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easyjo

wieviel Quote Risikobaustein mit 70?

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easyjo

Ich bin mir sehr unschlüssig wie hoch mein Risikobaustein sein sollte, wieviel % Risiko ich in Anbetracht meines Alters (70) ich "aushalte". Mein primäres Bestreben ist dabei der Kapitalerhalt unter Berücksichtigung einer mit 2,5 % dauerhaft angenommenen Inflation. Derzeit habe ich 50 % risikoreich (ausschließlich A1JX52, also alles in einem ETF, das soll auch so bleiben!). 50 % sind risikoarm (Festgelder mit Laufzeiten maximal 1,5 Jahre, GMF und Tagesgeld), alles zusammen rd. 725k zzt.

Die regelmäßigen Einkünfte (Altersrenten einschl. Ehefrau, Betriebsrente, Kapitalerträge) decken auf Jahresbasis betrachtet die gesamten Lebenshaltungskosten. Wir wohnen im schuldenfreien EFH das substanziell i.O. ist und wo wir gedenken wohnen zu bleiben (ebenerdig nutzbarer Bungalow). Sonderausgaben, z.b. für immer wieder anstehende Erneuerungen im Haus finanziere ich aus der Liquidität. "Leider" sind wir sparsam (erzogen worden) deshalb weder teure Reisen noch teures Auto oder sonstige Luxusausgaben. Ein Entnahmeplan war bislang nicht erforderlich. Soweit die Gesundheit mitspielt ist das auch kein Thema.

Im Austausch mit Freunden höre ich die Bandbreite: alles im Risiko bis zu nichts im Risiko. Wie gesagt, bei mir: 50 /50. Bin ich zu vorsichtig? Ich gedenke den Riskobaustein (A1JX52) auf 60 % vom Ganzen aufzustocken (finanziert aus Festgeldauslauf, zumal dort die Zinsen ja sinken). 

Vielleicht bekomme ich mir helfende Einschätzungen des Forums worüber ich mich freuen würde, lieben Dank!

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
Am 7.9.2017 um 15:29 von easyjo:

Guten Tag,

mich beschäftigt derzeit sehr die Planung von kürzlich fällig gewordenen Festzinsanlagen 200k.

Kurz zur Person:

ich bin 63 Jahre alt und seit dem 1.8.17 Rentner (früher selbständiger Unternehmensberater). Seit ca. 25 Jahren habe ich Erfahrung in Wertpapieranlagen (Aktien, ETF, Fonds, Zertifikate). In den letzten Jahren habe ich meine Aktientitel (sämtlichst DAX / MDax) auf dividendenstarke Positionen umgestellt (größte Einzeltitel: Deutsche Post, Siemens, BASF). Die gesamt 11 Einzeltitel machen 60 % des gesamten Geldvermögens aus. Die Dividendenzahlungen beliefen sich 2016/2017 auf  Ø mtl. 800 € welches für mich neben lebenslangen Rentenbezügen faktisch die dritte "Rente" ausmacht auf die ich in der Gesamtbetrachtung der Ausgaben und Einkünfte auch angewiesen bin, da dadurch alle persönlichen Ausgaben einschl. ESt finanziert werden können, zudem verbleibt im Monats-Ø eine auskömmliche Reserve (Urlaub, Rücklage für selbstgenutztes schuldenfreies Wohnhaus für welches in den nächsten Jahren keine Investitionen größeren Umfanges notwendig werden da bereits im Zeitraum 2011 - 2016 erledigt (neues Dach, Heizung, Fenster, Haustür, Außenanlagen neu etc.).

Liquiditätsreserve auf Girokonto rd. 20.000 €.

Autokauf wird in den nächsten Jahren nicht erforderlich da quasi neuwertiges bezahltes vorhanden. 

Ich bin kinderlos verheiratet. Meine Frau bezieht eine eigene Rente die sie für persönliche Zwecke verwendet.

Aktien-Transaktionen über das seit einiger Zeit online geführte beratungsfreie Depot tätige ich seit zwei Jahren nur noch sehr gering (5 Transaktionen per anno).

Ich bin bei den Aktientiteln im Ø mit rd. 30 % rechnerisch im Gewinn; d.h. bei Verkäufen von Aktien würden Zinsabschlagsteuer anfallen aufgrund dessen und wegen der Dividenden (in 2016 / 2017 Rendite Ø 3,0 % nach Steuern, damit bin ich zufrieden) "scheue" ich mich davor Einzeltitel zu verkaufen. Geldbedarf bestand in den letzten Jahren aus den Aktientiteln nicht, im Normalfall wird dies auch in der Zukunft so sein denn meine lebenslangen Rentenbezüge sind gleich hoch früherem Einkommen (früher musste ich dafür arbeiten, jetzt nicht mehr)!

Die zur Neuanlage vorhandene Liquidität 200k macht 40 % des gesamten Geldvermögens aus (Verbindlichkeiten, laufende Zahlungsverpflichtungen etc. bestehen seit Jahren nicht mehr).

Ich bin zwar in der Geld-/Vermögensanlage seit vielen Jahren erfahren; ich tue mich aber schwer die Neuanlagen zu planen und umzusetzen. In früheren Zeiten bin ich bei Geldanlagen den Empfehlungen des Bank-Wertpapierspezialisten und / oder eines Honorarberaters gefolgt, im Ergebnis mit mäßigem Erfolg. Ich beabsichtige auch nicht die "Leistungen" derartiger Berater in Anspruch zu nehmen sondern bin und bleibe Selbstentscheider. 

Mein Depot führe ich online (ohne Beratung).

Ich bin mir unsicher, wie ich die Neuanlage - unter Berücksichtigung des unverändert bestehen bleibenden Aktiendepots, siehe vorstehende Ausführungen - tätigen sollte. Die dabei einzubeziehende vielzitierte "Risikotragfähigkeit" zu ermitteln fällt mir schwer. Ich tendiere dazu 10 ETF-Positionen (a´ im Ø 20k) zu erwerben bin mir aber sehr unsicher welche geeignet wären.

Die Alternative zur ETF-Anlage (meine Aktienpositionen beabsichtige ich nicht auszuweiten, es reicht auch so) wäre die risikolose Anlage bei einem deutschen Kreditinstitut für mich und meine Ehefrau (z.B. Bank von Essen) mit Zinssatz 2,0 % aber einer Bindung von 10 Jahren, dass möchte ich eigentlich (auch) nicht.

"Was tun sprach Zeus"?

Mich würden mir helfende (durchaus auch kritische) Einschätzungen und Vorschläge interessieren um die ich das Forum bitte.

Da hat sich ja einiges getan in Richtung einfaches Depot :thumbsup:

vor 17 Minuten von easyjo:

Ich bin mir sehr unschlüssig wie hoch mein Risikobaustein sein sollte, wieviel % Risiko ich in Anbetracht meines Alters (70) ich "aushalte". Mein primäres Bestreben ist dabei der Kapitalerhalt unter Berücksichtigung einer mit 2,5 % dauerhaft angenommenen Inflation. Derzeit habe ich 50 % risikoreich (ausschließlich A1JX52, also alles in einem ETF, das soll auch so bleiben!). 50 % sind risikoarm (Festgelder mit Laufzeiten maximal 1,5 Jahre, GMF und Tagesgeld), alles zusammen rd. 725k zzt.

Die regelmäßigen Einkünfte (Altersrenten einschl. Ehefrau, Betriebsrente, Kapitalerträge) decken auf Jahresbasis betrachtet die gesamten Lebenshaltungskosten. Wir wohnen im schuldenfreien EFH das substanziell i.O. ist und wo wir gedenken wohnen zu bleiben (ebenerdig nutzbarer Bungalow). Sonderausgaben, z.b. für immer wieder anstehende Erneuerungen im Haus finanziere ich aus der Liquidität. "Leider" sind wir sparsam (erzogen worden) deshalb weder teure Reisen noch teures Auto oder sonstige Luxusausgaben. Ein Entnahmeplan war bislang nicht erforderlich. Soweit die Gesundheit mitspielt ist das auch kein Thema.

Zu deiner Frage: 

Zitat

Ich bin mir sehr unschlüssig wie hoch mein Risikobaustein sein sollte, wieviel % Risiko ich in Anbetracht meines Alters (70) ich "aushalte".

Richtige Antwort:  Das kannst nur du wissen, alles ist problemlos möglich, sowohl 100% Geldmarktfonds als auch 100% All-World. Was sollte bei der Ausgangslage passieren?

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stagflation
vor 19 Minuten von easyjo:

Ich bin mir sehr unschlüssig wie hoch mein Risikobaustein sein sollte, wieviel % Risiko ich in Anbetracht meines Alters (70) ich "aushalte". Mein primäres Bestreben ist dabei der Kapitalerhalt unter Berücksichtigung einer mit 2,5 % dauerhaft angenommenen Inflation. Derzeit habe ich 50 % risikoreich (ausschließlich A1JX52, also alles in einem ETF, das soll auch so bleiben!). 50 % sind risikoarm (Festgelder mit Laufzeiten maximal 1,5 Jahre, GMF und Tagesgeld), alles zusammen rd. 725k zzt.

 

Wenn das Ziel "Kapitalerhalt unter Berücksichtigung einer mit 2,5 % dauerhaft angenommenen Inflation" ist, dann ist ein Verhältnis risikoreich:risikoarm von 50:50 doch sehr gut! Warum willst Du etwas ändern?

 

Du kannst natürlich überlegen, den risikoreichen Anteil auf 60% zu erhöhen. Aber wozu?

 

Sei ehrlich: der Wunsch, den risikoreichen Anteil auf 60% zu erhöhen, ist eine Scheindiskussion. Könnte es sein, dass Du insgeheim ein anderes Ziel hast, als "Kapitalerhalt unter Berücksichtigung einer mit 2,5 % dauerhaft angenommenen Inflation" zu erreichen? Vielleicht willst Du ja doch ein wenig mehr Gewinn machen als nur realen Kapitalerhalt, so wie die meisten hier?

 

Werde Dir zuerst über Dein wirkliches Ziel klar und formuliere dieses deutlich. Danach kannst Du über die Aufteilung risikoreich:risikoarm nachdenken.

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satgar

Du hast jetzt nichts zu Kindern oder Enkeln geschrieben. Macht da evtl auch eine Generationen übergreifende Betrachtung sinn ala „wir brauchen es eigentlich nicht, aber Kinder oder Enkel suchen ne Immobilie aber haben nicht genug Kapital dafür“.. sowas in der Richtung. Nur als Idee, weil das Thema ja irgendwann so oder so immer ansteht, wenn ihr es selbst nicht auszugeben gedenkt.

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Lazaros
vor 26 Minuten von satgar:

Du hast jetzt nichts zu Kindern oder Enkeln geschrieben. Macht da evtl auch eine Generationen übergreifende Betrachtung sinn ...

->

Am 7.9.2017 um 15:29 von easyjo:

Ich bin kinderlos verheiratet. Meine Frau bezieht eine eigene Rente die sie für persönliche Zwecke verwendet.

 

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easyjo

leider sind wir kinderlos. Für die Erben des Letztlebenden Ehepartners wäre das Erbe "Mitnahmeeffekt" (würden sich eher über die Erbschaftssteuer ärgern als sich über das Erbe freuen). Was der Überlebende Partner mit dem Vermögen anstellt ist gänzlich seine Sache, kann da zu gegebener Zeit frei entscheiden. Die Einschätzung von stagflation trifft den Kern => im Grunde fühle ich mich mit 50/50 schon recht wohl aber "im inneren" denke ich das ich doch Gewinn verschenke da Entnahmen zu Lasten risikoreich eher nicht erfolgen und ich deshalb die Erhöhung des Risikobausteines auf 60 % in Betracht ziehe, anderseits beruhigt es aber auch Kursrückschläge "nur" zur Hälfte zu verschmerzen.

Seit 2017 habe ich meine Geldanlagen/Depot massiv bereinigt, alles raus (Einzeltitel, diverse ETFs, vor allem alle OIF) bis auf A1JX52 (ist und bleibt die einzige Risikoposition.

 

 

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 4 Minuten von Lazaros:

->

 

Ah Mist, zwei mal gelesen und dann doch überlegen. I‘m sorry. Aber dann wäre doch wirklich auch ein Thema, an seiner Einstellung zu Geld zu arbeiten und echt „mehr“ davon auszugeben und zu leben. Es wird doch noch wünsche und Träume haben, die man umsetzen könnte. Weltwunder bereisen, eine tolle neue Küche für die Dame des Hauses oder oder. Es gibt doch viele tolle Sachen.

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Lazaros
vor 1 Minute von easyjo:

Die Einschätzung von stagflation trifft den Kern => im Grunde fühle ich mich mit 50/50 schon recht wohl aber "im inneren" denke ich das ich doch Gewinn verschenke da Entnahmen zu Lasten risikoreich eher nicht erfolgen und ich deshalb die Erhöhung des Risikobausteines auf 60 % in Betracht ziehe, anderseits beruhigt es aber auch Kursrückschläge "nur" zur Hälfte zu verschmerzen.

Ernst gemeint: Was würdest du konkret mit dem verschenkten Gewinn machen, sofern es denn klappt mit dem erhöhten Risikoanteil?

(Bitte eine spontane Antwort ohne lange zu überlegen)

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W.Heisenberg

Das ist rein deine Entscheidung. Bei mir persönlich wird, wenn ich 70 Jahre alt werde und alles privat nach Plan läuft (noch lange bis dahin) risikoreiche Quote wahrscheinlich bei über 85-90% sein, da ich Eigenheim und GRV habe und Aktienerträge für "Luxus" ausgeben werde und der andere risikoärmerer Teil mehr als genug für "Notgroschen" ausreichen würde.

Jeder muss selbst wissen, wie er sich am wohlsten fühlt, da gibt es kein richtig oder falsch.

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oktavian

Was macht Inflation für einen Unterschied, wenn das Geld weder gebraucht noch ausgegeben wird? GRV wird sogar halbwegs erhöht.

 

Steuerlich kann ein 60/40 Mischfonds wie die lifestrategy von Vorteil sein, weil die TFS dann auch für die Zinsen gilt.

 

Generell ist Kahneman hier relevant mit der Verlustaversion. Wenn das Geld an sich kaum Nutzwert hat direkt (zu sparsam), gilt es die psychologischen Auswirkungen der Marktbewegungen zu optimieren. Das kannst nur du selbst einschätzen. 50/50 kann passen, auch wenn das nach Gleichverteilungsheuristik aussieht anstatt nach tiefgehender Psychoanalyse in Verbindung mit Finanzmathematik. 

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Sapine

Grundsätzlich gibt es kein richtig oder falsch. Du kannst Dir einen Einbruch am Aktienmarkt auch bei 60 % Aktien leisten und umgekehrt geht es auch mit 50 % und knappen Inflationsausgleich nach Steuern ohne Probleme durchs Leben. Echt langweilig, wenn es nicht mehr viel zu gestalten gibt. :P

 

Dennoch ein Szenario könnte man meiner Meinung noch mal durch rechnen. Nämlich, wie es mit den Finanzen aussieht, wenn nur noch einer von Euch beiden lebt. Reicht es alleine für Dich (vermutlich ja) und wie sieht es bei der Frau aus? Evtl. kann man da noch minimal drehen. 

 

Ansonsten schau Dich um, wo Du Dir das Leben einfacher machen kannst. Vielleicht orderst Du zweimal im Jahr einen Gärtner fürs grobe oder gibst das Auto mal zur gründlichen Reinigung weg. Die Regenrinne muss man auch nicht mehr selbst sauber machen und von der Leiter fallen. Ein Blick auf neue Hobbies eröffnet vielleicht noch neue Perspektiven mit und ohne Ausgaben. Sprecht über Eure Wünsche und Träume. 

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StE
vor 15 Stunden von easyjo:

aber "im inneren" denke ich das ich doch Gewinn verschenke da Entnahmen zu Lasten risikoreich eher nicht erfolgen

Mehr geht immer. Die Frage ist, muss man sich das mit 70 noch antun. Sparsam leben ist schliesslich eine solide Tugend. Vielleicht ist deswegen auch Geld über. Nicht zu vergessen erst besitzt man irgendwelche Dinge, und dann sie einen.

 

Hier mal ein paar Zahlen, alles USA, aber in aller Allgemeinheit vergleichbar:

 

https://testfol.io/?d=eJzNkFFLwzAQx79Kuec%2BRFn7kDdlOAYdihZRZJSzuXbRLJlp7JCy7%2B6VCs5C2ZNonnL8Lvf%2FXTqojXtGc4Metw3IDpqAPhQKA4EEiIGsOqoG2qIBeSb4xIDqpdC2Mhi0syArNA3FUGKzqYzbgxTfRVF5euM5j4TefPA074zRti722qq%2BNxWHGHbOh8oZ7VjnqQOL2z47EVEi%2BIm2LTVhrlut2Ixbgn%2FnPE%2B8BNqSrkYRQZev5IdRw53pfX63XDHckS%2FJBpAJBx%2Fx%2FHKZZSO%2BjkF5rHmhvvXLKhXR7Pes0hNWswmrlQ7Rwhn1Z991nvzgi%2Bts%2FjDik%2BIX1pDekP0v8nmW57fT8uvDJ5m%2FERQ%3D

 

Wie man sieht ist bei 50 50 oder 60 40 nicht viel um. Interessanter würds, wenn man andere Assets beimischte, wie Anleihen oder Gold, unter jährlichem Rebalancing. Sprich was gut lief verkaufen und was schlechter lief zu kaufen.

 

Der 50% Aktienblock verursacht alle Jahrzehnt dennoch 20%-30% Drawdown. Das kriegte man nur los bzw. stark abgemildert, wenn man das Portfolio noch weiter entzerrt. Also deutlich weniger Large Cap Aktien als ein Block, Aktien in Large Cap Growth und Small Cap Value splitten. Bei Anleihen habe ich bei mir z.B. neben Staatsanleihen auch "managed small cap high yield" beigemischt. Da muss der Manager aber einen soliden Track Record haben, viele haben keinen. Was auch noch fehlt ist eine Trendfolger-Komponente als Gegengewicht zu den Aktienmarkt-Ausschlägen. Gibts in Europa vermutlich noch länger nicht, oder nie, in den USA seit ein paar Jahren per ETF jedoch kaufbar. Wird wegen Beschränkungen in deren 401k aber selten gekauft. Sind die berühmten "Managed Futures". Yep (Ironie), genau das Richtige für einen Rentner. Aber man beachte mal die Auswirkungen auf ein 50% Aktien 50% Trend Portfolio, im Vergleich zu 100% Aktien:

 

https://testfol.io/?d=eJy1jzFPw0AMhf9K5PmGMMCQDQmxQFEFHVqhKjI5JzW93LWOmwpF%2Be%2B4jVSq7niy9ez3PQ%2FQhPSFYY6CbQfFAJ2iaOlRCQoABxT91TSpPQYo7nIrB%2Bi%2FS451QOUUoagxdOSgwm5Th3SEIv8bylpobz4rQgk%2F5iYpBI5NeeToT7sP%2Behgl0TrFDhZnM8BIrYn9ttBssetMkW749hTp0%2Fcs7d4tqdyMKiQfYKxoucbjnK1JZn8pt7Uj%2Flq8W7ijqSiqOeHxrUDL9hY7NFd2BM3a1mzhRjw3xLcn6kX%2FWX2Olve6FcB1%2BMvB2WVtA%3D%3D

 

CAGR nicht groß verändert trotz nur halb so vieler Aktien (verblüffend, der KMLM hat 0% Aktien), aber Drawdowns mehr als halbiert (Faktor 2.5!) und nur noch halbe Vola. Wenn man die Performancekurve auf logarithmisch umschaltet, sieht man bei der "Lost Decade" in den USA von circa Ende 2000 nach dem Platzen der Dotcom-Blase bis 2011 auch sonnenklar, wie das 50 50 Aktien Trend Portfolio die Sache sehr kurz gehalten hat, und dann diese Phase überbügelt hat. Mit Alter 70 eher weniger ein Argument als mit 55 oder 60, wenn so ein Dürrejahrzehnt durch ungünstig gelegene Sequence of Returns im Prinzip verhindert, daß man die Früchte seines Ersparten geniesst. Sprich man will genau "Ende 2000" in Rente, oder anfangen zu entnehmen.

 

Tip am Rande: Wer noch jung ist und wem die 0.5 Mio Eintrittskarte für den Mifid2-LMAA-Club fehlt, man käme über Swissquote in der Schweiz an die entsprechenden ETFs heran. SEPA war ohne Probleme. Meldung an Bundesbank nicht vergessen, falls notwendig. Bei höheren Beträgen ggfs. die kleinste Packung 20 Flat Fee Trades für 780 CHF kaufen, die Stempelsteuer schlucken, und man hat sein besseres Buy and Hold Portfolio. Wobei die Grenze schmal ist, vielleicht 200k-400k Portfoliowert, bei der die Flat Fee Trades sich rentieren. Ab 0.5 Mio ist IBKR Mittel der Wahl. Ihr könnt mir gern eure testfol.io Links per DM schicken, dann schaue ich mir das an und verliere ein paar Worte darüber.

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor 4 Stunden von StE:

 Ihr könnt mir gern eure testfol.io Links per DM schicken, dann schaue ich mir das an und verliere ein paar Worte darüber.

Falls "ein paar Worte verlieren" dem obigen Beitrag ähneln, dann verzichte ich gerne auf die Biozitrone als Beilage und bleibe rein beim simplen Vanguard-All-World-Schnitzel. :-*

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easyjo

Lieben Dank für die interessanten Einschätzungen. Im Ergebnis halte ich derzeit (kann sich aber ändern) für mich fest: 55 % - max. 60 % risikoreich (ausschließlich der Vanguard Allworld) und mindestens 40 % risikoarm (davon ca. 1/3 noch festgelegt bis Mitte 25, der Rest täglich bzw. mit 3-m. Kdg.Frist verfügbar). Antwort auf Lazaros #8. Mehrertragsverwendung = Erhöhung cash-reserve, das Ausgabeverhalten wird sich nicht ändern. Ich war nach 29 Jahren unselbst. Tätigkeit anschl. 18 Jahre als Solo-Selbständiger tätig und musste in dieser Zeit massiv sparsam leben um in die Altersversorgung und das Depot zu sparen welches sehr schwierig und nur unter großem (Konsum)Verzicht möglich war. Jetzt sieht es anders aus da ich mehr Einnahmen als normale Ausgaben habe, aber es ist eher schwierig (geworden) die Mehreinnahmen zu verkonsumieren. 

Voraussichtlich werde ich also als Quintessenz auslaufende Festgelder in die Bestandserhöung des Vanguard und GMF-ETF investieren um die "Zielquote" 55/45 bzw. (max.) 60/40 final zu erreichen. Lieben Dank bisher!!

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StE
vor einer Stunde von Lazaros:

Falls "ein paar Worte verlieren" dem obigen Beitrag ähneln, dann verzichte ich gerne auf die Biozitrone als Beilage

Habe ich etwas deiner Meinung nach unverständlich dargestellt? Zu lang? Zu komplizierte Gedankengänge? Nicht sachgerechte Portfolio-Beispiele? Unangebrachte Broker-Tips? An der Zielgruppe 30 km vorbeigeschossen?

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Wn2hp1
vor 7 Stunden von StE:

KMLM

Ist jetzt ein sehr billiges Mockup von mir, aber so weit ist der Schroder Blue Gaia Trend garnicht mal weg von dem. Und zumindest als LU1293073232 bei der DKB für mich handelbar bzw. geht die Order durch (hab den selbst noch nie gehandelt).

 

Hast du den schon mal angeschaut oder verglichen?

 

123.thumb.jpg.928a96a86fb05c3416c07a761434cad4.jpg

 

 

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StE
vor 33 Minuten von Wn2hp1:

Hast du den schon mal angeschaut oder verglichen?

Leider nein, war mir komplett unbekannt. Vom Chartbild her in der Tat recht ähnlich. Aber KMLM 0.9%, Schroders zockt sich 3% Ausgabeaufschlag rein, 2% laufende Kosten und dann auch noch 10% performance fee. Sehr teuer, wird dadurch zu einem Bremsklotz bei der Performance. Bei Engländern und Anlageprodukten bekomme ich außerdem Pickel am Hintern, wie damals mit der nichtsnutzigen Xontro-Bande. Und warum die zeitweise saftige Underperformance des Index? Red Flag.

 

Herausforderungen: Bei solchen Trend ETF ist man funktional im Portfolio bei einer ähnlichen Größe wie der Packen Aktien selbst. Also wenn 40% Aktien vorhanden sind, ist 40% Trend keine Seltenheit. Also in der Regel gehts hier um was. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, ohne Backtest bis mindestens Mitte der 1990er in Portfolios zu investieren. Für europäische Titel kann man das vergessen. Für manche US-Titel gibt es auf testfol.io synthetische Ticker, die relativ (famous last words) zuverlässig in die Vergangenheit zurückgeschrieben werden konnten. KMLMX ist so ein Fall, auch wenns den ETF erst seit Ende 2020 gibt. Will sagen, ohne Backtest und verlässliches Tracking eines Index, nicht kaufen.

 

Hier ein Interview des Portfolio Managers von KMLM: https://www.youtube.com/watch?v=hHxpIyz7vR4 Ab Minute 15 oder so geht er drauf ein, was sie machen und was sie anders machen. Sind einige Punkte, anhand derer man andere wie den Blue Gaia abklopfen kann.

 

 

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