MichaelE 23. Oktober · bearbeitet 23. Oktober von MichaelE Hallo, ich bin heute durch einen Zeitungsartikel auf den BXPE von Blackstone aufmerksam geworden. https://www.nzz.ch/finanzen/blackstone-und-die-ubs-wollen-private-equity-den-massen-zugaenglich-machen-wer-investiert-braucht-viel-geduld-ld.1853778 https://www.bxpef.com/information/ Den Fond gibt es erst seit Anfang des Jahres und das Managment hat bereits sechs Milliarden Dollar eingesammelt. Die Besonderheit dieses Privat Equity Fonds ist die relativ "geringe" Mindestanlagesumme von 25000 Dollar und dass er sich vorwiegend an Privatpersonen richtet. Es sollen langjährige Durchschnittsnettorenditen (bei normaler Marktentwicklung) von 12-15% p.a. möglich sein. Trotz der ganzen Gebühren. (Managmentgebühr von 1,25% und Performancegebühr (ab einer Rendite von 5%) von 12,5% incl. High Water Mark). Seit Jahresanfang liegt der Fond aktuell 17% vorne. Wenn man den Fond unter zwei Jahren hält, fallen 5% Rücknahmegebühr an, die bei einem längeren Horizont dann entfallen. Aus welchen Gründen würdet Ihr Ab- bzw. Zuraten zu einer Depotbeimischung? Ich würde nicht mehr als 5% Depotwert in dem Fond parken. Anlagezeitraum wären bei mir 20 Jahre plus. Bislang habe ich nur breitgestreute AktienETFs und einen GeldmarktETF im Depot. Macht eine weitere Diversifikation mit Private Equity Sinn? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hattifnatt 23. Oktober · bearbeitet 23. Oktober von hattifnatt vor 17 Minuten von MichaelE: Aus welchen Gründen würdet Ihr Ab- bzw. Zuraten zu einer Depotbeimischung? Würde abraten, da die versprochenen Renditen von 12-15% komplett utopisch sind. vor 17 Minuten von MichaelE: Die Besonderheit dieses Privat Equity Fonds ist die relativ "geringe" Mindestanlagesumme von 25000 Dollar und dass er sich vorwiegend an Privatpersonen richtet. Wie nett von Blackstone, dass sie die PE-Perlen auch unters "Normalvolk" verteilen wollen ... vor 17 Minuten von MichaelE: Seit Jahresanfang liegt der Fond aktuell 17% vorne. Fonds bitte. Der MSCI World liegt 21% vorne, was sagt uns das also? Ansonsten steht alles wissenswerte zum Thema m.E. hier: https://gerd-kommer.de/private-equity-wunsch-und-wirklichkeit/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kndsn 23. Oktober Ich würd dort nicht investieren, weil man nicht die Perlen in seinem PE Portfolio den Säuen zum Fraß vorwirft. Außerdem gibt es keine belastbaren Zahlen zu der vermeintlichen Assetklasse. Je vollständiger die Daten desto unspannender sind die renditen. wenn sie ihre Unternehmen unters Volk bringen wollen, sollen sie nen Börsengang forcieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
No.Skill 23. Oktober Da hatte ich mir mal ein ETF auf die Watchlist gelegt A0MM0N kannst dir ja mal angucken. Hab dann auch das Gerd Kommer Buch gelesen und den Quatsch sein lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Megatron 23. Oktober · bearbeitet 23. Oktober von Megatron Wie üblich kann man mit dem betrachteten Zeitraum beliebig drehen. A0MM0N schaut bei mir so aus [via] Mileage may vary ;-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pirx 24. Oktober Am 23.10.2024 um 18:27 von MichaelE: Den Fond gibt es erst seit Anfang des Jahres und das Managment hat bereits sechs Milliarden Dollar eingesammelt. Je höher das eingesammelte Kapital, desto schwieriger wird es lukrative Investments zu finden, ohne dass das eigene Handeln relevante Kursbewegungen verursacht. Am 23.10.2024 um 18:27 von MichaelE: Die Besonderheit dieses Privat Equity Fonds ist die relativ "geringe" Mindestanlagesumme von 25000 Dollar und dass er sich vorwiegend an Privatpersonen richtet. Wann immer speziell eine bestimmte Zielgruppe adressiert wird, sollte man hellhörig werden. Üblicherweise werden Privatanleger als leichte Opfer für Finanzprodukte gesehen - daher ist die gezielte Vermarktung an Privatanleger eher als Warnsignal denn als Gütekriterium zu sehen. Am 23.10.2024 um 18:27 von MichaelE: Es sollen langjährige Durchschnittsnettorenditen (bei normaler Marktentwicklung) von 12-15% p.a. möglich sein. Trotz der ganzen Gebühren. (Managmentgebühr von 1,25% und Performancegebühr (ab einer Rendite von 5%) von 12,5% incl. High Water Mark). Renditeprognosen sind unverbindlich, für den Anbieter kostenlos und selten zutreffend. Kosten hingegen sind sicher und müssen erst erwirtschaftet werden. Am 23.10.2024 um 18:27 von MichaelE: Macht eine weitere Diversifikation mit Private Equity Sinn? Meines Erachtens nein. LG, Pirx Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dividend_Dude 26. Oktober Von diesem oder ähnlichen für Retail Anleger vertriebenen Vehikel würde ich eher abraten, da oftmals die Gebühren zu hoch sind, wenn es sehr kleinteilig wird, und wichtiger noch, oftmals nicht ganz klar ist im Vorhinein, wo rein investiert wird. Bei dem Blackstone Vehikel werden sie vermutlich damit Co-Investments bei diversen ihrer eigenen Fonds machen, wo sie sonst an die Grenzen kommen, wieviel der jeweilige Fonds in einen Deal stecken kann. Dann brauchen sie nicht Co-Investoren anfragen, sondern machen es mit diesem Vehikel. Aber dazu findet sich eben auch nicht viel konkretes, zumindest nach kurzer Suche. Ich würde wenn direkt bzw. größenbedingt über Feedervehikel in gezielte Fonds investieren. Bei den Feeder Vehikeln der bekannten Anbieter kann man meist ab 100k investieren. Sorry, aber auf Herrn Kommer würde ich nicht unbedingt hören, es sei denn es geht um Aktien bzw. ETFs. Das was ich von ihm zu PE oder auch Immobilien bisher gehört bzw. gelesen habe, zeigt mir eher, dass er die Themen entweder nicht versteht oder aus eigenem Interesse (er legt für seine Anleger ja offenbar nur in ETFs oder vielleicht noch am Aktienmarkt an?) nicht verstehen will. Jedenfalls kann man die meisten seiner Thesen, wenn man sich ein bisschen mit der Materie auskennt, sehr leicht widerlegen. Allein die Tatsache, dass er einen gelisteten "Private Equity Index" als Benchmark heranzieht, zeigt das schon. 1) die meisten der Firmen in diesem Index sind keine reinen Private Equity Firmen sondern globale Asset Manager, 2) selbst wenn es reine PE Firmen wären, profitiert das gelistete Management Vehikel in erster Linie vom AUM (die Proceeds aus den Exits fließen wenn nur bedingt in die Management Gesellschaft, da das meiste daraus an die Fondsinvestoren und danach an das jeweilige Investmentteam geht), 3) selbst wenn ein gewisser Teil des Carry dort ankäme, sind die im Index enthaltenen Firmen keine, die zumindest in den letzten Jahren für ihre "Top-quartile-performance" aufgefallen sind, sondern eben große Asset Manager mit Fokus, den AUM zu erhöhen. Die Flagship Fonds der großen (wie z.B. Blackstone, Carlyle, KKR) haben historisch durchaus - je nach Vintage Jahr - 12-15% IRR und 1,6 - 2,0x generiert. Aber kleinere, top-quartile-funds lagen da deutlich (20%+, einfach mal hier z.B. schauen: https://www.institutionalinvestor.com/article/2cuk94f4vqr7iwe79l1j4/portfolio/the-best-performing-private-equity-funds-share-these-two-attributes). Aber die sind eben nicht gelistet sondern Private. Was Returns angeht, muss man sich ja nur mal z.B. von Calpers, einem der größeren institutionellen Anleger die Performance nach Asset Klasse anschauen: https://www.calpers.ca.gov/docs/board-agendas/202403/invest/item07b-01_a.pdf Über 20 Jahre PE mit 12,3% vor Aktien mit 7,6%, das ist schon recht deutlich. Und aufgrund seiner Größe kann Calpers sich auch nicht nur auf die aller attraktivsten Fonds fokussieren, sonst wäre es sicherlich höher. Klar mag es sein, dass Public in einzelnen Jahren outperformt, aber über längere Zeiträume wäre es mir nicht bekannt. Genauso moniert Kommer ja auch die Gebühren, nur vergisst er dabei, dass die meist 20% Carry ohnehin nur fließen, wenn eine Hurdle von meist 8% überschritten wird. D.h. wenn die Anleger nicht mindestens 8% verdienen, fällt sozusagen der Bonus für das Team aus. Abgesehen davon müssen die Investment Teams einen nicht unerheblichen Teil ihres Vermögens (auf Partner Level durchaus siebenstellig) in den eigenen Fonds investieren, um skin in the game zu haben. Wäre vielleicht mal eine gute Idee, wenn man das auch im Public Bereich einführen würde. Daher ist das Alignment of Interest natürlich ein anderes, wie wenn Du in irgendeinen aktiv gemanagten Fonds investierst. Naja, nichtsdestotrotz hat jede Asset Klasse ihre Vor-und Nachteile (mehr Arbeit vs weniger Arbeit, steuerliche Themen, etc.). Zur Diversifikation brauchst Du es sicherlich nicht unbedingt, da es natürlich eine gewisse Korrelation gibt. Da würde ich mir eher etwas suchen, was weniger mit Deiner bisherigen Asset Allokation korreliert. Für mich persönlich ist es eher der Ersatz bzw. die Beimischung für das "Growth Depot", da ich mir nicht zutraue durch Stockpicking 20%+ zu generieren. Für laufendes Einkommen sorgen Mieteinnahmen und Dividenden, für Returns hauptsächlich PE. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hattifnatt 26. Oktober · bearbeitet 26. Oktober von hattifnatt vor 2 Stunden von Dividend_Dude: Was Returns angeht, muss man sich ja nur mal z.B. von Calpers, einem der größeren institutionellen Anleger die Performance nach Asset Klasse anschauen: https://www.calpers.ca.gov/docs/board-agendas/202403/invest/item07b-01_a.pdf Über 20 Jahre PE mit 12,3% vor Aktien mit 7,6%, das ist schon recht deutlich. 12,3% sind aber am unteren Ende der zitierten Am 23.10.2024 um 18:27 von MichaelE: langjährige Durchschnittsnettorenditen (bei normaler Marktentwicklung) von 12-15% p.a. Hier müsste mal Butter bei die Fische, was sind denn diese vor 2 Stunden von Dividend_Dude: aller attraktivsten Fonds ? Sowas kann ich leider nicht ernst nehmen: vor 2 Stunden von Dividend_Dude: https://www.institutionalinvestor.com/article/2cuk94f4vqr7iwe79l1j4/portfolio/the-best-performing-private-equity-funds-share-these-two-attributes wenn am Ende des Artikels steht, man müsste halt schon die richtigen raussuchen, die diese tollen Überrenditen produzieren - dann kann man ja auch gleich Stockpicking machen: Zitat However, the firm also cautioned that selecting smaller PE managers and funds requires major due diligence. “Returns dispersion is wider among smaller PE funds. Therefore, it is paramount to select managers that can fetch the true alpha in private equity,” the report said. Aber beim Fazit sind wir uns ja einig: vor 2 Stunden von Dividend_Dude: Von diesem oder ähnlichen für Retail Anleger vertriebenen Vehikel würde ich eher abraten Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dividend_Dude 27. Oktober vor 10 Stunden von hattifnatt: 12,3% sind aber am unteren Ende der zitierten Es hat ja auch eine Zahl nichts mit der anderen zu tun... das eine waren Calpers Returns über ihr Portfolio, das andere womit Blackstone wirbt. Du kannst Dir auch die Returns von Clearlake anschauen, 2012er Fonds bei knapp 41%, 2015er bei 29%, 2017er bei 40%... wieder andere Zahlen... vor 10 Stunden von hattifnatt: Hier müsste mal Butter bei die Fische, was sind denn diese Netto IRR (kannst Du auch bei Calpers oder anderen Quellen normalerweise nachlesen; es gibt Gross und Net IRR, das eine ist vor Kosten, das andere nach Kosten), also das, was beim Investor ankommt. Jetzt muss man dazusagen, dass der je direkter man investieren kann, eben höher ist. Calpers geht aufgrund seiner Größe direkt zu Blackstone etc., zahlt also nur Blackstone Fees. Das geht ab Einsätzen von meist 5-10 Mio. pro Invesment. Wenn Du über diverse Feeder Vehikel gehst (meist Zugang ab 100k) wie Moonfare, Finvia, Liqid kommt meist noch mal ca. 1% p.a. dazu. Bei diesen Retail Vehikeln sicherlich noch mehr, dann bist Du logischerweise also drunter. vor 10 Stunden von hattifnatt: Hier müsste mal Butter bei die Fische, was sind denn diese Ok, dann versuche ich es Dir zu erklären... Buffett (vermutlich schon mal gehört), sagte mal: "The highest rates of return I’ve ever achieved were in the 1950s. I killed the Dow. You ought to see the numbers. But I was investing peanuts then. It’s a huge structural advantage not to have a lot of money. I think I could make you 50% a year on $1 million. No, I know I could. I guarantee that." Wenn Du also mehr Kapital anzulegen hast, wird es meist schwieriger gute Anlagemöglichkeiten zu finden. vor 10 Stunden von hattifnatt: wenn am Ende des Artikels steht, man müsste halt schon die richtigen raussuchen, die diese tollen Überrenditen produzieren - dann kann man ja auch gleich Stockpicking machen: Theoretisch ja, praktisch nicht ganz, da die Persistence der Returns höher ist als in Public Markets. Ein Top Quartile Fonds hat eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit Top Quartile zu bleiben, und wenn nicht rutscht er vielleicht ins zweite Quartile. Aber wie bei Public Markets, ein Jahr Top, ein Jahr Bottom Performer ist höchst unwahrscheinlich. Abgesehen davon spielen die Quartiles bei Venture eine noch deutlich höhere Rolle als bei Buy-Out Funds. Man kann auch, um stabilere Returns zu haben, in einen Secondary Fonds wie Coller oder Lexington investieren. Die übernehmen von anderen Investoren die Anteile, wenn sie z.B. aus einem Blackstone raus wollen. In schlechten Zeiten kaufen sie zum Discount zum NAV ein, in super Zeiten auch mal darüber; sie steigen zudem später ein, meist in den Jahren 3-4, so dass das Geld auch schneller zurückkommt. Die Rendite ist auch sehr abhängig vom Vintage Year (also dem Auflegungsjahr). Typischerweise sind Fonds, die in bzw. kurz nach einer Krise aufgelegt werden sehr gut (also die Jahre 2009/10), dagegen die, die 2-3 Jahre davor aufgelegt wurden eher schlechter, da sie noch zu Höchstpreisen gekauft haben und dann alles bergab ging. Aber keine Angst, ich versuche niemanden zu bekehren, ich habe keinerlei Vorteile davon. Im Gegenteil, je mehr Geld in eine Asset Klasse fließt, umso schlechter für die Renditen. Ich teile nur meine Erfahrungen als jemand, der in der Branche gearbeitet hat und zudem in verschiedenste Asset Klassen investiert (von hauptsächlich Aktien, Immobilien und PE bis hin zu im kleinen Maße Optionen, Anleihen, Krypto, Edelmetall und Sachwerten). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag