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Vette

Blaumachen beim Daimler

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Holgerli
vor 42 Minuten von chirlu:

Übrigens gibt es außer anekdotischen Einzelfällen auch noch anonyme Befragungen. Ich habe keine aktuelle gefunden, aber vor dreißig Jahren hat eine Studie ergeben, dass rund 30% regelmäßig blaumachen würden.

Ja, super. Dann wegen 30 Jahre alter Befragungen: 20% Krankengeldkürzung zumindest am ersten Tag. :-*

 

vor 43 Minuten von chirlu:

aber du solltest dich dann eher über dich selbst als über mich ärgern.

Und nein, ich ärgere mich nicht über Dich. Ich stelle nur fest, dass Du in letzter Zeit etwas überheblich geworden bist, wenn Dir Antworten scheinbar nicht passen.

vor einer Stunde von PapaPecunia:

Aktuelle Befragung: Viele finden Blaumachen ist okay https://t3n.de/news/blaumachen-befragte-in-ordnung-eine-gruppe-besonders-1631654/

Ja, der Fisch stinkt vom Kopf her. Aus der Studie:

 

Zitat

 

Führungskräfte als zweifelhafte Vorbilder bei Krankschreibungen

50 % unter den befragten Führungskräften finden blaumachen für sich in Ordnung (Nichtführungskräfte 28 %).

41 % der Führungskräfte haben auch schon blaugemacht und ebenso stark ist die Bereitschaft gestiegen, sich bei leichten Unwohlsein krankschreiben zu lassen.

 

Da darf man sich dann fragen: Wenn solche Aussagen über die schlechte Arbeitsmoral der Arbeitnehmer kommt: Sind da die Führungskräfte dann inkludiert? Sollen denen auch 20% vom Krankengeld gestrichen werden oder aufgrund des höheren Gehaltes nicht lieber 30% oder 40%?

 

Aber wie selbst t3n bemerkt, hat die Studie deutliche Schwachstellen:
 

Zitat

 

Bagatellisiert die Studie Erschöpfung?

 

Bei der Umfrage gibt es ein nicht geringes terminologisches Problem. So wird bei den nicht-medizinischen Gründen fürs Blaumachen neben den oben genannten Faktoren auch explizit Erschöpfung genannt. 55 Prozent der Befragten fühlen sich erschöpfter als vor drei Jahren.

Doch dadurch, dass sie nicht unter den physischen oder psychischen Gründen angeführt wird, die eine Krankschreibung legitim erscheinen lässt, wird Erschöpfung bagatellisiert. Doch Erschöpfung ist durchaus eine Erkrankung, mit der wir auf Stress reagieren. Außerdem kann Schlappheit auf tieferliegende körperliche und seelische Störungen verweisen. Die Umfrage trennt hier aber terminologisch nicht deutlich zwischen einfacher Müdigkeit und Erschöpfung. Sie benennt Erschöpfung jedoch immerhin als klares Problem unserer Arbeitswelt.

 

 

 

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chirlu
vor 17 Minuten von Holgerli:

Ja, super. Dann wegen 30 Jahre alter Befragungen: 20% Krankengeldkürzung zumindest am ersten Tag. :-*

 

Nochmal:

vor 2 Stunden von chirlu:

Ich habe nicht gefordert, die Lohnfortzahlung zu kürzen. Wie schon gesagt wurde, hat das verschiedene Nachteile, und es würde nicht einmal alle Blaumacher abhalten.

 

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Ich habe auch nicht geschrieben, dass Du es sagtest.

 

Die Forderung steht aber hier im Thread im Raum.

Und auf meine Aussage war darauf hin, dass man sich erstmal um Fakten bezüglich der Anzahl der Blaumacher kümmern sollte bevor man mit Forderungen loslegt.

Und was kommt: Anekdotische G'schichten aus'm Paulaner Stadion über Blaumacher.

Aber Du hast ja nichts gesagt und ich habe nichts gegenteiliges gesagt.

Dann passt es ja. Alles gut.

 

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chirlu
vor 3 Minuten von Holgerli:

Ich habe auch nicht geschrieben, dass Du es sagtest.

 

Du gehst aber immer zum Angriff auf Karenztage über, wenn ich etwas zum Auftreten von Blaumachen schreibe …

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
vor 3 Stunden von PapaPecunia:

Die gesundheitlich negativen Auswirkungen von Wechselschicht zeigen sich erst langfristig, teils nach Jahrzehnten. Zudem war es früher noch einfacher möglich, die Negativeffekte abzufangen: Man ist generell früher in Rente gegangen, Frührente aus gesundheitlichen Gründen oder interne Versetzungen aus gesundheitlichen Gründen. Die berühmten Pförtner-Jobs etc... Das gibt es heute bei Großkonzernen so kaum mehr (da sitzt heute jemand Externer von einer Spezialfirma).

Die Frage ist: Was ist einem lieber? Dein Beispiel von "Gewinne privatisieren und Kosten sozialisieren" indem man die kaputtgearbeiteten Arbeitskräfte ins Rentensystem abschiebt und die Gesellschaft zahlen lässt, oder die Arbeitnehmer Eigenverantwortung für Ihre Gesundheit übernehmen lässt aber dabei auch riskiert, dass eine gewisse Anzahl von Blaumachern (Anzahl unbekannt) das System ausnutzt aber die Arbeitskraft des Großteils der Leute bis zum 67. Lebensjahr weiter zur Verfügung steht?

 

vor 1 Stunde von chirlu:

Du gehst aber immer zum Angriff auf Karenztage über, wenn ich etwas zum Auftreten von Blaumachen schreibe …

Nein, ich gehe auf die "miese Datenbasis" zum Angriff über. Denn die Empörung ist groß auf die Blaumacher aber niemand weiss wieviele es überhaupt sind.

Das ist so ähnlich wie beim Kampf gegen die Schmarotzer auf Bürgergeld. Die Bürgergeld-Empfänger sollen wieder sanktioniert werden können, um die Totalverweigerer, die das System schmarotzen belangen zu können.

Gefragt wieviele das denn sind: Wissen wir nicht, aber wir müssen was tun. Und später kommt die Bundesanstalt für Arbeit sagt es seihen 16.000 bei 4 Mio. Bürgergeldempfänger. Also: 0,4%

 

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Nasenwasser
Am 15.12.2024 um 13:05 von howhardgerrard87:

Bei meinem Arbeitgeber ist es auch so. Es gibt zwei Prämien (monatlich und Jahresauswertung). Seit dem gibt es kaum noch jemanden der eine Woche krankfeiert!

Oder es gibt auch Arbeitgeber, da entfällt die Sonderzahlung bereits ab einem Tag krank. So erlebt bei meinem Papa. Ist natürlich besonders gerecht, wenn man bspw. einen Arbeitsunfall hatte und deswegen ausfällt und dann doppelt gestraft ist, sowohl finanziell als auch gesundheitlich.

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Apartment Buyer
Am 15.12.2024 um 19:17 von Holgerli:

 

Das ist so ähnlich wie beim Kampf gegen die Schmarotzer auf Bürgergeld. Die Bürgergeld-Empfänger sollen wieder sanktioniert werden können, um die Totalverweigerer, die das System schmarotzen belangen zu können.

Gefragt wieviele das denn sind: Wissen wir nicht, aber wir müssen was tun. Und später kommt die Bundesanstalt für Arbeit sagt es seihen 16.000 bei 4 Mio. Bürgergeldempfänger. Also: 0,4%

 

Märchenstunde! solche Statistiken sind komplett falsch. 

Hier werden nur Verweigerer gezählt, der normale "Schmarotzer" fällt nicht auf , kann folglich nicht gezählt werden. 

 

Ich bin komplett für eine Sperrzeit bei der Krankschreibung/ Lohnfortzahlung. Das ist zumutbar und im Sinne aller Weiterarbeitenden und unserer schwachen Wirtschaft.

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kublai
vor 2 Stunden von Nasenwasser:

Oder es gibt auch Arbeitgeber, da entfällt die Sonderzahlung bereits ab einem Tag krank. So erlebt bei meinem Papa. Ist natürlich besonders gerecht, wenn man bspw. einen Arbeitsunfall hatte und deswegen ausfällt und dann doppelt gestraft ist, sowohl finanziell als auch gesundheitlich.

Das Wort Sonderzahlung sagt eigentlich schon alles, aber ich kann aus der Sichte eines Betroffenen deinen Eonwand verstehen. Die aber rechtlich und technisch umzusetzen, davon sind wir noch weit weg. Trotzdem glaub ich das Deutschland im Vergleich zu den meisten anderen Ländern gerecht ist. Das bedeutet leider einen hohen bürokratischen Aufwand

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Dandy

Ich fände eine verringerte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall auch angemessen. Es würde das Blaumachen stark eindämmen und wer wirklich krank ist, der kann auch auf etwas Lohn verzichten. Es ist übrigens in vielen Ländern Europas üblich, im Krankheitsfall nicht den vollen Lohn zu erhalten. Da sind Länder wie Schweden und Niederlande dabei, aber selbst in Frankreich sind es wohl "nur" 90%. 

 

Kohl hatte das ja in Deutschland die Lohnfortzahlung gekappt und es gab einen riesigen Ansturm seitens SPD und Gewerkschaften. Schröder hat es dann rückgängig gemacht (trotz seiner sonst eher recht wirtschaftsliberalen Reformen).

 

Ich vermute, dass es in Deutschland erst noch wesentlich schlimmer kommen muss, bevor solche Dinge endlich ein Ende haben. Wir befinden uns zunehmend mit stärkerer internationaler Konkurrenz konfrontiert und wer sich da nicht anpasst, auch und gerade bei den Lohnkosten, der geht unter. So sehr die Gewerkschaften wichtig für die Emanzipation der Arbeiter in unserem Land waren, so sehr sehe ich sie heute als Risiko für unseren Wohlstand an.

 

Und ja: Ich wäre auch betroffen und fände auch 70% Lohn bei Krankheitsausfall noch großzügig, schließlich leiste ich in der Zeit für die Firma auch nichts. Man sollte auch mal seine eigene Anspruchshaltung überdenken.

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Rubberduck
· bearbeitet von Rubberduck
vor 1 Stunde von Dandy:

Ich fände eine verringerte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall auch angemessen. Es würde das Blaumachen stark eindämmen und wer wirklich krank ist, der kann auch auf etwas Lohn verzichten. Es ist übrigens in vielen Ländern Europas üblich, im Krankheitsfall nicht den vollen Lohn zu erhalten. Da sind Länder wie Schweden und Niederlande dabei, aber selbst in Frankreich sind es wohl "nur" 90%. 

 

Ein Problem in Deutschland ist das "Kindkrank" für das es keine Lohnfortzahlung gibt. Das Geld muss mit merklichem Abschlag von der Krankenkasse geholt werden. 

Da liegt einfach die Versuchung sehr sehr nahe sich selbst krank zu melden.

 

Im Übrigen hilft hier Klassismus wenig weiter. Wenn man rund um den Mindestlohn rumkraucht, dann sind paar Prozente eben "echt" Geld.

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Vette
· bearbeitet von Vette

Das Thema hohe Krankheitsstände wird immer lauter:

 

https://www.welt.de/wirtschaft/article255044798/Allianz-Chef-will-Lohn-fuer-ersten-Krankheitstag-abschaffen-Das-ist-doch-irre.html#Comments

 

Erst klagte Mercedes-Boss Ola Källenius, nun auch Allianz-Chef Oliver Bäte. Man nimmt kein Blatt mehr vor dem Mund.

 

Deutschland ist das Paradies für Blaumacher. Oder haben wir wirklich so viele Kranke? 

 

*hust*

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Apfelkomplott
vor 20 Minuten von Vette:

Deutschland ist das Paradies für Blaumacher. Oder haben wir wirklich so viele Kranke?

Oder man braucht eine Begründung dafür, dass die Misere nicht etwa durch Managementversagen, sondern durch den kleinen Mitarbeiter kommt...

 

Ich habe zwei Bekannte, deren AG eine Regelung haben, wo eine Gehaltsprämie im Krankheitsfall gestrichen wird (also de facto eine Gehaltskürzung), und keiner ist gut darauf zu sprechen. Nicht weil sie gern blau machen würden, sondern weil sich seither regelmäßig Mitarbeiter auf die Arbeit schleppen, die eindeutig ins Bett gehören.

Wirklich produktiv sind die dann natürlich nicht, im Gegenteil, je nach Job kann es sogar gefährlich werden wenn so vernebelt gearbeitet wird. Dazu steckt man noch schön alle anderen Kollegen mit an, und zügig wieder gesund wird man so natürlich auch eher nicht.

 

Dann ist es für mich doch eher das kleinere Übel, wenn ein paar Spezis krankfeiern.

 

Hier wäre es wohl eher hilfreich, den entsprechenden Mitarbeitern und beteiligten Ärzten mehr auf die Finger zu schauen und bei erwiesenem Blaumachen (oder der Beihilfe dazu) Sanktionen zu verhängen. Ist natürlich mehr Aufwand...

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Nostradamus
· bearbeitet von Nostradamus
vor 35 Minuten von Apfelkomplott:

Wirklich produktiv sind die dann natürlich nicht, im Gegenteil, je nach Job kann es sogar gefährlich werden wenn so vernebelt gearbeitet wird. Dazu steckt man noch schön alle anderen Kollegen mit an, und zügig wieder gesund wird man so natürlich auch eher nicht.

Ich finde es leider auf die Schnelle nicht mehr, aber irgendwo hatte ich mal eine hübsche Grafik gesehen, bei der es darum ging, wodurch den Arbeitgebern finanzielle Verluste entstehen und auf den hinteren Plätzen standen dann so Sachen wie "Pause überziehen" usw. Ganz vorne stand "Krank zur Arbeit kommen" (war aber vermutlich auch keine neutrale Darstellung). Vor Corona hatte ich es eigentlich so abgespeichert, dass Arbeitnehmer in Deutschland schon öfters mal krank zur Arbeit erscheinen. Und seit Corona will man da eigentlich auch keine Triefnase mehr sitzen haben, was früher vielleicht noch eher akzeptiert wurde. Ich selbst arbeite dann eben im Home-Office, sofern möglich. Wer einfach mal so krank macht, der arbeitet doch sonst auch nicht mit Höchstleistungen, wenn er in der Firma ist. Da ist doch dann noch mehr im Argen, das prinzipiell angegangen werden sollte.

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