Steuer-Tipps/-Hilfe für 10K Online-Business ohne Angestellte?

[bfm]

Hallo zusammen,

 

mein Bruder hat vor 2 Monaten ein Beratungsbusiness gestartet und hat jetzt schon einen Umsatz pro Monat von ca. 8-10K. Er hat die Kleinunternehmer Regelung gewählt, weil er erstmal schauen wollte wie alles wird. Er arbeitet alleine von Zuhause (online) vertreibt keine Produkte, wird auch in Zukunft erstmal keine Angestellten (vllt höchstens irgendwann Freelancer) benötigen. Da wir uns nun fragen, wie wir Steuern sparen könnten trotz Wohnsitz in Deutschland, sind uns Begriffe wie LLC und C-Corporation etc. um die Ohren beim Surfen geflogen.

 

Leider kennen wir uns noch nicht so gut damit aus und unser ganz normaler Steuerberater sagte nur kurz dazu, das ist nicht so sein Gebiet. Neben der Sinnhaftigkeit was das Thema Steuern betrifft, ist meinem Bruder noch sehr wichtig, nicht privat voll zu haften, sondern nur mit der "Firma". Welche Rechtsform etc wäre hier für die Zukunft zu wählen.

 

Da wir nicht ganz dumm weitergehen möchten, bis wir den richtigen Steuerberater gefunden haben wollte ich fragen, wie ihr das seht bzw. was ihr machen würdet und welche sinnvollen Schritte es gäbe und ob es überhaupt so eine Eierlegendewollmilchsau gibt?

 

Wir danken euch sehr im Voraus und wünschen allen einen schönen Abend.

 

Herzliche Grüße

Christian

[stagflation]

Im Internet wird viel Quatsch geschrieben.

 

Richtig ist, dass die Rechtsform wichtig ist. Es gibt aber keine eierlegende Wollmilchsau. Jede Rechtsform hat ihre Vor- und Nachteile. Es ist aufwändig, die Rechtsform später zu ändern. Deshalb muss man gut überlegen, welche Rechtsform für einen selbst geeignet ist. Von Firmensitzen im Ausland würde ich für Deutsche abraten.

 

Was die Haftung angeht: die Haftungsbeschränkung von kleinen Kapitalgesellschaften wird häufig überschätzt. Bei grober Fahrlässigkeit haftet man sowieso. Kredite bekommen kleine Kapitalgesellschaften nur gegen Sicherheiten oder mit persönlicher Haftung der Gesellschafter. Dann haftet man doch mit persönlichem Vermögen. Zielführender ist evtl. der Abschluss einer Betriebs-Haftpflichversicherung, evtl. mit Einschluss von Vermögensschäden.

 

Was die Steuern angeht: Buchhaltung und Steuererklärung für eine Einzelfirma bekommt man evtl. noch selbst hin. Für Kapitalgesellschaften braucht man einen Steuerberater. Ob man mit Kapitalgesellschaften wirklich Steuern sparen kann, ist fraglich. Man kann zwar Gewinne besser in die Zukunft verschieben als mit einer Einzelfirma und erhält dadurch zusätzliche Liquidität. Aber Steuern muss man trotzdem zahlen, nur später. Außerdem gibt es bei Kapitalgesellschaften zusätzliche Anforderungen. Man muss beispielsweise aufpassen, dass es zu keinen verdeckten Gewinnausschüttungen kommt.

 

Generell wäre mein Rat, sich weniger um die Steuern zu kümmern, sondern mehr um die Einnahmen und die Rentabilität. Steuern zahlt man i.d.R. nur, wenn man Gewinne erzielt. Dann sind sie zwar ärgerlich, aber nicht schlimm. Schlimm ist, wenn der Laden nicht ordentlich läuft und man Verluste erwirtschaftet.

[Anjin-san]

Hallo,

etwas genauer sollte es schon sein

"ein Beratungsbusiness"

in welchem Bereich?

Medizin? Bau? Rechtsauskünfte? Lebensberatung? Kapitalanlagen? Wahrscheinlich keine steuerliche Beratung, nicht wahr?

Je nach Bereich gibt es verschiedene Möglichkeiten "nicht privat voll zu haften".

Alle kosten etwas Geld.

Aber zuerst bitte weitere / genauere Infos.

Mit freundlichen Grüßen

[Fondsanleger1966]

Betriebshaftpflicht- und Vermögensschadenshaftpflichtversicherungen sind hoffentlich schon abgeschlossen?

[Cauchykriterium]

vor 2 Stunden von stagflation:

Außerdem gibt es bei Kapitalgesellschaften zusätzliche Anforderungen. Man muss beispielsweise aufpassen, dass es zu keinen verdeckten Gewinnausschüttungen kommt.

Das Problem ist nicht auf die Kapitalgesellschaften beschränkt ...

[bobby13]

Am 1.1.2025 um 18:18 von bfm:

sind uns Begriffe wie LLC und C-Corporation etc. um die Ohren beim Surfen geflogen.

Versuch es doch erstmal mit einer GmbH ;-)