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Sisyphus_

Finanzplanung und Fondsberatung für unsere Familie – Optimierung des Cashflows und Vermögensaufbau

Empfohlene Beiträge

Sisyphus_

Hallo liebe Community,


ich war am hin- und herüberlegen, ob der Thread hier oder imNachbarforum besser ist. Nimmts mir nicht übel, wenn er im anderen Forum besser wäre.

Meine Familie und ich möchten unsere Finanzen strukturieren, unseren Cashflow optimieren und ein nachhaltiges Vermögens- sowie Altersvorsorgekonzept entwickeln. Aufgrund der verschiedenen Verpflichtungen und laufenden Kredite ist unsere finanzielle Situation komplex, und wir hoffen auf eure wertvolle Unterstützung und Anregungen.


Über uns

  1. Alter: Ich bin 39, mein Mann ist 37 Jahre alt.
  2. Berufliche Situation: Ich: Freiberufliche Architektin mit einem variablen Jahresumsatz von ca. 100.000 € (ca. 60.000 € netto nach Kosten und Steuern). Mein Mann: Angestellt mit einem monatlichen Nettoverdienst von ca. 8.000 €.
  3. Familienstand: Verheiratet mit zwei Kindern (3 und 10 Jahre).
  4. Sparer-Pauschbetrag: Noch nicht ausgeschöpft.
  5. Rente und Vorsorge: Ich: Geringe Vorsorge, zahle den Mindestbeitrag bei der Architektenkammer (200 €/Monat) und habe eine Mini-GRV (80 €/Monat). Mein Mann: Nahezu maximale GRV-Rente und Betriebsrente (1.800 €/Monat).
  6. Versicherungen: Berufsunfähigkeitsversicherung (6.000 €/Monat für meinen Mann). Risiko-Lebensversicherung über Kreuz, Unfallversicherung. Private Krankenversicherung (für die gesamte Familie), Privathaftpflicht, Rechtsschutz, Hausrat, Gebäudeversicherung mit Elementarschutz (Gesamtkosten: ca. 3300 €/Monat für alle vier Personen).


Unsere aktuelle finanzielle Situation

  • Einnahmen: Monatlich stehen uns ca. 13.000 € netto zur Verfügung. Mein Einkommen ist dabei variabel, abhängig von meinen Aufträgen.
  • Ausgaben (Fixkosten):
  1. Konsumkredit Ursprünglich 85.000 € (für Einrichtung, Küche etc.), Laufzeit 6 Jahre, Zinssatz 3,6 %, monatliche Rate 950 €.
  2. Immobilienkredite: 350.000 € (20 Jahre, 2,1 %, 1.225 €/Monat). 70.000 € (10 Jahre, 1,8 %, 360 €/Monat). KfW-Darlehen: 85.000 € (0,65 %, 320 €/Monat).
  • Aktuelle Kontenstruktur: Gemeinschaftskonto: Hier gehen das Gehalt meines Mannes und das Kindergeld ein. Quasi alle regelmäßigen Ausgaben (Versicherungen, Kredite, Lebenshaltungskosten) werden hiervon beglichen. Geschäftskonto (meines freiberuflichen Architekturbüros): Hier gehen alle beruflichen Einnahmen und Ausgaben durch. Ab und zu begleichen wir von diesem Konto Sonderausgaben wie Urlaube, unsere PV-Anlage oder gleichen das Gemeinschaftskonto aus.


Wir merken, dass diese Struktur wenig transparent ist und es uns schwerfällt, den Überblick über unseren tatsächlichen Cashflow und die verschiedenen Geldtöpfe zu behalten. Wir denken deshalb über die Einführung eines Mehrkontenmodells nach, um unsere Finanzen klarer zu strukturieren und besser zu planen.

 

  • Rücklagen und Liquidität: Notgroschen und kleinere Rücklagen vorhanden, jedoch nicht ausreichend strukturiert oder zielgerichtet aufgebaut.
  • Verpflichtungen: Neben den Krediten fallen höhere laufende Fixkosten durch die Versicherungen und die PKV an.


Der Cashflow ist durch die genannten Ausgaben aktuell unstrukturiert und bedarf einer Optimierung.


Unsere Prioritäten

Wir arbeiten beide sehr viel, und deshalb sind gemeinsame Urlaube und bewusste Zeit mit den Kindern für uns von besonders hoher Bedeutung. Diese Ausgaben haben bei uns eine hohe Priorität und sollen in unsere finanzielle Planung integriert werden, ohne andere Ziele zu gefährden.


Unsere Ziele

Oberste Priorität:

  1. Cashflow-Optimierung und Strukturierung
  2. Reduktion und Neuordnung unserer Verpflichtungen (z. B. Kredite, Fixkosten).
  3. Klare Aufteilung und Strukturierung unserer finanziellen Verantwortlichkeiten.
  4. Einführung eines Mehrkontenmodells, um die Geldströme zu trennen (z. B. für Rücklagen, regelmäßige Ausgaben, Sonderausgaben).

Kurzfristig (1–5 Jahre):

  1. Aufbau eines soliden Notgroschens und Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben.
  2. Entwicklung eines umfassenden Altersvorsorgekonzepts, insbesondere für mich als Freiberuflerin mit Vorsorgelücke.

Mittelfristig (5–15 Jahre):

  1. Vermögensaufbau für zukünftige Ausgaben wie die Ausbildung der Kinder, ein Auto oder Unterstützung bei Immobilienanschaffungen für die Kinder.

Langfristig (15+ Jahre):

  1. Schließen der Altersvorsorgelücken, insbesondere bei mir, durch eine Kombination aus Rentenprodukten und einem Aktienportfolio.

Investition in eine Anlageimmobilie, da wir in diesem Bereich fachliche Expertise besitzen.


Unser Anlageprofil

Aktueller Stand der Anlagen:

Ich:

5.000 € Einmalanlage bei Flatex in MSCI World.

400€ ETF-Sparauftrag bei Flatex in MSCI World

Für die Kinder: Jeweils 50 €/Monat in XXX-ETFs (genaue Fonds werden noch ergänzt).

Mein Mann:

100 €/Monat bei der HVB in Aero-Fond.

50 €/Monat in den Quirion 100% Aktien Global Sparplan.

Erfahrungen:


Unsere Erfahrungen beruhen auf viel Lesen und ersten Investments.

Ich habe bei GME und einem Silber-ETC mitgemacht (GME mit Verlust, Silber +-0 nach 2 Jahren). Größere Vermögen hatten wir noch nicht in Aktien.


Zeithorizont:

Langfristig für die Altersvorsorge (15+ Jahre) und mittel- bis kurzfristig für spezifische Ziele wie Vermögensaufbau.


Risikotyp:

Ich: Risikobereit (9/10).

Mein Mann: Mittlere Risikobereitschaft (7/10).

Bevorzugte Anlagenformen:

ETFs, passive Fonds, Aero-Fonds, Geldmarktfonds.

Wir sind offen für aktive Ansätze, Beteiligungen und Immobilieninvestitionen.


Fragen an die Community

  1. Wie könnten wir unseren Cashflow effektiv optimieren und eine klarere Struktur in unsere Finanzen bringen? (Stichwort Transparenz)
  2. Welche Strategien wären sinnvoll, um Verpflichtungen und Fixkosten zu senken?
  3. Wie könnten wir ein Mehrkontenmodell gestalten, um unsere Geldströme sinnvoll zu trennen und mehr Transparenz zu schaffen?
  4. Wie können wir Urlaube und bewusste Familienzeit finanziell priorisieren, ohne unsere langfristigen Ziele zu gefährden?
  5. Welche Maßnahmen sind sinnvoll, um ein Altersvorsorgekonzept zu entwickeln, insbesondere für mich als Freiberuflerin?
  6. Welche ETFs, Fonds oder Anlagestrategien sind für unsere langfristigen und mittelfristigen Ziele geeignet?
  7. Sollten wir unsere Anlagen getrennt (pro Person) oder gemeinsam strukturieren?
  8. Ist eine Anlageimmobilie sinnvoll in unseren Vermögensmix integrierbar, oder sollte dies erst später erfolgen?
  9. Mit der Vorsorgekammer für Architekten kann ich die Steuern beeinflussen, bin mir aber nicht sicher, da ich mich mit Geld im Depot meistens wohler fühle, welches Verhältnis ich wie steuern sollte für die Altersvorsorge für mich, oder ob die Kombination aus dem Regelrenten meines Mannes und einem Depot die beste Kombi wäre

 


Vielen Dank für eure Hilfe und wertvollen Vorschläge!

Beste Grüße,

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satgar
· bearbeitet von satgar

Nur mal so als allgemeine Anregung, weil wir auch am Jahresanfang stehen:

 

Führt ihr ein Haushaltsbuch, zb über excel?

Macht ihr eine personenbezogene Vermögensbilanz, was ihr so besitzt?

 

Falls nicht, würde ich zu beidem schon mal raten, um einen guten Status quo zu ermitteln. Gerade zum Jahresanfang kann man jetzt gut eine Vermögensbilanz erstellen, in der auch Rentenansprüche abgezinst enthalten sein sollten. Genauso wie Immobilienvermögen und eben Schulden. Ganz so, wie es eine Firma machen würde… aktiva.. Passiva 

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Peter23

wir machen das so:

- ein gemeinsames Haushaltskonto von dem alle gemeinsamen Ausgaben (inkl. Urlaube, Möbel, Miete, gemeinsame Kredite - einfach alles) abgehen. Wir zahlen darauf in etwa das ein, was monatlich durchschnittlich über die letzten Jahre auch gebraucht wurde und zwar im Verhältnis unserer Nettogehälter.

- alles andere behandeln wir getrennt (Gehaltskonto, Depot etc)

 

Ich verstehe nicht, warum man es komplexer machen sollte.

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Theobuy
vor 34 Minuten von Sisyphus_:

Wie könnten wir unseren Cashflow effektiv optimieren und eine klarere Struktur in unsere Finanzen bringen? (Stichwort Transparenz)

Wenn ich es richtig summiert habe, dann sind von den 13.000€  7.915€ festgelegt. Haushaltsbuch für den Rest sollte helfen.

 

vor 35 Minuten von Sisyphus_:

Welche Strategien wären sinnvoll, um Verpflichtungen und Fixkosten zu senken?

Kredite über Sonderzahlungen tilgen, soweit möglich, sind sichere 3,6%, 2,1% und 1,8% Rendite. Bei rund 2.535€ Schuldendienst pro Monat fehlt das Geld und ist vor allem in den Konsumpunkt "Immobilie" geflossen.

Versicherungen kann man schauen, ob sich da etwas optimieren lässt - da könnten die Vergleichsportale und Foren und/oder Honorarberatung helfen.

vor 38 Minuten von Sisyphus_:

Wie könnten wir ein Mehrkontenmodell gestalten, um unsere Geldströme sinnvoll zu trennen und mehr Transparenz zu schaffen?

Das vorgestellte Kontenmodell finde ich gar nicht so schlecht. Geschäft würde ich draußen lassen und soweit grundsätzliche Einigkeit besteht, was den Konsum angeht, so würde ich es nicht verkomplizieren. Vielleicht ist eine grobe Budgetierung hilfreich - Summe 1 für Lebensmittel, Summe 2 für Urlaub etc. Möglicherweise sind auch nicht - fiktives Beispiel - Südsee im Winter und Skifahren - drin, wenn andere finanzielle Ziele wie schuldenfreie Immobilie und mglw. bestehende Rentenlücke wichtiger sind.

 

vor 41 Minuten von Sisyphus_:

Welche ETFs, Fonds oder Anlagestrategien sind für unsere langfristigen und mittelfristigen Ziele geeignet?

 

vor 42 Minuten von Sisyphus_:

Ist eine Anlageimmobilie sinnvoll in unseren Vermögensmix integrierbar, oder sollte dies erst später erfolgen?

Wenn Geld langfristig investiert werden soll, wirst du hier im Forum sehr viele Informationen finden. Je einfacher, kostengünstiger - desto höher die Wahrscheinlichkeit, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Hier kann man mal hochrechnen, was bei den aktuellen Sparraten in 30 Jahren rumkommen könnte (5%, 7% als Variablen).

Da ihr schon eine Immobilie habt, würde ich zu weiteren nur raten, wenn hier richtig Lust auf Vermieten habt - es ist nämlich eher ein Business als ein passives Investment und hat hohe Einstiegskosten. Im Gegensatz zu Aktien muss man halt etwas Glück haben, was das Objekt angeht und die historischen Erträge sind im Schnitt weniger gut als bei Aktien-ETFs, die auch noch pflegeleichter sind.

 

vor 47 Minuten von Sisyphus_:

Mit der Vorsorgekammer für Architekten kann ich die Steuern beeinflussen, bin mir aber nicht sicher, da ich mich mit Geld im Depot meistens wohler fühle

Ich würde es erstmal so lassen und schauen, ob in anderen Instrumenten das Geld besser angelegt ist. Je mehr Verwaltung zwischen dem Investor und dem realen Investment dazwischengeschaltet sind, desto weniger kommt beim Investor an. Als ersten Schritt würde ich hier also mir anschauen, wie das Versorgungswerk investiert und wie hoch die Gebührenquote ist.

 

vor 53 Minuten von Sisyphus_:

50 €/Monat in den Quirion 100% Aktien Global Sparplan.

Das würde ich mir nochmal anschauen, was da genau drin steckt und ob man nicht Produkte direkt/selber kaufen und die Kosten für den Mittelmann sparen kann.

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt

Der klassische erste Schritt wäre: Teuere Konsumkredite tilgen ;) 

Ansonsten scheint es bei den Sparraten noch Potential nach oben zu geben - ich würde mal den Bedarf zur Deckung der Rentenlücke berechnen und von dort aus weiterarbeiten.

Das HVB-Depot ist m.W. (jedenfalls letztes Mal, als ich dort geschaut habe) teurer als z.B. Flatex, DKB oder ING.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Kredit und gleichzeitig sparen ist wie beim beim Auto gleichzeitig das Gaspedal und die Bremse zu treten. Mit Ausnahme von ganz besonderen Situationen sollte man das nicht machen.

 

Als allererstes solltet Ihr den Konsumkredit abbezahlen.

 

Du könntest überlegen, freiwillig in die GRV einzuzahlen. Die Beiträge wirken steuermindernd.

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Euronensammler
· bearbeitet von Euronensammler

Thema Überblick und Haushaltsbuch:

Wir sind dazu übergegangen, wenn möglich ALLE Umsätze mit den Girocards zu machen. Bargeld nur im Ausnahmefall.

Ich habe StarMoney für 1,75/Monat über eine Spk lizensiert. Damit hole ich alle Umsätze aller Konten von allen Banken ab.

Durch diese zwei Maßnahmen habe ich automatisch alle Umsätze zusammen und brauche sie nicht mehr händisch in einem Buch oder Excel zu sammeln. Innerhalb von StarMoney kann ich die Umsätze beliebig kategoriesieren und Auswertungen machen. Ein Excel-Export ist auch möglich.

Damit habe ich einen recht konkreten und vollständigen Überblick über die Geldflüsse. Außerdem sind alle Umsätze an einem lokalen Ort und ich kann Jahre später noch sehr leicht nach bestimmten Buchungen suchen.

 

Funfact: Da wir recht diszipliniert mit unseren Finanzen umgehen, hat sich aus den Auswertungen noch nie ein Handlungsbedarf ergeben.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Ich kann mal versuchen zu beschreiben, wie ich es wahrscheinlich machen würde.

 

Als erstes würde ich mir mal eine Aufstellung machen, wie eure regelmäßigen jährlichen Ausgaben aussehen (also z.B. auch für Urlaube, Klamotten, usw.). Das vorgesehene Geld für Urlaube, Klamotteneinkäufe und sonstige unregelmäßige größere Anschaffungen pro Jahr würde ich durch 12 teilen und monatlichen einen entsprechenden Betrag auf ein separates Tagesgeldkonto überweisen, zusammen mit einem gewissen Liquiditätspuffer für unvorhergesehene Ausgaben. Hierauf kann man dann bei Bedarf zurückgreifen. Diese Liquiditätsreserve kann dann im Jahresablauf durchaus mal weitgehend aufgebraucht werden .... sollte dann aber durch die monatlichen Überweisungen wieder aufgefüllt werden.

 

Daneben würde ich zur Absicherung deines Einkommens noch eine zusätzliche risikoarme Liquiditätsreserve aufbauen, um ggf. längerfristige Einbrüche in deinem Einkommen auszugleichen, z.B. durch einen monatlichen Sparplan in Geldmarktfonds oder Anlagen in risikoarmen Rentenfonds. Diesen Teil würde ich von dem sonstigen Konten trennen, z.B. bei einem Neobroker, damit man nicht im Alltag darauf zugreift, sondern nur wenn es wirklich nötig ist. 

 

Wenn möglich, würde ich die Kredite so schnell wie möglich tilgen. Darüber hinaus würde ich dann mit dem dann noch frei verfügbaren monatlichen Betrag ein breit diversifiziertes Portfolio, z.B. auf Basis von ETFs aufbauen, das eurer Risikoneigung entspricht. Hier ist es dann durchaus auch sinnvoll, eine höhere Aktienquote zu fahren, z.B. mit weltweit diversifizierten Aktien ETFs. Auf Kosten achten und dass die Erträge wieder angelegt werden (Zinseszinseffekt). Ich persönlich habe mein Anlageportfolio bei einer anderen Bank als mein sonstigen Konten .... das hilft dabei, das Geld zusammenzuhalten. ;)  Aber das ist natürlich Geschmackssache.

 

Über "Anlageimmobilien" würde ich erst nachdenken, wenn euer Anlageportfolio mindestens sechsstellig ist und vorne eine Zahl größer als 5 steht. Aber das muss jeder selber wissen.

 

Für die Kinder würde ich jeweils ein Depot eröffnen und einen monatlichen Sparplan auf einen weltweiten Aktienfonds einrichten (z.B. MSCI ACWI). 

 

Und wie gesagt .... am Anfang sollte ein Kassensturz stehen und die Tilgung der bestehenden Schulden. Viel Erfolg dabei! :thumbsup:

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LongtermInvestor
vor 2 Stunden von Sisyphus_:

Unser Anlageprofil

Aktueller Stand der Anlagen:

Ich:

5.000 € Einmalanlage bei Flatex in MSCI World.

400€ ETF-Sparauftrag bei Flatex in MSCI World

Für die Kinder: Jeweils 50 €/Monat in XXX-ETFs (genaue Fonds werden noch ergänzt).

Mein Mann:

100 €/Monat bei der HVB in Aero-Fond.

50 €/Monat in den Quirion 100% Aktien Global Sparplan.

Erfahrungen:

Habe ich überlesen wie groß das aktuelle liquide Vermögen (Cash, Festgeld, etc.) ist und welche Ausgaben monatlich anstehen, bei 13k netto wäre mir eine Sparrate von 550 Euro etwas gering?

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EddisHerrchen

Hallo Sysiphus_

 

ich würde auch erstmal alle Daten sammeln um einen klaren Ist-Zustand zu haben.

 

Für die laufenden Kosten hatte ich mir ein kleines Excel gemacht und die Zahlungen auf Jahressicht eingetragen, auf den jeweiligen Zahlungsmonat. Ich hatte Peaks am Jahresanfang (Versicherungen, KFZ), aber auch Quartalsweise wie z.B. GEZ, Müll und Versorger. Damit bekommt ihr die planbaren Fixkosten sicher sortiert und das ist schnell gemacht. Falls ihr was vergessen habt kann das auch später ergänzt werden..

 

Versicherungsverträge: Aufstellung vereinzeln, je Vertrag machen, damit ihr die später hier zur Diskussion stellen könnt.

 

Kredite: Um zu wissen, wann ihr welche Finanzbedarfe aus den Krediten habt, solltest Du noch die Laufzeit von bis angeben, und ob ggf. Sondertilgungen (wann, wie hoch) im Vertrag möglich sind, oder ob eventuell Tilgungsraten angepaßt werden dürfen. Wie hoch tilgt ihr die Verträge? Welche Restschuld bleibt nach Ablauf stehen und muß ggf. refinanziert werden? Wollt ihr die zur Rente getilgt haben?

 

Rücklagen und Liquidität: Steuerrücklagen als Freiberufler hast Du in einem Geschäftskonto vorgehalten oder habt ihr das in den Privatkonto?

Alle Konten mit Stand aufschreiben.

 

Danach geht es zum Soll Zustand:

Dann würde ich die Budgets planen: Wieviel für Notgroschen, Rücklagen für Steuer, Budget für Urlaube, und für den Rest festlegen, wie investiert werden soll. Abhängig wo ihr vom Ist seid, geht es dann weiter mit Asset Allokation, Investieren, Altersabsicherung.

 

Das Gute: den Anfang habt ihr schon gemacht.

 

Gruß

EddisHerrchen

 

 

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Thomas_384

Ich halte es erstmal kurz. Glückwunsch zum Netto.

 

Aus Scheidungsfällen im Bekanntenkreis ist folgendes erstmal sehr wichtig:

 

- Wem gehört was? Wer steht im Grundbuch bei den Immobilien (sind das 2?)? Kenn mittlerweile mehrere Fälle wo nur der Mann drin steht (!).

- Gibt es einen Ehevertrag? 

- Wer macht (oder machte) die "Care-Arbeit" und verzichtet(e) ggf. auf Gehalt und auf Rentensprüche in der Zeit - wird das vom anderen irgendwie "entschädigt"?

- Wo ist das bisherige gesparte Geld geblieben (in den Immos als Eigenkapital)?

 

Sehe leider regelmäßig das in solchen Kombinationen die Frau zu kurz kommt (das sage ich als Mann).

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Fondsanleger1966

Herzlich willkommen im Forum,

 

beeindruckendes Netto-EK, aber ganz schön großes Finanz-Chaos.

 

Die 3 wichtigsten Punkte aus meiner Sicht:

 

1.) Niemals, wirklich nie nie nie Gewerbliches (wie PV) mit Freiberuflichem (wie Architekten-Honorare) auf einem Konto vermischen, habe ich von meiner Steuerberaterin gelernt. Das Gewerbliche könnte das Freiberufliche "infizieren" (so nennen die Steuerberater das) und zur Gewerbesteuerpflicht der gesamten freiberuflichen Einkünfte führen. Was sagt Euer Steuerberater dazu?

 

2.) Firmen- und Privatkonto als Freiberuflerin trennen. Das gibt sonst blöde Nachfragen bei der Betriebsprüfung und macht die Prüfer unnötig misstrauisch (eigene Erfahrung selbst für Kontodeckungsüberweisungen zwischen Firmen- und Privatkonto). Also keine privaten Ausgaben mehr über das Firmenkonto außer dem eigenen "Gehalt" oder einer Privatentnahme.

 

3.) Warum hast Du keine BU-Police?

 

Ansonsten würde ich erst einmal zu einer Gesamtübersicht der wichtigsten Punkte raten.

 

Mich wundert z.B., dass Du nicht den aktuellen Gesamtstand der Kredite einerseits und der Anlagen/Depots/Konten andererseits genannt hast. Daraus lässt sich eine (rudimentäte) Vermögensbilanz ableiten und der aktuelle Vermögensstand. Diese Übersicht sollte dann nach Möglichkeit jährlich aktualisiert werden. In harten Zeiten habe ich das als Selbstständiger (auch ohne kleine Kinder) nur nach 2 oder 3 Jahren geschafft, aber sehr viel seltener sollte das nicht sein. Der Fortschritt im Vermögensaufbau kann außerdem durchaus motivierend sein.

 

Zweiter Key Performance Indicator wären die Summe Eurer Einnahmen (hast Du genannt) und die Summe Eurer Ausgaben ohne private Sparleistung (nicht genannt), damit aus der Differenz die potenzielle Sparleistung ermittelt werden kann. Zu dieser Differenz kann man auch noch den vermögensaufbauenden Anteil des Schuldendienstes addieren.

 

Aus der potenziellen Sparleistung lässt sich zum einen errechnen, wann Ihr schuldenfrei seid, und zum anderen der Renditebedarf ableiten, also wie riskant Ihr anlegen solltet, um Eure Versorgungsziele zu erreichen. 

 

vor 6 Stunden von Sisyphus_:

Risikotyp:

Ich: Risikobereit (9/10).

Mein Mann: Mittlere Risikobereitschaft (7/10).

Ob das mal keine (anfängertypische) Selbstüberschätzung ist.

 

9/10 dürfte bedeuten, dass Du auch Wertrückgänge von -50% und mehr akzeptierst, während Du z.B. Deinen beruflichen Umsatz für einige Zeit weitestgehend verlierst (siehe z.B. 2007-2009), der Arbeitsplatz Deines Mannes wackelt und Ihr Euer Haus nur mit hohen Abschlägen verkauft könnt. Diese Risikoklumpung (Murphys Law: Alles, was schief gehen kann, geht zu einem ungünstigen Zeitpunkt schief) ist das Hauptproblem risikoreicher Anlagen, nicht der isolierte Wertverlust von -50%, -60% oder was auch immer. Solch eine schwierige Phase sollte man ohne Notverkäufe überstehen können.

 

vor 6 Stunden von Sisyphus_:

Wir merken, dass diese Struktur wenig transparent ist und es uns schwerfällt, den Überblick über unseren tatsächlichen Cashflow und die verschiedenen Geldtöpfe zu behalten. Wir denken deshalb über die Einführung eines Mehrkontenmodells nach, um unsere Finanzen klarer zu strukturieren und besser zu planen.

Schon mal das C24-Girokonto angesehen? 4 Unterkonten (mit IBAN) zur Vorstrukturierung der Ausgaben (eines für bereits in Excel erfasste regelmäßige Abbuchungen wie Strom, Gas usw., eines für Einkäufe von Lebensmittel und tgl. Bedarf, eines für Urlaube, eines für Sonderausgaben usw). Verzinsung, so dass man auch Reserven dort liegen lassen kann. Gemeinsame Kontoverwaltung über geteilte Konten möglich (=bis zu 2x4 Unterkonten). Usw. usf.

 

Das Ziel wäre, die arbeitsaufwändigen manuellen Buchhungen z.B. der Lebensmitteleinkäufe weitgehend einzusparen.

 

vor 7 Stunden von Sisyphus_:

50 €/Monat in den Quirion 100% Aktien Global Sparplan.

Wenn das nicht einer der alten gebührenfreien Quirion-Sparpläne bis 10.000 € Vermögensstand ist, fallen dabei unnötige Kosten an. Aber das ist eine Lappalie.

 

Jetzt erst einmal das Chaos ordnen, sich einen Überblick verschaffen und die Schulden abbezahlen. Wenn Ihr das erreicht habt, könnt Ihr damit beginnen, Eure Altersvorsorge genauer zu planen und Wertpapiervermögen aufzubauen.

 

Hinsichtlich Deiner Versorgungslücke könntet Ihr darüber nachdenken, eine rechtsgültige faire Ausgleichsvereinbarung unter Euch Eheleuten zu treffen (siehe dazu auch #11), damit Du nicht hintenrunter fällst. Das kann - je nach Ehekultur - etwas befremdlich wirken, aber da kann man ja schaun, wie man das auffängt, damit es nicht wie die Vorbereitung einer Trennung wirkt. ;-)

 

Gutes Gelingen!

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Sapine

1) Vollständigen Ist-Stand erarbeiten

2) Ausgabenübersicht erstellen ob mit oder ohne Mehrkontenmodell finde ich zweitrangig. Die großen Positionen auf mögliche Einsparungen prüfen und anschließend die mittelgroßen. 

3) Den Konsumentenkredit vorrangig zurückzahlen. Bei 950 Euro würde der ja fast 9 Jahre laufen. 

4) 18,6 % des eigenen Bruttoeinkommens fest für die eigene Altersvorsorge einplanen. Die Profitabilität der Architektenkammer prüfen und checken, ob Du später noch Beiträge erhöhen kannst (geht oft nur bis zu einer Altersgrenze). Im Alter ausschließlich auf Aktien zu setzen ist ein heißer Ritt, weswegen ich bei nicht Gefallen der Architektenkammer nach Alternativen schauen würde. Neben der Möglichkeit der freiwilligen Versicherung in der GRV (Vorsicht, da gibt es Tücken, unbedingt mit Steuerberater absprechen) gibt es auch noch Versicherungsmöglichkeiten, mit denen Du steuermindernd vorsorgen kannst. Da kann ein guter Honorarberater Sinn machen. Wenn nichts davon zusagt, das eigene Wertpapierdepot füttern und regelmäßig 18,6 % des eigenen Bruttos abzüglich der 200 Euro für die Architektenkammer einzahlen. Fehlende Zahlungen der letzten Jahren möglichst nachholen. Diese Zahlungen kann man vorrangig in den Monaten mit höheren Einnahmen tätigen.

5) Ein Gemeinschaftskonto einrichten, von dem eure gemeinschaftlichen Ausgaben getätigt werden. Einzahlung im Verhältnis der Nettogehälter erscheint mir fair. 

6) Über einen Ehevertrag zumindest mal nachdenken. 

 

Ich vermute damit dürfte der Handlungsspielraum bis zur Tilgung des Konsumentenkredits weitgehend ausgeschöpft sein. Grundsätzlich wäre auch eine kleine Immobilie als Sicherheitsbaustein für Deine Rente eine Möglichkeit, aber das muss man mögen, der Depp der Mieter zu sein. Kann sich aber durchaus rentieren bei entsprechender Sachkenntnis. 

 

Die Tilgung der übrigen Kredite erscheinen mir nicht so dringlich, da die Zinsen eher moderat sind. Aber was ihr machen solltet ist eine Planung, wie die Anschlussfinanzierung der unterschiedlichen Bausteine Eurer Finanzierung später zusammengeführt werden sollen und können. Wie sehen die Laufzeiten bei den aktuellen Raten aus und wie lange laufen die Kredite bereits?

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Hermann

Es wurden ja bereits viele Gute Punkte genannt.

Bei der Lebensversicherung über Kreuz darauf achten, dass der jeweils Überlebende die Versicherung für den Ehepartner abgeschlossen hat und nicht man selbst und den anderen begünstigt. Im letzten Fall ist das Versicherungsgeld Teil er Erbmasse und muss ggf versteuert werden.

 

Beim Gemeinschaftskonto drauf achten, dass ihr nicht in die Schenkungssteuer-Falle lauft.

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supertobs

Als Architektin bist Du schon in der Immobranche tätig, dazu kommt die eigene Immobilie. Da würde ich nicht noch eine Immobilie angehen zum Fremdvermieten und die wenige kostbare Zeit mit potentiell nervigen Mietern vergeuden.

 

Auch aus mentaler Sicht: Konsumentenkredit und Immokredit schnellstmöglich abzahlen. Dann ist das mal aus dem Kopf und erledigt. Reduziert enorm die Komplexität. ETF und Sparpläne erst mal voll weglassen und sogar auflösen um das Ziel zu erreichen.
Nebenher die Versicherungen durchforsten. 3,3 k sind doch echt viel pro Monat. 
In dieser Zeit die Vorsorgelücke konsequent berechnen und dafür einen mehrgleisigen Plan entwickeln.
 

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Peter23
vor 1 Stunde von supertobs:

Auch aus mentaler Sicht: Konsumentenkredit und Immokredit schnellstmöglich abzahlen

Hier möchte ich widersprechen bzw sehe ich es einfach anders. Klar den Konsumentenkredit sollte man so schnell wie möglich zurückführen, aber die  zinsgünstigen Immobilienkredite würde ich einfach so weiterlaufen lassen, auch weil die Restschulden nach Sollzinsbindung recht niedrig sind.

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Peter23

Die günstigen Kredite zu behalten führt nämlich mE nicht nur langfristig zu einem positiven Zinsdifferenzgeschäft sondern erhöht auch die Liquidität. Denn Geld was in die Tilgung gesteckt wird, ist deutlich schwieriger wieder zu besorgen als jenes, was in liquiden Assets liegt.

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Sisyphus_

Wow - ich bin echt überwältigt von euren tollen und super konstruktiven Antworten. 

 

Ihr helft mir bzw. uns damit wirklich sehr, ins neue Jahr mit neuer Struktur starten zu können (da wir partnerschaftlich denken, brauche ich dazu auch meinen Mann :))!

 

Zum Thema - Übersicht & Transparenz

@satgar @Malvolio @EddisHerrchen @Fondsanleger1966 @Sapine 

Ist Zustand aufstellen ist der richtige erste Weg - wir werden es mit den beiden Instrumenten einer Vermögensbilanz inkl. der Rentenansprüche und mit einem monatlichen Cash-Flow-Forecast für 12 Monate mal versuchen. Und im Anschluss KPIs ermitteln :)

Ihr habt auch völlig zurecht erkannt, dass alles immer etwas überschlägig und ungefähr ist. Eben, weil wir uns bisher nie den Aufwand gemacht haben, alles einmal zusammen zu tragen und bisher auch nicht wirklich den Luxus hatten, Überschüsse zu verteilen. Aber dazu weiter unten mehr. 

 

Zum Thema - Trennung Freiberuf und Privat

@Fondsanleger1966 

Das stimmt natürlich alles. In Wahrheit gibt es "über" meiner freiberuflichen Tätigkeit noch eine Partnerschaft in der ich Gesellschafterin bin - die Einnahmen gehen zu großen Teilen zunächst dort ein und von dort gehen die ersten Kosten der Partnerschaft und Versicherungen und Anschaffungen etc. schon ab. Dann gibt es im Step 2 mein Freiberuflerkonto, da gehen dann meist (es gibt Sonderthemen, die nicht in die Partnerschaft laufen - wie etwa Vorlesungen und Vorträge) die "Anteile" aus der Partnerschaft ein und Ausgaben im Sinne des Sonderbetriebsvermögens ab. Es werden alle Ausgaben und Entnahmen von diesem Konto, die privat sind, auch als Privatentnahme deklariert - meine Steuerberaterin ist da sehr hinterher und die Damen dort führen da auch monatlich Buch - schon wegen der Umsatzsteuervoranmeldung. tltr: Ausgaben wie Urlaub, PV-Anlage etc. gehen erst auf das Gemeinschaftskonto und dann wird da gezahlt - manchmal zahle ich zwar direkt etwas aus dem Freiberufs-Konto -> das deklariert ich dann aber auch sofort so.

 

Zum Thema - Ehe und Ausgleich

@Thomas_384 @Sapine @Fondsanleger1966

Vielen Dank, dass ist ein guter und valider Punkt und natürlich befindet sich dort auch gleich ein Kern der Wahrheit bei vielen sonst angesprochenen Punkten

  • Warum wird aktuell so wenig investiert bei diesen Einnahmen -> Ich arbeite erst seit wenigen Monaten wieder "richtig" nach Kind 2, habe es aber trotzdem geschafft, die Partnerschaft in den letzten Jahren so aufzubauen, dass es Kunden gibt, die sich jetzt auf mein mehr an Zeit freuen. Erst seit 2024 habe ich die Einnahmen wieder durch mehr Zeit steigern können, da sind dann die Ersten Gelder in PV-Anlage (Kleingewerbe meine Mannes), Ausstattung Büro, Privatkontendeckung, Urlaube und ETFs geflossen. Das genannte Netto wird dieses Jahr erstmals erreicht und dann hoffentlich zumindest gehalten werden können - so das Ziel :)
  • Rentenansprüche bzw. Kammeransprüche bei mir so niedrig? Eben weil ich auf Grund der "Care-Arbeit" so wenig eingezahlt habe bzw. konnte. Man muss hier aber dazu sagen, dass die Zahlungen einkommensabhängig sind und ich hier wohl hochskalieren muss dieses Jahr. Die Architektenkammer ist hier quasi der Ersatz zur GRV und auch Pflichtbeiträge. 
  • Ist viel ins Haus gesteckt worden? Ja, es ist eine Denkmalimmobilie mit meinem Büro integriert -> quasi das ganze Geld aus meiner Tätigkeit der vorangegangenen Jahre zw. Kind 1 und 2 ist eingebracht worden über Materialkauf und Handwerkerleistungen. Dazu habe ich als Architektin natürlich alles vom Thema Entwurf bis Bauleitung abgebildet und hier demnach auch viel Arbeitszeit reingesteckt. 
  • Ehevertrag? Ist nicht vorhanden, mein Mann hat das mehrmals angesprochen, aber wie bei den anderen Themen hier genannt, man kommt dann irgendwie nicht dazu sich darum zu kümmern - es gibt immer Themen die mehr "brennen". 

Grundsätzlich fanden wir die Idee nicht schlecht, dass mein Teil eher Vermögen im Sinn von Aktien, Cash und Sonderausgaben etc. ist und mein Mann - auch auf Grund seines Berufs eher klassisch in gesetzlicher und beruflicher Rente unterwegs ist und dies am Ende das Beste aus allen Welten abbildet. Zum Stand heute wäre es aber sicher fair - genau diesen - unser gemeinsames Modell fürs Alter - schriftlich zu fixieren und für den Fall der Fälle fair zu teilen! 

 

Sicherlich ist das auch ein valider Punkt im Hinblick unserer Prioritäten mit dem Umgang der monatlichen "Überschüsse". Weil diese Unwucht in der Vorsorge auch irgendwie dazu führt, dass ich mich, obwohl es faktisch klüger wäre, zuerst die Kredite bzw. den Konsumkredit zu tilgen, lieber meine Überschüsse in ETFs anzulegen (wenn es auch noch nicht viel ist - es sind tatsächlich Stand heute 11 k auf dem ETF-Depot!). Ich habe aber auch bis letztes Jahr noch ein KfW-Gründerdarlehen und beide Bafög-Kredite komplett getilgt - ihr seht - mein Mann und ich kennen uns schon recht lang :)

 

Damit zum Thema - Prioritäten 

Sicherlich der schwierigste Punkt.

Und zunächst muss ich auch hier ganz ehrlich sein. Ein hoher Konsumverzicht oder auch auf Urlaube gänzlich zu verzichten, auch wenn es monetär klüger wäre und man es dann, nach der Abzahlung viel leichter wäre bekommen ich - wir nicht hin. Dafür arbeiten wir zu viel und verzichten auf gemeinsame Zeit, weil Arbeit, auch am Wochenende, auch nachts auch mal an Geburtstagen sein muss, weil es unsere Berufe halt verlangen.

Also wir könnten sicherlich viel mehr sparen und zurückzahlen, ich glaube aber nicht das uns dies als Familie gut tut und richtig ist (und wir es lange durchhalten). 

 

Gerade hier würde mich eure Meinung interessieren. Wieviel Fokus auf Architektenkammer (ja 18,x % sind vorgegeben, aber da gibt es Gestaltungsmöglichkeiten darunter zu bleiben bzw. darüber), wirklich auf ETF für 2-3 Jahre verzichten und den Konsumkredit schnellstens abbezahlen? Die anderen Kredite würde ich tatsächlich laufen lassen und bei den beiden kleinen eventuell eine gemeinsame Folgefinanzierung planen wie @Peter23 sagt. Zudem sehe hier auch den Vorteil der Inflation - die sich i.d.R. mit den Zinsen in unserem Fall etwa die Waage hält. 

 

Thema Versicherungen

Wir sind sicher üppig versichert, da kann man sich bestimmt eher grundsätzlich etwas sparen, aber wir fühlen uns so wohl. Die Versicherungen sind aber mit hier im Forum bekannten Usern (auch ehemaligen ;)) abgeschlossen und beraten wurden :) (in der genannten Summe sind die PKVs bereits enthalten). Das Thema PKV bin ich jetzt zum Jahresende für mich persönlich auch angegangen und habe eine abgeschlossen. 

 

Thema Risikoklasse

Wahrscheinlich hast du vollkommen recht @Fondsanleger1966 . Gern +50% aber höchsten -5%, wahrscheinlich sollten man da jeweils noch 2 Stufen zurück...!

 

Und als letztes das Thema – Kontenmodell

Danke für den Vorschlag mit C24 – eigentlich sollte es möglich sein, dass wir bei der HVB auch beliebig viele Konten bekommen – als valyou Gold bekommt man am Quartalsende alle Gebühren erstattet. Das einzige woran das bisher scheitert: Man muss pro Konto 160 Seiten ausdrucken und unterschreiben und einreichen oder einen Banktermin buchen – wie so oft scheut man hier den Aufwand 

In Summe gilt es für mich mehrere Dinge umzusetzen. Zum einen die genannten praktischen Themen konkret umsetzen (Bilanz, Cashflow, KPIs, Konten). Der nächste Punkt wird der Ehevertrag sein. Weil im Kopf muss es auch noch klick machen. Ich behandel mein Geschäftskonto wie meins und denke bei unserem Gemeinschaftskonto wie als das meines Mannes. Ähnlich sieht es auch beim Thema Rente aus. Eben aus dem Grund wollte ich gern auch mehr für mich selbst machen. Ich glaube mit einem Ehevertrag fühle ich mich dann auch besser so dass diese paar Jahre Fokus auf die Kredite leichter zu verkraften sein.

 

Nochmals tausend Dank für eure vielen konstruktiven Anregungen und eure Zeit! Falls ich jemanden nicht verlinkt habe - sorry dafür! ALL EURE Beiträge weiß ich sehr zu schätzen und fließen in die Entscheidungsfindung ein! :)

 

Zum Schluss meiner Antwort noch das Wichtigste: ich wünsche euch allen ein frohes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2025! 

 

Viele Grüße

Sisyphus_

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Peter23
vor 9 Minuten von Sisyphus_:

Die anderen Kredite würde ich tatsächlich laufen lassen und bei den beiden kleinen eventuell eine gemeinsame Folgefinanzierung planen wie @Peter23 sagt.

Nach meiner Rechnung müsste die Restschuld der beiden kleineren Immobilienkredite ca. 87k sein. Das ist ja verhältnismäßig wenig bei dem Rad, was ihr so dreht.

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FranzFerdinand

Nur für den Aspekt des gemeinsamen Kontos und der gemeinsamen Ausgaben.

 

Wir haben ein Konto, dass wir für die Haushaltskasse benutzen, auf das jeder aus seinem Netto einen Beitrag leistet. Ich, aufgrund meines besseren Einkommens, mehr als meine (ebenfalls in Teilzeit selbständige) Frau. Überschüsse oder Sondereinnahmen packen wir dann auf ein zugehöriges Familien-Tagesgeld, das ist sozusagen die "Schatzkiste" der Familie für Urlaube, Anschaffungen etc. Da hat man dann auch ohne Haushaltsbuch im Blick, was dieses Jahr noch "so geht". Auch Ausgaben fürs Haus werden daraus getätigt. Notfalls gibt jeder noch was dazu aus den eigenen Rücklagen.

 

Vermögensvorsorge macht dann jeder selbst, wobei ich es koordiniere. Auf dem Selbständigen-Konto lagert meine Frau auch die latenten Verbindlichkeiten wie Steuer, Krankenkassennachzahlungen etc. Kann man ja ungefähr abschätzen, was man da vorhalten muss. So belasten solche Ausgaben nicht den "Familienschatz".

 

So hat man immer eine gute Transparenz, vermischt keine Sachverhalte (zB Steuer als Selbständiger), und für alle ist klar, was man sich leisten kann.

Die Komponente langfristiger Vermögensaufbau liegt allein in meiner Hand, durch vermietete Immobilien und Aktien ist hier aber eh das meiste einigermaßen gebunden und wenig zu entscheiden.

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Fondsanleger1966
Am 3.1.2025 um 12:17 von Sisyphus_:

Nochmals tausend Dank für eure vielen konstruktiven Anregungen und eure Zeit!

Gerne!

Am 3.1.2025 um 12:17 von Sisyphus_:
  • Rentenansprüche bzw. Kammeransprüche bei mir so niedrig? Eben weil ich auf Grund der "Care-Arbeit" so wenig eingezahlt habe bzw. konnte. Man muss hier aber dazu sagen, dass die Zahlungen einkommensabhängig sind und ich hier wohl hochskalieren muss dieses Jahr. Die Architektenkammer ist hier quasi der Ersatz zur GRV und auch Pflichtbeiträge.

Wenn die Beiträge einkommensabhängig vom Versorgungswerk festgelegt werden, würde ich sie als Abzug vom Brutto behandeln - wie bei Deinem Mann die GRV-Beiträge - und das erwartete Netto-EK entsprechend niedriger ansetzen, z.B. mit 4.000€ statt 5.000€ im Monat (oder was sich dann auch immer ergibt).

 

Am 3.1.2025 um 12:17 von Sisyphus_:

Gerade hier würde mich eure Meinung interessieren. Wieviel Fokus auf Architektenkammer (ja 18,x % sind vorgegeben, aber da gibt es Gestaltungsmöglichkeiten darunter zu bleiben bzw. darüber), wirklich auf ETF für 2-3 Jahre verzichten und den Konsumkredit schnellstens abbezahlen?

Das sind strategische Fragen, für deren mögliche Antworten es jeweils viele Pros und Contras gibt, die man aber erst sinnvoll abwägen kann, wenn das Datenfundament dafür *belastbar* gelegt ist. Du schreibst ja selbst:

Am 3.1.2025 um 12:17 von Sisyphus_:

Ihr habt auch völlig zurecht erkannt, dass alles immer etwas überschlägig und ungefähr ist. Eben, weil wir uns bisher nie den Aufwand gemacht haben, alles einmal zusammen zu tragen

Wobei mich überschlägig und ungefähr nicht so sehr stören würde, aber Du hast bisher noch gar keinen überschlägigen und ungefähren Wert zu den *wiederkehrenden* Gesamtausgaben im Monatsdurchschnitt angegeben. Nur, dass allein Schuldendienst und Versicherungen zusammen etwas mehr als 6.000 €/Monat betragen und damit höher sind als z.B. die versicherte BU-Rente Deines Mannes brutto ausfällt.

 

Was ist mit den Ausgaben für 

- Ernährung

- Restaurants

- Haushaltsführung

- Kleidung

- Hausnebenkosten

- Autos/Mobilität

- die Kinder

- Hobbys/Mitgliedschaften/Freizeit

- Urlaube

- usw usf.

und den Rücklagen für Instandhaltung, Renovierung und Anschaffungen?

 

Kommt Ihr da insgesamt eher auf 8.000 €/Monat oder 10.000€/Monat?

 

Und was braucht Ihr minimal?

 

Daraus leitet sich die Frage ab, ob die finanzielle Absicherung für Krisensituationen ausreicht. Das ist immer die erste Frage, weit vor Ruhestand & Co!

 

Was wäre z.B., wenn Dein Mann - Gott möge es verhüten - in 1 Monat einen schweren Unfall hätte, Monate/Jahre lang arbeitsunfähig wäre und Du Aufträge abgeben würdest, weil Du Dich um Mann und Kindern kümmern musst? Seid Ihr dafür gut genug abgesichert? Habt Ihr genügend freie und sichere Rücklagen dafür, die Du noch nicht erwähnt hast? Gibt es reiche Ursprungsfamilien, die einspringen würden? 

 

Oder umgekehrt: Was wäre - wir hoffen es natürlich nicht - wenn Dir etwas zustoßen würde und Du dadurch erst AU und dann BU werden würdest? Reicht das Geld dann? Wer kümmert sich um die Kinder? 

 

Wenn solche und weitere Frage geklärt sind (z.B. Wann gibt es wieder Investitionsbedarf bei der Denkmal-Immo? Wie stark werden Deine Einnahmen schwanken? ...), kann man sinnvoll abwägen, was man wann wo einzahlt/anlegt und wie die Steuereffekte dabei sind.

 

Ich an Eurer Stelle würde deshalb jetzt sehr schnell (idealerweise noch in der Weihnachtszeit) eine erste Liste mit den Kostenblöcken und den Schätzungen für diese erstellen. Das kann auch abends bei Rotwein am Kamin sein, wenn die Kinder schlafen. ;-) Dann liegt aufaddiert schon mal eine erste Schätzung für die wiederkehrenden Gesamtausgaben vor.

 

Überlegt Euch dabei auch schon gleich, wie Ihr die Kostenblöcke erfassen wollt, damit Ihr ein gemeinsames Vorgehen habt. Nichts ist nerviger, als nach 1 Jahr Daten sammeln festzustellen, dass diese kaum zu gebrauchen sind, weil zwei Menschen in ihrer jeweiligen Eigenart unterschiedlich erfasst haben.  

 

Sobald Zeit dafür ist, könnt Ihr diese Liste in Excel übertragen. Und wenn wieder Zeit dafür ist, einen Kostenblock nach dem anderen genauer erfassen und überprüfen. Bei manchen (z.B. Hausnebenkosten mit vielen Lastschriften) ist das einfach, bei anderen - z.B. Ernährung - oft eher aufwändig. Da kann dann so etwas wie die C24-Unterkonten helfen oder auch zusätzliche HVB-Girokonten. Nur solltet Ihr das jetzt nicht zu lange aufschieben. Jetzt ist Jahresanfang. Ein guter Zeitpunkt, mit so etwas zu starten.

 

So bekommt Ihr in vielen kleinen Schritten immer bessere/genauere Daten und könnt schon frühzeitig erste Abschätzungen treffen, auch wenn die Daten erst nach einiger Zeit (oft erst nach einem Jahr) wirklich belastbar sind.

 

Viel Erfolg!

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Kai_Eric
Am 3.1.2025 um 12:17 von Sisyphus_:

Damit zum Thema - Prioritäten 

Sicherlich der schwierigste Punkt.

Und zunächst muss ich auch hier ganz ehrlich sein. Ein hoher Konsumverzicht oder auch auf Urlaube gänzlich zu verzichten, auch wenn es monetär klüger wäre und man es dann, nach der Abzahlung viel leichter wäre bekommen ich - wir nicht hin.

Ob ihr auch mal auf etwas verzichten solltet, kann und will euch hier sicher niemand vorschreiben. Das müsst ihr selbst entscheiden. Aber um überhaupt beurteilen zu können, wo all das schöne Geld so hinströmt, und wo es vielleicht sinnvoll ist zweimal drüber nachzudenken, brauchts halt einen Überblick über die Ausgaben. Haushaltsbuch klingt nach schrecklich viel Arbeit, ein sinnvoller Überblick kann aber tatsächlich recht einfach erstellt werden. Der Vorschlag in Beitrag 7 funktioniert meiner Meinung nach ohne besonderen Aufwand sehr gut. Ihr habt mit etwa 3.300€ monatlichen Ausgaben für eure diversen Versicherungen und noch mal knapp 3.000€ Ausgaben zur Kredittilgung natürlich zwei wirklich große Kostenblöcke die euer Nettogehalt sofort mal halbieren - auch deswegen würde ich unbedingt einen Überblick haben wollen, wofür der verbliebene Teil der Nettogehälter draufgeht.

 

Das Gehalt deines Partners sollte meiner Meinung nach nicht direkt auf das Gemeinschaftskonto fliessen, sondern auf sein eigenes Girokonto, und von dort kann er seinen Teil zu den gemeinsamen Kosten aufs Gemeinschaftskonto transferieren. Bekannte haben auch im Zusammenhang mit so einem Gemeinschaftskonto ziemlichen Ärger mit dem Finanzamt - Stichwort "Schenkung unter Ehegatten" - und solch eine klare Trennung der jeweiligen "Gehaltskonten" hilft sicher, so etwas zu vermeiden. Denn das was du hier schreibst, ist so ja nicht wirklich zutreffend, denn ein Gemeinschaftskonto ist ein Gemeinschaftskonto und nicht seins:

Am 3.1.2025 um 12:17 von Sisyphus_:

Ich behandel mein Geschäftskonto wie meins und denke bei unserem Gemeinschaftskonto wie als das meines Mannes.

 

Am 3.1.2025 um 12:17 von Sisyphus_:

Wieviel Fokus auf Architektenkammer (ja 18,x % sind vorgegeben, aber da gibt es Gestaltungsmöglichkeiten darunter zu bleiben bzw. darüber), wirklich auf ETF für 2-3 Jahre verzichten und den Konsumkredit schnellstens abbezahlen?

Ich würde 100% Fokus auf die Architektenkammer setzen. Allein schon, um dich daran zu gewöhnen, das wirklich regelmässig abzudecken. Den Konsumentenkredit nicht priorisiert abzutragen, ist rechnerisch zwar unsinnig, aber evtl. hilft es ja, euch beim Thema Ausgaben zu disziplinieren, wenn da noch eine Schuld für so etwas wie die Küche besteht. Das wäre aus meiner Sicht schon etwas wert, denn die Ausgaben für die Kinder steigen nach meiner Erfahrung überproportional mit deren Alter und wenn ihr jetzt schon kaum Rücklagen bilden könnt, dann wird das in den kommenden Jahren eher nicht leichter.

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hilflos
Am 2.1.2025 um 16:43 von stagflation:

Du könntest überlegen, freiwillig in die GRV einzuzahlen. Die Beiträge wirken steuermindernd.

kann man das überhaupt wenn man pflichtversichert im Versorgungswerk ist.?

Und diese Beiträge sind auch Steuermindernd und daher vermutlich besser dort zu erhöhen

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