes immer wieder mal zu verinnerlichen:

Soll heißen, sehr viel im Anlegerleben ist von Fleiß, Ausdauer und Glück abhängig. Manches habe ich selbst in der Hand, vieles nicht. Und dennoch wird in diesem Forum oft seitenlang nur über Zehntelprozentaufteilungen der Assets diskutiert und gestritten.

 

Ich möchte Bildung ergänzen. Je niedriger der Bildungsgrad ist desto niedriger ist der Anteil an Aktien. Oder platt ausgedrückt: Wer es am nötigsten hat, wählt auch noch die falschen Anlageklassen.

 

Ende der 1990er habe ich Abitur gemacht und ich habe in der Schule nicht ein einziges Wort über private Finanzen oder Versicherungen gehört. Angesichts des Erfolgs von Finanztip oder Finanzfluss hat sich das vermutlich nicht verändert; anders kann ich mir die Nachfrage nicht erklären.

 

Ich komme aus einem sehr einfachen Arbeiterhaushalt. Meine Eltern hatten ein Girokonto und Bargeld. Mehr gab es nicht. Ich war der erste, der ein Tagesgeldkonto eröffnet hat anstatt das Azubigehalt auf dem Girokonto vergammeln zu lassen. Ich war der erste, der über Altersvorsorge nachgedacht hat und sich das überhaupt leisten konnte. Dummerweise habe ich damals mit Riester angefangen, aber immerhin habe ich irgendetwas unternommen. Meine Eltern waren Finanzanalphabeten und so ähnlich geht es vielen Arbeiterkindern.

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Nostradamus
vor 56 Minuten von Spock:

Ende der 1990er habe ich Abitur gemacht und ich habe in der Schule nicht ein einziges Wort über private Finanzen oder Versicherungen gehört. Angesichts des Erfolgs von Finanztip oder Finanzfluss hat sich das vermutlich nicht verändert; anders kann ich mir die Nachfrage nicht erklären.

Es wird ja öfters mal gefordert, dass dieses oder jenes in der Schule gelehrt werden sollte. Ich sehe schon findige Versicherungsfritzen, die in die Schulen eingeladen werden, und viele junge potentielle Neukunden sehen... Die Lehrer selbst werden es wohl nicht vermitteln können, denn woher sollen sie die Ahnung haben? Abgesehen davon würde der Großteil der Schüler wahrscheinlich auch bei diesem Thema einfach nicht zuhören... :rolleyes: Ich sehe da die Aufgabe der Schule eigentlich schon als erfüllt an, wenn die Schüler selbst recherchieren und Dinge kritisch hinterfragen und bewerten können. Google können eh alle bedienen und wer Interesse an Finanzen hat, bekommt die Infos heutzutage so einfach wie nie zuvor präsentiert.

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Kai_Eric
· bearbeitet von Kai_Eric
vor einer Stunde von Nostradamus:

Es wird ja öfters mal gefordert, dass dieses oder jenes in der Schule gelehrt werden sollte. Ich sehe schon findige Versicherungsfritzen, die in die Schulen eingeladen werden, und viele junge potentielle Neukunden sehen... Die Lehrer selbst werden es wohl nicht vermitteln können, denn woher sollen sie die Ahnung haben? Abgesehen davon würde der Großteil der Schüler wahrscheinlich auch bei diesem Thema einfach nicht zuhören... :rolleyes: 

Wir konnten in der Oberstufe das Wahlfach "Ökonomie" belegen. Alternativ zu Pädagogik, Soziologie oder Geschichte. Ich glaube, wir waren zu acht - bei deutlich über 140 Schülern in der Stufe. Die vermittelten Inhalte waren nicht relevant für den Alltag und nach meiner vagen Erinnerung auch eher ideologisch eingefärbt. Die größte Leistung der Lehrkraft war die Zustimmung zu unserer Anmeldung zum Börsenspiel für Schulen, organisiert von den Sparkassen. Da haben wir es mit einem extremen, rückblickend total durchgeknallten, Ansatz unter die besten 5 in NRW geschafft. Tatsächlich jedoch ohne jegliche Anleitung der Lehrkraft die sich mit einem "damit kenne ich mich nicht aus" komplett aus dem Geschehen herausnahm und sogar regelmässig vorzeitig den Unterricht verliess, wenn wir in den letzten 15 Minuten "Aktienhandel" als Thema hatten. Ehrlich gesagt finde ich es positiv, dass sich so jemand nicht in die Meinungsbildung meiner Kinder zum Thema Finanzen eingemischt hat.

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Nachdenklich
vor 21 Minuten von Kai_Eric:

Ehrlich gesagt finde ich es positiv, dass sich so jemand nicht in die Meinungsbildung meiner Kinder zum Thema Finanzen eingemischt hat.

+1

Wenn ich mir die Einstellung vieler Lehrer in meinem Bekanntenkreis zum Thema Wirtschaft anschaue, dann wünsche ich mir nicht, daß sich die Schule auch noch um die Finanzbildung meiner Enkel kümmert.

Ich wäre schon dankbar, wenn die Kinder ein gutes Verständnis für Prozentrechnung und Zinseszins - dann auch für exponentielle Entwicklungen - aus dem Mathematikunterricht mitbekommen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Man sollte den Teil der Finanzindustrie, der mit Provisionsprodukten handelt, nicht unterschätzen. Ihr Erfolg basiert darauf, dass die meisten Kunden die angebotenen Produkte nicht verstehen.

 

Wenn die finanzielle Bildung in der Schule besser würde, würden die Anbieter von Provisionsprodukten ihre Produkte komplizierter machen.

 

Insofern dürfte es eine Konstante sein, dass 90% - 95% der Deutschen die angebotenen Provisionsprodukte nicht verstehen. Man kann diese Konstante nicht durch mehr oder bessere Allgemeinbildung ändern. Der Schlüssel zum Erfolg ist, dass man selbst zu den 5% - 10% gehört, die diese Produkte verstehen. Und das ist natürlich einfacher, wenn das allgemeine Bildungsniveau niedriger ist.

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dimido

Wer von euch kann sich noch an die Schülerin erinnern die am 10.01.2015 folgendes twitterte:

Zitat

„Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann 'ne Gedichtsanalyse schreiben. In 4 Sprachen“

Der tweet feiert übermorgen den 10-ten Jahrestag und hat damals große Wellen geschlagen.
Meine erste Reaktion damals: ja, das kenne ich (nicht die Sache mit dem Gedicht, aber den ersten Satz :))
Meine zweite Reaktion war: es ist 2015(!), nutze verdammt nochmal das Internet, Du weisst garnicht wieviel besser Du es hast als frühere Generationen!
 
Ich komme aus einem Arbeiterhaushalt und habe 1991 Abi gemacht und wurde auf die Welt losgelassen (bzw. die Welt auf mich ...).
Was wäre ich damals froh gewesen, über den freien Zugang zu all den Informationen die man heute im Internet bekommt.
Ja, das Internet ist voll von Verführungen, Lügen, Verkäufern, Gaunern, etc.
Aber es gibt auch so viele wertvolle Informationen aus denen man lernen kann, gerade wenn man aus sozial einfacher gestellten Schichten kommt.
So wie z.B. auch dieses Forum, wenn man einige user blockt ist es echt gut brauchtbar :)

 

Ich bin auch heute noch erstaunt wenn ich bei Kollegen manchmal im Gespräch bemerke, daß sie nicht mal elementare Dinge über Rente, Betriebsrente und Geldanlagen im Allgemeinen wissen.

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