Neuling47 12. Oktober · bearbeitet 12. Oktober von Neuling47 Hi, ich habe eine Frage zur Inflation und wie ich sie berücksichtigen muss, wenn ich meinen Bedarf im Alter und das dafür notwendige Kapital berechnen will. In mehreren Artikeln und Videos wird die Inflation an zwei Stellen eingerechnet - einen Link habe ich gerade nicht parat. Ich verstehe nur nicht warum. Ein vereinfachtes Beispiel (Alle Annahmen sind völlig willkürlich, es geht nur um die Berücksichtigung von Inflation): Peter (45) will wissen, wie viel er am Alter (mit 65) pro Monat benötigt. Dafür nimmt er seinen Bedarf heute (2000 Euro) und inflationiert (2% pro Jahr) auf 20 Jahre: macht 2971 Euro (gerundet 3000 Euro). Das ist der Betrag, den er bei Renteintritt braucht, um so zu leben wie heute. Nun wird oft behauptet (habe gerade keinen Link parat), dass ich auch bei der angenommenen Rendite, Inflation berücktigt werden muss. Heißt, wenn ich annehme, meine (zu 100% in breit gestreuten ETFs steckendes) Kapital macht nominal 8% Rendite, muss ich 2% Inflation einreichnen (Plus Kosten und Steuern natürlich, hier blenden wir das aber mal der Einfachheit halber aus). Dann läge die reale Rendite nur bei 6%. Ich würde aber sagen, wenn Peter bei seinen künftigen Ausgaben die Inflation bereits berücksichtigt hat, kann er sie bei der Rendite in der Ansparphase weglassen. Heißt die Rendite liegt bei 8%. (Kosten und Steuern haben wir ja mal ausgeblendet). Nehmen wir weiter an, dass Peter einen Rentenanspruch von netto 1500 Euro hat. Dann liegt seine Rentenlücke bei 1500 Euro bei Renteneintritt. Nehmen wir weiter an, er glaubt an die 4%-Regel, dann braucht er 450.000 Euro (1500*12*25). Jetzt will er wissen, wie viel er sparen muss, um diesen Betrag mit 65 zu erreichen. Er hat bereits 100.000 Euro angespart. Bei einer angenommen Rendite von 8% Prozent muss er nicht mehr weiter sparen. In 20 Jahren sind aus seinen 100.000 insgesamt 466.000 geworden. Bei einer Rendite von 6% muss demgegenüber 283 Euro pro Monat sparen, um auf 450.000 Euro zu kommen. Peter muss seinen Bedarf nach Renteneintritt natürlich um die angenommen Inflation pro Jahr erhöhen. Aber da er an die 4%-Regel glaubt, kann er einfach ab 65 pro Jahr 2% mehr entnehmen, und wird nicht pleite gehen. (Wir nehmen hier einmal an, das würde auch so funktionieren.) Mir geht es um die Ansparphase. Peter hat bei seinem monatlichen Bedarf Inflation berücksichtigt und kann deshalb bei der benötigten Summe mit Nominalwerten rechnen und die Inflation weglassen. Richtig? Hoffentlich habe ich mir verständlich ausgedrückt und es beginnt eine interessante Debatte. Gruß, Neuling Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Barqu 12. Oktober 1 hour ago, Neuling47 said: Ich würde aber sagen, wenn Peter bei seinen künftigen Ausgaben die Inflation bereits berücksichtigt hat, kann er sie bei der Rendite in der Ansparphase weglassen. Korrekt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian 12. Oktober vor einer Stunde von Neuling47: Peter (45) will wissen, wie viel er am Alter (mit 65) pro Monat benötigt. Dafür nimmt er seinen Bedarf heute (2000 Euro) und inflationiert (2% pro Jahr) auf 20 Jahre: macht 2971 Euro (gerundet 3000 Euro). Das ist der Betrag, den er bei Renteintritt braucht, um so zu leben wie heute. wenn die individuelle Inflation 2% wäre und der Bedarf gleich bliebe: Ja vor einer Stunde von Neuling47: Ich würde aber sagen, wenn Peter bei seinen künftigen Ausgaben die Inflation bereits berücksichtigt hat, kann er sie bei der Rendite in der Ansparphase weglassen. Heißt die Rendite liegt bei 8%. (Kosten und Steuern haben wir ja mal ausgeblendet). ja (Steuern sind umso schlimmer je höher die Inflation) vor einer Stunde von Neuling47: Nehmen wir weiter an, dass Peter einen Rentenanspruch von netto 1500 Euro hat. in 20 Jahren? also wenn weiter eingezahlt wird bis dahin? oder der jetzige Anspruch, wenn er in 20 Jahren in Rente geht? Bei 2% Inflation wären das ~1010€ heute? vor 1 Stunde von Neuling47: Er hat bereits 100.000 Euro angespart. Bei einer angenommen Rendite von 8% Prozent muss er nicht mehr weiter sparen. In 20 Jahren sind aus seinen 100.000 insgesamt 466.000 geworden. Bei einer Rendite von 6% muss demgegenüber 283 Euro pro Monat sparen, um auf 450.000 Euro zu kommen. es gibt Steuern, Gebühren, Kursschwankungen, so dass er sparen muss, um relativ sicher auf 466.000 insbesondere auch bei Inflation größer 2% zu kommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 12. Oktober · bearbeitet 12. Oktober von chirlu vor 1 Stunde von Neuling47: Hoffentlich habe ich mir verständlich ausgedrückt und es beginnt eine interessante Debatte. Da gibt es eigentlich nichts zu debattieren; allenfalls, ob es sinnvoller/einfacher ist, in heutigen Werten oder in Werten zu Rentenbeginn zu rechnen. Ich sage auf jeden Fall in heutigen Werten, denn für die hat man ein besseres Gefühl. (Jetzt: Auftritt @Schwachzocker. ) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neuling47 12. Oktober · bearbeitet 12. Oktober von Neuling47 vor 1 Stunde von chirlu: Da gibt es eigentlich nichts zu debattieren; allenfalls, ob es sinnvoller/einfacher ist, in heutigen Werten oder in Werten zu Rentenbeginn zu rechnen. Ich sage auf jeden Fall in heutigen Werten, denn für die hat man ein besseres Gefühl. (Jetzt: Auftritt @Schwachzocker. ) Warum sollte es sinnvoller sein, in heutigen Werten zu rechnen? vor 2 Stunden von oktavian: in 20 Jahren? also wenn weiter eingezahlt wird bis dahin? oder der jetzige Anspruch, wenn er in 20 Jahren in Rente geht? Bei 2% Inflation wären das ~1010€ heute? Beispielrechnung: Peter hat bereits 20 Rentenpunkte, bis 65 kommen nochmal 25 dazu, macht 45. Ein Rentenpunkt ist derzeit 40 Euro wert - macht 1800. Hinzurechnen müsste man jetzt noch die Rentenanpassung, sagen 1% pro Jahr (pessimistische Annahme). Ergibt gerundet 2200 Euro. Jetzt pauschal 25% Steuern und Sozialbeiträge abgezogen ergibt netto 1650. Auch hier kann ich die Inflation weglassen, weil ich sie ja bei meinem benötigten Monatsbudget berücksichtigt habe. ----- Und noch was zum Thema Steuern: Die kann Peter doch auch eigentlich unberücksichtigt lassen, oder? Durch geschicktes Umschichten im Depot kann Peter zumindest in den erst 10-15 Jahren die Kapitalertragssteuer quasi auf Null bringen. Er schichtet das Depot so um, dass er nur Anteile verkauft, bei den kein oder nur ein sehr geringer Gewinn angefallen ist. Dann fällt nur die Vorabpauschale an. Das alles zusammengenomen bedeutet: Peter kann auch in der Entnahmephase eine höhere Rendite zu Grunde legen. vor 2 Stunden von Barqu: Korrekt. Super! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian 12. Oktober vor 4 Minuten von Neuling47: Und noch was zum Thema Steuern: Die kann ich doch auch eigentlich unberücksichtigt lassen, oder? Durch geschicktes Umschichten im Depot kann Peter zumindest in den erst 10-15 Jahren die Kapitalertragssteuer quasi auf Null bringen. Er schichtet das Depot so um, dass er nur Anteile verkauft, bei den kein oder nur ein sehr geringer Gewinn angefallen ist. wie vermeidet Peter denn Steuern auf Dividenden und Vorabpauschalen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neuling47 12. Oktober · bearbeitet 12. Oktober von Neuling47 vor 10 Minuten von oktavian: wie vermeidet Peter denn Steuern auf Dividenden und Vorabpauschalen? Vorabpauschale stimmt, habe ich ergänzt. Ist aber nur ein Bruchteil der Kapitalertragssteuer. Dividenden: Er hat nur thesauriende ETF. Mir geht es darum, dass es nicht komplett blödsinnig ist, über die gesamte Anspar- und Entnahmephase von 7% historischer Rendite auszugehen. Peter ist natürlich in Wahrheit aber viel vorsichtiger. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian 12. Oktober vor 27 Minuten von Neuling47: Vorabpauschale stimmt, habe ich ergänzt. Ist aber nur ein Bruchteil der Kapitalertragssteuer. rechne doch mal durch über 20 Jahre. Das macht schon was aus: z.B. 2% * 0,7 (Teilfreistellung) * 26,75%. Das ist mehr als die TER der ETFs. Vorhalten von Cash zum Abbuchen der Steuern kostet auch. vor 29 Minuten von Neuling47: 7% historischer Rendite vor/nach Steuern und real/nominal? Sollte man immer möglichst präzise ausdrücken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neuling47 12. Oktober · bearbeitet 12. Oktober von Neuling47 vor 3 Minuten von oktavian: rechne doch mal durch über 20 Jahre. Das macht schon was aus: z.B. 2% * 0,7 (Teilfreistellung) * 26,75%. Das ist mehr als die TER der ETFs. Vorhalten von Cash zum Abbuchen der Steuern kostet auch. vor/nach Steuern und real/nominal? Sollte man immer möglichst präzise ausdrücken. Das stimmt, ist aber immer noch deutlich weniger als die gesamte Kapitalertragssteuer. Rendite: Nominal, steht ja alles in den Beiträgen darüber Die Inflation hat Peter berücksichtigt, in dem er seine heutigen Ausgaben auf 20 Jahre inflationiert hat. Steuern verschiebt er - so weit es geht - in die Zukunft. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 12. Oktober · bearbeitet 12. Oktober von stagflation Eine wichtige Erkenntnis sollte sein: wenn man Geldbeträge (z.B. Einnahmen und Ausgaben) in verschiedenen Jahren vergleichen will, muss man sie zuerst auf das gleiche Jahr umrechnen. Falsch wäre beispielsweise: Ausgaben von heute mit Einnahmen in der Zukunft zu vergleichen. Zahlungen von heute mit einem Guthaben in der Zukunft zu vergleichen. Z.B.: zahlen sie jetzt jeden Monat 500 Euro in einen Sparvertrag ein - und in 30 Jahren, wenn Sie in Rente geben, haben sie 300.000 €. Das ist der Klassiker im Verkauf! 300.000 € klingen sehr viel - aber in 30 Jahren werden sie deutlich weniger wert sein. Bei der gesetzlichen Rente gibt es eine Vereinfachung - wenn man davon ausgeht, dass der Rentenwert ungefähr mit der Inflation steigen wird. Wenn man beispielsweise 20 Rentenpunkte hat und der Rentenwert 39,32 € ist, dann bekäme man, wenn man heute Rentner wäre, eine Rente von 20 * 39,32 € = 786 €. Wie hoch die Rente in 30 Jahren bei 20 Rentenpunkten sein wird, wissen wir nicht (bei 2% Inflation wären es 1423 €). Es ist auch egal. Denn wir dürfen annehmen, dass man sich das gleiche dafür kaufen kann, wie heute für 786 €. Wenn man beispielsweise heute 800 € Miete bezahlt, reichen 20 Rentenpunkte gerade für die Miete - und das wird auch in 30 Jahren ungefähr so sein. Deshalb kann man die zu erwarteten Ausgaben im Rentenalter mit den heutigen Preisen ansetzen. Und als Einnahmen die erwarteten Rentenpunkte mit dem heutigen Rentenwert multiplizieren. Dann kann man vergleichen. Wenn sich die so berechneten Einnahmen und Ausgaben die Waage halten, wird es vermutlich auch in 20 Jahren passen, wenn man in Rente geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Megatron 12. Oktober vor 29 Minuten von stagflation: Denn wir dürfen annehmen, dass man sich das gleiche dafür kaufen kann, wie heute für 786 €. Sehr gewagt. Da die Rentenentwicklung an die Bruttolöhne gekoppelt sind würde das bedeuten die Löhne grundsätzlich stärker steigen als die Inflation. Dabei ist noch nicht berücksichtigt dass die die Entwicklung des zahlenmäßigen Verhältnisses von Rentenbeziehenden zu Beitragszahlenden ebenfalls in die Rente mit eingeht, und diese Entwicklung ist negativ. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 12. Oktober · bearbeitet 12. Oktober von satgar vor 15 Minuten von Megatron: Sehr gewagt. Da die Rentenentwicklung an die Bruttolöhne gekoppelt sind würde das bedeuten die Löhne grundsätzlich stärker steigen als die Inflation. Dabei ist noch nicht berücksichtigt dass die die Entwicklung des zahlenmäßigen Verhältnisses von Rentenbeziehenden zu Beitragszahlenden ebenfalls in die Rente mit eingeht, und diese Entwicklung ist negativ. Ja, aber es ist eben ne super Vereinfachung. Ich nutze diese selbst. Die langfristige Inflation lag so seit Jahrzehnten bei 2,5-2,9%, je nach Maßstab. Das Inflationsziel der EZB sind 2%. Ich nutze die gleiche Vereinfachung, und natürlich ist diese, wie alles andere auch, mit Unsicherheiten behaftet. Find sie aber trotzdem super gut. vor 15 Minuten von Megatron: Löhne grundsätzlich stärker steigen als die Inflation. Das ist im übrigen auch im Durchschnitt so. Was du beschreibst, ist ja letztlich ein „positiver Reallohn“. Und dieser Reallohn schwankt immer so um die 0 herum: https://www.it.nrw/nrw-2023-erstmals-wieder-positive-lohnentwicklung-nach-dreijaehrigem-rueckgang-126070 Konnte es auf die Schnelle jetzt nur für NRW finden. Die Corona Jahre/Ukraine Krieg mit den krassen Inflationsraten zuletzt hat dem Index massiv geschadet. Aber davon berappelt der sich auch wieder. Allein das Jahr 2024 wird das wieder positiv beeinflussen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Barqu 12. Oktober 2 hours ago, satgar said: Das ist im übrigen auch im Durchschnitt so. Was du beschreibst, ist ja letztlich ein „positiver Reallohn“. Und dieser Reallohn schwankt immer so um die 0 herum: https://www.it.nrw/nrw-2023-erstmals-wieder-positive-lohnentwicklung-nach-dreijaehrigem-rueckgang-126070 Konnte es auf die Schnelle jetzt nur für NRW finden. Die Corona Jahre/Ukraine Krieg mit den krassen Inflationsraten zuletzt hat dem Index massiv geschadet. Aber davon berappelt der sich auch wieder. Allein das Jahr 2024 wird das wieder positiv beeinflussen. Und vor den Nullzinsjahren gab es 2 (?) Jahrzehnte Reallohnverluste + den Aufbau Europas größten Niedriglohnsektors. Ich würde auch eher annehmen, dass in 10 bis 15 Jahren der Reallohn niedriger ist als heute. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 12. Oktober · bearbeitet 12. Oktober von satgar vor 10 Minuten von Barqu: Und vor den Nullzinsjahren gab es 2 (?) Jahrzehnte Reallohnverluste + den Aufbau Europas größten Niedriglohnsektors. Ich würde auch eher annehmen, dass in 10 bis 15 Jahren der Reallohn niedriger ist als heute. Das ist so überhaupt nicht korrekt: https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Einkommen-Armut/Datensammlung/PDF-Dateien/tabIII1.pdf Die letzte Spalte ist dabei die entscheidende. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Barqu 12. Oktober 10 minutes ago, satgar said: Das ist so überhaupt nicht korrekt: https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Einkommen-Armut/Datensammlung/PDF-Dateien/tabIII1.pdf Die letzte Spalte ist dabei die entscheidende. Ich habe es im Kopf zusammen gerechnet, daher ggf falsch: von Beginn deiner Tabelle bis einschließlich 2009 sind es -5%. Warum ist meine Aussage nicht korrekt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 13. Oktober · bearbeitet 13. Oktober von Fondsanleger1966 Hallo, herzlich willkommen im Forum! vor 7 Stunden von Neuling47: Mir geht es darum, dass es nicht komplett blödsinnig ist, über die gesamte Anspar- und Entnahmephase von 7% historischer Rendite auszugehen. Peter ist natürlich in Wahrheit aber viel vorsichtiger. Du hast als Neuling noch Welpenschutz hier und Dich als Frischling gut in das Thema eingearbeitet. Nennen wir es deshalb "noch recht unerfahren". ;-) Der eine Punkt ist, dass Aktienrendite auch über 20-Jahres-Zeiträume sehr stark streuen. Die Bandbreite der absoluten Endergebnisse ist enorm groß. Ich habe das in diesem Posting einem anderen Neuling für dessen Zeitraum von 13 Jahren vorgerechnet: Deshalb kann Peter nicht einfach mit einem Mittelwert rechnen. Denn dieser bedeutet, dass er in 50% der Fälle zu positiv geschätzt hat und die negative Abweichung sehr, sehr groß sein kann. Der andere Punkt ist, dass auch der verwendete Mittelwert von nominell 7% p.a. zu hoch ist. Es gibt Analysen großer Asset Manager - so genannte Long Term Capital Market Assumptions - die versuchen, mittels unterschiedlicher Modelle künftige Renditen abzuschätzen. Da tauchen Werte von ca. 5 1/2 - 6 % p.a. für ein globales Aktienportfolio über 20 Jahre in € gerechnet auf (vor Kosten, Steuern und Inflation!), siehe z.B. https://www.blackrock.com/institutions/en-us/insights/charts/capital-market-assumptions#assumptions (auf EUR umschalten). Auf kürzere Sicht von 10 Jahren geht Vanguard sogar nur von rund 4 1/2 % p.a. nominale Bruttorendite in € aus. vor 11 Stunden von Neuling47: ich habe eine Frage zur Inflation und wie ich sie berücksichtigen muss, wenn ich meinen Bedarf im Alter und das dafür notwendige Kapital berechnen will. Grundsätzlich kann man sowohl in realen Größen rechnen als auch in nominellen. Wichtig ist nur, dass man dabei reale und nominelle Werte nicht miteinander vermischt, sondern stets ineinander umrechnet (in das eine oder das andere). Reale Werte werden oft bei überschlägigen Langzeitschätzungen verwendet, wie oben im verlinkten Beitrag. Eine nominelle Betrachtung kann dagegen sinnvoll sein, wenn nominale Größen wie z.B. Kapital-Lebensversicherungen, BAV o.ä. vorhanden sind, für die es einen garantierten Nominalwert in der Zukunft gibt. Ich habe mir z.B. eine Excel-Tabelle gebastelt, in der für jedes künftige Jahr eine Spalte vorhanden ist, in der Finanzbedarf und verschiedene sichere Einnahmequellen enthalten sind. Alle realen Größen sind mit einer einzelnen Zelle verknüpft, in der ich die angenommene Inflationsrate eingetragen habe, denn auch die Inflation kann erheblich schwanken. Es gab 20-Jahres-Zeiträume mit durchschnittlich weniger als 2% p.a. (z.B. 1995-2015: 1,51 % p.a.) und welche mit knapp 4% p.a. (z.B. 1961-1980: 3,75% p.a.). Historischer Inflationsrechner: https://www.finanzen-rechner.net/inflationsrechner.php und historischer Inflationschart: https://www.hypochart.de/inflation/ursachen/historische-entwicklung-der-inflation-in-deutschland Durch die Variation dieser einen Zelle kann ich verschiedene Inflationsszenarien durchspielen und die Auswirkungen auf die jährlichen Überschüsse und Defizite analysieren. Diese sind für den schnellen Überblick zudem aufsummiert: für den Gesamtzeitraum und verschiedene Teilzeiträume. Ich sehe dann mit einem Blick die Deckungslücke, die z.B. durch Aktienanlagen noch geschlossen werden muss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BlindesHuhn88 13. Oktober · bearbeitet 13. Oktober von BlindesHuhn88 Wie oben schon geschrieben würde ich mit einer durchschnittlichen Steigerung von 6% p.a. rechnen damit ich einen groben Ziel Wert erreiche. Die Entnahme ist mit 4% zu hoch angesetzt. Da würde ich auch nur mit 3% rechnen. Siehe verlinkten Text und das von Kommer mit den 3% pa Entnahme finde ich gerade nicht. Hier noch ein guter Text zu dieser ominösen Volatilität im Aktienmarkt: https://www.finanzen-erklaert.de/entnahmeparadoxon-kurseinbrueche-egal/?utm_source=perplexity Wenn du das obige alles rein rechnest und die Gefahr eines Crashes zum Start der Entnahme Phase berücksichtigst solltest du meiner Meinung nach weiterhin schön stark sparen 1500€ Entnahme sind dann schon Mal 600 000€ Mit den 100k€ Start und 20 Jahren mit 6%pa brauchst eine Sparrate von 612€mtl. Wenn die 1500 nach Steuer von 25% raus kommen soll dann brauchst 2000€ pro Monat und somit 800 000€ bei 3% Entnahme Um das zu erreichen brauchst Sparer von 1051€... Dann noch Fonds Gebühren etc und du kannst mir 1100€ mtl. Rechnen.... Schade eigentlich... Deine Eröffnung Post war so optimistisch und hat gut ausgeschaut. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 13. Oktober · bearbeitet 13. Oktober von satgar vor 7 Stunden von Barqu: Ich habe es im Kopf zusammen gerechnet, daher ggf falsch: von Beginn deiner Tabelle bis einschließlich 2009 sind es -5%. Warum ist meine Aussage nicht korrekt? Weil du dir nun willkürliche Zeiträume rausziehst die deine These stützt (was ich arg schwach finde). Das ist genauso wie bei den Verkäufern mit aktiven Fonds (sehen sie her, in dem und dem Zeitraum waren wir besser als Xy). Wenn wir schon längerfristig Daten haben, sind diese auch zu benutzen (meine Meinung) Und wenn man es ganz ganz genau nimmt, hast du was anderes behauptet. Du sagtest: „vor den nullzinsjahren waren 1-2 Jahrzehnte mit reallohnverlusten“. Nach Daten beschreibt man die Niedrigzinsphase aber nicht bis 2009. sondern: „Eine historische Niedrigzinsphase findet ihr Ende. Seit 2016 bestand in Deutschland das Nullzinsniveau. Durch die daran gekoppelte Einlagefazilität von -0,1 Prozent in 2014 bis -0,5 Prozent in 2019 entstanden in diesem Zeitraum für Finanzinstitute Negativzinsen. Das Ergebnis: Es gab keine Zinsen auf Erspartes.“ (Quelle Sparkasse). Wenn dein Argument bis zu dieser Phase geht, ist also bis 2016 zu schauen (nach deiner Logik). Und zwar von 2006-2016 oder 1996-2016. Aber eben gerade nicht dein willkürlicher Zeitraum; der mit der ganz genau formulierten ausgangsaussage nichts zu tun hat. Und selbst wenn ich deiner Aussage folgen wollen würde, beschreibst du von 1995-2009 einen absoluten Rückgang von 5%. Das ist zwar blöd, da von einem indexierten Wert von 100 per Beginn danach nur noch 95 übrig ist. Auf eine durchschnittliche p.a. Betrachtung sind da aber auch da trotzdem nur 0,37% Verringerung pro Jahr. Selbst diese Zahlen muss man über 14 Jahre mal richtig einordnen, auch wenn ich den Zeitraum für komplett falsch und willkürlich halte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neuling47 13. Oktober · bearbeitet 13. Oktober von Neuling47 vor 8 Stunden von Fondsanleger1966: Hallo, herzlich willkommen im Forum! Du hast als Neuling noch Welpenschutz hier und Dich als Frischling gut in das Thema eingearbeitet. Nennen wir es deshalb "noch recht unerfahren". ;-) Der eine Punkt ist, dass Aktienrendite auch über 20-Jahres-Zeiträume sehr stark streuen. Die Bandbreite der absoluten Endergebnisse ist enorm groß. Ich habe das in diesem Posting einem anderen Neuling für dessen Zeitraum von 13 Jahren vorgerechnet: Deshalb kann Peter nicht einfach mit einem Mittelwert rechnen. Denn dieser bedeutet, dass er in 50% der Fälle zu positiv geschätzt hat und die negative Abweichung sehr, sehr groß sein kann. Der andere Punkt ist, dass auch der verwendete Mittelwert von nominell 7% p.a. zu hoch ist. Es gibt Analysen großer Asset Manager - so genannte Long Term Capital Market Assumptions - die versuchen, mittels unterschiedlicher Modelle künftige Renditen abzuschätzen. Da tauchen Werte von ca. 5 1/2 - 6 % p.a. für ein globales Aktienportfolio über 20 Jahre in € gerechnet auf (vor Kosten, Steuern und Inflation!), siehe z.B. https://www.blackrock.com/institutions/en-us/insights/charts/capital-market-assumptions#assumptions (auf EUR umschalten). Auf kürzere Sicht von 10 Jahren geht Vanguard sogar nur von rund 4 1/2 % p.a. nominale Bruttorendite in € aus. Grundsätzlich kann man sowohl in realen Größen rechnen als auch in nominellen. Wichtig ist nur, dass man dabei reale und nominelle Werte nicht miteinander vermischt, sondern stets ineinander umrechnet (in das eine oder das andere). Reale Werte werden oft bei überschlägigen Langzeitschätzungen verwendet, wie oben im verlinkten Beitrag. Eine nominelle Betrachtung kann dagegen sinnvoll sein, wenn nominale Größen wie z.B. Kapital-Lebensversicherungen, BAV o.ä. vorhanden sind, für die es einen garantierten Nominalwert in der Zukunft gibt. Ich habe mir z.B. eine Excel-Tabelle gebastelt, in der für jedes künftige Jahr eine Spalte vorhanden ist, in der Finanzbedarf und verschiedene sichere Einnahmequellen enthalten sind. Alle realen Größen sind mit einer einzelnen Zelle verknüpft, in der ich die angenommene Inflationsrate eingetragen habe, denn auch die Inflation kann erheblich schwanken. Es gab 20-Jahres-Zeiträume mit durchschnittlich weniger als 2% p.a. (z.B. 1995-2015: 1,51 % p.a.) und welche mit knapp 4% p.a. (z.B. 1961-1980: 3,75% p.a.). Historischer Inflationsrechner: https://www.finanzen-rechner.net/inflationsrechner.php und historischer Inflationschart: https://www.hypochart.de/inflation/ursachen/historische-entwicklung-der-inflation-in-deutschland Durch die Variation dieser einen Zelle kann ich verschiedene Inflationsszenarien durchspielen und die Auswirkungen auf die jährlichen Überschüsse und Defizite analysieren. Diese sind für den schnellen Überblick zudem aufsummiert: für den Gesamtzeitraum und verschiedene Teilzeiträume. Ich sehe dann mit einem Blick die Deckungslücke, die z.B. durch Aktienanlagen noch geschlossen werden muss. Rendite: Natürlich kann Peter mit einem Mittelwert rechnen. Es geht lediglich darum, eine Näherung zu ermitteln. An, erstens, das benötige Vermögen im Alter, und zweitens, die dafür notwendige Sparquote. Nochmal: eine Näherung! Niemand kann sagen, wie die Zukunft aussieht, wie viele Schwarze Schwäne noch auftauchen, oder ob wir doch durch AI vor einem weiteren goldenen Jahrzehnt stehen. (Ich selbst bin eigentlich recht positiv gestimmt, mein Kronzeuge wäre Tom Lee von Fundstrat, aber das ist alles nur Glaskugel) Und natürlich kann ich meine Annahmen konservativ wählen (und werde eventuell jedes Jahr positiv überrascht) oder optimisisch und werde dann am Ende eventuell mein Ziel nicht erreichen. Niemand weiß es. Und natürlich kann er die Annahmen alle paar Jahre anpassen, an der Realität abgleichen. Inflation: Bei Betrachtung historischer Daten muss man auch das jeweilige Umfeld betrachten, das zu der hohen Inflation geführt hat. Und vor allem: Wie Politik und Notenbanken damals reagiert haben und wie sie es heute tun. Das macht einen gewaltigen Unterschied. Aber davon abgesehen: Auch hier sollte Peter eine Annahme treffen, kein Mensch weiß, wie hoch die Inflation künftig sein wird. Er kann pessimistisch sein und sagen, künftig wird die Inflation eher bei 3-4% liegen, weil Fiatgeld, Staatschulden etc pp. Oder er sagt sich: Fachkräftemanhel, AI-Boom, Zentralbanken als das wird die Inflation eher niedrig halten, so im Raum von 2%. Nochmal natürlich geht es nur im eine Näherung, um abzuschätzen: Was brauche ich im Alter? Nominla/Real: So wie im Eingangsstatement gefragt und bestätigt: Wenn man an einer Stelle (!) mit realen Werten rechnet, Peters monatlich notwendiges Budget, können alle anderen Werte (Lebensversicherung, Depot etc pp) als Nominlwerte in die Berechnung einfließen. Aberseits von Peter: Jährliche Spalte in Excel wären mit persönlich viel zu viel Aufwand bei nur sehr geringem Erkenntnisgewinn. Wenn du Spaß daran hast: Feel free! Meine Excel besitzt Variablen (Rentenanpassung, Inflation, Rendite, Rentendauer, Sparquote) die ich nach belieben justieren kann. Am Ende steht eine Näherung an das Vermögen zu Renteneintritt. Dann sehe ich wie hohe das Delta von Näherung und notwendigen Vermögen noch ist. Reicht mir vollkommen. PS: Danke für die nette Begrüßung! vor 9 Stunden von Barqu: Ich habe es im Kopf zusammen gerechnet, daher ggf falsch: von Beginn deiner Tabelle bis einschließlich 2009 sind es -5%. Warum ist meine Aussage nicht korrekt? Ich würde meinem Vorredner zustimmen. Das Argument Niedriglohnsektor und Reallohnverluste stimmt für die 2000er, die Zeiten sind längst vorbei. Seit 15 Jahren steigen die Reallöhne. Wichtig hierbei: Im Durchschnitt, und nur das ist für Rentenpassungen nach derzeitigen Gesetzeslage relevant. Alle Langzeitbetrachtungen sagen: In den vergangenen Jahrzehnten haben die Rentenanpassungen die Inflation im Schnitt ausgeglichen. Ob das in den kommenden 30 Jahren auch so sein wird? Keine Ahnung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neuling47 13. Oktober · bearbeitet 13. Oktober von Neuling47 vor 4 Stunden von BlindesHuhn88: Wie oben schon geschrieben würde ich mit einer durchschnittlichen Steigerung von 6% p.a. rechnen damit ich einen groben Ziel Wert erreiche. Die Entnahme ist mit 4% zu hoch angesetzt. Da würde ich auch nur mit 3% rechnen. Siehe verlinkten Text und das von Kommer mit den 3% pa Entnahme finde ich gerade nicht. Hier noch ein guter Text zu dieser ominösen Volatilität im Aktienmarkt: https://www.finanzen-erklaert.de/entnahmeparadoxon-kurseinbrueche-egal/?utm_source=perplexity Wenn du das obige alles rein rechnest und die Gefahr eines Crashes zum Start der Entnahme Phase berücksichtigst solltest du meiner Meinung nach weiterhin schön stark sparen 1500€ Entnahme sind dann schon Mal 600 000€ Mit den 100k€ Start und 20 Jahren mit 6%pa brauchst eine Sparrate von 612€mtl. Wenn die 1500 nach Steuer von 25% raus kommen soll dann brauchst 2000€ pro Monat und somit 800 000€ bei 3% Entnahme Um das zu erreichen brauchst Sparer von 1051€... Dann noch Fonds Gebühren etc und du kannst mir 1100€ mtl. Rechnen.... Schade eigentlich... Deine Eröffnung Post war so optimistisch und hat gut ausgeschaut. Das ist sehr spannend, ich würde dir auch im Grunde zustimmen. Aber: Man sollte bei der Entnahme, korrigiere mich, wenn ich falsch liege, möglichst flexibel agieren. Heißt: Je nach Börsenjahr mehr oder weniger entnehmen. Das geht, wenn man nicht komplett auf Kante genäht ist. Beispiel: Die gesetzliche Rente reicht um alle zwingend notwendigen Fixkosten (Wohnung, Essen, Strom etc) zu begleichen. Dann kann man auch mal 1-2 Jahre nicht entnehmen, wenn es an der Börse gerade kracht. Und noch ein Punkt und am Beispiel Peter: Er ist 65, hat 450.000 Euro gespart. Wenn er jetzt Glück hat und die ersten 5 Jahre seiner Rente ohne Börsencrash übersteht (wir nehmen mal an, der Aktienarkt wächt um 7% pro Jahr), sinkt seine prozentuale Entnahme automatisch, wenn er weiterhin nur 1500 Euro pro Monat entnimmt und seinen Lebensstil nicht ausweitet. Nach 5 Jahren sitzt er dann (grob überschlagen) auf 600.000 Euro bei einer inflationsangepassten (2%) Entnahme von knapp 20000 pro Jahr, also deutlich unter 4%. Was ich sagen will und ihr sicher alle wisst: Die ersten Jahre der Entnahme sind entscheidend. Steuern kann ich weitgehend vemeiden, wir oben erwähnt. Fondskosten sind bei einer TER von 0,3 Prozent quasi nicht existent. Und natürlich ist das eine Berechnung ohne Kapitalverzehr. Das werden die wenigsten Menschen in Deutschland erreichen. Wenn man aber geringen Kapitalverzehr zulässt (was soll ich mit einer Mio auf dem Depot mit 85) sind die Summen erheblich geringer, die man braucht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neuling47 13. Oktober vor 12 Stunden von stagflation: Eine wichtige Erkenntnis sollte sein: wenn man Geldbeträge (z.B. Einnahmen und Ausgaben) in verschiedenen Jahren vergleichen will, muss man sie zuerst auf das gleiche Jahr umrechnen. Falsch wäre beispielsweise: Ausgaben von heute mit Einnahmen in der Zukunft zu vergleichen. Zahlungen von heute mit einem Guthaben in der Zukunft zu vergleichen. Z.B.: zahlen sie jetzt jeden Monat 500 Euro in einen Sparvertrag ein - und in 30 Jahren, wenn Sie in Rente geben, haben sie 300.000 €. Das ist der Klassiker im Verkauf! 300.000 € klingen sehr viel - aber in 30 Jahren werden sie deutlich weniger wert sein. Bei der gesetzlichen Rente gibt es eine Vereinfachung - wenn man davon ausgeht, dass der Rentenwert ungefähr mit der Inflation steigen wird. Wenn man beispielsweise 20 Rentenpunkte hat und der Rentenwert 39,32 € ist, dann bekäme man, wenn man heute Rentner wäre, eine Rente von 20 * 39,32 € = 786 €. Wie hoch die Rente in 30 Jahren bei 20 Rentenpunkten sein wird, wissen wir nicht (bei 2% Inflation wären es 1423 €). Es ist auch egal. Denn wir dürfen annehmen, dass man sich das gleiche dafür kaufen kann, wie heute für 786 €. Wenn man beispielsweise heute 800 € Miete bezahlt, reichen 20 Rentenpunkte gerade für die Miete - und das wird auch in 30 Jahren ungefähr so sein. Deshalb kann man die zu erwarteten Ausgaben im Rentenalter mit den heutigen Preisen ansetzen. Und als Einnahmen die erwarteten Rentenpunkte mit dem heutigen Rentenwert multiplizieren. Dann kann man vergleichen. Wenn sich die so berechneten Einnahmen und Ausgaben die Waage halten, wird es vermutlich auch in 20 Jahren passen, wenn man in Rente geht. Das stimmt, unter der Annahme dass die Rentenanpassung die Inflation ausgleichen. Hier bin ich im Gegensatz zu Rendite am Aktienmarkt leicht pessimistischer. Ich nehme in meiner Berechnung an, dass meine Rente durch die Inflation (leicht) entwertet wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BlindesHuhn88 13. Oktober · bearbeitet 13. Oktober von BlindesHuhn88 vor 1 Stunde von Neuling47: Das ist sehr spannend, ich würde dir auch im Grunde zustimmen. Aber: Man sollte bei der Entnahme, korrigiere mich, wenn ich falsch liege, möglichst flexibel agieren. Heißt: Je nach Börsenjahr mehr oder weniger entnehmen. Das geht, wenn man nicht komplett auf Kante genäht ist. Beispiel: Die gesetzliche Rente reicht um alle zwingend notwendigen Fixkosten (Wohnung, Essen, Strom etc) zu begleichen. Dann kann man auch mal 1-2 Jahre nicht entnehmen, wenn es an der Börse gerade kracht. Und noch ein Punkt und am Beispiel Peter: Er ist 65, hat 450.000 Euro gespart. Wenn er jetzt Glück hat und die ersten 5 Jahre seiner Rente ohne Börsencrash übersteht (wir nehmen mal an, der Aktienarkt wächt um 7% pro Jahr), sinkt seine prozentuale Entnahme automatisch, wenn er weiterhin nur 1500 Euro pro Monat entnimmt und seinen Lebensstil nicht ausweitet. Nach 5 Jahren sitzt er dann (grob überschlagen) auf 600.000 Euro bei einer inflationsangepassten (2%) Entnahme von knapp 20000 pro Jahr, also deutlich unter 4%. Was ich sagen will und ihr sicher alle wisst: Die ersten Jahre der Entnahme sind entscheidend. Steuern kann ich weitgehend vemeiden, wir oben erwähnt. Fondskosten sind bei einer TER von 0,3 Prozent quasi nicht existent. Und natürlich ist das eine Berechnung ohne Kapitalverzehr. Das werden die wenigsten Menschen in Deutschland erreichen. Wenn man aber geringen Kapitalverzehr zulässt (was soll ich mit einer Mio auf dem Depot mit 85) sind die Summen erheblich geringer, die man braucht. Puh OK ich kann dir eigentlich überall zustimmen. Meine Bedenken wären: Wenn man eine Rente annimmt für die fix Kosten und nur diese deckt dann muss man entnehmen. Man kann es natürlich flexibel gestalten wenn man Spielraum hat. Ich gehe nicht davon aus dass die Rente in 20 Jahren immer alles ausgeglichen hat an Inflation und auch nicht das diese 48% gehalten werden. Auch die Steuern, Krankenkassen Beiträge etc werden wahrscheinlich etwas mehr werden. Normalerweise müsste man die heutige Rente so belassen. Nicht mit mehr rechnen aber auch für Entwertung stehen lassen. (Kleine Hoffnung dass es stabil bleibt von Zahlenwert her) Darauf dann seine Rente aufbauen. Wohlwissend dass die heute noch nicht nötigen Medikamente im Alter ein zusätzlicher Kostentreiber werden könnten und der ganze andere Mist. Ja desto länger man wartet mit der Entnahme desto besser ist es. Aber er schreibt ja 65 und dann braucht er es da. Ob black swan oder nicht. Da muss Geld zu gesteuert werden. Man kann natürlich mit Kapital Verzehr rechnen aber was ist wenn ich das schön berechnet habe bis 93 Jahre und dann Werde ich älter Die Kosten für was weiß ich sind höher Inflation kickt rein Black swan --> für mich sind es zu viele Variablen. Mein Vorgehen ist ganz klar das ich -Nicht mit 7% pa rechne weil es die Regression zum Mittelwert gibt und die letzten Jahre mit 10-12%pa ausgeglichen werden müssen. -Primär kein Kapital Verzehr möchte da es immer wieder zu Einschlägen kommen kann(Renovierung, Auto, etc) die mehr als geplant Kosten und somit eh Verzehr da ist - die Rente nicht sicher ist und auch nicht in dem benötigten Maße angehoben werden kann wie benötigt. D.h. ich müsste im schlechtesten Fall schon wieder mehr als benötigt entnehmen -wenn es dumm läuft muss ich auch meine Frau bezuschussen weil Kinder Erziehung nicht total ausgeglichen wird mit Renten Punkten -es für mich egal ist ob am Schluss Null das ist oder meine Kinder etwas kriegen Alles in allem würde ich meine Rechnung für den gegeben Fall mit 1100€ mtl. Beschließen damit er einigermaßen sicher und die Rente kommt. Was meinst? Zu negativ gedacht oder noch zu positiv Thema Steuern könnte sogar noch schlimmer werden als die angenommen 25% Kapitel Ertrag Steuer. Aber ja durch gewisse Verschiebungen kann man es etwas Stunden. Aber zahlen musst es wenn Gewinne realisiert werden und das fehlt einfach Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neuling47 13. Oktober vor 16 Minuten von BlindesHuhn88: Puh OK ich kann dir eigentlich überall zustimmen. Meine Bedenken wären: Wenn man eine Rente annimmt für die fix Kosten und nur diese deckt dann muss man entnehmen. Man kann es natürlich flexibel gestalten wenn man Spielraum hat. Ich gehe nicht davon aus dass die Rente in 20 Jahren immer alles ausgeglichen hat an Inflation und auch nicht das diese 48% gehalten werden. Auch die Steuern, Krankenkassen Beiträge etc werden wahrscheinlich etwas mehr werden. Normalerweise müsste man die heutige Rente so belassen. Nicht mit mehr rechnen aber auch für Entwertung stehen lassen. (Kleine Hoffnung dass es stabil bleibt von Zahlenwert her) Darauf dann seine Rente aufbauen. Wohlwissend dass die heute noch nicht nötigen Medikamente im Alter ein zusätzlicher Kostentreiber werden könnten und der ganze andere Mist. Ja desto länger man wartet mit der Entnahme desto besser ist es. Aber er schreibt ja 65 und dann braucht er es da. Ob black swan oder nicht. Da muss Geld zu gesteuert werden. Man kann natürlich mit Kapital Verzehr rechnen aber was ist wenn ich das schön berechnet habe bis 93 Jahre und dann Werde ich älter Die Kosten für was weiß ich sind höher Inflation kickt rein Black swan --> für mich sind es zu viele Variablen. Mein Vorgehen ist ganz klar das ich -Nicht mit 7% pa rechne weil es die Regression zum Mittelwert gibt und die letzten Jahre mit 10-12%pa ausgeglichen werden müssen. -Primär kein Kapital Verzehr möchte da es immer wieder zu Einschlägen kommen kann(Renovierung, Auto, etc) die mehr als geplant Kosten und somit eh Verzehr da ist - die Rente nicht sicher ist und auch nicht in dem benötigten Maße angehoben werden kann wie benötigt. D.h. ich müsste im schlechtesten Fall schon wieder mehr als benötigt entnehmen -wenn es dumm läuft muss ich auch meine Frau bezuschussen weil Kinder Erziehung nicht total ausgeglichen wird mit Renten Punkten -es für mich egal ist ob am Schluss Null das ist oder meine Kinder etwas kriegen Alles in allem würde ich meine Rechnung für den gegeben Fall mit 1100€ mtl. Beschließen damit er einigermaßen sicher und die Rente kommt. Was meinst? Zu negativ gedacht oder noch zu positiv Thema Steuern könnte sogar noch schlimmer werden als die angenommen 25% Kapitel Ertrag Steuer. Aber ja durch gewisse Verschiebungen kann man es etwas Stunden. Aber zahlen musst es wenn Gewinne realisiert werden und das fehlt einfach Stimmt alles, ein paar schnelle Gedanken: Ich habe oft das Gefühl, dass hier im Forum sehr "pessimistisch" gerechnet wird. Das kann entweder bedeuten, dass sich die Mehrzahl der Foristen den Pessimismus leisten kann, weil der Verdienst oder die Höhe des bestehenden Vermögen so hoch ist. Oder, dass man doch zu ängstlich agiert. Das bekannte "Just-One-more-Year"-Syndrom. (Ich habe eigentlich schon genug, aber wenn ich nur noch ein Jahr weiterarbeite, fühle ich mich noch sicherer). 90% der Bevölkerung in Deutschland kommt nicht in den Genuß, im Alter ohne Kapitalverkehr 3% zu entnehmen und bis ans Lebensende in Südfrankreich zu leben (überspitzt). Damit will ich nicht sagen, dass deine Einwände falsch sind, vor allem was die erwartete Rendite betrifft. Aber man kann nicht gegen alle Lebensrisiken ansparen, was bleibt dann vom Hier und Jetzt? Ich muss einen realistischen Mittelweg finden. Ich bin nicht Peter, meine Sparrate ist deutlich vierstellig, aber wer kann sich das leisten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Barqu 13. Oktober 4 hours ago, satgar said: Weil du dir nun willkürliche Zeiträume rausziehst die deine These stützt (was ich arg schwach finde). Das ist genauso wie bei den Verkäufern mit aktiven Fonds (sehen sie her, in dem und dem Zeitraum waren wir besser als Xy). Wenn wir schon längerfristig Daten haben, sind diese auch zu benutzen (meine Meinung) Und wenn man es ganz ganz genau nimmt, hast du was anderes behauptet. Du sagtest: „vor den nullzinsjahren waren 1-2 Jahrzehnte mit reallohnverlusten“. Nach Daten beschreibt man die Niedrigzinsphase aber nicht bis 2009. sondern: „Eine historische Niedrigzinsphase findet ihr Ende. Seit 2016 bestand in Deutschland das Nullzinsniveau. Durch die daran gekoppelte Einlagefazilität von -0,1 Prozent in 2014 bis -0,5 Prozent in 2019 entstanden in diesem Zeitraum für Finanzinstitute Negativzinsen. Das Ergebnis: Es gab keine Zinsen auf Erspartes.“ (Quelle Sparkasse). Wenn dein Argument bis zu dieser Phase geht, ist also bis 2016 zu schauen (nach deiner Logik). Und zwar von 2006-2016 oder 1996-2016. Aber eben gerade nicht dein willkürlicher Zeitraum; der mit der ganz genau formulierten ausgangsaussage nichts zu tun hat. Und selbst wenn ich deiner Aussage folgen wollen würde, beschreibst du von 1995-2009 einen absoluten Rückgang von 5%. Das ist zwar blöd, da von einem indexierten Wert von 100 per Beginn danach nur noch 95 übrig ist. Auf eine durchschnittliche p.a. Betrachtung sind da aber auch da trotzdem nur 0,37% Verringerung pro Jahr. Selbst diese Zahlen muss man über 14 Jahre mal richtig einordnen, auch wenn ich den Zeitraum für komplett falsch und willkürlich halte. Ich stimme dir zu, dass "Nullzinsphase" nicht der korrekte Begriff meinerseits war. Ich haette Niedrigzinspolitik schreiben sollen. Abseits dessen finde ich deinen Beitrag allerdings unpassend passiv-aggresiv - oder um es mit deinen Worten zu sagen: Arg schwach. Die von dir unterstellte Absichte verfolge ich ganz sicher nicht und "willkuerlich" ist mein Zeitraum auch nicht, sondern startete am fruehstemoeglichen Datum deiner Quelle und geht bis zur Finanzkrise. 4 hours ago, satgar said: Wenn wir schon längerfristig Daten haben, sind diese auch zu benutzen (meine Meinung) Das kann ja gerne deine Meinung sein, aber deswegen musst du mich nicht gleich als Verkaeufer aktiver Fonds veruninglimpfen. Ich meine: Wie ueblich faehrt man mit "sowoh als auch" am besten, d. h. man sollte sich maximal langfristige Daten anschauen und gleichzeitig sich auch anschauen, ob es fuer den individuellen Fall - d. h. ggf kuerzere Zeitraeume und weitere "passgenauere" Begleitumstaende - auch Zeitraeume gibt, die vom Standard abweichen. Und wie stark. Der von mir erwaehnte Zeitraum duerfte laenger sein als die Restlebenswahrscheinlichkeit eines Durchschnittrenters und ist ausserdem noch deshalb relevant, weil DE zum "kranken Mann Europas" wurde und DE nun vor (oder schon mittendrin?) der gleichen Situation steht, wenn auch aus anderen Gruenden. Uebrigens, nur noch mal zur Vollstandigkeit: Mein 2. Satz war: 11 hours ago, Barqu said: Ich würde auch eher annehmen, dass in 10 bis 15 Jahren der Reallohn niedriger ist als heute. Du meintest: 11 hours ago, satgar said: Das ist so überhaupt nicht korrekt Und auf meine Rueckfrrage, warum, kommst du nun mit so etwas: 4 hours ago, satgar said: Weil du dir nun willkürliche Zeiträume rausziehst die deine These stützt (was ich arg schwach finde). -> Hat nichts mehr mit meiner urspruenglichen Aussage zu tun und daher ueberlasse ich dir das letzte Wort. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BlindesHuhn88 13. Oktober vor 2 Minuten von Neuling47: Stimmt alles, ein paar schnelle Gedanken: Ich habe oft das Gefühl, dass hier im Forum sehr "pessimistisch" gerechnet wird. Das kann entweder bedeuten, dass sich die Mehrzahl der Foristen den Pessimismus leisten kann, weil der Verdienst oder die Höhe des bestehenden Vermögen so hoch ist. Oder, dass man doch zu ängstlich agiert. Das bekannte "Just-One-more-Year"-Syndrom. (Ich habe eigentlich schon genug, aber wenn ich nur noch ein Jahr weiterarbeite, fühle ich mich noch sicherer). Damit will ich nicht sagen, dass deine Einwände falsch sind, vor allem was die erwartete Rendite betrifft. Aber man kann nicht gegen alle Lebensrisiken ansparen, was bleibt dann vom Hier und Jetzt? Ich muss einen realistischen Mittelweg finden. Ich bin nicht Peter, meine Sparrate ist deutlich vierstellig, aber wer kann sich das leisten? Jup gebe ich dir Recht. Ich finde nur dass im Eröffnungspost davon ausgegangen wurde das man jetzt aufhören könnte und damit sicher ist. Auch mit der Korrektur vom Ersteller auf 283€. Mtl. Suggeriert man in meinen Augen eine komplett falsche Sicherheit. Um einigermaßen ( und zugegeben pessimistisch) sicher zu sein wären 1100€ mtl nötig. Wenn es finanziell nicht geht und da stimme ich dir zu, dann geht man von "wahrscheinlich," sicher eh immer weiter in den Verbrauch von Kapital und Schluss endlich ins Risiko das man nicht die benötigten Summen für die gewünschte Kaufkraft bekommt. Das erledigt sich sowieso aber man träumt jetzt nicht von Luxus mit dieser Rechnung Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag