Nachdenklich 28. Mai Nachdem seit Januar in diesem Faden keine Beiträge mehr geschrieben wurden, gehe ich davon aus, daß Peters Frage abschließend behandelt wurde und traue mich, den bestehenden Faden mit meiner Frage zu übernehmen: Rürup-Rente - aber welche? Vorweg: Ich frage für eine Nichte. Besagte Nichte hat eine HDI-Basisrente mit bisher nur minimalen Beitragszahlungen und wollte meinen Rat, ob sie den Vertrag weiter ruhen lassen sollte oder ob es sich lohnt wieder einzuzahlen. Da ich solch unflexiblen Produkten gegenüber ohnehin skeptisch eingestellt bin, kenne ich mich damit auch kaum aus und neige dazu, statt dessen eher zu einem ETF-Sparplan zu raten. Dennoch sollte man auch Alternativen ja mit einbeziehen, insbesondere, da sie auch nur minimale Ansprüche an die GRV hat. Bei meinem Versuch, die Rentabilität der HDI-Basisrente einzuschätzen, finde ich aber nur wenig Informationen im Netz. Zunächst geht wohl ein prozentual beachtlicher Anteil in den Cross Asset Timer Ptf. (HG000WS00011) als Wertsicherungsfonds. fondsweb kennt den nicht. Die dann individuell zusammengestellten klassischen Fonds überzeugen mich eigentlich auch nicht, ich habe daher mal die ersten vier der "frei" (?) gewählten Fonds bei fondsweb gegen einen wahllos ausgewählten MSCI World laufen lassen - mit dem erwarteten Ergebnis. https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/tabelle/isins/IE00B4L5Y983,LU1775965582,DE0009769760,LU0052474979,DE0005320303 Ob ein Austausch dieser grottigen Fonds gegen was Vernünftiges überhaupt möglich ist, wäre noch zu prüfen. Zunächst geht es mir aber darum, wie ich den Wertsicherungsfonds einschätzen soll, denn darin liegt der Großteil des Geldes. @satgar Du scheinst einen sehr guten Marktüberblick zu haben. Kannst Du was zu der HDI-Basisrente und dem Wertsicherungsfonds sagen? Wie erwähnt, es geht mir darum, ob ich ihr eine Wiederaufnahme der Einzahlungen empfehle oder ob ich ihr statt dessen die Konzentration auf einen langfristig laufenden ETF-Sparplan anrate? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 28. Mai · bearbeitet 28. Mai von satgar Am 28.5.2025 um 12:18 von Nachdenklich: Du scheinst einen sehr guten Marktüberblick zu haben. Kannst Du was zu der HDI-Basisrente und dem Wertsicherungsfonds sagen? Hat die HDI denn aktuell überhaupt eine Basisrente mit endfälliger Beitragsgarantie und dynamischen Drei-Topf-Hybridmodell im Programm, so dass es zum Einsatz eines Wertsicherungsfonds käme? Aktuell ist das mE nicht im Portfolio der HDI, es gibt nur die reinrassige Fondspolice CleverInvest. Oder zielte deine Frage auf einen Bestandstarif ab? Da weiß ich nicht, welche Wertsicherungsfonds für die jeweilige Tarifgeneration gibt. Eine konkrete Fondsliste zur genauen Tarifgeneration wäre dann bei HDI anzufragen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich 28. Mai Am 28.5.2025 um 12:45 von satgar: Aktuell ist das mE nicht im Portfolio der HDI, es gibt nur die reinrassige Fondspolice CleverInvest. Oder zielte deine Frage auf einen Bestandstarif ab? Der Vertrag besteht wohl schon viele Jahre (wurde wohl abgeschlossen, als die damals junge Frau die Selbstständigkeit wählte), wurde dann aber nicht bespart, da eine Immobilie abgezahlt werden sollte, Nun ist die Immobilientilgung abgeschlossen und mit jetzt 39 Jahren wird der guten Frau klar, daß sie keine Altersvorsorge hat. Der oben genannte Wertsicherungsfonds steht so in der Jahresschlußrechnung der HDI. Und der Wertsicherungsfonds macht über 90% des Kapitals aus. Danke erstmal für Deine Antwort. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 28. Mai Am 28.5.2025 um 13:00 von Nachdenklich: Der Vertrag besteht wohl schon viele Jahre (wurde wohl abgeschlossen, als die damals junge Frau die Selbstständigkeit wählte), wurde dann aber nicht bespart, da eine Immobilie abgezahlt werden sollte, Nun ist die Immobilientilgung abgeschlossen und mit jetzt 39 Jahren wird der guten Frau klar, daß sie keine Altersvorsorge hat. Der oben genannte Wertsicherungsfonds steht so in der Jahresschlußrechnung der HDI. Und der Wertsicherungsfonds macht über 90% des Kapitals aus. Danke erstmal für Deine Antwort. Versuche mal, für die konkrete Tarifgeneration eine Fondsliste zu beschaffen. Bei beitragsfreien Verträgen ist es oft so, dass noch stärker in die Wertsicherungskomponenten investiert wird. Es kommen keine neuen Beiträge hinzu, die dabei helfen könnten, die Beitragsgarantie zu bewirken. Daher ist es, auch wenn man wieder mit der Beitragszahlung begänne (aber auch, wenn es so bliebe, wie es ist), den Wertsicherungsfonds und die Auswahlmöglichkeiten genau anzuschauen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich 28. Mai · bearbeitet 28. Mai von Nachdenklich Am 28.5.2025 um 13:21 von satgar: den Wertsicherungsfonds und die Auswahlmöglichkeiten genau anzuschauen. Das versuche ich gerade. Immerhin habe ich auf der HDI-Seite gefunden, daß auch shiften/switchen in einen kostengünstigen MSCI World-ETF möglich wäre. Ob das auch für einen alten Vertrag gilt, weiß ich nicht. Das ist ja schon mal was. Völlig offen ist für mich noch, was ich von dem Wertsicherungsfonds halten soll. Dann kämen für eine Beurteilung ja auch noch so Fragen wie Rentenfaktor dazu ...... (ab welchem Rentenfaktor würdest Du sagen: akzeptabel)? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 28. Mai · bearbeitet 28. Mai von satgar Am 28.5.2025 um 13:27 von Nachdenklich: Dann kämen für eine Beurteilung ja auch noch so Fragen wie Rentenfaktor dazu ...... (ab welchem Rentenfaktor würdest Du sagen: akzeptabel)? Um die 30 und knapp darunter geht noch in Ordnung. Um 25 wird's grenzwertig und unter 20 (ja das gab es zeitweise bei manchen Versicherern auch) desaströs. Die HDI Seite dürfte dir wahrscheinlich nur die Fondsauswahl der aktuellsten Tarifgeneration zeigen. Für alte Tarife kann das auch immer anders aussehen, insbesondere, wenn ein Versicherer sich auch stark über Kickbacks aktiver Fonds finanziert. Früher hat das die Continentale stark vorgenommen und deswegen bis heute in derlei alten Tarifen keine ETFs zur Auswahl. Dann würde die dortige Kostenkalkulation nicht mehr aufgehen, weil die Kickbacks der aktiven Fonds fehlen. Ob also im Bestandsvertrag ebenso ein MSCI World möglich wäre...kann so sein, muss aber nicht. Der HG000WS00011 mit derzeit 60% Cash und 36% Aktien wirkt für mich nicht besonders prickelnd. Seine größten Positionen: DWS Garant 80 FPI 40,00% Global Opportunities Protect 30,00% Global Emerging Markets... 20,00% Garant Dynamic IT EUR 10,00% Witzig dabei, dass dieser Fonds selbst auch wieder in einen Wertsicherungsfonds investiert (DWS Garant 80 FPI) den es vielfach in Drei-Topf-Hybriden selbst zur Wahl gibt. Da fragt man sich schon, was das alles soll.... https://hdi-de.fund-screener.net/dac/factsheet?id=F00000VA1X&clist=FXALL$$ALL_1250 https://hdi-de.fund-screener.net/screener/ Von wann ist denn der Abschluss der Police? Interessant ist auch hier, dass auf der HP im "Gesamtuniversum" aller Fonds der von dir beschriebene gar nicht unter der Kategorie "Wertsicherungsfonds" geführt wird. OK, also hier muss man wirklich mal was von der HDI schicken lassen. Da blickt ja kein Mensch durch. Als Provisionstarif würde ich diesen aber sowieso nicht, wegen der Kosten UND der Beitragsgarantie, aber ohnehin nicht wieder befüllen. Aber zum liegen lassen schon schauen, dass man die Fonds wenigstens optimiert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich 28. Mai Am 28.5.2025 um 13:36 von satgar: Von wann ist denn der Abschluss der Police? Ich vermute mal - mehr als zehn Jahre her. Ich schreibe der Nichte gerade eine Mail, um die Einzelheiten abzufragen. (Ich war in der vergangenen Woche dort, um ein paar Grundstücksangelegenheiten notariell zu regeln und bekam bei der Gelegenheit so am Rande die Frage gestellt. Die Nichte hat wohl in ganz jungen Jahren mit einigen windigen Finanz"beratern" wohl eher ungute Erfahrungen gemacht und dann zu dem Thema ziemlich dicht gemacht. Mal sehen, wie ich sie langsam wieder an das Thema heranführe.) Der bisher eingezahlte Betrag ist (fast) vernachlässigbar, die Frage die sich mir aber stellt, ob man sowas zur Absicherung wiederbeleben sollte - oder ob man angesichts der ziemlich verfahrenen Situation {Ende 30 und noch keinerlei Altersvorsorge} vollständig ins Risiko geht und 100% in ETF-Sparpläne steckt. Kosten runter und Rendite hoch? Sie hat noch 25 Jahre. Ich muß wohl mal auf die Reaktion auf meine Mail warten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 28. Mai · bearbeitet 28. Mai von satgar Am 28.5.2025 um 13:53 von Nachdenklich: 100% in ETF-Sparpläne steckt. Kosten runter und Rendite hoch? Sie hat noch 25 Jahre. Das. Und wenn Sie Team "Komfort" ist, halt ne fondsgebundene Nettopolice der dritten Schicht, also reine Privatrente. Dann auch mit ETFs befüllt. Aber KEINE Provisionspolice und eher KEIN Rürup. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich 28. Mai Am 28.5.2025 um 13:36 von satgar: Der HG000WS00011 mit derzeit 60% Cash und 36% Aktien wirkt für mich nicht besonders prickelnd. Seine größten Positionen: DWS Garant 80 FPI 40,00% Global Opportunities Protect 30,00% Global Emerging Markets... 20,00% Garant Dynamic IT EUR 10,00% Nicht besonders prickelnd ist ja leicht beschönigend. Von den 90% im Wertsicherungsfonds 60% in Cash halten --- was soll das, wo soll da Rendite her kommen? Aber erst mal danke, daß Du das gefunden hast. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 28. Mai · bearbeitet 28. Mai von satgar Am 28.5.2025 um 13:57 von Nachdenklich: Nicht besonders prickelnd ist ja leicht beschönigend. Von den 90% im Wertsicherungsfonds 60% in Cash halten --- was soll das, wo soll da Rendite her kommen? Aber erst mal danke, daß Du das gefunden hast. OHNE den Fonds zu kennen, und OHNE das beschönigen zu wollen: Aufgrund der Kapriolen der vergangenen Monate haben einige Wertsicherungsfonds (die ja aktiv gemanagt sind), härter intern umgeschichtet. Das ist z.B. auch in meiner Betriebsrente der Alte Leipziger so, die den AL DWS GlobalAktiv+ einsetzt. Dort hatte ich mir vor Monaten je Monat das aktuelle Factsheet runtergeladen von der HP. Die einzelnen Factsheets zeigen folgendes: Ende Februar: 96% in Aktien Ende März: 79% in Aktien Ende April: 46% in Aktien Ende Mai: noch unklar....wird im Laufe des Juni veröffentlicht Auch die Branchengewichtung hat sich stark geändert, und die Regionen. Da hat sich einiges getan. Will sagen: das da jetzt so viel in Cash ist, kann oder wird vor Monaten wahrscheinlich anders gewesen sein. Das nur als Info. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
s1lv3r 28. Mai · bearbeitet 28. Mai von s1lv3r Am 28.5.2025 um 13:53 von Nachdenklich: [...] oder ob man angesichts der ziemlich verfahrenen Situation {Ende 30 und noch keinerlei Altersvorsorge} [...] Verdient sie denn jetzt im Moment sehr gut? Denn eigentlich ist das ja die Parade-Situation für einen ETF-Rürup; man kann Spitzensteuersatz jetzt gegen eine wahrscheinlich kaum vorhandene Steuerlast im Rentenbezug tauschen, da sie ja scheinbar bisher kaum Anwartschaften an Rentenzahlungen erworben hat. Mit einer günstigen Netto-Police und 100% ETF-Anlage bis zum Rentenbezug könnte das schon ein finanziell schlauer Move sein, aber wenn sie schon mit der bestehenden Police ins Klo gegriffen hat, wäre es natürlich verständlich, dass sie ggf. nicht nochmal eine weitere Versicherung abschließen möchte ... Und eine ganzheitliche Beratung/Planung wäre natürlich auch angebracht (will sie zum Renteneintritt in der GKV oder PKV sein, kommt sie in die KVdR? etc. ...). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich 28. Mai Am 28.5.2025 um 14:03 von satgar: Will sagen: das da jetzt so viel in Cash ist, kann oder wird vor Monaten wahrscheinlich anders gewesen sein. Ja das stimmt schon. Und bei einem Wertsicherungsfonds versucht das Management den Wert zu sichern. Ich weiß das. Aber im Endergebnis läuft das dann auf den Versuch des Markettimings hinaus. Und da habe ich so meine Zweifel. Ich danke Dir jedenfalls! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 28. Mai Am 28.5.2025 um 14:08 von Nachdenklich: Aber im Endergebnis läuft das dann auf den Versuch des Markettimings hinaus. Und da habe ich so meine Zweifel. Ich auch! Deswegen bin ich absolut kein Freund von Produkten mit endfälligen Garantien, die auf 2-Topf oder 3-Topf-Systeme setzen müssen. Ausschließlich dann, wenn es wie bei Riester oder Betriebsrente halt nicht anders geht, gut, dann muss man damit leben. Aber bei Privatrente und Rürup ist das ja nur optional. Und dann lässt man bitte die Finger von solchen Garantie-Produkten. Das ganze Topf-System versucht Market Timing (per mathematischer Algorithmen), und der Wertsicherungsfonds-Manager ebenfalls. Dem sollte man sich wirklich nur dort aussetzen, wo es absolut nicht anders geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich 28. Mai Am 28.5.2025 um 14:08 von s1lv3r: Verdient sie denn jetzt im Moment sehr gut? Nein! Sie fährt als mobile Friseurin zu Kunden und schneidet denen die Haare - zum halben Preis dessen, was ich hier bezahle. Damit kann sie keine großen Bäume ausreißen. Am 28.5.2025 um 14:08 von s1lv3r: Spitzensteuersatz j Ich glaube nicht, daß sie bei der Tätigkeit den Spitzensteuersatz zahlt. Am 28.5.2025 um 14:08 von s1lv3r: Und eine ganzheitliche Beratung/Planung wäre natürlich auch angebracht (will sie zum Renteneintritt in der GKV oder PKV sein? etc. ...). Das wäre dann das nächste Faß, das man mit ihr aufmachen sollte. Krankenversicherung der Rentner. Wir hatten lange Jahre nur einen lockeren Kontakt - aber ich bin bei jeder Begegnung schockiert, wie naiv manche Menschen durch das Leben gehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bigwigster 28. Mai · bearbeitet 28. Mai von Bigwigster Am 28.5.2025 um 14:16 von Nachdenklich: Ich glaube nicht, daß sie bei der Tätigkeit den Spitzensteuersatz zahlt. Rürup und dessen Nachteile können doch nur in manchen Fällen aufgrund der Steuerersparnis Sinn ergeben. Fast ohne diese muss man, denke ich, keine Gedanken an diese Vorsorgeoption verschwenden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fgk 28. Mai Wenn die Steuerlast in der Rente niedriger ist, kann es doch Sinn machen - und ohne nennenswerte Rentenansprüche wird sie das wohl sein? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee 28. Mai Am 28.5.2025 um 15:18 von Bigwigster: Rürup und dessen Nachteile können doch nur in manchen Fällen aufgrund der Steuerersparnis Sinn ergeben. So ist es. Lediglich ein Vorteil ergibt sich auch für "Gering"verdiener (je nachdem, wie sie ticken...): das Geld ist unerreichbar für Konsum. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 28. Mai · bearbeitet 28. Mai von stagflation Ich verstehe... Sie war jung... Und da kam dieser gute Kumpel um die Ecke, der es ernst meinte. Er sprach mit ihr über drohende Altersarmut - und hatte zufälligerweise auch gleich einen Versicherungsvertrag dabei. Sie müsse nur hier unterschreiben - und schon wäre das Problem mit der Altersarmut gelöst... Am Ende waren alle glücklich! Der gute Kumpel bekam seine Provision, der Versicherer hatte eine neue Kundin und die Nichte dachte, dass sie jetzt gut versorgt sei und sich nicht weiter um ihre Rente kümmern müsse... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 28. Mai Am 28.5.2025 um 12:18 von Nachdenklich: Da ich solch unflexiblen Produkten gegenüber ohnehin skeptisch eingestellt bin, kenne ich mich damit auch kaum aus und neige dazu, statt dessen eher zu einem ETF-Sparplan zu raten. Dennoch sollte man auch Alternativen ja mit einbeziehen, insbesondere, da sie auch nur minimale Ansprüche an die GRV hat. Vom Grundprinzip soll die Basisrente („Rürup“) eine Alternative zur gesetzlichen Rentenversicherung sein. Deshalb ist nicht nur die steuerliche Behandlung gleich, sondern man kommt gleichermaßen nicht vorab an das Geld heran, sondern nur in Form einer lebenslangen Altersrente. Man kann das unflexibel nennen oder auch geschützt (vor sich selbst, wenn man dazu neigt, vorhandenes Geld zu verprassen; oder vor anderen, im Pleitefall). Die Nichte könnte entsprechend auch in Betracht ziehen, freiwillige Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen und damit ihre Rente aus dieser Quelle zu erhöhen. Am 28.5.2025 um 14:12 von satgar: Deswegen bin ich absolut kein Freund von Produkten mit endfälligen Garantien, die auf 2-Topf oder 3-Topf-Systeme setzen müssen. Wichtig ist, sich im Klaren zu sein, dass das keine grundsätzliche Eigenschaft der Basisrente ist. Es gibt auch Basisrententarife, die keine Beitragsgarantie geben und daher keine fragwürdigen Umschichtungen oder Wertsicherungsfonds nutzen müssen. Bei diesen hat man die gleiche Freiheit der Anlage wie sonst auch und trägt selbst das Risiko. Am 28.5.2025 um 13:27 von Nachdenklich: Dann kämen für eine Beurteilung ja auch noch so Fragen wie Rentenfaktor dazu ...... (ab welchem Rentenfaktor würdest Du sagen: akzeptabel)? Rentenfaktoren sind kein guter Vergleichswert (selbst wenn sie sich auf dasselbe Alter beziehen – sonst ist es ganz und gar Äpfel mit Birnen). Es kann zum Beispiel zwei sonst identische Tarife geben, von denen einer mit 0,25% Garantiezins kalkuliert ist und einer mit 1,5% Garantiezins. Dann wird der erste einen viel niedrigeren Rentenfaktor haben als der zweite. Wenn später, in der Rentenphase, der tatsächliche Zins aber beispielsweise bei 2,5% liegt, ist das tatsächliche Ergebnis genau gleich: Es gibt dann im ersten Tarif 2,25% an Überschüssen und im zweiten nur 1,0%. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 28. Mai Am 28.5.2025 um 15:44 von chirlu: Wenn später, in der Rentenphase, der tatsächliche Zins aber beispielsweise bei 2,5% liegt, ist das tatsächliche Ergebnis genau gleich: Es gibt dann im ersten Tarif 2,25% an Überschüssen und im zweiten nur 1,0%. Klar. Aber wenn die Rentenphase 30 Jahre dauert, besteht immer die Möglichkeit, dass der erwirtschaftete Zins des bzw. der Beispielversicherer unter 1,5% fällt. Je nach Modell des Rentenbezugs und Art der Überschussbeteiligung kann das dann Auswirkungen haben. So das ich ganz grundsätzlich finde, dass bei exakt gleicher Vertragsausgestaltung aus Endalter und Hinterbliebenenabsicherung im Rentenbezug, der höhere Garantierentenfaktor vorzuziehen wäre. Insbesondere bei Rürup, was nur verrentet werden kann und in der Regel kein Anbieterwechsel möglich ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Caveman8 28. Mai Am 28.5.2025 um 13:56 von satgar: Das. Und wenn Sie Team "Komfort" ist, halt ne fondsgebundene Nettopolice der dritten Schicht, also reine Privatrente. Dann auch mit ETFs befüllt. Aber KEINE Provisionspolice und eher KEIN Rürup. Warum würdest du die Privatrente der Rürup vorziehen? Hätte sie ein sehr hohes Einkommen gehabt (42% Steuer) und wollte sie den Baustein explizit zur Absicherung des Langlebigkeitsrisikos nutzen (z.B. neben einem Aktiendepot), dann ist doch eine Rürup als Nettopolice gut geeignet. Oder siehst du weitere Nachteile? Als alleinige Vorsorge würde ich die Rürup auch nicht wählen. Alleine aufgrund der fehlenden Option einer Kapitalauszahlung. Als Zusatz aus meiner Sicht aber schon brauchbar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 28. Mai · bearbeitet 28. Mai von satgar Am 28.5.2025 um 17:25 von Caveman8: Warum würdest du die Privatrente der Rürup vorziehen? Hätte sie ein sehr hohes Einkommen gehabt (42% Steuer) und wollte sie den Baustein explizit zur Absicherung des Langlebigkeitsrisikos nutzen (z.B. neben einem Aktiendepot), dann ist doch eine Rürup als Nettopolice gut geeignet. Oder siehst du weitere Nachteile? Als alleinige Vorsorge würde ich die Rürup auch nicht wählen. Alleine aufgrund der fehlenden Option einer Kapitalauszahlung. Als Zusatz aus meiner Sicht aber schon brauchbar. Ich bin da jetzt nicht festgelegt. Aber aus der täglichen Praxis kann ich dir sagen, dass die vielen harten Regeln den meisten nicht gefallen. Und das ist, fernab jeglicher Steuer-Thematik erstmal das A und O der Entscheidung. Entweder werden die Rürup Regeln generell abgelehnt, oder sie passen nicht in die aktuelle Lebenssituation, und ohne dass das altmodisch klingen soll aber, Frauen benutzen Rürup nochmal tendenziell seltener als Männer. Sie scheinen andere Anlagewünsche zu haben. Welche Lösung ich mit der Privatrente smart finde: - entweder einen fondsgebundenen Rentenbezug nutzen ODER - die Vertragslaufzeit bis auf das 85 oder 90 Lebensjahr zu setzen, dann eine Entnahmeplan Option zu nutzen (67 bis 85/90; Tarif LV1871 Mein Plan Netto mit Cash-to-Go Option) und danach verrenten lassen Ich nenn das immer „Team Komfort“, weil man einfach grundsätzlich weniger damit zu tun hat, als mit dem Depot. Insbesondere auch dieses lästige Vorabpauschalen Thema entfällt. Rürup hat, finde ich, ganz spezielle Anwendungsfälle. Prädestiniert find ich es für Personen mit bisher wenig Altersvorsorgeansprüchen, hohem Einkommen und schon etwas älter, um die 50. Die Personen haben für Rürup-Aktien-ETF noch genug Zeit, können 100% absetzen, liegen bei der Verrentung aber noch nicht bei 100% Besteuerung. Und deren Steuersatz in der Rente sollte auch erheblich niedriger sein als in der Erwerbsphase. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Caveman8 28. Mai Am 28.5.2025 um 17:32 von satgar: Ich bin da jetzt nicht festgelegt. Danke für die Erklärung! So habe ich es bei mir auch: die Privatrente läuft bis 85 und soll dann „im alter“ über Entnahmen / Teilfreistellung entspart werden. ETF Depot soll zur Überbrückung bis 63 angelegt werden. Rürup soll die Rente ab 63 aufbessern und mit Sonderzahlungen besonders „steuerreicher“ Jahre gefüttert werden. (ggf. sogar steuerfreier Bezug im Ausland, sofern in 30 Jahren noch möglich) Wenn kein hoher Steuersatz vorliegt ergibt das aber keinen Sinn. Die Kombination aus Kapitalauszahlung und restlicher Verrentung ab 85 bei der Privatrente ist auch sicher nicht verkehrt für Menschen die sich wenig mit dem Thema beschäftigen wollen. Flexibel genug und als Nettopolice auch nicht teuer. Insbesondere wenn mit einem kleinen Depot bereits der Pauschbetrag ausgeschöpft wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag