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Marco_

Direkthandel von ETFs über Online-Broker: Erfahrungen?

Empfohlene Beiträge

Marco_
· bearbeitet von Marco_
Ergänzung

Hallo,


ich würde gerne kostengünstig ETFs kaufen. Konkret denke ich an einen MSCI World, z.B. A2N6CW oder A2PK5J.

 

Der Kauf soll über einen Direkthandel bei einem Online-Broker kostengünstiger sein als über eine Börse. Hat hier die Anlage eines großen Betrags von z.B. 50.000 € Vorteile gegenüber einer Reihe von kleinen Beträgen? Hat man u.U. Einsicht in das Orderbuch, um gezielt ein eingestelltes Verkaufsangebot anzunehmen?

 

Wer kann über Erfahrungen bei Direkthandel berichten?
Wie günstig kann man auf diese Weise kaufen? Beispiele?
Über welche Broker bzw. Banken ist dies (aussichtsreich) möglich?

 

Mir ist  der Direkthandel über smartbroker+ bei der Baaderbank bekannt. Dort wählt man als Handelsplatz "Baaderbank (OTC)" aus, habe es aber noch nicht ausprobiert.

 

Auch über LS Exchange ist es offenbar möglich (keine Erfahrungen):

LS Exchange – Direkthandel ohne Entgelte & Courtage:
https://www.aktien.net/ls-exchange/

 

Man kann auch lesen, dass der Direkthandel über die Regionalbörsen möglich ist. Über welche Banken hat man Zugang?

Würde mich über Erfahrungsberichte freuen, welche die Zugangsmöglichkeit und eine konkrete Abrechnung beinhalten.

 

Viele Grüße
Marco

 

P.S.: Hier werden die verschiedenen Kostenstrukturen dargestellt:

Quelle: https://www.justetf.com/de/news/etf/handelsplaetze-im-vergleich-wo-privatanleger-etfs-handeln-sollten.html#anchor2

 

ETF-Kosten.png.0f4680a2dd8d4e86d2b92d414e478bf2.png

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slekcin

Schau doch einfach bei deinem Broker welche Börse/Direkthandelsplatz den günstigsten Gesamtpreis (=Kurs + Gebühren). Je nach Broker hast du ggfs. Sonderkonditionen bei bestimmten Handelsplätzen. Und immer mit Limit handeln. 

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Rotenstein

Welche Gebühren du im Direkthandel versus an einer Börse bezahlst, musst du bei deinem Broker heraussuchen. Wo du den günstigsten bekommst, kann unterschiedlich sein - hier musst du einfach über die Handelsmaske nachschauen, was zu welchem Preis wo angeboten wird. 

 

Wichtiger als das finde ich aber, dass man zu Zeiten handelt, an denen die Börse geöffnet ist (wenn viele amerikanische Titel enthalten sind, auch vorzugsweise zu der Zeit, in der sowohl New York als auch Frankfurt geöffnet sind), und dass man eine Limitorder verwendet. Bei sehr liquiden Titeln dürfte eine Limitorder zwar nicht notwendig sein, dennoch aber mache ich es grundsätzlich so, um böse Überraschungen zu vermeiden. 

 

Und noch wichtiger sind beim Investieren ganz andere Dinge, wie etwa Sparrate, Assetallokation, Risikotoleranz und langfristige Strategie. Ein paar Cent beim Einkaufspreis machen bei einer langfristigen Anlage nicht viel aus; zu wenig zu sparen, nicht investiert zu sein, bei der ersten Korrektur panisch zu verkaufen oder wild hin und her zu handeln dagegen schon. 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 2 Stunden von Marco_:

Hat hier die Anlage eines großen Betrags von z.B. 50.000 €

 

Bei 50.000 € würde ich ohne weiter nachzudenken über XETRA kaufen. Bei meinem Broker wären das ca. 12 € Kaufkosten - und dafür bekomme ich einen fairen und guten Kurs. Beim Direkthandel kann man ein paar Euro von den 12 € sparen, bekommt aber möglicherweise einen schlechteren Kurs - was dann viel mehr kostet.

 

Bei kleinen Beträgen (1.000 €) sieht das anders aus. Dann macht es schon einen Unterschied, ob man 10 € oder nur 5 € Handelskosten hat. Wahrscheinlich macht es auch einen Unterschied, wenn man einen Broker hat, bei dem man nicht günstig bei XETRA kaufen kann.

 

Eine grobe Richtschnur sind Kauf- und Verkaufskosten von 1 Promille - bei einem optimalen Kurs. Wenn man wesentlich drüber liegt, sollte man optimieren.

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Rick_q
· bearbeitet von Rick_q
vor 40 Minuten von stagflation:

Bei 50.000 € würde ich ohne weiter nachzudenken über XETRA kaufen. Bei meinem Broker wären das ca. 12 € Kaufkosten - und dafür bekomme ich einen fairen und guten Kurs. Beim Direkthandel kann man ein paar Euro von den 12 € sparen, bekommt aber möglicherweise einen schlechteren Kurs - was dann viel mehr kostet

Gerade für A2PK5J nachgeschaut:

Spread Gettex und Tradegate 0.04 %, Xetra 0,05%

Kaufvolumen Tradegate 65k, Gettex knapp 100k. Mit Limit setzten riskiert man auch nicht schlechteren Kurs zu bekommen. 

 

Edit: Aktuell auf XETRA auch nur für ca 27k Kauf möglich. 

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krett
· bearbeitet von krett
vor einer Stunde von stagflation:

 

Bei 50.000 € würde ich ohne weiter nachzudenken über XETRA kaufen.

This.

 

Bei Einmalanlagen in der Größe:

 

1. Order um 16 Uhr aufgeben (dann haben auch die US-Börsen geöffnet = bessere Kurse bei Internationalen Aktien)

2. Ordertyp: Limit (Limit ~0,5% über den letzten Kurs)

3. Börse: Xetra/Frankfurt

4. fertig

 

Ob man 5€ oder 70€ Ordergebühren zahlt, spielt überhaupt keine Rolle bei der Summe.

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Marco_
· bearbeitet von Marco_
vor 1 Stunde von stagflation:

Bei 50.000 € würde ich ohne weiter nachzudenken über XETRA kaufen.

Ich habe jetzt einmal die Kosteninformation bei smartbroker+ abgerufen für einen Kauf mit meinem gesamten vorhandenen Kapital.

Ergebnis:

ETF_Kosten.png.833454abb2b41f67b8b548cb1280c255.png

 

Zu meiner Überraschung war XETRA bei den Einstiegskosten am teuersten, beim jeweils gleichen Limit von 34,60 €.

Beim "ausmachenden Betrag" sind mir die Unterschiede zwischen Baader und XETRA zu Gettex nicht ganz klar. Offenbar wäre letztlich Baader OTC am teuersten und Gettex wiederum am günstigsten.

 

Entscheidend ist bei weitem, welchen Kurs man gerade bekommt. Der war kurz vor her bei XETRA einen Cent günstiger.

Als ich dann wirklich den Kauf tätigte, erst einmal 500 Stück, lag gerade Gettex um zwei Cent günstiger:

 

Gesamt         Buy-In Ø  Stück  Gewinn
17.291,00 €  34,58 €     500     1,00 €

 

Interessantes Ergebnis, doch mich würden dennoch andere Ergebnisse mit Direkthandel interessieren. Broker oder Bank sind egal, ich würde, falls vorteilhaft, auch noch woanders ein Depot eröffnen.

 

Handelszeiten sind natürlich wichtig. Deshalb schaue ich später bei obigem Papier noch einmal nach, wenn die US-Börsen geöffnet haben.

 

Vielen Dank für die Beiträge!

 

 

 

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stagflation
vor 7 Minuten von Marco_:

Als ich dann wirklich den Kauf tätigte, erst einmal 500 Stück, lag gerade Gettex um zwei Cent günstiger:

 

Gesamt         Buy-In Ø  Stück  Gewinn
17.291,00 €  34,58 €     500     1,00 €

 

Hast Du bedacht, dass XETRA Kurse mit 15 Minuten Verzögerung angezeigt werden, wenn man nicht explizit Realtime-Kurse auswählt (meist kostenpflichtig)?

 

Bei XETRA kann man sich die Kurse auch im Nachhinein anzeigen lassen: https://www.boerse-frankfurt.de/etf/spdr-msci-world-ucits-etf/kurshistorie/tickdaten?currency=EUR

 

Dein Kauf war um 12:02:20 Uhr richtig?

 

Bei Xetra fanden in dem Zeitraum folgende Umsätze statt:

 

image.png.5b529af25af7dffaf2863da433000bba.png

 

Um 12:02:20 Uhr hättest Du bei XETRA auch für 34,58X oder 34,57X handeln können. Es war also nicht 2 cent teurer. Um 11:43:20 war es 2 cent teurer.

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Ramstein

Und warum sollte man bei 50.000 Euro auf 5 bis 10 Euro Unterschied mit zeitverzögerten Kursen spekulieren?

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Marco_
· bearbeitet von Marco_
Ergänung
vor 31 Minuten von stagflation:

Hast Du bedacht, dass XETRA Kurse mit 15 Minuten Verzögerung angezeigt werden, wenn man nicht explizit Realtime-Kurse auswählt (meist kostenpflichtig)?

 

Da hast Du vollkommen recht! Deshalb hatte die Uhr wohl auch eine gelbe Farbe, weil keine Realtime-Kurse angezeigt werden.

Nur, ich muss mich ja zu einem bestimmten Zeitpunkt entscheiden und mich an die sichtbaren Angaben halten. Geld für Realtime-Kurse lohnt sich bei mir nicht.

 

P.S.: Ich habe die obige Tabelle ergänzt. Interessant, dass der bisher einzige untersuchte Direkthandel im Vergleich am ungünstigsten abschnitt.

Bisher kann ich die obige Grafik von justETF nicht nachvollziehen, bin aber gespannt auf andere Beispiele.

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Ex-Banker
vor 40 Minuten von Ramstein:

Und warum sollte man bei 50.000 Euro auf 5 bis 10 Euro Unterschied mit zeitverzögerten Kursen spekulieren?

Mir wäre das den zeitlichen Aufwand der Recherche schon nicht wert. Dafür ist mir meine Zeit zu schade und zu kostbar. Einfach kaufen und fertig, egal ob das bei 50.000 Euro 0,00€, 30,00€ oder 60,00€ an Gebühren kostet. 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 49 Minuten von Marco_:

Nur, ich muss mich ja zu einem bestimmten Zeitpunkt entscheiden und mich an die sichtbaren Angaben halten.

Du solltest vor allem schauen, dass Du nicht abgezockt wirst.

 

Bitte denke daran, dass auf den Finanzmärkten jeder versucht, sich das Geld von anderen Marktteilnehmern zu holen. Das ist nichts Verwerfliches, sondern jeder macht da mit. Allerdings gibt es Marktteilnehmer, die viel mehr Erfahrung und Power haben als ein Privatanleger. Es sollte klar sein, wer bei diesem Spiel gewinnt.

 

Wenn Du Kurse zu unterschiedlichen Uhrzeiten vergleichst und Deine Entscheidung darauf basierst, bist Du auf dem besten Weg, zum Opfer zu werden...

 

Sieh es mal so: faire Kurse kann es nur an öffentlichen Börsen mit hohem Handelsvolumen und fairen Handelsregeln geben. Für Privatanleger wäre es also am besten, wenn nur XETRA gäbe. Gut, in diesem Fall könnte der Börsenbetreiber vielleicht zu hohe Gebühren fordern. Das Optimum wären also 3 oder 4 Börsen wie XETRA, die sich gegenseitig Konkurrenz machen.

 

Die großen Handelshäuser mögen solche Börsen aber nicht, weil dort auch ihre Konkurrenten und andere Anleger mitbieten. Sie müssen sich wirklich anstrengen, um zum Zuge zu kommen. Das ist einer der Gründe, warum es die Direkthandelsplätze gibt. Dort gibt es in der Regel nur ein Handelshaus, das dort keine Konkurrenz hat. Ist doch logisch, dass das im Schnitt teurer wird, als wenn es nur XETRA geben würde, oder?

 

Dass die Direkthandelsplätze im Schnitt teurer sind, soll nicht auffallen. Deshalb gibt es Zusicherungen wie "Referenzmarktprinzip", "oft ähnliche oder bessere Preise als bei XETRA", "gleiche Spreads wie bei XETRA", usw. Es gibt aber genügend Möglichkeiten, das zu umgehen. Eigentlich sollten alle Anleger diese Handelsplätze meiden.

 

Ich muss allerdings dazu sagen, dass die Direkthandelsplätze bei kleinen Beträgen tatsächlich preiswerter sein können. Bei unter 10.000 € würde ich Direkthandelsplätze in Erwägung ziehen. Bei Beträgen deutlich über 10.000 € nicht.

 

PS: den Artikel über Tradegate kennst Du schon? https://www.wiwo.de/finanzen/boerse/plattform-fuer-privatanleger-die-zweifelhafte-erfolgsgeschichte-von-tradegate/10367106.html

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W.Heisenberg

Man sollte bei jedem Betrag den Kurs beachten, und da können natürlich auch bei Beträgen über deutlich mehr als 10k Direkthandelsplätze günstiger sein (natürlich mit Limit arbeiten).

Außerdem würde ich auch nicht wegen 5-10 Euro Unterschied mit zeitverzögerten Kursen bei 50k spekulieren wollen.

Bei Auswahl von mehreren Direkthandelsplätzen hat man manchmal sogar einen Spread von 0,00% - also überhaupt keinen Spread! (weiß nicht ob das bei ETFs zutrifft, bei Aktien aber schon)

 

Diesen Link hatte ich schon mal gepostet, die Spreads der Direkthandelsplätze sind im Schnitt zu Xetra Zeiten nicht schlechter als bei Xetra direkt:

https://www.reddit.com/r/Finanzen/comments/sfcdf7/oh_yeah_spread_it_again_analyse_der_spreads_bei/

 

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Marco_
· bearbeitet von Marco_
vor 2 Stunden von krett:

Ob man 5€ oder 70€ Ordergebühren zahlt, spielt überhaupt keine Rolle bei der Summe.

 Da bin ich ganz anderer Meinung, denn ein Schlüssel zu einem gewissen Wohlstand ist es, dass man im Laufe seines Lebens lernt, ökonomisch mit seinen Mitteln umzugehen. Hat man das verinnerlicht, kommt man nicht auf die Idee 70 € Ordergebühren bezahlen, wenn es auch für 5 € geht. Für die 65 € dürfte es für die meisten Kleinanleger eine bessere Verwendung geben.

vor einer Stunde von stagflation:

PS: den Artikel über Tradegate kennst Du schon?

Ich kannte den Artikel, habe mir aber jetzt die ersten Seiten genauer durchgelesen.

Zitat

... das elektronische Handelssystem Xetra, auf dem sich Profis tummeln.

Ich war bei Deiner obigen Liste überrascht, wie klein die meisten Orders bei XETRA sind. Das war wahrscheinlich 2014 anders, als der Artikel erschien.
Dennoch bleibt XETRA die Referenzbörse und man sollte i.d.R. nur zu XETRA-Öffnungszeiten an anderen Börsen handeln, sonst nimmt man große Spreads in Kauf.

Zitat

 

Laut Vorgabe sei es „nicht entscheidend“, welchen Preis ein einzelner Auftrag erziele, sondern „ob das Verfahren typischerweise zum bestmöglichen Ergebnis“ führe, sagt Thomas Dierkes, Vorstand der Börse Düsseldorf. Jedes Mal zu prüfen, wo es in der Minute den besten Preis gibt, ist teuer und aufwendig.

Banken machen daher Stichproben...

Wenn man kostengünstige Transaktionen möchte, sollte man daher individuell prüfen und sich nicht auf pauschale Urteile verlassen.
Zumindest wird die Vorgehensweise von Tradegate eine Erklärung dafür sein, warum die Börse oft bei Brokern "voreingestellt" ist.

Zitat

„Banken haben damit einen Anreiz, ihr Ranking so aufzustellen, dass die Orders ihrer privaten Kunden an den für die Bank billigsten Handelsplatz gehen“, sagt Uto Baader, Chef der Baader Bank.

Sinn dieses Threads ist es, die Vorteile für den Kleinanleger zu suchen. Die Kurse können wir nicht beeinflussen, wohl aber unsere Transaktionskosten, durch die Wahl des Brokers und der Handelsplattform. Wenn man alsomit ETFs anfängt, so wie ich, sollte man sich um die richtige Weichenstellung kümmern.

 

Untersuchungen, wie die oben zitierte von W.Heisenberg mag ich sehr!

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krett
· bearbeitet von krett

Auch wenn du per strenger Definition zu einem Kleinanleger gehören magst, so ist eine Order von 50.000€ nicht unbedingt typisch für einen Kleinanleger.

 

Für 20€ gesparte Gebühren so einen Heck-Meck zu veranstalten ergibt keinen Sinn bei der Einmalanlage. Allein die Opportunitätskosten sind viel zu hoch. Und auch unabhängig davon kann es Sinn ergeben, Ordervolumina ab einer gewissen Größe auf die Art und weise und an dem Ort zu erledigen, wo solche Ordergrößen typischerweise am häufigsten vorkommen (gilt für Bank und Handelsplatz). Nur meine Meinung.

 

 

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chirlu
vor 1 Stunde von Marco_:

Da bin ich ganz anderer Meinung, denn ein Schlüssel zu einem gewissen Wohlstand ist es, dass man im Laufe seines Lebens lernt, ökonomisch mit seinen Mitteln umzugehen.

 

Ökonomisch heißt aber nicht zwangsläufig „Geiz ist geil“, sondern kann auch heißen „Wer billig kauft, kauft doppelt“. Und du musst deinen Zeitaufwand berücksichtigen.

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bondholder
· bearbeitet von bondholder
vor 12 Minuten von chirlu:

Und du musst deinen Zeitaufwand berücksichtigen.

Wer sich Tabellen bastelt, um herauszufinden, über welchen Handelsplatz eventuell ein paar Cent weniger bezahlt werden müssen, wird dieses Hobby wohl kaum als Zeitverschwendung betrachten.

 

vor 2 Stunden von stagflation:

Sieh es mal so: faire Kurse kann es nur an öffentlichen Börsen mit hohem Handelsvolumen und fairen Handelsregeln geben. Für Privatanleger wäre es also am besten, wenn nur XETRA gäbe. Gut, in diesem Fall könnte der Börsenbetreiber vielleicht zu hohe Gebühren fordern. Das Optimum wären also 3 oder 4 Börsen wie XETRA, die sich gegenseitig Konkurrenz machen.

 

Die großen Handelshäuser mögen solche Börsen aber nicht, weil dort auch ihre Konkurrenten und andere Anleger mitbieten. Sie müssen sich wirklich anstrengen, um zum Zuge zu kommen. Das ist einer der Gründe, warum es die Direkthandelsplätze gibt. Dort gibt es in der Regel nur ein Handelshaus, das dort keine Konkurrenz hat. Ist doch logisch, dass das im Schnitt teurer wird, als wenn es nur XETRA geben würde, oder?

Ein ganz wichtiger Punkt sei der Vollständigheit halber erwähnt:
Bei Direkthandelsplätzen ist es den Anlegern nicht möglich, miteinander zu handeln. Die Bank verdient also an jeder Transaktion die Geld-Brief-Marge. Diese Kosten mögen bei marktbreiten ETFs noch relativ gering sein, z.B. bei Anleihen dagegen kann es heftig teuer werden.

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Marco_
· bearbeitet von Marco_

Wie oben schon erwähnt, geht es mir als ETF-Neuling um eine Weichenstellung, nämlich die Frage:

 

Kann es sein, dass der Direkthandel bei ETFs systematisch von Vorteil gegenüber dem Börsenhandel ist?

 

Ich hatte Hinweise in diesem Forum gefunden, dass das möglicherweise so ist. Ein Teilnehmer wunderte sich darüber, dass man ETFs über die Börse kauft; er würde den Direkthandel nutzen. Leider finde ich diesen Beitrag nicht mehr.

 

In einem anderen Beitrag wurde vor langer Zeit geschrieben:

Am 19.9.2018 um 13:47 von Ramstein:

In aller Regel ist bei Flatex für ETFs der Direkthandel günstiger als der Börsenhandel.

Also möchte ich nach der Nutzung von Neobrokern die Frage klären, ob meine bisherige Nichtnutzung des Direkthandels richtig ist.

Ich wiederhole mich, aber es scheint notwendig zu sein:

Zitat

Die Kurse können wir nicht beeinflussen, wohl aber unsere Transaktionskosten, durch die Wahl des Brokers und der Handelsplattform.

Ich nehme an, dass ihr nicht ohne Grund ebenfalls kaum mehr über traditionelle Banken mit Wertpapieren handelt, sondern mehrheitlich über Neobroker.

"Geiz ist geil"?

Ich möchte die gestellte Frage einmal klären und dann ist gut!

Also bitte ich freundlich diejenigen, die ETFs über Direkthandel gekauft oder verkauft haben, um die Mitteilung ihrer Erfahrungen.

Danke!

 

vor 33 Minuten von bondholder:

Bei Direkthandelsplätzen ist es den Anlegern nicht möglich, miteinander zu handeln.

Vielen Dank für die Klärung einer meiner oben gestellten Fragen!

 

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chirlu
vor 7 Minuten von Marco_:

die Frage:

 

Kann es sein, dass der Direkthandel bei ETFs systematisch von Vorteil gegenüber dem Börsenhandel ist?

 

Die Antwort: Kommt darauf an, was du unter „systematisch“ verstehst. Wenn du damit „immer“ meinst: Nein. Wenn du damit „in bestimmten Situationen“ meinst: Ja.

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Marco_

Immer nicht unbedingt.

Unter welchen Bedingungen hat jemand die Erfahrung gemacht, dass der Direkthandel vorteilhaft war?

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chirlu
vor 12 Minuten von Marco_:

Unter welchen Bedingungen hat jemand die Erfahrung gemacht, dass der Direkthandel vorteilhaft war?

 

Kleine Beträge bei einem Anbieter, bei dem für Direkthandel keine oder geringe Kosten anfallen.

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Rotenstein
· bearbeitet von Rotenstein
vor 3 Stunden von Marco_:

 Da bin ich ganz anderer Meinung, denn ein Schlüssel zu einem gewissen Wohlstand ist es, dass man im Laufe seines Lebens lernt, ökonomisch mit seinen Mitteln umzugehen. Hat man das verinnerlicht, kommt man nicht auf die Idee 70 € Ordergebühren bezahlen, wenn es auch für 5 € geht. Für die 65 € dürfte es für die meisten Kleinanleger eine bessere Verwendung geben.

 

Ich sehe das eher so wie @krett. Beim oben genannten SPDR MSCI World können Kursänderungen von 2 Cent ohne weiteres innert einer Minute passieren, was bei einem Volumen von 50.000€ und einem Kurs von ca. 35€ schon knapp 30€ ausmacht. So schnell kannst du als Kleinanleger gar nicht schauen und überprüfen, um herauszufinden, wo denn nun das günstigste Angebot in Echtzeit ist, denn 30 Sekunden später kann es schon wieder anders aussehen. 

 

Das ist letztlich ein Nebenkriegsschauplatz, wenn man langfristig orientiert ist und Buy & Hold mit günstigen, weltweit diversifizierten ETFs betreibt. Viel wichtiger sind hier die allgemeine Strategie, langfristiges Denken, Verhaltenskontrolle und Assetallokation. Auch die Auswahl eines geeigneten Produktes ist noch wichtiger als die Kaufkosten, denn diese fallen nur einmal an, während die TER und die Performance fortwährend relevant sein werden, solange man das Produkt hält.  

 

Persönlich habe ich den Direkthandel früher vor allem dann genutzt, wenn ich mich zum Handeln ausserhalb der Börsenöffnungszeiten gezwungen gefühlt habe - also etwa, wenn es grosse Marktbewegungen gab und ich noch abends raus oder rein wollte. Genau das sollte man aber nicht machen, da der Spread zu diesen Zeiten besonders gross ist. Da ich schon vor Jahren vom Market Timing Abstand genommen habe, ist der Direkthandel für mich heutzutage nicht mehr so relevant. Ich schaue durchaus, wo es am günstigsten ist, treibe das aber nicht auf die Spitze - und im Zweifelsfall würde ich bei in Deutschland gehandelten Wertpapieren Xetra wählen. Mir macht es auch nichts mehr aus, wenn ich ein Wertpapier für 35€ kaufen und dann feststelle, dass ich es zwei Stunden später für 34,70€ hätte kaufen können. 

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bondholder
· bearbeitet von bondholder
vor 1 Stunde von Marco_:

Kann es sein, dass der Direkthandel bei ETFs systematisch von Vorteil gegenüber dem Börsenhandel ist?

Nein! Es gibt Handelsplätze, deren Nutzung grundsätzlich mit Kosten verbunden ist (Xetra und die deutschen Regionalbörsen) und andere, die entweder kostenfreien Handel anbieten oder sogar Geld an Broker bezahlen: Payment for Order Flow (PFOF).

 

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat untersucht, ob es für Privatkundinnen und -kunden vorteilhaft oder nachteilig ist, wenn Wertpapieraufträge in deutschen Aktien über Handelsplätze ausgeführt werden, an denen Broker von Market Makern Rückvergütungen für die Weiterleitung von Wertpapieraufträgen (Payment for Order Flow – PFOF) erhalten.

 

In ihrer Studie kommt die BaFin zu einem differenzierten Ergebnis:

  • Für Kundenaufträge mit kleineren Volumina ist die Ausführung über PFOF-gewährende Handelsplätze überwiegend vorteilhaft. Denn sofern Transaktionskosten berücksichtigt wurden, waren die Ergebnisse für Kunden mehrheitlich besser als an den Referenzmärkten.
  • Bei höheren Transaktionsvolumen und niedrigerer Liquidität an den Referenzmärkten zum Zeitpunkt der Auftragsausführung gingen diese Vorteile jedoch verloren.

https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Meldung/2022/meldung_2022_05_16_PFOF_Studie.html

 

vor 1 Stunde von Marco_:

Ich nehme an, dass ihr nicht ohne Grund ebenfalls kaum mehr über traditionelle Banken mit Wertpapieren handelt, sondern mehrheitlich über Neobroker.

Falsch geraten. Auf Schmalspur-Neobroker, die mir vorschreiben wollen, an welchen Handelsplätzen (schlimmer: an welchem einzigen Handelsplatz) ich womit handeln darf, kann ich sehr gut verzichten.

Kann es sein, dass deine Definition einer traditionellen Bank eine etwas ungewöhnliche ist? ING-DiBa, Comdirect, Consorsbank, s-broker, maxblue oder auch DAB BNP Paribas und Flatex gibt es schon deutlich länger als deutsche Neobroker, aber mit den horrenden Kosten eines normalen Filialbank-Depots haben diese Banken recht wenig zu tun.

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Marco_
vor einer Stunde von chirlu:

Kleine Beträge bei einem Anbieter, bei dem für Direkthandel keine oder geringe Kosten anfallen.

 

vor einer Stunde von Rotenstein:

Persönlich habe ich den Direkthandel früher vor allem dann genutzt, wenn ich mich zum Handeln ausserhalb der Börsenöffnungszeiten gezwungen gefühlt habe

Warum nicht Ross und Reiter nennen, am Besten mit Zahlen, wenigstens ungefähren. Das wäre informativer.

vor 40 Minuten von bondholder:

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat untersucht,

Danke, das ist eine interessante Information!

vor 41 Minuten von bondholder:

Falsch geraten. Auf Schmalspur-Neobroker, die mir vorschreiben wollen, an welchen Handelsplätzen (schlimmer: an welchem einzigen Handelsplatz) ich womit handeln darf, kann ich sehr gut verzichten.

Kann es sein, dass deine Definition einer traditionellen Bank eine etwas ungewöhnliche ist?

Nein, nicht falsch geraten, also bitte keine vorschnellen Behauptungen aufstellen. Ich kenne noch Zeiten, in denen es nichts anderes gab, als die traditionellen Banken - nämlich vor dem Internet. Der von mir verwendete smartbroker+ bietet eine für mich akzeptable Auswahl an Handelsplätzen. Aber auch Neobroker, die nur einen einzigen Handelsplatz bieten, können durch andere Vorteile von Nutzen sein, z.B. TradeRepublic.

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Glory_Days

Pauschale Antworten sind schwierig, aber der Artikel in deinem OP trifft es eigentlich ganz gut:

Zitat

Grundsätzlich lässt sich sagen: Je kleiner die Order, desto mehr machen die Fixkosten durch Handelsplatzentgelte aus und können sogar erheblich sein. Je größer die Order, desto unwichtiger werden Börsengebühren.

Das ergibt implizit folgende Handlungsanweisung: Ab einer gewissen Ordergröße sind die impliziten Orderkosten (Bid-Ask Spread, PFOF) wichtiger als die expliziten Orderkosten (Orderprovision, Handelsplatzentgelt, Maklercourtage).

 

Dieser Umstand sollte bei der Auswahl des Brokers entsprechend berücksichtigt werden. Ich hatte für meine Suche bewusst folgende Kriterien aufgestellt:

Am 18.8.2024 um 15:35 von Glory_Days:

Meine Kriterien sind:

  • Hohe Zahl an Handelsplätzen
  • Keine prozentual an das Ordervolumen gekoppelten Kosten und keine Depotführungsgebühren
  • Rentables Geschäftsmodell mit gutem Ausblick, um zukünftige Depotübertragungen möglichst zu vermeiden

Implizite Orderkosten können im Durchschnitt durch eine hohe Anzahl an Handelsplätzen minimiert werden.

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