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satgar

BNP 6 % EURO STOXX 50 Nachkaufanleihe

Empfohlene Beiträge

satgar
· bearbeitet von satgar

Hallo liebes Forum,

 

Comdirect bietet aktuell eine Neuemission eines Zertifikats an. Ich finde das irgendwie ganz interessant, was aber auch an dem hohen Zins von 6% p.a. liegen kann.

 

Es löst in mir etwas Andreas Beck Vibes aus mit einer Art Investitionsreserve zu 6% verzinst, Laufzeit 4 Jahre und Nachkauf von EuroStoxx50 „Anteilen“ bei dessen Kursverlusten von bis zu 40%. Soweit richtig verstanden?

 

Ws denkt ihr dazu? Mehr Informationen hier: https://www.comdirect.de/wertpapierhandel/bnp-nachkaufanleihe.html?sc_cid=7053&cid=comdirect_web:teaser:bnp_nachkaufanleihe_dez:aktionen_teaser:uebersicht:brokerage

 

Ein Totalverlust Risiko sehe ich eigentlich nur dann, wenn..

 

- es Probleme mit dem Emittenten BNP gibt

- 100% im eurostoxx investiert wäre und dessen kompletter Wert auf 0 gesunken wäre, also alle 50 unternehmen gleichzeitig pleite sind. Unrealistisches extremszenario

 

Da ich bisher mit Zertifikaten nichts am Hut hatte, würde ich mich über Meinungen sehr freuen. Ich habe immer @stagflation im Ohr der sagt „bei so hochkomplexen Produkten sitzen in den Banken/Instituten Profis, die genau wissen, wie sie derlei Produkte gestalten müssen, damit es für sie am Ende aufgeht… und nicht so sehr für den Kunden“.

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PrivateBanker

50% gehen gleich in den Index. Auf die Cashvariante gibt es die 6 % p.a. Dividende gibts nicht.

Wenn kurzfristig ein Crash (50% ) kommt bist du zu 100 % im Index ohne lfd. Ertrag und musst warten auf den durchschnittlichen Einstandskurs

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satgar
vor 4 Minuten von PrivateBanker:

50% gehen gleich in den Index. Auf die Cashvariante gibt es die 6 % p.a. Dividende gibts nicht.

Wenn kurzfristig ein Crash (50% ) kommt bist du zu 100 % im Index ohne lfd. Ertrag und musst warten auf den durchschnittlichen Einstandskurs

So seh ich das Risiko auch. Und dann gibt’s die feste Laufzeit bis Januar 2029 und steht der Eurostoxx zu dem besagten Termin dann schlecht, ist das quasi das Risiko dieser Anlage.

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PrivateBanker

Und im Extremfall muss bei Fälligkeit der Verlust realisiert werden.

Entweder will ich Zinsen (lasse mich aber nicht von vermeintlichen  6% locken) oder Marktentwicklung.

Dann kaufe ich WKN 593395 und verbillige jeweils, erhalte Ausschüttung und habe keine Endfälligkeit.

 

Produkte , die die Welt nicht braucht

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Jennerwein
vor einer Stunde von satgar:

Ich habe immer @stagflation im ihr der sagt „bei so hochkomplexen Produkten sitzen in den Banken/Instituten Profis, die genau wissen, wie sie derlei Produkte gestalten müssen, damit es für sie am Ende aufgeht… und nicht so sehr für den Kunden“.

Volle Zustimmung. Deswegen lasse ich grundsätzlich die Finger von hochkomplexen Finanzprodukten. 

Dabei verpasst man mm rein gar nichts. 

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blueprint

Ohne dieses konkrete Zerti näher analysiert zu haben:

 

bei vielen Produkten auf den Eurostoxx ist aus meiner Sicht das Hauptproblem, dass der Index ein Kursindex ist und der Anleger meistens nichts von den Dividenden hat.

 

Auch Produkte auf andere Indices haben oft dieses Dividenden Problem.

Der Deutsche Anleger mit 'seinem' Dax als absoluten Exoten, da er Divis mit einrechnet, hat das oft nicht aufm Schirm.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966

Lieber @satgar,

 

jetzt hast Du ein bißchen vom Kitzel der End-1990er-Jahre gespürt, als die Zertifikate boomten, weil es noch keine ETFs zum Zocken gab.

 

Leider ist es allerdings wirklich so, dass die BNP die 6% p.a. nicht aus einem Weihnachtsspenden-Topf für WPF-Mitglieder finanziert. Da muss ich @stagflation Recht geben. Es ist vielmehr ähnlich wie bei "Fonds&Festgeld": die 6% finanzierst Du komplett und alleine mit Deinem Geld.

 

Ein wirksames Therapeutikum gegen das Kribbeln, das ein solches Zertifikat auslösen kann, besteht darin, es einfach selbst - zumindest theoretisch/in Gedanken - nachzubauen.

 

Ich habe mir die endlosen Zertifikatsbedingungen nicht genau durchgelesen, aber es dürfte wahrscheinlich so funktionieren wie üblich:

 

1.) Du erhältst vermutlich nur die Wertentwicklung des Euro Stoxx 50 Kursindex. Da hätten wir schon mal ca. 3% p.a. durch die eingesparten Dividenden zusammen.

 

2.) Die Barkomponente bringt auf 4 Jahre auch einen hübschen Betrag. Gemessen am iBonds Dez 2028 wären das derzeit 2,79% p.a., siehe https://www.ishares.com/de/professionelle-anleger/de/produkte/331717/ishares-ibonds-dec-2028-term-corp-ucits-etf . 4jähriges Festgeld kommt bei italienischen Banken sogar bis auf 3,25% p.a. und Italien scheint politisch derzeit ein Hort der Stabilität zu sein im Vergleich zu Frankreich. ;-)

 

3) Das, was euphemistisch "Nachkaufen" genannt wird, ist vermutlich der Verkauf von Put-Optionen auf den Index, der mit Deinem Geld durchgeführt wird. Dafür bekommt der Verkäufer eine Prämie, weil Du Dich verpflichtest, anderen Anlegern Aktien in einer Situation abzunehmen, in der diese die Papiere schnellstmöglich loswerden wollen.

 

Insgesamt 6% p.a. Verzinsung sind daher ziemlich wenig für ein solches Zertifikat. Aber schließlich möchte auch die BNP etwas daran verdienen. Und sie muss dem Strukturierer vermutlich nicht nur Gehalt, sondern auch Weihnachtsgeld bezahlen. Insofern würdest Du mit dem Kauf des Zertifikats zumindest ein mildtätiges Werk zugunsten eines Unternehmens der Finanzdienstleistungsbranche tun. ;-)

 

--------

 

Man könnte jetzt auf die Idee kommen, dass der Verkauf von Put-Optionen eine attraktive Möglichkeit ist, Aktienpositionen aufzubauen: Man vereinnahmt schöne Put-Prämien und wenn die Kurse wirklich einmal stark fallen sollte, bekommt man halt Aktien, die man doch ohnehin wollte.

 

Leider klappt das aber nicht immer reibungslos. Wenn ich mich noch recht an ein Gespräch mit einem Brancheninsider Ende der 1990er/Anfang der 2000er Jahre erinnere, wollte sich auch der Finanzvorstand eines traditionsreichen deutschen Lebensversicherers auf diese Art und Weise Aktien möglichst lukrativ beschaffen. Aufgrund der Kursturbulenzen in der damaligen Zeit kamen dann wohl zu viele Aktien ins Portfolio des Lebensversicherers - und das zu einer Zeit, in der man besser keine Aktien gehabt hätte.

 

Jedenfalls hat es der Finanzvorstand geschafft, das mehr als 100jährige Unternehmen durch diese - und wohl auch durch weitere "innovative" - Strategien so gegen die Wand zu fahren, dass die Versicherungsaufsicht es in eine sehr enge Form der "Manndeckung" genommen hat. Heute existiert es nicht mehr als eigenständige Gesellschaft. Namen nenne ich natürlich nicht. ;-)

 

Daher etwas Vorsicht mit den derivativen Strategien. Besonders wenn diese ansprechender verpackt sind als das schönste Weihnachtsgeschenk. ;-)

 

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Simulant
vor 17 Stunden von blueprint:

bei vielen Produkten auf den Eurostoxx ist aus meiner Sicht das Hauptproblem, dass der Index ein Kursindex ist und der Anleger meistens nichts von den Dividenden hat.

Zustimmung so lange es Zertifikate mit unbegrenzter Laufzeit betrifft (Index-Zertifikate, wahrscheinlich auch Open End Turbos o.ä.). Bei Zertifikaten mit fester Laufzeit werden die erwarteten Dividenden eingepreist, dafür sorgt schon die Konkurrenz.

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