Blorius Dezember 28, 2024 Hallo zusammen, herzlichen Dank vorab für das Lesen meines Beitrages. Grundsätzliches: Meine Frau und ich haben etliche Versicherungen über die DVAG/Generali laufen und sind dabei sehr zufrieden. Sämtliche Schäden wurden bisher ohne Probleme in Windeseile beglichen. Persönliche Ansprechpartner schätzen wir hierbei sehr. Jetzt habe ich ein Angebot für einen Riester bekommen. Zu meiner Person: Alter: 31 Familienstand: Verheiratet, derzeit keine Kinder Beruf: Beamter im höheren Dienst Bayern (A13Z, Endstufe vermutlich bei A15), 40 Dienstjahre zur vollen Pensionshöhe sind möglich. Wohnsituation: Elternhaus wurde überschrieben und ist schuldenfrei, größere Sanierungen folgen jedoch (ich rechne mit einem Kapitalbedarf von 200k-300k) Persönlich halte ich vom Riester aufgrund der erhöhten Kosten und des geringen Umfangs des Kapitals, welches frei und renditestark angelegt werden darf, eher wenig. Ich müsste den Höchstsatz von 1.925 € pro Jahr (160,42 pro Monat) einzahlen und könnte wohl ca. 35 % davon über die Steuererklärung wieder reinholen. Eckdaten zum Produkt: Versicherungsbeginn 01.01.2025 vereinbarter Beginn der Rentenzahlung: 01.04.2059 Rentengarantiezeit: 5 Jahre Aus Gründen der Übersicht, anbei einige Ausschnitte des Vertrages: Hier sind die monatlichen Altersleistungen ja deutlich geringer als beim obigen Bild. Sind hier also alle Kosten mit berücksichtigt und oben nicht? Und nichts für ungut...5 % halte ich schon für sehr optimistisch und mit den 284 €, die ja noch versteuert werden müssen, gewinne ich nach über 30 Jahren Inflation definitiv keinen Krieg. Hier kommt nun noch eine Kostenübersicht: Hier noch eine weitere Übersicht: Erneut, vielen Dank fürs Lesen und Eure Meinungen. Persönlich bin ich nicht sonderlich überzeugt, da es auf mich eher so wirkt, als würde hauptsächlich die Versicherungsgesellschaft davon profitieren. Zudem stört mich der Gedanke, nur 30 % des Wertes bei der Pensionierung ohne weitere Abzüge entnehmen zu dürfen. Wer weiß, was die Zukunft und die Gesundheit zu bringt. Weihnachtliche Grüße und guten Rutsch Blorius Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Dezember 28, 2024 vor 2 Minuten von Blorius: Ich müsste den Höchstsatz von 1.925 € pro Jahr (160,42 pro Monat) einzahlen und könnte wohl ca. 35 % davon über die Steuererklärung wieder reinholen. Nicht vergessen, dass du im Gegenzug auf die spätere Rente Steuern bezahlen musst. Bei dir als Beamtem wird der Steuersatz im Alter kaum niedriger liegen als jetzt. vor 4 Minuten von Blorius: Persönlich bin ich nicht sonderlich überzeugt, da es auf mich eher so wirkt, als würde hauptsächlich die Versicherungsgesellschaft davon profitieren. Eher die DVAG, aber das ist sowieso so. 3% Effektivkosten … na ja, sagen wir lieber nichts dazu Zusammenfassung: Riester dürfte prinzipiell nicht das Richtige für dich sein, und dieses konkrete Produkt sowieso nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blorius Dezember 28, 2024 1 minute ago, chirlu said: Nicht vergessen, dass du im Gegenzug auf die spätere Rente Steuern bezahlen musst. Bei dir als Beamtem wird der Steuersatz im Alter kaum niedriger liegen als jetzt. Ja, das ist mir bewusst. Das ist ein weiterer meiner Kritikpunkte an dem Produkt. 1 minute ago, chirlu said: Eher die DVAG, aber das ist sowieso so. 3% Effektivkosten … na ja, sagen wir lieber nichts dazu Zusammenfassung: Riester dürfte prinzipiell nicht das Richtige für dich sein, und dieses konkrete Produkt sowieso nicht. Danke für deine Meinung und schnelle Antwort. Das gleiche Gefühl habe ich ebenfalls. Ich werde zeitnah noch in einem anderen Bereich mein Depot posten/vorstellen. Ich fürchte, das habe ich mir etwas besser vorgestellt, als es sich tatsächlich entwickelt *g* Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PrivateBanker Dezember 28, 2024 · bearbeitet Dezember 28, 2024 von PrivateBanker Wertentwicklung 6% sind netto 3% Warten wie es nach der Wahl mit dem aktuell auf Eis liegenden Vorschlag weiter geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Dezember 28, 2024 vor 1 Minute von PrivateBanker: Warten wie es nach der Wahl mit dem aktuell auf Eis liegenden Vorschlag weiter geht. Aber auch da wird es dabei bleiben, dass nachgelagerte Besteuerung für Beamte einfach nicht interessant ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PrivateBanker Dezember 28, 2024 vor 1 Minute von chirlu: Aber auch da wird es dabei bleiben, dass nachgelagerte Besteuerung für Beamte einfach nicht interessant ist. Hab ja nix gegenteiliges behauptet. Wenn es zukünftig nicht kostengünstiger wird, dann verzichte ich lieber auf die Förderung und mache einen ETF Sparplan. Evtl. eine gescheite Nettopolice mit ETFs Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation Dezember 28, 2024 2,99% Effektivkosten. Das ist viel zu viel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Dezember 28, 2024 vor 1 Minute von stagflation: 2,99% Effektivkosten. Das ist viel zu viel. Die DVAG würde eher sagen, das ist ihr eigentlich noch zu wenig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blorius Dezember 28, 2024 8 minutes ago, PrivateBanker said: Hab ja nix gegenteiliges behauptet. Wenn es zukünftig nicht kostengünstiger wird, dann verzichte ich lieber auf die Förderung und mache einen ETF Sparplan. Evtl. eine gescheite Nettopolice mit ETFs In welcher Höhe wären diese denn angemessen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Dezember 28, 2024 vor 2 Minuten von Blorius: In welcher Höhe wären diese denn angemessen? Für Riester vielleicht Effektivkosten von 0,6% oder so (davon 0,2% für die Fonds-TER). Für eine normale fondsgebundene Rentenversicherung noch weniger. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar Dezember 28, 2024 · bearbeitet Dezember 28, 2024 von satgar vor 9 Minuten von Blorius: In welcher Höhe wären diese denn angemessen? Unter 1% Effektivkostenquote sind am Markt möglich. Alte Leipziger HFR50 oder Volkswohl Bund Fondsriester. Jeweils alle als Nettotarife ohne Provision gegen günstiges Honorar einkaufbar. Aktuell würde ich aber die Bundestagswahl sowie weitere Regierungsbildung abwarten und sehen, worauf man sich dort beim Thema Altersvorsorge verständigt. Klar bleibt aber immer: die Produkte des Strukturvertriebs DVAG sind zu teuer für den Endkunden und das kratzt massiv an der Rendite/Performance. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PrivateBanker Dezember 28, 2024 sehe Riester als Standardprodukt, Für den Versicherungsmantel max. 0,5 % plus Kosten im Fonds Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blorius Dezember 28, 2024 Vielen herzlichen Dank für den bisherigen Input. Schön zu sehen, dass ich mit meiner Einschätzung nicht so falsch lag. Ich habe derzeit ein aktiv gemanagtes Depot, vermutlich ist das auch zu teuer. Die Rendite lässt jedenfalls zu wünschen übrig. Dies poste ich dann aber die Tage in den richtigen Forenabschnitt. Zum Glück sind da bisher nur wenige Tausend Euro drin, also verschmerzbares Lehrgeld. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar Dezember 28, 2024 So kann das übrigens bei der Alte Leipziger aussehen. Das dort im dynamischen Drei-Topf-Hybrid aus Deckungskapital (Zinsen), Wertsicherungsfonds und selbst ausgesuchten Fonds die Effektivkostenquote so hoch aussieht, liegt übrigens daran, dass Kickback Ausschüttungen und Fondsüberschüsse dort nicht positiv angerechnet werden dürfen. Die machen im Modell der AL aber massiv etwas aus, weil dort auch viel Kapital liegt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blorius Dezember 28, 2024 Welche monatlichen Zahlungen könntest du denn hier im Alter erwarten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar Dezember 28, 2024 · bearbeitet Dezember 28, 2024 von satgar vor 36 Minuten von Blorius: Welche monatlichen Zahlungen könntest du denn hier im Alter erwarten? Mit Hochrechnungen sollte man nicht arbeiten, da es dazu keine einheitlichen Berechnungsvorgaben gibt, wie das zu machen ist. Ich geb dir mal Beispiele aus ein und derselben AL Datei/Berechnung, nur auf unterschiedlichen Seiten. Man kann sich auf derlei Angaben nicht verlassen. Klar bleibt immer nur eine stumpfe Mathematik: die selbe Vorsorgeform (zB Riester) bei gleicher Anlage (zb Weltweite Aktienanlage) wird dort mehr abwerfen, wo die Kosten günstiger sind. Egal was der Versicherer vorrechnet. Schau jetzt hier mal alle Seiten an, betrachte ausschließlich das Guthaben bei 2% p.a.: Welcher Wert der 2% „stimmt“ nun? Und welche Berechnungsvariante setzt die DVAG ein, oder Mitbewerber? Wer Hochrechnungen vergleicht, um Angebote zu vergleichen, wird letztlich von vorne bis hinten beschissen. Denn die Versicherer wissen eines ganz genau: der Laie wird glauben, dass das Angebot, egal was es kosten mag, mit den höchsten Guthabenständen und den höchsten ausgewiesenen Renten, das beste sein müsse. Weit gefehlt. Ich hab mich in meiner Betrachtung übrigens bewusst auf „Guthaben“ konzentriert. Sich rentenleistungen anzugucken führt noch mehr in die Irre, da es dort verschiedene „Überschussmodelle“ gibt, wie man in der Rentenphase an Zinserträgen beteiligt wird. Die bekanntesten werden hier erläutert:https://www.franke-bornberg.de/blog/altersvorsorge-ueberschuesse-im-rentenbezug-teil-1-die-qual-der-wahl Je nachdem, welches Modell zur Berechnung eingesetzt wird (vom Endkunden gewünscht oder vom Vermittler in der Software gewählt), sieht die Rente in den Angeboten mal höher oder niedriger aus. Hinzu kommen noch wesentliche Parameter wie Rentenbeginn-Alter und Rentengarantiezeit. Der Vergleich von derlei Zahlen ist also höchst komplex. Obacht, beim reinen Zahlenvergleich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
and Dezember 28, 2024 Da hat man "Effektivkosten" von 0,49 Prozentpunkten im "Produktinformationsblatt" stehen, aber in der Auszahlungsphase wartet "Verwaltungskosten während der Auszahlungsphase, monatlich bezogen auf die monatliche Altersleistung: 3%" auf Ausübung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar Dezember 28, 2024 vor 1 Minute von and: Da hat man "Effektivkosten" von 0,49 Prozentpunkten im "Produktinformationsblatt" stehen, aber in der Auszahlungsphase wartet "Verwaltungskosten während der Auszahlungsphase, monatlich bezogen auf die monatliche Altersleistung: 3%" auf Ausübung. Die Prozentwerte beziehen sich aber halt auf unterschiedliche Grundwerte. Die 0,49% mindern die jährliche Performance der Police, somit die Entwicklung des gesamten Guthabens. Das ist massiv viel Geld in EUR gesehen. Wenn der Anbieter bei der Auszahlung der Rente von dieser monatlich 1,5% wegnimmt, oder 2,5%…oder gar 3% (was überdurchschnittlich ist wohlgemerkt), dann ist das trotzdem die viel weniger schlimme kostenposition als die Effektivkostenquote in der Sparphase. Die Wichtigkeit jeder einzelnen Position muss man da im Blick behalten. Lieber 0,49% in der Sparphase und 3% in der auszahlungsphase, als 2% in beiden Phasen oder sowas. Die Kosten der Auszahlungsphase sind viel weniger relevant. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Dezember 28, 2024 vor 7 Minuten von and: Da hat man "Effektivkosten" von 0,49 Prozentpunkten im "Produktinformationsblatt" stehen, aber in der Auszahlungsphase wartet "Verwaltungskosten während der Auszahlungsphase, monatlich bezogen auf die monatliche Altersleistung: 3%" auf Ausübung. Welches Beispiel ist das? vor 3 Minuten von satgar: Wenn der Anbieter bei der Auszahlung der Rente von dieser monatlich 1,5% wegnimmt, oder 2,5%…oder gar 3% (was überdurchschnittlich ist wohlgemerkt), dann ist das trotzdem die viel weniger schlimme kostenposition als die Effektivkostenquote in der Sparphase. Ja. Bei 30 Jahren Laufzeit einer Einmalanlage sind 0,49% p.a. und 3% Kosten der Rente äquivalent zu 1,5% Rentenkosten und 0,54% p.a. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
and Dezember 28, 2024 vor 57 Minuten von chirlu: Welches Beispiel ist das? Aus einem Angebot "Riester Rente (RZU)" der HUK-COBURG Lebensversicherung AG. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar Dezember 28, 2024 · bearbeitet Dezember 28, 2024 von satgar vor 7 Minuten von and: Aus einem Angebot "Riester Rente (RZU)" der HUK-COBURG Lebensversicherung AG. Interessant. Käme mir aber wegen der HUK als Lebensversicherer und der rein klassischen Zinsvariante ohne Fonds nicht ins Portfolio ^^ Rein kostenseitig kann man nicht sooo viel meckern. Trotzdem nicht mein Ding. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
and Dezember 28, 2024 vor 7 Minuten von satgar: Interessant. Käme mir aber wegen der HUK als Lebensversicherer und der rein klassischen Zinsvariante ohne Fonds nicht ins Portfolio ^^ Rein kostenseitig kann man nicht sooo viel meckern. Trotzdem nicht mein Ding. Naja, 36% p.a. Verwaltungskosten in der Auszahlungsphase ist eher unsittsam oder nicht? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Dezember 28, 2024 vor 1 Minute von and: Naja, 36% p.a. Verwaltungskosten in der Auszahlungsphase ist eher unsittsam oder nicht? Da hast du etwas grundlegend falsch verstanden. Es sind 3% jeder Auszahlung (was dasselbe ist wie 3% einmalig vom anfänglichen Kapital). Es sind nicht jeden Monat 3% des Deckungskapitals. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar Dezember 28, 2024 vor 5 Minuten von and: Naja, 36% p.a. Verwaltungskosten in der Auszahlungsphase ist eher unsittsam oder nicht? Wie Chirlu schon beschrieb, besteht deinerseits ein grundlegendes Missverständnis über diese Zahlenangabe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Muigi Dezember 29, 2024 Mein größter Fehler beim Abschluss des Riester-Vertrags in 2008 war, keine Angebote zu vergleichen. Damals war eine Nullzins-Phase völlig utopisch und daher der Blick auf "Mögliche Gesamtleistungen einschließlich Überschussbeteiligung" durchaus realistisch. Heute weis ich, solche Nicht-garantierten Berechnungen kann man einfach überlesen. Die Versicherung zahlt das, was sie zahlen muss, und nicht ein Cent mehr. Wünsche Dir ein glückliches Händchen bei der Vertragsauswahl, ich bereue meinen Abschluss zur Hälfte. Früher wusste ich nichts von ETFs, und als Diversifikation finde ich das jetzt auch nicht sooo schlecht. Ist ja nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Das Geld ist nicht nur vor mir relativ sicher weg gesperrt, sondern auch vom Sozialamt. Aber nochmal würde ich sowas nicht machen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag