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Zusammensetzung Weltportfolio mit Dimensional Fonds

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Buy'n'Holder

Liebe Community,

 

ich möchte euch gern mein / unser Weltportfolio präsentieren, welches ich im letzten Jahr zusammen mit einem Honorarberater aufgestellt habe. Ich wäre an eurer Meinung interessiert, wohl wissend, dass es das "perfekte" Portfolio wohl nicht gibt.

 

Ausgangslage war, dass ich die Idee des passiven Investierens mit faktorbasierten Indexfonds von Dimensional interessant finde und eine Möglichkeit gefunden habe, die Fonds einfach selbst zu kaufen. Entgegen der häufigen Aussagen diverser Berater, die meinen, DFA wäre nur über Honorarberater handelbar.

Ich habe also einen Berater gefunden, der bereit war, mich einmalig beim Aufbau des Portfolios zu unterstützen. Die weitere Abwicklung übernehme ich selbst, was ja kein Hexenwerk ist.

Bei der Gewichtung haben wir einen Mittelweg aus Marktkapitalisierung und BIP gewählt. Den USA-Anteil wollte ich nicht zu hoch gewichten und fühle mich mit ca. 42% ganz wohl. Auch die 100% Aktienquote passt gut zu unserem Risikoappetit.

 

 

  • 25% Dimensional Global Small Companies Fund, WKN A1JJAF
  • 25% Dimensional Global Targeted Value Fund, WKN A0RMKW
  • 10% iShares Nasdaq 100, WKN A0YEDL

 

  • 7% Dimensional European Small Companies Fund, WKN A0YAPT
  • 7% Dimensional European Valiue Fund, WKN A0YAN6

 

  • 5% Dimensional Pacific Basin Small Companies Fund, WKN A0YAPU
  • 21% Dimensional Emerging Markets Value Fund, WKN A0YAPZ

 

Ich bin bislang mit der Zusammensetzung und der Entwicklung recht zufrieden, wobei sich das Depot noch nicht wirklich bewähren musste. Ich bin auf euer Feedback gespannt!

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zuversicht_2024

Interessante Frage!
Ich bin selbst Versicherungsmakler und habe die Ausbildung bei Dimensional für die Akkreditierung durchlaufen. 

Dimensional ist grundsätzlich ein sehr seriöser und kompetenter Produktanbieter. Bis man die beiden Nobelpreisträger googelt, mit denen sie nicht so offensiv werben.

Ich verwende Dimensional Funds für Kunden mit Interesse an einer wirklich hohen Titel-Anzahl je Fonds und einem hohen Bedürfnis nach wissenschaftlicher Absicherung. 

Ich selbst empfehle die Produkte allerdings nicht ohne kritische Einwände und bin selbst nicht investiert.

 

Grundsätzlich steht Dimensional vor der Frage, wie die Faktor-Prämien, vor allem im US-Aktienmarkt, weiterhin eine Überrendite nach Produktkosten und Risiko durch die Abweichung weg vom Gesamtaktienmarkt hin zu den Faktor-Prämien erzielen sollen. Die Treiber der Märkte sind aktuell die Ausweitung der globalen Liquidität durch die Zentralbanken und Regierungen zur Refinanzierung der Schulden und der Bereich Technology/Digital Economy, die Netzwerk-Effekte, Skalierungs-Effekte etc. nutzen und eine Winner-Takes-All Economy schaffen. Dimensional hat in meinen Augen dafür noch keine plausible Antwort gefunden. 

 

Deswegen finde ich es sehr gut, dass der Berater hier Dimensional mit der NASDAQ, stellvertretend für US Large Cap Tech, kombiniert hat. Ich habe auch in meinem Dimensional Musterportfolio die Targeted Value Funds, den EM Value, den Global Core Equity und einen Fonds für US-Tech. Ohne letztere Beimischung hätte ein Dimensional-Musterportfolio mit großer Wahrscheinlichkeit einen MSCI World oder ein Portfolio nach Market Cap underperformt. Um genau zu sein, müssten im kommenden Bullenmarkt Value und Small Cap deutlich outperformen, um die Underperformance der letzten Jahre auszugleichen...

 

Welche Überlegung steckt hinter der Gewichtung tendenziell Richtung BIP? BIP und Kapitalmarktrenditen sind negativ korreliert... Was machst du, wenn China Taiwan annektiert und Europa endgültig zum Wirtschaftsmuseum degeneriet und du in 20 Jahren zu einem nach Market Cap zusammengestellten Portfolio zurückkehren möchtest. Hast du das alles bedacht?

 

Gerade seit 2008 haben schwerpunktmäßig die Tech-Titel und die amerikanischen Aktienmärkte die globalen Aktienmärkte getragen - jede Streuung davon weg war im Nachhinein eine Di-worse-ification. Hier greift also die Momentum-Prämie statt Value und Small Cap, die in den drei Dimensionen von Dimensional (Value, Size, Profitabilität) nicht direkt vorkommt - in einem MSCI World Momentum aber z.B. schon. Woher nimmst du die Sicherheit, dass die Faktor-Prämien von Dimensional in der Zukunft weiterhin Überrenditen generieren werden?

Du bist für den globalen Teil zu über 50% in Small Caps investiert. Was, wen die Small Cap prämie weiterhin underperformt? Nach der Verrentung der Baby-Boomer Generation werden noch weniger Anlegen auf Stock-Picking oder aktive Fonds setzten...

Welchen Unterschied bringt die Aufteilung von 50% des Portfolios, was seeehr viel ist, auf DFA Global Small Caps und Global Targeted Value? Beide Fonds geben Exposure zu derselben Region und zum Size-Factor, bei Targeted Value mit etwas mehr Value. Beide Fonds haben trotzdem eine sehr ähnliche Wertentwicklung, jedoch im Fondsvergleich von CAPInside gegen einen einfach SPDR MSCI World Small Caps seit 2013 leicht underperformt, weil eben zu dieser Zeit die Faktor-Prämie keine Überrendite erzielen konnten, nach Kosten. Und noch Beraterkosten im Vergleich zu wohlinformierten DIY-Lösung ohne Factor Investing noch weniger, aber nichts gegen den guten Herren....

 

Ich habe selbst durch sehr ausführliche Recherche die Schwierigkeit entdeckt, dass diese wissenschaftlichen Einstufungen von Dimensional gerade bei den Institutionellen und Professionellen Investoren, deren Aktivitäten die Märkte bewegen, bekannt sind und in deren Recherche-Abteilung wiederum keinen Konsens und schon gar nicht den aktuellen Stand der Wissenschaftlichen Erkenntnisse abbilden. 

Ich selbst würde kein Portfolio nur nach den Faktoren von Dimensional neigen und eher auf Tech statt auf Faktoren setzen, aber dieser Beitrag hier ist keine Anlageberatung und keine Handlungsempfehlung.

 

Ben Felix hat zu dieser Thematik ein paar Musterportfolios veröffentlicht, vielleicht findest du darin ja noch eine Anregung. 

 

Viel Erfolg und viel Spaß mit deinem Honorarberater weiterhin!

 

 

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stagflation
vor 3 Stunden von Buy'n'Holder:

Ich bin bislang mit der Zusammensetzung und der Entwicklung recht zufrieden, wobei sich das Depot noch nicht wirklich bewähren musste. Ich bin auf euer Feedback gespannt!

 

Kannst Du bitte ein Diagramm posten, in dem man die Wertentwicklung Deines Portfolios und die Wertentwicklung des MSCI World Index (Total Return Net) sieht, so dass man vergleichen kann?

 

Kannst Du vielleicht auch etwas zur Volatilität Deines Portfolios im Vergleich zum MSCI World Index sagen?

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Theobuy
· bearbeitet von Theobuy
vor 15 Stunden von Buy'n'Holder:

Ich wäre an eurer Meinung interessiert, wohl wissend, dass es das "perfekte" Portfolio wohl nicht gibt.

Wenn deine jährlichen Zuwächse im Portfolio deutlich höher sind als deine jährliche Sparrate, kann man über derartige Portfolios und Optimierungen nachdenken. Solange die Sparrate der größte Hebel ist, würde ich ein deutlich einfacheres Portfolio bevorzugen. MaW - wenn wir hier von einem Portfolio von 50k reden und deine Sparrate 12k pro Jahr sind hat die Sparrate einen größeren Einfluss auf die Portfolioentwicklung als wenn wir von einem 500k Portfolio mit 5k Sparrate reden.

 

Für mich persönlich wäre es nichts, weil

- zu kleinteilig. Rebalancing ist viel zu aufwändig und ggf. teuer bei der Umschichtung bzw. mit (zusätzlichen) Steuern verbunden.

- wenn ich es richtig überschlage, hast du fixe TER Kosten von 0,43% übers Portfolio. Zur TD des Portfolios ist wenig/nichts zu finden und Dimensional nutzt wohl deutlich stärker Wertpapierleihe als echte passive ETFs. Ob es langfristig der Performance helfen wird? Keiner weiß es.

- auch wenn ich EM und SC für wichtige Bestandteile eines global diversifizierten Portfolios halte und mich die Argumente, warum das Faktoren im Vergleich zu DM sind und nicht Teil des gesamten Marktes, nicht gänzlich überzeugen, wäre mir die Übergewichtung von SC viel zu groß.

 

Falls du davon überzeugt bist (und dich nicht vom Berater hast überzeugen lassen) - sicherlich ein Portfolio, mit dem man gut fahren kann, unabhängig ob es in der Vergangenheit besser oder schlechter gefahren ist. Meinem Eindruck und persönlicher Erfahrung nach werden Portfolios über die Zeit eher einfacher und enthalten weniger Positionen. Die Frage ist also nur, ob und wenn ja wann man sich in diesen Trend einreiht...

 

 

 

 

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Buy'n'Holder
· bearbeitet von Buy'n'Holder

Vielen Dank für eure ausführlichen Kommentare!

 

@zuversicht_2024 Du bist ja gut informiert, was Dimensional so treibt! Ich kann einige deiner Fragen nicht beantworten, weil ich mich in dieser Detailtiefe mit dem Portfolio nicht beschäftigt habe. Grundsätzlich finde ich die Herangehensweise von Dimensional interessant und überzeugend und habe mit diesem Gedanken die Anforderungen an das Portfolio definiert. Verstanden habe ich auch, dass nicht alle Faktoren in allen Zeiträumen mit Sicherheit eine Überrendite erzeugen werden, sondern teilweise auch underperformen werden. Bei Tech-Aktien wissen wir aber auch nicht, ob die guten Renditen der letzten 10 Jahren sich so fortsetzen werden.

Am 20.9.2024 um 21:57 von zuversicht_2024:

Ich habe auch in meinem Dimensional Musterportfolio die Targeted Value Funds, den EM Value, den Global Core Equity und einen Fonds für US-Tech.

Stellst du dein Musterportfolio irgendwo zur Verfügung?

 

Am 20.9.2024 um 21:57 von zuversicht_2024:

Welche Überlegung steckt hinter der Gewichtung tendenziell Richtung BIP?

Ich wollte einen gesunden MIttelweg zwischen den beiden Vorgehensweisen implementieren und habe mich davon auch von Gerd Kommer (https://gerd-kommer.de/marktkapitalisierung-vs-bip/) inspirieren lassen. 70% USA wären mir ein zu großes Klumpenrisiko.

 

@stagflation Wertentwicklung und Volantilität reiche ich gerne nach, wenn ich wieder Zugriff auf mein Portfolio Performance habe. Ich vermute, etwas schlechter als der MSCI World abgeschnitten zu haben.

 

@Theobuy Ich habe seit Aufbau des Portfolio € 68.000 eingezahlt und stehe heute bei ca. € 78.000. Die Sparrate wird sich künfig bei ca. 12k - 15k pro Jahr einpenden, denke ich. Ich verwende die gleiche Depotzusammensetzung in einer günstigen Nettopolice. Das Rebalancing habe ich bislang über die Einzahlungen gesteuert, aber das wird bei steigenden Beträgen ggf. nicht immer möglich sein.

Welche Gewichtung der Small Caps hältst du für sinnvoll?

Vielen Dank euch allen!

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 27 Minuten von Buy'n'Holder:

 

@stagflation Wertentwicklung und Volantilität reiche ich gerne nach, wenn ich wieder Zugriff auf mein Portfolio Performance habe. Ich vermute, etwas schlechter als der MSCI World abgeschnitten zu haben.

 

 

Dimensional hat prinzipiell einen guten Ruf. Mir persönlich wäre die Aufteilung auf die vielen Fonds zu kompliziert. Mir ist kein Grund bekannt, warum man annehmen sollte, dass diese Aufteilung besser abschneidet, als ein möglichst breit diversifizierter World- oder All-World ETF mit MarketCap-Gewichtung.

 

Wir haben häufiger Diskussionen darüber, ob andere Gewichtungen als MarketCap besser sind. In der Vergangenheit gab es immer mal wieder Zeiträume, in denen sie besser waren. In den letzten 17 Jahren waren sie es aber nicht.

 

Von daher wäre ein Vergleich Deines Portfolios mit der Performance-Entwicklung des MSCI World, des MSCI ACWI oder des FTSE All-World Indexes hilfreich. Dann kann man schauen, welche Unterschiede es gibt und wo die Unterschiede herkommen. Anhand dieser Unterschiede kannst Du etwas über Deine eigene Asset Allocation lernen. Es geht also nicht um den Vergleich mit den Indexen "an sich", sondern darum, anhand des Vergleichs mit einem Benchmark etwas über das eigene Portfolio zu lernen.

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Theobuy
vor 12 Minuten von Buy'n'Holder:

Welche Gewichtung der Small Caps hältst du für sinnvoll?

Ich befürchte, das ist die falsche Frage. Mal abgesehen davon, welche Rolle dein Portfolio beim Vermögensaufbau entsprechend Zielen und Risikotragfähigkeit spielt (hierzu fehlen Informationen), musst du für dich mit deinem Portfolio klarkommen und es über eine sehr lange Zeit durchhalten. Die Frage ist also - welche Gründe und Überzeugungen gibt es, dass du in 5, 10 und 15 Jahren noch exakt diese Aufteilung fahren wirst? Je stärker in Zukunft die Abweichung vom heutigen Portfolio sein wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Änderungen einen nachteiligen Effekt auf das Gesamtergebnis haben werden. Das muss kein Verlust bedeuten, kann aber weniger (wahrscheinlich) oder auch mehr (unwahrscheinlich) als die Marktrendite sein. Aus praktischer Sicht kann man sich hier mit einem Asset-Allokation-Plan helfen, in dem man seine Überlegungen auf 1-2 Seiten aufschreibt und vor jeder Änderung im Portfolio konsultiert. Eventuell kann es sinnvoll sein, sich eine Benchmark oder ein Benchmark-Portfolio zu suchen und seine Performance ehrlich zu tracken.

 

Meine Überzeugung ist folgende.

1. Die Marktrendite tatsächlich einzusammeln ist aufgrund von Kosten und Steuern schon schwierig genug. Das ist aber exakt mein Ziel. Statistisch dürfte ich damit gleichzeitig noch zu den erfolgreicheren Investoren gehören, wenn auch nicht im WPF-Vergleich. Dieser Vergleich ist letztlich müßig, weil ich nur mein Leben leben kann.

2. Da ich in einem Land ohne eigene Börse lebe, sind die Diskussionen um Home-Bias als sinnvoller Schwerpunkt irrelevant (es gibt. wiss. Untersuchungen dazu aus US-Perspektive) und die Übergewichtung von EU überzeugt mich nicht, auch wenn ich die Infrastruktur dort nutze. Wenn es irgendwo auf der Welt kracht, wird es an anderer Stelle gerade vorangehen. Deshalb will ich in allen investierbaren Märkten und Unternehmensgrößen dabei sein, wenn sich das diversifiziert und kostengünstig machen lässt. SC ist da gerade auf der Kippe - man kann sie dazu nehmen, man kann sie weglassen. Ich nehme sie dazu, weil es relativ viele Unternehmen sind was eine breite Diversifizierung und Wachstumspotential bedeutet. Das reicht mir als Perspektive, an der ich teilhaben will, aus.

3. Man kann sich viel darüber streiten, um die EMH hilfreich und sinnvoll ist, ob es Faktoren gibt oder nicht - letztlich sind die Preise, die der Markt für bestimmte Assets anbietet so wie sie sind. In den Preisen steckt eine gewisse Verteilung von begründeten und irrationalen Erwartungen, die unter Berücksichtigung des Risikos innerhalb der Klasse Aktien vergleichbar sein müssten, weil andernfalls jemand schlaues daher käme und diese Differenzen wegarbitrieren würde.

Daraus ziehe ich für mich den Umkehrschluss, dass ich für mein Portfolio exakt und sehr gut begründen können sollte, warum ich von der Marktkapitalisierung abweichen will, also z.B. SC oder - in meinem Fall - EM übergewichte (Verteilung in der Signatur). Letztlich ist es nicht das Problem wo man im Mainstream-Fahrwasser zwischen Marktkapitalisierung und BIP Aufteilung fährt, sondern warum sich man außerhalb dieses Fahrwassers bewegen möchte. Ob nun USA 50% oder 60% ist m.E. irrelevant. So wäre, z.B., SC >20% oder USA <40% aus meiner Sicht als starkte Abweichung von der Marktkapitalisierung begründenswert gegenüber mir selbst.

4. Mich überzeugt, dass in den allermeisten Fällen der Ansatz, dass je einfacher das Portfolio ist, je weniger man sich darum kümmern muss, je stärker es automatisiert ist und im alltäglichen auch komplett ignoriert werden kann, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man keine Fehler macht und es langfrisitg durchzieht. Es gibt Wochen, da schaue ich täglich ins Portfolio und Monate, wo ich gar nicht reinschaue - erforderlich sind aber nur eine handvoll Akvitäten für Zukäufe und Rebalancing pro Jahr. Aktieninvestments sind für 99% der Privatanleger ein Loser's Game - es geht darum, keine Fehler zu machen. Für eine Winning Point-Strategie aka Stock-Picking oder auch starkes Abweichen von der Marktkapitalisierung fehlt mir definitiv Zeit und Kenntnis, weil ich keinen Hinweis habe, schlauer als andere zu sein. Während man bei einer Immobilie, die über eine Grundschuld finanziert wurde, qua Vertrag finanziell jahrzehntelang diszipliniert wird und brav seine Zahlungen leistet und immerhin Immobilienvermögen aufbaut, ist dies bei Aktien, die man für sehr geringes Geld 24/7 kaufen und verkaufen kann extrem viel schwieriger... Ich hoffe, diese Herausforderung zu meisten. Seit 4 Jahren geht das ganz gut.

 

Mein praktischer Rat wäre: Geld ist Chefsache. Lies dich ggf. weiter ein bis du überzeugt vom Ansatz bist, vereinfache das Depot ggf. bis zum absoluten Minimum (das aktuelle kann das für dich schon sein) und dann würde ich mich um die Sparratensteigerung und ums Leben kümmern.

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zuversicht_2024
vor 2 Stunden von Buy'n'Holder:

Vielen Dank für eure ausführlichen Kommentare!

 

@zuversicht_2024 Du bist ja gut informiert, was Dimensional so treibt! Ich kann einige deiner Fragen nicht beantworten, weil ich mich in dieser Detailtiefe mit dem Portfolio nicht beschäftigt habe. Grundsätzlich finde ich die Herangehensweise von Dimensional interessant und überzeugend und habe mit diesem Gedanken die Anforderungen an das Portfolio definiert. Verstanden habe ich auch, dass nicht alle Faktoren in allen Zeiträumen mit Sicherheit eine Überrendite erzeugen werden, sondern teilweise auch underperformen werden. Bei Tech-Aktien wissen wir aber auch nicht, ob die guten Renditen der letzten 10 Jahren sich so fortsetzen werden.

Stellst du dein Musterportfolio irgendwo zur Verfügung?

 

Ich wollte einen gesunden MIttelweg zwischen den beiden Vorgehens weisen implementieren und habe mich davon auch von Gerd Kommer (https://gerd-kommer.de/marktkapitalisierung-vs-bip/) inspirieren lassen. 70% USA wären mir ein zu großes Klumpenrisiko.

 

@stagflation Wertentwicklung und Volantilität reiche ich gerne nach, wenn ich wieder Zugriff auf mein Portfolio Performance habe. Ich vermute, etwas schlechter als der MSCI World abgeschnitten zu haben.

 

@Theobuy Ich habe seit Aufbau des Portfolio € 68.000 eingezahlt und stehe heute bei ca. € 78.000. Die Sparrate wird sich künfig bei ca. 12k - 15k pro Jahr einpenden, denke ich. Ich verwende die gleiche Depotzusammensetzung in einer günstigen Nettopolice. Das Rebalancing habe ich bislang über die Einzahlungen gesteuert, aber das wird bei steigenden Beträgen ggf. nicht immer möglich sein.

Welche Gewichtung der Small Caps hältst du für sinnvoll?

Vielen Dank euch allen!

Welche Netto-Police ist das? Wenn es sich um die MyLife Invest handelt - hast du die zusätzlichen Transaktionskosten für Dimensional Funds beachtet?

Das Muster Portfolio ist vollkommen unspektakulär und würde mir markettechnisch eher schaden..

Aber 80% Global Core Equity, 10% Global Targeted Value und 10% Emerging Markets Value findet sich in jeder Präsentation von Dimensional, die regelmäßig, auch in einfacherer Sprache für die Strukkis, bei jedem Versicherer abgehalten werden und auf YouTube zu finden sind. Dazu halt noch einen Tech-Fonds. 
Hat also Basis-Portfolio in Summe einen ACWI IMI outperformt, danke des Tech-Anteils. 

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leoluchs
vor 2 Stunden von Theobuy:

Meine Überzeugung ist folgende.

+1 - viel Erfolg!

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Rotenstein
· bearbeitet von Rotenstein

@Buy'n'Holder Interessanter Ansatz, aber letztlich wäre mir das Portfolio zu komplex und die Begründung, warum es gerade so aussehen muss, zu schwach. 

 

Meine Grundsätze sind die folgenden: 

1. Die Marktkapitalisierung stellt das zentrale Mass dar, das uns der Markt zur Verfügung stellt. Abweichungen davon bedürfen einer guten Begründung. 

2. Die laufenden Kosten sind möglichst niedrig zu halten. Mehrkosten sind nur dann gerechtfertigt, wenn sie mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Überrendite generieren. 

3. Wenn es mehrere Lösungen gibt und es unbekannt ist, ob eine wirklich besser ist als die andere, wähle die einfachste. Portfoliopositionen unterhalb von 10% finde ich ohnehin sinnlos (wenn wir nicht von Einzelaktien und anderen hochvolatilen, riskanten Assets sprechen). 

4. Verhaltenskontrolle ist das A und O. Man sollte sich sein Portfolio so aufbauen, dass man auch noch in zwei, fünf, zehn oder 20 Jahren dazu stehen kann, trotz aller Nachrichten über die Weltlage, der Bombardierung durch die Finanzpornographie, und Gespräche mit dem Kollegen, dessen Portfolio besser läuft. 

5. Das optimale Portfolio gibt es nicht. Gut genug reicht. 

 

Das hat mich letztlich dazu geführt, den Aktienanteil meines Portfolios durch einen einzigen ETF darzustellen (Vanguard Total World Stock, VT). ETFs auf den FTSE All-World, MSCI ACWI IMI, MSCI ACWI, wären auch gut genug, und ja, sogar ein MSCI World und in Grenzen auch ein S&P 500 wären ausreichend. 

 

Die Begründung, warum Small Cap, Value oder andere Faktoren eine Überrendite generieren sollen, ist mir zu schwach. Die Wissenschaft mag interessant sein; in der Praxis hat der Ansatz aber nicht mehr wirklich funktioniert, seit der jeweilige Faktor bekannt geworden ist. Am ehesten würde ich noch einen Small Cap Value-Fonds, z.B. AVUV, beimischen, mit 10% bis 20%. Letztlich war mir aber die Begründung zu schwach, denn die Mehrkosten des Fonds hätte ich auf jeden Fall tragen müssen, während die Überrendite lediglich eine Hoffnung ist. 

 

Die Begründung, warum man die Weltregionen anders als nach Marktkapitalisierung gewichten sollte, ist mir auch zu schwach. Dies betrifft auch die Übergewichtung der Schwellenländer und die Untergewichtung der USA, die ich deinem Portfolio entnehme. Warum sollte man das tun? Der Autoritarismus, die mangelnde Rechtssicherheit, die Kriegslüsternheit und der Hass auf den Westen in vielen Schwellenländern finde ich besorgniserregend; dementsprechend halte ich es für gerechtfertigt, Schwellenländer gar nicht zu berücksichtigen oder eben bis zur Marktkapitalisierung. Wie man die USA als innovativen Nabel des weltweiten Wirtschaftssystems, zudem mit ausgeprägter Rechtssicherheit und Schutz des Eigentums, untergewichten kann, verstehe ich auch nicht. Die USA sind das einzige Land der Welt, das ich aufgrund seiner grossen und diversifizierten Wirtschaft und seiner einzigartigen Aktienkultur als alleiniges Investment für ausreichend hielte, wie es ja auch Jack Bogle gesehen hat. 

 

Am besten ist es wohl, man ist mit der Marktrendite zufrieden. Das ist ein erreichbares Ziel, denn man kann einfach den Heuhaufen kaufen und muss keine Nadeln mehr suchen. Trotzdem dürften die meisten daran scheitern, eben weil sie versuchen, besser zu sein als der Markt. 

 

Wer seine Rendite verbessern möchte, sollte über seine Assetallokation nachdenken und bei Risikofreude die Aktienquote bis auf 100% hochtreiben. Oder aber, man sollte sich über Leverage informieren, etwa marktbreite Hebel-ETFs - aber dazu muss man nicht nur theoretisch wissen, was man tut, sondern auch emotional bereit sein. Persönlich habe ich in Bitcoin und Ethereum investiert, aber das kann ich niemandem empfehlen. Der wichtigste Hebel für die meisten Privatanleger dürfte ohnehin das Einkommen sein; hier dürfte mit weniger Zeitaufwand mehr zu optimieren sein als beim Portfolio. 

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Fetz
· bearbeitet von Fetz
vor 3 Stunden von Rotenstein:

1. Die Marktkapitalisierung stellt das zentrale Mass dar, das uns der Markt zur Verfügung stellt. Abweichungen davon bedürfen einer guten Begründung. 

2. Die laufenden Kosten sind möglichst niedrig zu halten. Mehrkosten sind nur dann gerechtfertigt, wenn sie mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Überrendite generieren. 

3. Wenn es mehrere Lösungen gibt und es unbekannt ist, ob eine wirklich besser ist als die andere, wähle die einfachste. Portfoliopositionen unterhalb von 10% finde ich ohnehin sinnlos (wenn wir nicht von Einzelaktien und anderen hochvolatilen, riskanten Assets sprechen). 

4. Verhaltenskontrolle ist das A und O. Man sollte sich sein Portfolio so aufbauen, dass man auch noch in zwei, fünf, zehn oder 20 Jahren dazu stehen kann, trotz aller Nachrichten über die Weltlage, der Bombardierung durch die Finanzpornographie, und Gespräche mit dem Kollegen, dessen Portfolio besser läuft. 

5. Das optimale Portfolio gibt es nicht. Gut genug reicht. 

...

Die Begründung, warum Small Cap, Value oder andere Faktoren eine Überrendite generieren sollen, ist mir zu schwach. Die Wissenschaft mag interessant sein; in der Praxis hat der Ansatz aber nicht mehr wirklich funktioniert, seit der jeweilige Faktor bekannt geworden ist. ..., während die Überrendite lediglich eine Hoffnung ist. 

...

Am besten ist es wohl, man ist mit der Marktrendite zufrieden. Das ist ein erreichbares Ziel, ...

Trotzdem dürften die meisten daran scheitern, eben weil sie versuchen, besser zu sein als der Markt. 

... 

Wer seine Rendite verbessern möchte, sollte über seine Assetallokation nachdenken und bei Risikofreude die Aktienquote bis auf 100% hochtreiben

Das sollte man in Stein meißeln.

 

Ebenso die nicht sichere/nicht gegebene künftige Risikoprämie für Faktoren ( “replication crisis” ).

Noch vor ein paar Jahren hätte ich in DFA gerne anglegt. Inzwischen überwiegt wieder meine Skepsis.

 

OT:

Aber: Selbst wenn man mit dieser Weitsicht starten würde, wäre langfristig dennoch in einigen/vielen Fällen ein Scheitern vorhersagbar. 

Weil man die Erfahrung einer Krise nicht lernen kann. 

In der ersten echten Krise erst trennt sich bei Einsteigern die Spreu vom Weizen.

Und in jeder(!) Krise auch für erfahrene Hasen erneut. Es kommt immer auf das Narrativ an. 

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zuversicht_2024
vor 14 Stunden von Fetz:

Das sollte man in Stein meißeln.

 

Ebenso die nicht sichere/nicht gegebene künftige Risikoprämie für Faktoren ( “replication crisis” ).

Noch vor ein paar Jahren hätte ich in DFA gerne anglegt. Inzwischen überwiegt wieder meine Skepsis.

 

OT:

Aber: Selbst wenn man mit dieser Weitsicht starten würde, wäre langfristig dennoch in einigen/vielen Fällen ein Scheitern vorhersagbar. 

Weil man die Erfahrung einer Krise nicht lernen kann. 

In der ersten echten Krise erst trennt sich bei Einsteigern die Spreu vom Weizen.

Und in jeder(!) Krise auch für erfahrene Hasen erneut. Es kommt immer auf das Narrativ an. 

In den Emerging Markets ist die Value-Prämie von Dimensional gerade positiv. Der Dimensional Emerging Markets Value Fund hat deutlich besser und stabiler performt als ein MSCI EM, v.a. seit China-Tech so arg abgeschmiert ist. Gerade wenn der Honorarberater bisher nicht nur Dimensional, sondern auch 10% NASDAQ, was Momentum und Growth-lastig ist, allokiert, ist das Portfolio schon nachvollziehbar. Ich glaube, dass der Cantillon-Effekt dafür sorgt, dass die Faktor-Prämien umso deutlicher werden, je weiter sich die Märkte von USA Large und Mid Caps wegbewegen. EM Value hat z.B. in der Branche einen erheblich besseren Ruf als Value im US Aktienmarkt. Dies ist keine Anlageberatung oder Handlungsempfehlung.

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Fetz
vor 33 Minuten von zuversicht_2024:

Ich glaube ...

Ich glaube, das an der Replication Crisis was dran sein könnte.

Was nicht ausschließt das im allgemeinen Rauschen doch auch mal (regionale) Faktoren oben schwimmen

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Buy'n'Holder
Am 20.9.2024 um 22:09 von stagflation:

Kannst Du bitte ein Diagramm posten, in dem man die Wertentwicklung Deines Portfolios und die Wertentwicklung des MSCI World Index (Total Return Net) sieht, so dass man vergleichen kann?

 

Kannst Du vielleicht auch etwas zur Volatilität Deines Portfolios im Vergleich zum MSCI World Index sagen?

 

Anbei sende ich euch das Performance-Diagramm meines Portfolios (FNZ) im Vergleich zum MSCI World seit 07/2023. Der interne Zinsfuß beträgt 17,0% (MSCI World: 20,5%, die Volantilität beträgt 11,9% (MSCI World 11,7%), wenn ich das bei Portfolio Performance alles richtig ausgewertet habe...

 

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Das wundert mich aber auch nicht sonderlich, weil ich durch meine Regionen-Gewichtung ja die zuletzt starken US-Aktien gegenüber Marktkapitalisierung untergewichtet habe. US-Aktien machen bei mir "nur" ca. 45% aus. Mit dieser regionalen Gewichtung bin ich zufrieden und muss dann auch mit dem Ergebnis leben. Es gibt für beides, Marktkapitalisierung und BIP, gute Gründe und ich halte einen Mittelweg aus beiden Konzepten für vertretbar.

 

Was mich anhand eurer Rückmeldungen ins Grübeln gebracht hat, ist meine starke Gewichtung der Faktoren. Evtl. sollte ich den Dimensional Global Core Equity Fund (WKN A0RMKV) ins Portfolio mit aufnehmen und dafür die anderen globalen Fonds (Global Small & Global Targeted Value) etwas niedriger gewichten...?

 

Anbei teile ich mich euch den Aktienstil "meines" Depots aus dem Morningstar XRay. Mit dem Global Core verschieben sich die Werte ein wenig nach "oben" in Richtung größerer Unternehmen.

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Am 22.9.2024 um 16:14 von zuversicht_2024:

Welche Netto-Police ist das?

Ich habe die LV1871 MeinPlan FRV netto abgeschlossen, war für mich der beste Kompromiss aus niederigen Kosten, einer guten Fondsauswahl und einem bonitätsstarken Anbieter.

 

Nochmals vielen Dank euch allen!
 

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zuversicht_2024
vor 3 Stunden von Buy'n'Holder:

 

Anbei sende ich euch das Performance-Diagramm meines Portfolios (FNZ) im Vergleich zum MSCI World seit 07/2023. Der interne Zinsfuß beträgt 17,0% (MSCI World: 20,5%, die Volantilität beträgt 11,9% (MSCI World 11,7%), wenn ich das bei Portfolio Performance alles richtig ausgewertet habe...

 

Performance-Diagramm_(Standard).thumb.png.cd0a8b07d426e2115445212f0ab4f0c3.png

 

Das wundert mich aber auch nicht sonderlich, weil ich durch meine Regionen-Gewichtung ja die zuletzt starken US-Aktien gegenüber Marktkapitalisierung untergewichtet habe. US-Aktien machen bei mir "nur" ca. 45% aus. Mit dieser regionalen Gewichtung bin ich zufrieden und muss dann auch mit dem Ergebnis leben. Es gibt für beides, Marktkapitalisierung und BIP, gute Gründe und ich halte einen Mittelweg aus beiden Konzepten für vertretbar.

 

Was mich anhand eurer Rückmeldungen ins Grübeln gebracht hat, ist meine starke Gewichtung der Faktoren. Evtl. sollte ich den Dimensional Global Core Equity Fund (WKN A0RMKV) ins Portfolio mit aufnehmen und dafür die anderen globalen Fonds (Global Small & Global Targeted Value) etwas niedriger gewichten...?

 

Anbei teile ich mich euch den Aktienstil "meines" Depots aus dem Morningstar XRay. Mit dem Global Core verschieben sich die Werte ein wenig nach "oben" in Richtung größerer Unternehmen.

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Ich habe die LV1871 MeinPlan FRV netto abgeschlossen, war für mich der beste Kompromiss aus niederigen Kosten, einer guten Fondsauswahl und einem bonitätsstarken Anbieter.

 

Nochmals vielen Dank euch allen!
 

Bei Lv1871 gibt es auch den DFA Pacific Basin?

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Buy'n'Holder
vor 12 Stunden von zuversicht_2024:

Bei Lv1871 gibt es auch den DFA Pacific Basin?

Gut aufgepasst!

Nein, den Pacific Basin gibt's bei der LV1871 leider nicht, aber damit muss ich klarkommen.

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Fetz
Am 23.9.2024 um 17:28 von Buy'n'Holder:

Was mich anhand eurer Rückmeldungen ins Grübeln gebracht hat, ist ...

Dann ist Dein Konzept aber (noch) zu nah an der Grübelgrenze gebaut 

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Buy'n'Holder

@Fetz, da hast du absolut Recht, daher hatte ich mich mit meinem Anliegen ja auch an das Forum gewandt und wirklich anregende Gedanken und Meinungen dazu erhalten!

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blueprint
Am 20.9.2024 um 18:42 von Buy'n'Holder:

Liebe Community,

 

ich möchte euch gern mein / unser Weltportfolio präsentieren, welches ich im letzten Jahr zusammen mit einem Honorarberater aufgestellt habe. Ich wäre an eurer Meinung interessiert, wohl wissend, dass es das "perfekte" Portfolio wohl nicht gibt.

 

Ausgangslage war, dass ich die Idee des passiven Investierens mit faktorbasierten Indexfonds von Dimensional interessant finde und eine Möglichkeit gefunden habe, die Fonds einfach selbst zu kaufen. Entgegen der häufigen Aussagen diverser Berater, die meinen, DFA wäre nur über Honorarberater handelbar.

Ich habe also einen Berater gefunden, der bereit war, mich einmalig beim Aufbau des Portfolios zu unterstützen. Die weitere Abwicklung übernehme ich selbst, was ja kein Hexenwerk ist.

Bei der Gewichtung haben wir einen Mittelweg aus Marktkapitalisierung und BIP gewählt. Den USA-Anteil wollte ich nicht zu hoch gewichten und fühle mich mit ca. 42% ganz wohl. Auch die 100% Aktienquote passt gut zu unserem Risikoappetit.

 

 

  • 25% Dimensional Global Small Companies Fund, WKN A1JJAF
  • 25% Dimensional Global Targeted Value Fund, WKN A0RMKW
  • 10% iShares Nasdaq 100, WKN A0YEDL

 

  • 7% Dimensional European Small Companies Fund, WKN A0YAPT
  • 7% Dimensional European Valiue Fund, WKN A0YAN6

 

  • 5% Dimensional Pacific Basin Small Companies Fund, WKN A0YAPU
  • 21% Dimensional Emerging Markets Value Fund, WKN A0YAPZ

 

Ich bin bislang mit der Zusammensetzung und der Entwicklung recht zufrieden, wobei sich das Depot noch nicht wirklich bewähren musste. Ich bin auf euer Feedback gespannt!

Was ich aus Kostensicht sehr sehr schlecht gewählt finde, ist der Nasdaq ETF, das geht viel viel günstiger.

Beispiel:

Der Invesco EQQQ Nasdaq macht das gleiche für 0,03% p.a. TER, also für satte 0,27% Punkte pro Jahr geringere Kosten!

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Buy'n'Holder
vor 41 Minuten von blueprint:

Der Invesco EQQQ Nasdaq macht das gleiche für 0,03% p.a. TER

Vielen Dank für dein Feedback!

Wenn ich richtig recherchiert habe, kostet der vorgeschlagene ETF nicht 0,03% sondern 0,30%. Das wäre ggü. dem ETF von iShares zwar immer noch ein Vorteil von 0,03%, aber die Ausschüttung des EQQQ find ich nicht so vorteilhaft.

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Fondsanleger1966
Am 23.9.2024 um 17:28 von Buy'n'Holder:

Es gibt für beides, Marktkapitalisierung und BIP, gute Gründe

Jetzt wird es interessant. Vielleicht bist Du der erste, der mir erklären kann, welche gute Gründe für eine BIP-Gewichtung sprechen (nicht im Sinne von "Abweichen von Marketcap", sondern im Sinne von "Warum eine BIP-Gewichtung für Euro-Anleger in der Zukunft Sinn macht").

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blueprint
· bearbeitet von blueprint
vor einer Stunde von Buy'n'Holder:

Vielen Dank für dein Feedback!

Wenn ich richtig recherchiert habe, kostet der vorgeschlagene ETF nicht 0,03% sondern 0,30%. Das wäre ggü. dem ETF von iShares zwar immer noch ein Vorteil von 0,03%, aber die Ausschüttung des EQQQ find ich nicht so vorteilhaft.

Du hast Recht! Die Daten bei meinem Datenanbieter sind falsch, hab gerade bei Invesco nachgeschaut. Und sogar Onvista hat die TER des EQQQ falsch.

 

Günstiger geht es dennoch - z.B. für die Hälfte, mit

IE000QDFFK00

oder zumindest ein Drittel günstiger mit

IE00BNRQM384

 

War vorhin nur drauf gekommen, weil mir 0,3% bei recht aktuellem Neuerwerb und Nasdaq doch recht hoch vorkamen...

vor 11 Minuten von Fondsanleger1966:

Jetzt wird es interessant. Vielleicht bist Du der erste, der mir erklären kann, welche gute Gründe für eine BIP-Gewichtung sprechen (nicht im Sinne von "Abweichen von Marketcap", sondern im Sinne von "Warum eine BIP-Gewichtung für Euro-Anleger in der Zukunft Sinn macht").

Soll da jetzt der nächste eigentlich interessante Faden mit einer sinnlosen Grundsatzdiskussion kaputt gemacht werden oder was soll das wieder werden?

 

Lies doch einfach z.B. bei Kommer nach - mit seiner Meinung bist Du vermutlich nicht zufrieden, eine wesentlich andere wirst hier aber auch wieder nicht bekommen, auch nicht bei der x-ten Diskussion über das gleiche Thema.

 

Aktienportfolio gewichten - Markt­kapitalisierung oder BIP? – Gerd Kommer

https://gerd-kommer.de/marktkapitalisierung-vs-bip/#:~:text=Unser Hauptmotiv für die Bevorzugung,denen diese Unternehmen angesiedelt sind.

 

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
Am 23.9.2024 um 17:28 von Buy'n'Holder:

Was mich anhand eurer Rückmeldungen ins Grübeln gebracht hat, ist meine starke Gewichtung der Faktoren. Evtl. sollte ich den Dimensional Global Core Equity Fund (WKN A0RMKV) ins Portfolio mit aufnehmen und dafür die anderen globalen Fonds (Global Small & Global Targeted Value) etwas niedriger gewichten...?

Etwas späte Antwort, aber vielleicht hilft es ja. Wieviel Faktorexposure und welche regional Aufteilung du möchtest ist individuell und hier sollt im Vordergrund stehen, dass du es die nächsten 30 Jahre durchziehst.

Du hast zwar ein starkes Faktorexposure, aber das kann man durchaus machen, wenn man langfristig durchhält auch in schweren Phasen.

Wenn das vertrauen in Dimensional da ist, könnte es evtl. helfen das Ganze zu vereinfachen. Auch dort bekommst du nämlich eine 1-Fonds Lösung in Form eines 

 

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World Equity Fund (EUR, Acc.)

 

Regional vergleichbar mit einem MSCI ACWI also inklusive Industrieländer und Schwellenländer. Vom Faktor Exposure vergleichbar mit 70% MSCI ACWI + 30% Global Targeted Value.

 

Eine von vielen Möglichkeiten zu vereinfachen wäre also die folgende (~50% USA): 

 

80% World Equity Fund

10%  European Value Fund

10% Emerging Markets (Targeted) Value Fund (Targeted als Option für mehr Faktorexposure)

 

Da braucht man auch nicht einen Nasdaq, im World Equity ist die Top Ten:

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Die Kombination Nasdaq fand ich eh mit Dimensional Fund Advisors etwas widersprüchlich :thumbsup:.

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Fetz

Es gibt noch einen ganz anderen Grund den ich hier mal in die Runde werfen möchte

weswegen ich die DFA- Basis für ein Depot für suboptimal halte.

 

Ich bin schon eine Weile dabei und habe gesehen dass sich

Gebühren, TERs , Bankverbindungen, Anbieterpolitik

und viele andere Dinge im Lauf von mehreren Jahrzehnten verändern.

 

Solange ich noch in der Ansparphase bin und regelmäßig Geld in das Depot

einlege komme ich irgendwann in die Situation dass ich auch mal verkaufen will.

Dann habe ich automatisch das FIFO Problem.

 

Ich habe mich daher zu einer ganz anderen Variante entschlossen.

Ich habe einfach in einem Depot ausschließlich maximal diversifizierte ETFs

und in einem anderen Depot ausschließlich kurz laufende Staatsanleihen, Geldmarktfonds und ähnliches.

 

Dabei ist es mir im Aktiendepot im Prinzip vollkommen unwichtig

von welchem Anbieter der FTSE- oder MSCI World Ansatz angeboten wird.

Alle paar Jahre wird einfach in den dann sinnvollsten ETF gewechselt und fertig.

 

Auf diese Art und Weise ist immer ganz klar:

In dem ein Depot liegen gleichartige weltweite ETFs ( im anderen der risikoarme Teil.

Egal welches Vehikel nun dort vorzufinden ist.

 

Wenn man die Strategie bei behält ist es auch nach Jahrzehnten noch klar - egal wie die Vehikel heißen.

alle Bestandteile sind von der Struktur her weitgehend identisch bzw austauschbar.

 

Das sollte auch meinen Erben dann als Leitlinie ausreichen um dem Depot klarzukommen.

oder auch mir bei eventuell nachlassender geistiger Kapazität.

 

Diesen Ansatz könnte ich mit DFA only nicht verfolgen.

Dann müsste man mit Unterdepots,, Zweitdepots bei anderen Banken und so weiter agieren

um dem FIFO zu entgehen.

Was aber wieder die Übersichtlichkeit reduziert. KISS ist für mich inzwischen absolut wichtig geworden.

 

 

 

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor einer Stunde von Fetz:

Alle paar Jahre wird einfach in den dann sinnvollsten ETF gewechselt und fertig.

 

vor einer Stunde von Fetz:

Das sollte auch meinen Erben dann als Leitlinie ausreichen um dem Depot klarzukommen.

oder auch mir bei eventuell nachlassender geistiger Kapazität.

 

vor einer Stunde von Fetz:

KISS ist für mich inzwischen absolut wichtig geworden.

Mehr ETFs bedeutet weniger Übersichtlichkeit und ist sowohl ein Widerspruch zu KISS als auch zu den Erben, dass Leben leicht machen :thumbsup:.

Für mehrere Depots und mehrere risikoarme Vehikel gilt das selbe. Klingt für mich nach einer leicht schizophrenen Umsetzung für deine Ziele.

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