toomuchmoon 4. November Wie können Emittenten hohe Hebel absichern? Ich kann Knockout Zertifikate auf Aktien (zum Beispiel Apple) mit Hebel 100 oder sogar mehr kaufen aber bei Interactive Brokers bekomme ich für Apple eine Margin von 25%=Hebel 4. Wie sichert der Emittent so hohe Hebel ab? Oder geht der Emittent dann ins Risiko und er macht Verlust, wenn ich gewinne? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ZfT 4. November vor einer Stunde von toomuchmoon: Oder geht der Emittent dann ins Risiko und er macht Verlust, wenn ich gewinne? Zumindest das würde ich ausschließen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fgk 4. November · bearbeitet 4. November von fgk Der Emittent kauft eben den entsprechenden Basiswert. Risiko ist dabei für den Emittent gering, solange der Basiswert liquide ist. Bei Knock-Out-Zertifikaten nahe am Basispreis gibt es möglicherweise ein etwas höheres Aufgeld. Hier wird der generelle Mechanismus ganz gut beschrieben: https://www.sg-zertifikate.de/knock-out-produkte Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 4. November · bearbeitet 4. November von stagflation vor 1 Stunde von ZfT: Zumindest das würde ich ausschließen. Das schreibt auch die Societe Generale (Quelle): Zitat Optionsscheine – Die größten Mythen und Vorurteile ... 2. Der Emittent wettet gegen den Anleger – verliert der Optionsschein des Anlegers, gewinnt der Emittent Dieser Mythos zählt zu den sehr weit verbreiteten Ansichten und viele Anleger glauben, der Emittent agiere als direkter Gegenspieler. Dies entspricht allerdings nicht der Realität, denn die in den Optionsscheinen getätigten Geschäfte werden von Emittenten abgesichert. Das bedeutet, der Emittent von Optionsscheinen versucht, immer eine sogenannte risikoneutrale Position einzugehen. In der Praxis geschieht dies wie folgt: Erwirbt ein Anleger beispielsweise einen Call Optionsschein, wird sich der Emittent zum Beispiel über den Terminmarkt oder sogar direkt über ein Aktiengeschäft absichern. Sobald der Investor seinen Optionsschein wieder veräußert, wird der Emittent seine eingegangene Absicherungsposition (Hedge) wieder auflösen. Aufgrund der Vielzahl und der verschiedenen Arten von Optionsscheinen besitzt jeder Emittent eine Art Gesamtportfolio aller Absicherungspositionen. Es wird elektronisch über die Handelssysteme der Emittenten gesteuert und vom eigens dafür entwickelten Risikomanagement überwacht. Emittenten spekulieren demnach nicht gegen Anleger. Sie verdienen ihr Geld hauptsächlich durch den Spread (Differenz zwischen An- und Verkaufskurs des Optionsscheins) und durch das im Optionsschein enthaltene Aufgeld. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
toomuchmoon 4. November vor 41 Minuten von fgk: Der Emittent kauft eben den entsprechenden Basiswert Aber dann reicht ihm das Geld was der Emmitent von den Anlegern bekommt ja nicht aus bei Hebel 50 weil der Emmitent solche Hebel am Aktienmarkt ja nicht bekommt. Wie gesagt: bei Interactive Brokers bekomme ich für Apple eine Margin von 25% also Hebel 4. Damit kann man keinen Hebel 50 absichern. @stagflation Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 4. November · bearbeitet 4. November von stagflation Nenne uns doch mal Emittent und Produkt - am besten mit Link. Dann können wir uns das gemeinsam anschauen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fgk 4. November · bearbeitet 4. November von fgk Doch, Turbozertifikate sind ja letzten Endes kreditfinanziert. Bei Investition €1000 in ein 100x-Zertifikat investiert der Emittent im Hintergrund €100.000 in den Basiswert. Der Basiswert ist normalerweise einfach nur ein durchlaufender Posten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 4. November · bearbeitet 4. November von stagflation Das Produkt ist recht kompliziert - aber konzentrieren wir uns auf folgende Eigenschaften - und lassen wir zunächst alles andere weg (Quelle): Zitat Dabei ergibt sich der Preis des Wertpapieres als ( 89,99 EUR - Kurs des Basiswertes in EUR) * 0,10 in EUR. Aus dem geringeren Kapitaleinsatz im Vergleich zum Direktinvestment ergibt sich ein Hebel. Falls der zugrundeliegende Basiswert während der Laufzeit zu irgendeinem Zeitpunkt (auch intraday) die Knock-Out-Schwelle von 89,99 EUR berührt oder überschreitet, verfällt das Wertpapier wertlos. Der Kurs des Basiswerts (Volkswagen Vz) ist 88,46 €. Er ist also recht nah an der Knock-Out Grenze. Wie könnte der Emittent dieses Produkt finanzieren, ohne dass er ins Risiko geht - und ohne Gewinn oder Verlust aus dem Geschäft kommt? Der Emittent besitzt 1.000 Volkswagen Vz. Aktien. Er verkauft diese zum Kurs von 89,99 € und bringt 10.000 Optionsscheine in Umlauf (Verhältnis 1:10). Solange der Kurs der Volkswagen Vz. Aktien unter 89,99 € ist: wenn Optionsscheine zurückgegeben werden, kauft der Emittent Volkswagen Vz. Aktien zurück - und zahlt (89,99 € - aktueller Kurs) * 0,10 € an die Optionsscheinbesitzer. Am Ende hat der Emittent wieder seine 1.000 Volkswagen-Aktien zurück und er hat keinen Verlust gemacht. Sobald der Kurs der Volkswagen Vz. die 89,99 € berührt, verfallen die Optionsscheine und der Emittent kauft die Aktien für 89,99 € zurück. Auch in diesem Fall hat er seine Aktien zurück und er hat keinen Verlust gemacht. Für einen Emittenten ist nicht schwierig, Produkte mit hohem Hebel anzubieten, wenn er dicht an Knock-Out Schwellen arbeitet. Betrachten wir das Wertpapier jetzt aus Sicht des Käufers. Nehmen wir an, ein Käufer kauft die Optionsscheine bei einem Kurs von 88,50 €. Dafür zahlt er pro Optionsschein (89,99 € - 88,50 €) * 0,1 = 0,15 € Nehmen wir an, der Kurs der Volkswagen Vz. fällt um einen Euro. Die Optionsscheine sind jetzt (89,99 € - 87,50 €) * 0,1 = 0,25 € wert. Der Käufer hat also einen Gewinn von 66% - obwohl sich der Basiswert nur um 1,1% geändert hat. Wenn man 66% / 1,1% rechnet, kommt man auf einen Hebel von 60% Nehmen wir an, der Kurs der Volkswagen Vz. steigt einen Euro. Die Optionsscheine sind jetzt (89,99 € - 89,50 €) * 0,1 = 0,05 € wert. Der Käufer hat also einen Verlust von 66%. Der Käufer kann sehr schnell große Gewinne machen - aber auch sehr schnell sehr viel Geld verlieren. In der Realität möchte der Emittent natürlich einen Gewinn erwirtschaften. Deshalb kann man die Optionsscheine nicht für den fairen Wert kaufen, sondern sie sind etwas teurer. Und beim Verkauf bekommt man evtl. etwas weniger als den fairen Preis. Bei dem konkreten Produkt hat der Emittent aber noch eine Regel eingebaut, um Gewinne zu erwirtschaften: Zitat Um die Finanzierungskosten des Emittenten zu decken, werden Strike und Knock-Out bei diesem nicht laufzeitbegrenzten Wertpapier regelmäßig erniedrigt, so dass der Wert des Knock-Outs bei gleichbleibenden Kursen des Basiswertes sinkt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
toomuchmoon 4. November @stagflationOk danke. Kannst du dir erklären wie der Spread von Zertifikaten auf den gleichen Basiswert so krass verschieden sein kann? Von 8% bis 44% bei fast Gleichem Hebel? Ist es nicht extrem schädlich das Zertifikat mit 77% zu kaufen? Oder übersehe ich etwas? Grenzt ja an Betrug. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 4. November · bearbeitet 4. November von stagflation Schwer zu sagen, ob der hohe Spread gerechtfertigt ist. Es kann durchaus Gründe dafür geben. Ich würde es deshalb nicht "Betrug" nennen, jedenfalls nicht ohne nachweisen zu können, dass der Emittent auch mit geringeren Spreads gut leben könnte. Mathematisch gesehen bewegt man sich so dicht an der Knockout-Schwelle in einem schwierigen Gelände. Selbst kleinste Änderungen des Basiswerts haben große Auswirkungen. Professionelle Händler müssen deshalb einen Extra-Aufschlag auf den Briefkurs und einen Extra-Abschlag auf den Geldkurs einrechnen. An dieser Stelle geht die Volatilität in die Preise ein. Ich verstehe, dass Dich der hohe Hebel reizt und Du Dich deshalb für den Bereich nahe an der Knockout-Schwelle interessierst. Aber der hohe Hebel bedeutet nicht nur ein hohes Risiko, sondern für Dich als Privatanlager eben auch hohe Kosten, weil Emittenten und Händler ihr Risiko auf Dich abwälzen. Beispielsweise durch einen hohen Spread. Das ist kein Betrug, sondern kaufmännische Vorsicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich 4. November vor einer Stunde von stagflation: Ich würde es deshalb nicht "Betrug" nennen, jedenfalls nicht ohne nachweisen zu können, dass der Emittent auch mit geringeren Spreads gut leben könnte. Eine überraschende Denkweise. Selbst wenn sie mit geringerem Spread gut leben können wäre es kein Betrug. Keiner muß auf so ein Geschäft eingehen, wenn er den Spread nicht mag. Wir Aktionäre/Anleger sind in anderen Fällen doch auch begeistert, wenn die Firmen, in die wir investieren wollen, eine bei ihren Produkten mit einer hohen Marge kalkulieren können. Und beim Spread denkt da jemand an Betrug? Seltsam. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 4. November @Nachdenklich: ich verstehe Deinen Post nicht? Ich habe doch geschrieben, dass ich es NICHT "Betrug" nennen würde? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich 5. November vor 10 Stunden von stagflation: @Nachdenklich: ich verstehe Deinen Post nicht? Ich habe doch geschrieben, dass ich es NICHT "Betrug" nennen würde? Vielleicht verstehe ich auch den Post von Dir nicht, auf den ich reagiert habe. Ich verstand Deinen Beitrag so, daß Du der Meinung seist, es handele sich nicht um Betrug, solange man nicht nachweisen könne, daß der Emittent auch mit geringeren Spreads zurecht käme. Bedeutet das nicht: Wenn der Emittent auch bei geringeren Spreads zurecht käme, dann sind die hohen Spreads eben doch Betrug? Darauf stellte sich mir die Frage, ob es Betrug sei, wenn eine Firma hohe Margen durchsetzen kann, wenn sie auch mit niedrigeren Margen überleben könnte. Wo liegt da das Unverständnis? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
slowandsteady 5. November vor 16 Stunden von toomuchmoon: Kannst du dir erklären wie der Spread von Zertifikaten auf den gleichen Basiswert so krass verschieden sein kann? Von 8% bis 44% bei fast Gleichem Hebel? Ist es nicht extrem schädlich das Zertifikat mit 77% zu kaufen? Oder übersehe ich etwas? Grenzt ja an Betrug Betrug sicher nicht. Muss ja niemand kaufen und der Emittent verspricht ja nichts was er nicht hält. Ich kann auch Mondcreme für 10€ verkaufen, die ich für 1€ als normale Creme eingekauft habe und bei Vollmond einmal durchgerührt habe. Ähnlich esoterisch ist auch ein Knock-Out Zertifikat das so nahe an der Schwelle liegt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
joker11 9. November Am 4.11.2024 um 18:15 von stagflation: Das Produkt ist recht kompliziert - aber konzentrieren wir uns auf folgende Eigenschaften - und lassen wir zunächst alles andere weg (Quelle): Der Kurs des Basiswerts (Volkswagen Vz) ist 88,46 €. Er ist also recht nah an der Knock-Out Grenze. Wie könnte der Emittent dieses Produkt finanzieren, ohne dass er ins Risiko geht - und ohne Gewinn oder Verlust aus dem Geschäft kommt? Der Emittent besitzt 1.000 Volkswagen Vz. Aktien. Er verkauft diese zum Kurs von 89,99 € und bringt 10.000 Optionsscheine in Umlauf (Verhältnis 1:10). Solange der Kurs der Volkswagen Vz. Aktien unter 89,99 € ist: wenn Optionsscheine zurückgegeben werden, kauft der Emittent Volkswagen Vz. Aktien zurück - und zahlt (89,99 € - aktueller Kurs) * 0,10 € an die Optionsscheinbesitzer. Am Ende hat der Emittent wieder seine 1.000 Volkswagen-Aktien zurück und er hat keinen Verlust gemacht. Sobald der Kurs der Volkswagen Vz. die 89,99 € berührt, verfallen die Optionsscheine und der Emittent kauft die Aktien für 89,99 € zurück. Auch in diesem Fall hat er seine Aktien zurück und er hat keinen Verlust gemacht. Für einen Emittenten ist nicht schwierig, Produkte mit hohem Hebel anzubieten, wenn er dicht an Knock-Out Schwellen arbeitet. Betrachten wir das Wertpapier jetzt aus Sicht des Käufers. Nehmen wir an, ein Käufer kauft die Optionsscheine bei einem Kurs von 88,50 €. Dafür zahlt er pro Optionsschein (89,99 € - 88,50 €) * 0,1 = 0,15 € Nehmen wir an, der Kurs der Volkswagen Vz. fällt um einen Euro. Die Optionsscheine sind jetzt (89,99 € - 87,50 €) * 0,1 = 0,25 € wert. Der Käufer hat also einen Gewinn von 66% - obwohl sich der Basiswert nur um 1,1% geändert hat. Wenn man 66% / 1,1% rechnet, kommt man auf einen Hebel von 60% Nehmen wir an, der Kurs der Volkswagen Vz. steigt einen Euro. Die Optionsscheine sind jetzt (89,99 € - 89,50 €) * 0,1 = 0,05 € wert. Der Käufer hat also einen Verlust von 66%. Der Käufer kann sehr schnell große Gewinne machen - aber auch sehr schnell sehr viel Geld verlieren. In der Realität möchte der Emittent natürlich einen Gewinn erwirtschaften. Deshalb kann man die Optionsscheine nicht für den fairen Wert kaufen, sondern sie sind etwas teurer. Und beim Verkauf bekommt man evtl. etwas weniger als den fairen Preis. Bei dem konkreten Produkt hat der Emittent aber noch eine Regel eingebaut, um Gewinne zu erwirtschaften: M.E. viel zu kompliziert. Der Emittent kauft einfach Calls Strike 90...-jetzt völlig fiktiv- zu 1,00 Eur und verkauft dir 1:1 calls zu 1.10 Eur. Warum sollte der Emittent das volle Risiko des Underlyings nehmen ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 9. November vor 5 Minuten von joker11: M.E. viel zu kompliziert. Der Emittent kauft einfach Calls Strike 90...-jetzt völlig fiktiv- zu 1,00 Eur und verkauft dir 1:1 calls zu 1.10 Eur. Warum sollte der Emittent das volle Risiko des Underlyings nehmen ? Ja, das ist gut möglich. In meinem Post ging es um das Prinzip und das Verständnis, wie man ein solches Produkt mit Basis-Produkten absichern kann. Dass es bessere und einfachere Möglichkeiten gibt, sei unbestritten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag