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LongtermInvestor

Reale Gesamtrendite von privaten Haushalten in Deutschland

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Theobuy
vor 33 Minuten von BlindesHuhn88:

Bitcoin/gold da scheiden sich die Geister und auch zwischen den beiden Assets. Gerade  großer Hype wegen Bitcoin Reserve (USA) etc. Russland handelt damit aktuell. Finde ich sehr spannend was hier noch alles passieren kann. Du hast Recht dass du immer einen finden musst der mehr zahlt. Ist aber bei Aktien auch so oder? Hier steht zwar eine Wertschöpfung dahinter aber die wird von den verschiedenen Markt Teilnehmer auch unterschiedlich eingeordnet und somit bewertet oder? 

Über Aktien beteiligt man sich am unternehmerischen Risiko. Unternehmer wollen mit ihrem Produkt/ihrer Dienstleistung Geld verdienen und zwar mehr, als sie in der Bank bekommen. Andernfalls macht es ja wenig Sinn. Da das nicht immer klappt, beteiligt man sich nicht an einem Unternehmen, sondern an möglichst vielen. Und die, die es bis an die Börse schaffen, haben häufig gezeigt, dass sie einen Gewinn machen können. Der wird ausgeschüttet (s. z.B. ein Blick auf Coca-Cola, summiere das mal) und/oder spiegelt sich im Aktienkurs wieder. All dies hat man weder bei Gold noch bei Bitcoin. Ein Barren Gold oder ein Bitcoin sind auch in 1000 Jahren dasselbe. Da ich persönlich ans Unternehmertum glaube, investiere ich in Aktien. Auch wenn sie nicht garantieren, Ergebnisse zu erzielen, die die Inflation übersteigen, sind sie vermutlich eine der wenigen Möglichkeiten, wo zumindest eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie es langfristig schaffen können.

 

vor 45 Minuten von BlindesHuhn88:

Ja genau dieser Zinseszins Effekt... Wann der dann Mal kommt. Bin gespannt wann dieser Zeitpunkt merklich wird. 

Bei Aktien u.U. schwer zu sehen: Aktien schwanken im Preis, es kann ja auch runter gehen. Und wenn man noch nicht so lange investiert ist und das neu investierte Kapital im Vergleich zum bereits investierten noch relativ groß ist, ist Geduld gefragt. In den Musterportfolios sieht man bei den Dividenden-Investoren ja ganz schön, dass die Dividendenzahlungen über die Jahre steigen (ist aber nicht inflationsbereinigt) - da kann man es sehen. In der Zwischenzeit kann man sich - wie in 2024 - daran erfreuen, dass die Kurse allgemein außergewöhnlich stark gestiegen sind und die Inflation deutlich geschlagen haben: über 20% dürfte die Regel im Aktienteil der Portfolios hier im WPF werden.

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hattifnatt
vor 5 Stunden von stagflation:

Wenn ich das Diagramm richtig verstehe, gab es in den USA (und vermutlich auch in anderen Ländern) starke Preisschwankungen - und damit abwechselnd Inflation und Deflation.

Hier ist übrigens eine der Quellen von Picketty selbst, die die starken Schwankungen für UK zeigt (im Anhang auch tabellarisch):

http://piketty.pse.ens.fr/files/capitalisback/CountryData/UK/VariousOfficialSeries/CPIsince1750.pdf

 

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Pickettys Verweis auf die Austen-Romane gibt allerdings ein falsches Bild dieser Epoche - die Ansammlung von Vermögen, das dann in diese "ruhigen Landsitze" investiert werden konnte, war alles andere als risikolos:

https://commonplace.online/article/capital-in-the-eighteenth-century/

Zitat

Jane Austen’s genius lay in part in her novelistic capacity to denominate as timelessly, effortlessly English the landscapes, estates and interiors that had been remade for over a century by imports and by wealth generated in overseas trade and plantations. This is the quiet comfort Piketty finds in her world: if you simply mention the money each character is worth, you have no need to note the chinoiserie that they eat out of (or even evacuate themselves in); nor do you have to think about the origins of all that they consume, from sugar to tobacco, or of the cotton or silk they wear; nor do you have to think about the role played by continual warfare, the slave and bullion trades, or indeed class exploitation at home, in enabling comfortable lives.

 

 

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leoluchs
vor 39 Minuten von hattifnatt:

Pickettys Verweis auf die Austen-Romane gibt allerdings ein falsches Bild dieser Epoche - die Ansammlung von Vermögen, das dann in diese "ruhigen Landsitze" investiert werden konnte, war alles andere als risikolos:

https://commonplace.online/article/capital-in-the-eighteenth-century/

Interessant :thumbsup:. Und zum "Ausgleich" mit Blick auf andere soziale Schichten lese man die Romane von Charles Dickens.

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Rotenstein

@LongtermInvestor Vielen Dank für den Strang.

 

In der Tat ist das Ergebnis ernüchternd. Es zeigt auch, dass sich die Diskussionen hier im Forum oft um Details drehen, während der Elefant im Raum keine Beachtung findet. Man könnte natürlich einwenden, dass die Rendite derjenigen, die den Weg in dieses Forum gefunden haben, besser sein dürfte im Vergleich zu denjenigen, die sich wenig Gedanken dazu machen. Wahrscheinlich ist dies korrekt.

 

Möglicherweise ist ein Teil der unterirdischen Rendite auch dadurch zu erklären, dass viele über gar kein relevantes Vermögen verfügen und es sich dementsprechend auf Girokonto und ein Tagesgeldkonto beschränkt. Hier wäre dann eigentlich nicht die Rendite das Problem, sondern das zu geringe Einkommen oder die zu geringe Sparrate. 

 

Aus meinem deutschen Bekannten- und Verwandtenkreis weiss ich aber auch, dass viele Deutsche teils hohe Beträge auf schlecht verzinsten Konten, insbesondere bei Sparkassen und Volksbanken, herumliegen haben. Hier dürfte eine geringe finanzielle Bildung und eine in Deutschland verbreitete kapitalismuskritische Haltung ursächlich sein. Unternehmen und Aktien sind eben böse, und der Staat und Sparkassen/ Volksbanken gut. Was soll man auch von einem Land erwarten, in dem der Kanzler (und ehemalige Finanzminister!) sein Geld auf dem Sparbuch anlegt. 

 

@stagflation Interessante Daten zur Inflation, die mich überrascht haben, aber wohl erklärbar sind durch die Ausweitung der Kreditwirtschaft und die Aufgabe des Goldstandards. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob ich Piketty trauen würde, ich halte ihn eher für einen Geschichtenerzähler, der sich die Daten passend zurechtlegt, als einen Wissenschaftler, der die Daten unvoreingenommen würdigt. 

 

@BlindesHuhn88 Ja, in der Tat sollte man in dieser Situation vor allem in Aktien anlegen, wenn es die eigene Risikotragfähigkeit und Risikobereitschaft zulassen. Deine Überlegungen gelten nicht nur für Arbeiter, sondern im Prinzip für alle ausser vielleicht gut versorgte Beamte, die auf Steuerzahlers Kosten bis ans Lebensende versorgt werden.

Man kann es auch positiv sehen: Die Anlageformen haben sich demokratisiert, und heute kann ein einfacher Arbeiter eine ebenso gute Rendite erzielen wie die Vermögenselite.

Man muss sich aber bewusst sein, dass die Aktienrenditen nicht garantiert sind und über einen grossen Bereich streuen. Dies tun sie leider nicht nur kurzfristig, sondern auch (relativ) langfristig. Ob deine Rendite am Ende deiner Investitionslaufbahn - sagen wir, nach 30 Jahren - dann bei real 6% oder 11% pro Jahr liegen wird, kann man nicht im Vorhinein wissen. Leider können wir uns die Periode, in der wir anlegen, nicht aussuchen, es ist aber doch sehr wahrscheinlich, dass Aktien langfristig die beste Rendite unter den verfügbaren Assets erzielen.  

Was Kryptoinvestitionen angeht, halte ich diese gegenwärtig noch für Spekulation, die gutgehen kann oder auch nicht. Meine Rente würde ich darauf nicht bauen wollen. Dies sage ich, obwohl ich zu über 40% in Kryptoanlagen investiert bin. 

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Sapine
vor 2 Stunden von BlindesHuhn88:

Mit 7%p.a. hat man eine Verdopplung alle 10 Jahre. Bei 20 Jahren also Faktor 4... Und 30 dann 8. Bleibt spannend ob es so in Schnitt passiert oder ob längere Durststrecken kommen..

Vorsicht, das ist die nominale Entwicklung vor Steuern. Ganz so schnell geht es mit dem Vermögensaufbau dann doch nicht. 

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oktavian
vor 35 Minuten von Rotenstein:

Aus meinem deutschen Bekannten- und Verwandtenkreis weiss ich aber auch, dass viele Deutsche teils hohe Beträge auf schlecht verzinsten Konten, insbesondere bei Sparkassen und Volksbanken, herumliegen haben. Hier dürfte eine geringe finanzielle Bildung und eine in Deutschland verbreitete kapitalismuskritische Haltung ursächlich sein. Unternehmen und Aktien sind eben böse, und der Staat und Sparkassen/ Volksbanken gut. Was soll man auch von einem Land erwarten, in dem der Kanzler (und ehemalige Finanzminister!) sein Geld auf dem Sparbuch anlegt.

ich erwarte da keine erneute Mehrheit für Scholz. Das stimmt insgesamt. Relevant ist wie einfach auch ärmere Menschen ein Depot eröffnen und mit geringsten Beträgen sicher handeln könnten. Der Zugang ist so gut wie lange nicht. Problematisch sind die zunehmenden Privatfirmen, wo es keinen Zugang gibt.

Wie erklärst du den Erfolg von Temu und Shein bei einer kapitalismuskritischen Haltung?

 

vor 51 Minuten von leoluchs:

Interessant :thumbsup:. Und zum "Ausgleich" mit Blick auf andere soziale Schichten lese man die Romane von Charles Dickens.

ja, genau. Die niedrige Inflation war für die Vermögenden (Adelige) positiv. Papiergeld gab es noch nicht und man konnte einfach seinen Schatz halten ohne diesen fürs Wirtschaftswachstum investieren zu müssen.

vor 47 Minuten von Rotenstein:

Man kann es auch positiv sehen: Die Anlageformen haben sich demokratisiert, und heute kann ein einfacher Arbeiter eine ebenso gute Rendite erzielen wie die Vermögenselite.

genau das sehe ich auch. Im 18/19 Jahrhundert musste man aktive Fonds nutzen. Im 20. Jahrhundert kamen die Indexfonds. Informationszugang ist wesentlich besser durchs Internet. Ich fühle mich nicht abgehängt im Vergleich zu vor 35 Jahren, auch ohne bloomberg-terminal. Zudem kann jeder die Fonds vergleichen, was hier im Forum gerne etwas übertrieben wird im Vergleich zur asset allokation.

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen
vor 15 Stunden von StE:

Es wird in Deutschland ja nicht nur bei Einlagen viel am Wegesrand liegen gelassen. Man nimmt Micker-Zinsen der Bank, statt Geldmarkt. Bezahlt 2% TER oder mehr an eine Fondsgesellschaft. Sind wirklich die Anlagen grenzdebil, oder eher die Kundschaft?

Weder noch. Ich hatte zu diesem Thema ein interessantes Video gesehen. Ich glaube sogar von einem Russen, das seine Daten international sammelt, d.h. nicht Deutschland-spezifisch. Das liegt an anderen Zeiten. Die Babyboomer-Generation hat ganz anders angelegt, weil sie es sich leisten konnten. Sie lebten in einer Zeit, als die Wirtschaft durch die Nachfrage ihrer Generation ständig gewachsen ist, damit auch die Gehälter. Auch die Renten ihrer Eltern waren sicher. Sie hatten daher keinen sonderlichen Druck, das Risiko eines Aktieninvestments einzugehen. Das Geld hat trotzdem gereicht.

 

Bei den Generationen danach und den Generationen, die jetzt auf den Arbeitsmarkt kommen, sei die Situation ganz anders. Sie hätten kaum eine andere Wahl, als in Aktien zu investieren. Da könne man sich auch schlecht leisten, zuviel schlecht verzinstes Geld auf den Konten rumliegen zu lassen und zuviel Geld an Bankberater abzuführen.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
vor 15 Stunden von StE:

Es wird in Deutschland ja nicht nur bei Einlagen viel am Wegesrand liegen gelassen. Man nimmt Micker-Zinsen der Bank, statt Geldmarkt. Bezahlt 2% TER oder mehr an eine Fondsgesellschaft. Sind wirklich die Anlagen grenzdebil, oder eher die Kundschaft?

Weder, noch. Es sind primär die vermeintlichen Verbraucherschützer und die Politiker, die immer neue Regulation zu Anlegerbehinderung erlassen, denen aber der Blick fürs Wesentliche völlig abgeht. Oder durch Lobbyisten erfolgreich ausgeblendet wird.

Warum muss nicht bei jeder Finanzberatung auf der 1. Seite(!) stehen, wieviel einmalige Kosten und wieviel laufende Kosten in den angedienten Produkten versteckt sind? Ich sehe immer wieder dicke Ordner als "Beratungsergebnis", in denen diese Zahlen zwar vorhanden sind (da regulatorische gefordert), aber nur weit verstreut und möglichst vergraben in unwesentlicher Prosa, die der "Normalberatene" nicht liest.

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Yerg
vor 10 Stunden von stagflation:

 

@Yerg: in dem Artikel, auf den Du verlinkt hast, ist von massiven Preissteigerungen bei Lebenmitteln und Konsumgütern die Rede. Das ist möglicherweise etwas anderes als die Inflation? Es könnte sein, dass diese Preis-Fluktuationen nur temporär waren? Es könnte natürlich auch sein, dass Piketty unrecht hat. Es ist jedenfalls ein spannendes Thema!

Danke für die ausführliche Zitation. Piketty ist zum Glück recht transparent darin, seine Quellen und Datenreihen offenzulegen. @hattifnatt hat diese ja auch bereits zitiert. Tatsächlich ergibt sich daraus für den Gesamtzeitraum 1700-1820 (der Datenpunkt in dem Diagramm von Piketty) insgesamt kaum Kaufkraftverlust – aber mit dramatischen Schwankungen zwischendurch, von 1799 auf 1800 lag die jährliche Inflation bei 32,5 % (nach "Schumpeter (1938) as printed in Mitchell (1988 p. 719), 'consumers' good'", so die Quellenangabe von Piketty in seiner Excel-Tabelle).

 

Von einer "hohen Geldwertstabilität" zu sprechen, wie Piketty es tut, halte ich mit Blick auf die Rohdaten für irreführend. Es gab über längere Zeiträume einen im Durchschnitt sehr geringen Kaufkraftverlust, ja, aber wer den Großteil seines Einkommens für Lebensmittel und Konsumgüter ausgeben muss, hat nichts davon, dass die Preise sich in 10-20 Jahren wieder normalisiert haben werden. Stellt euch vor, die Politik würde heute sagen, "keine Sorge, statistisch ist erwartbar, dass es 2035 ein Päckchen Butter wieder für 1€ gibt".

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LongtermInvestor
· bearbeitet von LongtermInvestor

Was aus meiner Sicht noch dazukommt - für den typischen Haushalt wird die Inflation noch deutlich höher sein und den Vermögensaufbau belasten, als die Durchschnittswerte suggerieren. Das liegt auch an der Zusammensetzung des Indexkorbes.

 

Wenn als Beispiel ein "Basis-Golf" und durchschnittliche Immobilienpreise herangezogen werden wird es recht deutlich. Das trifft natürlich Haushalte mit geringeren Einkommen deutlich stärker im Konsum als den "Besserverdiener", der sich Gedanken über seine Sparrate machen kann.

 

 

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Yerg
vor 2 Stunden von oktavian:

Wie erklärst du den Erfolg von Temu und Shein bei einer kapitalismuskritischen Haltung?

Genauso wie den Kauf von Discount-Fleisch bei einer massentierhaltungskritischen Haltung.

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor 2 Stunden von Ramstein:

Warum muss nicht bei jeder Finanzberatung auf der 1. Seite(!) stehen, wieviel einmalige Kosten und wieviel laufende Kosten in den angedienten Produkten versteckt sind? 

Das Problem dabei ist, dass der Filialbankkunde der noch Fonds bei seinem Berater kauft, mit diesen Zahlen wenig bis nichts anfangen kann und auch nicht die renditemindernde Bedeutung höherer laufender Kosten über Jahrzehnte erfassen kann. 

Indem man Fonds in zwei Varianten anbietet (das macht z.B. die DEKA),  einmal mit Ausgabeaufschlag und niedrigen hohen laufenden Kosten, einmal ohne Ausgabeaufschlag und dafür mit noch höheren laufenden Kosten, kann man als Bank ganz nett tricksen. 

 

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor 5 Stunden von hattifnatt:

Pickettys Verweis auf die Austen-Romane gibt allerdings ein falsches Bild dieser Epoche - die Ansammlung von Vermögen, das dann in diese "ruhigen Landsitze" investiert werden konnte, war alles andere als risikolos:

https://commonplace.online/article/capital-in-the-eighteenth-century/

 

vor 4 Stunden von leoluchs:

Interessant :thumbsup:. Und zum "Ausgleich" mit Blick auf andere soziale Schichten lese man die Romane von Charles Dickens.

Für Deutschland könnte man noch Georg Büchner https://www.projekt-gutenberg.org/buechner/landbote/landbote.html ,  Gerhart Hauptmann (Die Weber) oder Werke, die sich damit beschäftigen, wie die Fürsten ihre Landeskinder für Geld als Kanonenfutter nach Amerika verkauften https://www.projekt-gutenberg.org/kapp/soldaten/chap009.html hinzunehmen.

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Schwachzocker
vor 1 Stunde von Ramstein:

Weder, noch. Es sind primär die vermeintlichen Verbraucherschützer und die Politiker, die immer neue Regulation zu Anlegerbehinderung erlassen, denen aber der Blick fürs Wesentliche völlig abgeht. Oder durch Lobbyisten erfolgreich ausgeblendet wird.

Warum muss nicht bei jeder Finanzberatung auf der 1. Seite(!) stehen, wieviel einmalige Kosten und wieviel laufende Kosten in den angedienten Produkten versteckt sind? Ich sehe immer wieder dicke Ordner als "Beratungsergebnis", in denen diese Zahlen zwar vorhanden sind (da regulatorische gefordert), aber nur weit verstreut und möglichst vergraben in unwesentlicher Prosa, die der "Normalberatene" nicht liest.

Die Kenntnis über Kosten sind nicht das Hauptproblem. Das kann man ja mühelos konkret erfragen, und man kann es sich auch schriftlich geben lassen.

Die Probleme sind folgende:

 

- Der Käufer will gar nicht wissen, was es kostet.

- Der Käufer vergleicht die Preise nicht.

 

Das kann man Regulieren soviel man möchte. Es wird nichts nützen.

Es kann dann so bleiben wie es ist.

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 12 Minuten von Schwachzocker:

Die Probleme sind folgende:

 

- Der Käufer will gar nicht wissen, was es kostet.

- Der Käufer vergleicht die Preise nicht.

 

Das kann man Regulieren soviel man möchte. Es wird nichts nützen.

+1 Ich vermute auch, dass es bei vielen Menschen nichts bringt, Kosten deutlicher aufzuzeigen.

Es ist wie bei vielen Dingen im Alltag.

Klassisches Beispiel:

Obwohl man heute ohne Probleme und einfach mit Vergleichsportalen samt einigen Klicks viel Geld sparen kann (Strom, Gas, DSL, Versicherungen)...tun viele es nicht, jammern aber stattdessen herum, dass sie kaum mehr über die Runden kommen, weil alles  so teuer ist.

Dabei war es noch nie so einfach wie heute, seine Ausgaben zu optimieren/alles effizienter zu machen.

 

Es fehlt an Finanzieller Bildung, an Effizienz beim.Umgang mit Geld an sich (das hat nichts mit Börse oder Anlageprodukten zu tun) und einem Gespür, was zu teuer ist im Verhältnis zum Einkommen/Vermögen (sprich...Leben über den Verhältnissen).

Aber wenn man das nie gelernt hat oder lernen will...keine Chance...da bringen auch Gesetze nichts.

Wenn ich mich mit 8500 netto pro Monat als ziemlich arm bezeichne und jammere, dann liegt das Problem nicht beim Staat oder der Inflation, sondern im Spiegel.

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Ramstein
vor 24 Minuten von Puppi:

+1 Ich vermute auch, dass es bei vielen Menschen nichts bringt, Kosten deutlicher aufzuzeigen.

Es ist wie bei vielen Dingen im Alltag.

Das sehe ich anders. Wenn ich die folgende Tabelle zeige, fällt fast allen die Erkenntnis wie Schuppen aus den Haaren:

 

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 26 Minuten von Ramstein:

Wenn ich die folgende Tabelle zeige, fällt fast allen die Erkenntnis wie Schuppen aus den Haaren:

Wenn das so klar ist mit den Kostennachteilen ("fast alle")...wie erklärst du dir dann, dass selbst hier im Forum immer noch nicht wenige Anleger herumgeistern, die weiter auf schweineteure aktive Fonds setzen und denken, dass die Gebühren gerechtfertigt sind? Diese Anleger sind Leute mit meist ausreichend finanzieller Bildung. Was denkst du, was dann bei Menschen los ist, die keine ausreichende finanzielle Bildung haben? Die lassen sich trotz dieser Tabelle oben vom Bankberater immer noch dazu bringen, die teureren Produkte im Vergleich zu spottbilligen ETFs zu wählen.

 

Vermutlich ist es insgesamt eine Mischung aus Beidem.

- Kosten werden wie du sagst immer noch nicht deutlich genug ausgewiesen

- die Schuld liegt beim Verbraucher selbst (oft ist man einfach zu faul, um sich mit der Materie zu beschäftigen und vertraut dann einfach einem Bankberater oder dem örtlichen Versicherungsmenschen...weil es  bequemer ist und man Verantwortung abgeben kann)

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leoluchs
vor einer Stunde von Lazaros:

 

Für Deutschland könnte man noch Georg Büchner https://www.projekt-gutenberg.org/buechner/landbote/landbote.html ,  Gerhart Hauptmann (Die Weber) oder Werke, die sich damit beschäftigen, wie die Fürsten ihre Landeskinder für Geld als Kanonenfutter nach Amerika verkauften https://www.projekt-gutenberg.org/kapp/soldaten/chap009.html hinzunehmen.

Friedrich Schiller: Kabale und Liebe

Und nun wieder zur Gesamtrendite :)

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Puppi
· bearbeitet von Puppi

Allgemein zum Thema Inflationsdaten und Realverlusten von Vermögen:

 

Ist es so, dass jeder Verbraucher/Haushalt hier ähnlich oder gar gleich belastet wird und diese grausamen Statistiken und Zahlen vollends erfüllt?

Oder ist es eher so, dass es auch hier schon bei den reinen Ausgaben und Verhaltensweisen teils massive Unterschiede gibt?

Ist es egal, ob man...

- das teure Mineralwasser vom örtlichen Getränkemarkt wertvoller findet als das billige Aldi-Wasser?

- die teure Versicherung der Allianz vom örtlichen Versicherungs-Heini "besser" findet als die billige online von der HUK24?

- Gas und Strom vom örtlichen Betreiber "kundenfreundlicher" und "stabiler" ("da weiß ich, dass nichts passieren kann") findet, als das deutlich günstigere Angebot von andern Betreibern, die man ohne Probleme heute per Klick ansteuern kann?

- das DSL/den Mobilfunkvertrag von der Telekom "stabiler" findet als das der günstigeren Konkurrenz?

usw... (bis man dann eben u.a. auch bei den genannten, teuren aktiven Fonds landet bzw. es reicht ja schon ein GPO vom Beck mit ca 0,8% p.a., um den Teil im Hirn zu triggern, der es halt "gerne glauben will").

 

Daher finde ich:

Inflation ist nicht gleich Inflation bei jedem (also nicht gleich "schlimm")...man hat heute viel mehr selbst in der Hand als man denkt.

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PapaPecunia
vor 20 Stunden von Der Heini:

Und mit welcher Realrendite rechnet man hier im Forum so?

Hatte immer das Gefühl, daß die meisten auch nur mit 1-2% zukünftiger Realrendite im Gesamtportfolio rechnen.

Ich glaube viele lügen sich hier sauber in die Tasche und betrachten ausschließlich ihren Aktienanteil vor Steuern. 

 

vor 20 Stunden von Der Heini:

Wenn man jetzt noch die Aversion des Durchschnittsdeutschen bzgl. Aktien und ETFs mit berücksichtigt, hätte ich mit mehr auch nicht gerechnet.

Sehe ich ganz genau so bzw. noch düsterer:  Hierzulande haben ja viele eine komplette Aversion dagegen irgendetwas mit dem Geld zu machen. Da wäre der gesalzene DEKA XYZ schon ein echter Fortschritt. 

Ich kenne ein Lehrerehepaar mit Kindern, mittleren Alters, beide verbeamtet - die wussten noch nicht einmal, dass es sowas wie Tagesgeld gibt. Da brauch ich mit einem ETF gar nicht erst anfangen, das ist für solche Leute komplettes Teufelszeug.

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satgar
vor 45 Minuten von Puppi:

Inflation ist nicht gleich Inflation bei jedem (also nicht gleich "schlimm"

An sich hast du recht. Der Warenkorb oder Konsum eines jeden einzelnen ist so unterschiedlich wie der Mensch als Individuum selbst. Nur lässt sich damit halt nicht arbeiten und nichts bewerten. Selbst hochgradig gut gebildete Menschen können keine für sich selbst gültige Inflation ermitteln und berechnen. Ist man ein „Mehr-Personen-Haushalt“, nochmals darüber hinaus. Ich behaupte: Niemand kann seine persönliche Inflation ausrechnen und kennt diese. ME kann daher nur mit Durchschnitten und der Statistik gerechnet werden.

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Sapine
vor 3 Stunden von Yerg:

Danke für die ausführliche Zitation. Piketty ist zum Glück recht transparent darin, seine Quellen und Datenreihen offenzulegen. @hattifnatt hat diese ja auch bereits zitiert. Tatsächlich ergibt sich daraus für den Gesamtzeitraum 1700-1820 (der Datenpunkt in dem Diagramm von Piketty) insgesamt kaum Kaufkraftverlust – aber mit dramatischen Schwankungen zwischendurch, von 1799 auf 1800 lag die jährliche Inflation bei 32,5 % (nach "Schumpeter (1938) as printed in Mitchell (1988 p. 719), 'consumers' good'", so die Quellenangabe von Piketty in seiner Excel-Tabelle).

Wie man heute weiß hatte ein Vulkanausbruch in Island (1783 Laki Felder) fatale Folgen für das europäische Wetter in den Folgejahren. Erst blieb der Sommer aus, dann kam es infolge Tauwetters zu verheerenden Überschwemmungen. 1789 hatte sich das zwar bereits wieder halbwegs normalisiert, aber die Bauern hatten zu nicht unerheblichen Teilen ihr Saatgetreide aufgegessen. Es gibt ernst zu nehmende Überlegungen, dass die französische Revolution durch diese Randbedingungen begünstigt wurde. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass in diesem Umfeld Lebensmittelpreise "stabil" bleiben. 

https://www.geo.de/natur/historische-katastrophe-1783--vulkan-laki-bricht-auf-island-aus-34299910.html

https://scilogs.spektrum.de/geschichte-der-geologie/der-ausbruch-des-laki-1783/

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LongtermInvestor
· bearbeitet von LongtermInvestor

Um auf die Real Returns zurückzukommen. Schauen wir mal auf die sehr langfristigen historischen Real Returns unterschiedlicher Assets seit 1801:

 

In der Sub-Periode 2000-2021 liegen die Real Returns für Stocks bei rd. 5,2% (7,8% nom.). 

 

Quelle: Jeremy J. Siegel, Stocks for the Long Run:

Real Returns after Inflation 

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Und hier die Nominal Returns:

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor einer Stunde von LongtermInvestor:

Um auf die Real Returns zurückzukommen. Schauen wir mal auf die sehr langfristigen historischen Real Returns unterschiedlicher Assets seit 1801:

 

Auch von Kommer gibt es dazu was (Seite 6), das einen erdet und zeigt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen:

Zitat

https://www.gerd-kommer-invest.de/wp-content/uploads/2017-Kommer-BV-VZ-Praesentation-V12.pdf  

 

Inflationsbereinigte, historische Renditen ausgewählter Asset-Klassen von 1900 bis 2016 (117 Jahre) 

Alle Renditen ohne Kosten und Steuern

 

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BlindesHuhn88
vor 2 Stunden von PapaPecunia:

Ich glaube viele lügen sich hier sauber in die Tasche und betrachten ausschließlich ihren Aktienanteil vor Steuern. 

Hm müsste es nicht funktionieren wenn ich meine Erträge (nach Steuern) abzüglich der Inflation rechnen?

Warum sollte das nur 1-2% raus kommen....

 

10% Rendite 

7,5% nach Steuern

Abzgl. 3% Inflation

Wären doch immer noch gute 4% Rendite oder? 

Hab ich da einen Denkfehler?

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